Obwohl die Außenbecken der sogenannten "Delfin-Lagune" im Nürnberger Delfinarium erst vier Jahre alt sind, müssen diese bereits umfangreich saniert werden, da sie jetzt schon völlig marode sind!
Die Sanierung soll im laufenden Betrieb stattfinden!
Warum wir die Sanierungs-Pläne des Nürnberger Tiergartens ablehnen, wollen wir nun folgend darlegen:
In einer Presse-Mitteilung der Stadt Nürnberg wurde am 28.07.2015 dieser Text veröffentlicht:
"Nachrichten aus dem Rathaus Nr. 834 / 28.07.2015 Delfinlagune:
Schadensbilanz und Lösungskonzept
Mit einer Sanierung der Delfinlagune im Tiergarten will die Stadt Nürnberg den Austritt von Salzwasser dauerhaft unterbinden. Nach der Eröffnung der Anlage vor vier Jahren trat über eine Fuge am Kopf des Beckenrands Salzwasser aus. Der Wasseraustritt konnte durch das Absenken des Wasserspiegels in den Becken deutlich reduziert werden. Darüber hinaus haben sich seit der Eröffnung weitere Baumängel gezeigt. Diese wurden ebenfalls gründlich untersucht und analysiert. Auf Basis dieser Ergebnisse plant die Stadt derzeit gemeinsam mit externen Fachleuten die Sanierung der Lagune, die in den nächsten Jahren erprobt und umgesetzt werden soll. Für die Besucherinnen und Besucher des Tiergartens sind die Delfine voraussichtlich auch während der Bauarbeiten zu sehen.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 28. Juli 2015, erläuterten der für den Tiergarten zuständige Bürgermeister Christian Vogel, Tiergartendirektor Dr. Dag Encke und die Leiterin des Hochbauamts, Petra Waldmann, die anstehenden Sanierungsarbeiten. Diesen voraus geht die Ertüchtigung des Delfinariums 2 im Betriebshof als Ausweichbecken für die Tiere.
Auf den Austritt von Salzwasser hatte der Tiergarten mit der Absenkung des Wasserspiegels in der Lagune reagiert sowie mit der Einrichtung eines Auffangbeckens und der Ableitung ausgetretenen Wassers in die Kanalisation. An drei Messpunkten wird regelmäßig einmal pro Monat kontrolliert, ob Salzwasser ausgetreten ist und wie hoch der Salzgehalt ist. Ein wasserdichtes Auffangbecken, in das alle Wässer der Ringdrainage um die Lagune und aus der Havarieleitung münden, wird gutachterlich auf seinen Salzgehalt hin überprüft. Das Wasser aus dem Auffangbecken wird dauerhaft in die Kanalisation eingeleitet. Weiterhin wird der Salzgehalt im Wasser unterhalb der Lagune im Untergeschoß des Technikgebäudes gemessen. Im Grundwasser wird darüber hinaus der Salzgehalt im Schichtenwasser gemessen. Demnächst sollen zwei weitere Grundwassermess-Stellen eingerichtet werden, an denen auch nach der Sanierung überprüft wird, dass aus dem Tiergarten kein Salzwasser in das Grundwasser abgegeben wird.
„Die Absenkung des Wasserspiegels der Lagune stellt eine Zwischenlösung dar. Unser Ziel ist es aber, den Interims-Status zu beenden und eine dauerhafte und sichere Lösung zu realisieren“, stellte Bürgermeister Christian Vogel klar.
Versuche der ursprünglichen Planer, die Fuge abzudichten, brachten leider nicht den gewünschten Erfolg. Eine dienststellenübergreifende Arbeitsgruppe entschied daher nach Bewertung der vorliegenden Untersuchungen und Erkenntnisse, eine teilweise Neukonstruktion des Beckenkopfs zu beauftragen.
Gleichzeitig mit der Beckenkopfsanierung, für die die Becken entleert werden müssen, sollen zwei weitere Baumängel behoben werden:
1. Mehrere Rohrdurchdringungen in der Wand zwischen Lagunebecken und Technikgebäude waren undicht. Dies hatte zur Folge, dass geringe Mengen Salzwasser in Innenräume des Technikbaus gelangten. Diese Lecks konnten zwar durch Nachverpressungen geschlossen werden. Die Ursachen der Undichtigkeiten sind jedoch unklar. Es stehen sowohl Ausführungsfehler der beteiligten Rohbau- und Wassertechnik-Firmen als auch Planungsfehler zur Debatte. Deshalb beantragte die Stadt im Jahr 2012 zur Klärung der Haftungsfragen und der Sanierungsmöglichkeiten ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren für diesen Schaden. Mit einem Ergebnis ist noch im Jahr 2015 zu rechnen.
2. Routine-Untersuchungen im Jahr 2013 deckten Betonschäden in den Becken auf. Diese wurden näher untersucht. Dabei fanden sich an den Beckeninnenseiten Roststellen, einzelne Vertiefungen und kleinflächige Veränderungen der Betonoberfläche. Diese konnten entstehen, weil einzelne Bohrstellen, die etwa zur Verankerung von Schalungsstützen erforderlich waren, im Beton nicht fachgerecht verschlossen worden waren und der Beton stellenweise nicht ausreichend verdichtet wurde.
„Allen städtischen Beteiligten ist ein aufeinander abgestimmtes Vorgehen wichtig. Im Hinblick auf eine Sanierung ist es sinnvoll, den undichten Beckenkopf und die Baumängel gemeinsam zu betrachten und zu beheben. Im Sinne der Tiere und der Besucherinnen und Besucher geht es darum, die Arbeiten zu bündeln und in einem Aufwasch zu erledigen. Um eine dauerhafte und funktionierende Lösung zu bekommen, haben wir bisher verteilte Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung gebündelt und dem Hochbauamt die Projektleitung übertragen“, betonte Bürgermeister Christian Vogel.
Das Hochbauamt erteilte in enger Abstimmung mit dem Tiergarten den Auftrag an ein Münchner Fachbüro, einen wasserundurchlässigen Beckenrand sowie eine Rückführung des überschwappenden Salzwassers zu entwickeln. Das Münchener Ingenieurbüro mit internationalem Renommee ist auf besondere Betonarbeiten spezialisiert.
Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2016 wird mit der Mustersanierung von zwei der insgesamt fünf Becken der Lagune begonnen werden. Dazu werden die beiden Becken von der Anlage entkoppelt und das Wasser abgelassen. Je nach Bauablauf werden die übrigen Becken schrittweise nach diesem Vorbild saniert oder aber das weitere Vorgehen entsprechend den gewonnenen Erkenntnissen optimiert.
Der Beginn der Lagune-Sanierung setzt voraus, dass zunächst ein Ausweichquartier für die Delfine hergerichtet wird. Zu diesem Zweck wird das frühere Delfinarium 2 im Betriebshof erneuert.
Hierzu sagte Tiergartendirektor Dr. Dag Encke: „Das mit der Eröffnung der Lagune stillgelegte Delfinarium 2 wird nach tierschutzfachlichen Vorgaben des Ordnungsamts wieder in Betrieb genommen. Das ist eine Voraussetzung für die Mängelbeseitigung.“ Die Ertüchtigung des alten Delfinariums startet im Herbst 2015. Die Arbeiten dauern voraussichtlich ein halbes Jahr; die Kosten betragen rund 1,1 Millionen Euro.
Während der Bauarbeiten werden die Lärmbelastung in der Lagune und die Reaktionen der Tiere darauf stetig überwacht. Die Becken werden während der Arbeiten jeweils von einem Zelt überdacht, um zu verhindern, dass Staub und Schmutz ins Wasser gelangen. Außerdem kann die im Winter übliche, als Wärmeschutz fungierende Traglufthalle zusätzlich zum Schutz für die Tiere aufgestellt werden. Die täglichen Vorführungen der Tiere sollen weiterlaufen. Möglicherweise müssen sie aber zeitweise verkürzt oder eingeschränkt werden. „Dies müssen wir vom Verhalten der Tiere abhängig machen“, sagte Dr. Dag Encke.
Bis zum Herbst soll das Fachbüro aus München Lösungsvorschläge für die Sanierung präsentieren. Danach wird mit dem Tiergarten und den Kontrollbehörden für Umwelt- und Tierschutz ein Bauablauf vereinbart, der den Anforderungen an das Wohlergehen der Delfine und den Schutz der Umwelt Rechnung trägt. Nach dem Abschluss der Ertüchtigung des Delfinariums 2 und den Ausschreibungen von Sanierung und Mängelbeseitigung soll dann der erste Sanierungsabschnitt in den beiden genannten Becken, die derzeit überwiegend von den Seelöwen bewohnt werden, in Angriff genommen werden.
Für die Umbauarbeiten müssen die Becken entleert werden. Eine vorübergehende Umsiedlung der Delfine in andere Zoos lässt sich aus Kapazitätsgründen dort nicht verwirklichen. Eine vorübergehende Auflösung der Gruppe durch eine Unterbringung der Tiere in verschiedenen Einrichtungen ist zudem tierschutzfachlich nicht optimal. Nach heutigem Stand werden daher, bis auf einen Bullen, alle Delfine in Nürnberg bleiben. Damit während der Sanierung genügend Platz für die Tiere ist, wird Becken für Becken saniert. Das gibt auch die tierschutzrechtliche Aufsicht so vor. Durch das schrittweise Vorgehen ist garantiert, dass sich der Tiergarten immer auf die Tiere einstellen kann. Deshalb ist damit zu rechnen, dass sich die Sanierungsarbeiten bis mindestens ins Jahr 2018 hinziehen werden.
Hochbauamts-Leiterin Petra Waldmann legte Wert auf die Feststellung, dass die Mängelbehebung parallel zur Sanierung des Beckenkopfs erfolgt. „Um die Korrosion der Bewehrung im Beton zu stoppen, die langfristig die Standfestigkeit beeinträchtigen könnte, wird ein sogenannter kathodischer Korrosionsschutz verlegt. Das sind Titandrähte,die zum Schutz der Delfine in Rohren untergebracht und mit dem Armierungsstahl verbunden werden. Diese werden unter elektrische Spannung gesetzt. So wird verhindert, dass Salz den Bewehrungsstahl zersetzt“, sagte Petra Waldmann.
Dabei wird selbstverständlich auf die Bedürfnisse der Delfine geachtet. Der kathodische Korrosionsschutz beeinträchtigt das Wohlbefinden der Tiere nicht. Der Elektronenfluss ist so niedrig angesetzt, dass er von den Delfinen nicht wahrgenommen werden kann.
Bürgermeister Christian Vogel kündigte an, dass die Stadt die Sanierungskosten bei den für die Schäden verantwortlichen Firmen und Planern geltend machen wird. Wenn der Sanierungsplan steht, soll mit den Betroffenen und ihren Versicherungen gesprochen werden. Erforderlichenfalls wird der Klageweg beschritten.
Insgesamt hat die Stadt bisher rund 200 000 Euro für Gutachten und Beratungsleistungen ausgegeben, um die Mängel zu erfassen, anzuzeigen und Lösungen zu entwickeln. Diese Kosten wurden fast vollständig aus Rechnungseinbehalten und Gewährleistungsbürgschaften der beteiligten Baufirmen und Planungsbüros beglichen. Daher ist bisher keine finanzielle Mehrbelastung für die Stadt entstanden.
Wie teuer die Sanierung wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Stadt will im Winter 2015/16 die Öffentlichkeit informieren, sobald konkrete technische Pläne für die Arbeiten und die Bauausführung vorliegen. Dann können auch die Kosten abgeschätzt werden.
Die Delfinlagune war heute vor genau vier Jahren, am 28. Juli 2011, mit einem Festakt eröffnet worden. Die Bauzeit betrug 35 Monate. Die 31 Millionen Euro teure Anlage ergänzt seitdem das seit rund 45 Jahren bestehende Delfinarium des Zoos. Der Kulturausschuss des Nürnberger Stadtrats hatte in seiner Sitzung am 21. Oktober 2005 dem Planungskonzept für das damals noch „Lagune 2000“ genannte Konzept gestimmt.
Bei der Lagune handelt es sich um eine naturnahe Freianlage, die sich harmonisch in das Landschaftsbild des Tiergartens einfügt. Neben dem ersten Außenbecken für Große Tümmler in Deutschland gehört auch ein Tropenhaus mit Seekühen zur Anlage, auf das 25 Prozent der Gesamtkosten entfielen. Die Lagune fasst rund 5 500 Kubikmeter Salzwasser und erfüllt damit internationale Standards der Delfinhaltung. In der Lagune leben neben einer Seelöwen-Gruppe neun erwachsene Delfine und das Delfinkalb Nami, das seit November 2014 von seiner Mutter Sunny in der Gruppe aufgezogen wird. tom"
Was mit der "Ertüchtigung" des Delfinariums II genau gemeint ist und warum der geplante Betrag von 1,1 Millionen Euro dafür niemals ausreichend sein kann, sondern u. E. dafür ein Betrag von mindestens 20 Millionen Euro notwendig ist, erläutern wir ausführlich unter:
Die Herabspielung von künftigem Baulärm für die Delfine ist nicht angebracht!
In diesem Artikel ist zu lesen:
„Lagune wird im laufenden Betrieb saniert"
"Dass diese über Gebühr belastet werden beim Bau an ihren Becken, glaubt der Direktor nicht. "Die Tiere sind relativ cool geworden, die reagieren auf Baumaßnahmen gelassen", sagt Encke. Und ein Delfin-Bulle soll den Zoo vorher noch verlassen. Weniger Tiere sind dann doch besser beim Bau.“
Wie "gelassen" die Delfine auf Baulärm reagieren, konnten wir bei schon viel kleineren Bauarbeiten an der „Delfin-Lagune“ in 2014 dokumentieren!
Die in den Außen-Becken der "Delfin-Lagune" eingesperrten Delfine versuchten vergeblich die Abtrennschieber hochzuschieben, um vor dem Baulärm flüchten zu können!
Niemand vom Zoo-Personal kümmerte dies und versuchte Abhilfe zu schaffen!
Wie sensibel die Tiere auf Lärm reagieren, erkennt man auch an diesem Fakt:
Die „Delfin-Lagune“ liegt nur wenige Kilometer vom städtischen Krankenhaus Klinikum Nord entfernt. Unregelmäßig fliegt ein Rettungshubschrauber Patienten in dieses Krankenhaus. Der Hubschrauber überfliegt dabei entweder das Zoo-Gelände direkt oder in unmittelbarer Nähe und erzeugt dabei einen solch lauten Lärm (Schall), dass die Delfine in Panik geraten und davor flüchten.
Die stetigen Behauptungen des Zoo-Direktors Dag Encke, dass die Delfine an Lärm durch den "Lagunen-Bau" gewöhnt sind, sind verallgemeinert und treffen im Detail nicht zu!
"Arnie" soll vor den Sanierungsarbeiten in ein anderes Delfinarium verbracht werden.Dann würden sich noch neun Delfine im Delfinarium befinden.
„Anke“ kam am 19. März 2012, also fast ein Jahr nach der Eröffnung der Lagune (Juni 2011) aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk nach Nürnberg zurück. „Kai“ war ein Geschenk vom holländischen Delfinarium und kam erst am 13. Juni 2013 nach Nürnberg. "Dolly" und "Donna" kamen erst am 05.05.2014 von Duisburg nach Nürnberg. "Nami" wurde erst im Oktober 2014 geboren.
Von neun Delfinen waren nur "Moby", "Jenny", "Noah" und "Sunny" während den Bauarbeiten der "Delfin-Lagune" in der Anlage untergebracht!
Aus einem Schreiben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom 02.12.2012 geht hervor:
„Die Delfine Jenny und Moby sind niereninsuffizient. Da Delfine ihren Trinkwasserbedarf aus der aufgenommenen Nahrung decken, ist es wichtig, dass niereninsuffiziente Tiere, die einen erhöhten Trinkwasserbedarf haben, immer ausreichend Futter aufnehmen. Um den erhöhten Wasserbedarf zu decken, wird den Delfinen zusätzlich Gelantine gefüttert und eingegeben. Dennoch besteht bei zu geringer Futteraufnahme die Gefahr, dass sich die Nierenwerte verschlechtern. Frau Dr. … gab an, dass der Delfin Jenny häufiger Diazepam verabreicht bekäme, um schwerwiegenden Problemen vorzubeugen, da Jenny bei Aufregung die Futteraufnahme einstellen würde.“
Es ist unverantwortlich, wenn dies bei Jenny schon bereits seit 2012 bekannt ist, dass sie einem nochmaligen stetigen Baulärm ausgesetzt werden soll! Zudem ist schon seit Jahren bekannt, dass Jenny immer wieder das Schlauchtraining (ihr wird dabei ein Wasserschlauch in den Rachen geschoben) verweigert! Sie nimmt damit kein für sie notwendiges Wasser auf. Auch nimmt sie nicht immer die Gelantine!
Aus den eigenen Akten des Tiergarten Nürnbergs geht über Jenny hervor:
„15.02.2010 – ab heute Dienstbeginn um 5 Uhr um trotz der Bauarbeiten Training zu ermöglichen“
„25.02.2010 – Bauchunterseite von Flipper bis Anus lila-blau-rosa, „streifige“ Hautveränderungen, nicht druck- oder schmerzempfindlich, reibt sich evtl. an Schleuseneingang."
„01.03.2010 – weiterhin Bauchunterseite blau, wurde beobachtet, wie sie am Schieber „hochrobbt“.“
„22.09.2010 – nimmt keine Gelantine – heute starker Baulärm“
„31.05.2011 – gestern zögerliche Mitarbeit (draußen werden aber auch Löcher in Beton gebohrt) – spuckt Gelantine“
"16.10.2011 - 15 Diazepam - sehr unruhig (wg. Baulärm?)"
"14.02.2012 - schlechte MA, Reparaturarbeiten an Scheiben"
"11.03.2012 - spuckt morgens Fisch, kleine Augen, sehr nervös, viel Unruhe durch Arbeiten an Hebebühne - 10 mg Diazepam"
"15.03.2012 - früh nervös, da Abdichtungsscheibe festgeklopft werden muss - 10 mg Diazepam"
"16.12.2012 - Sunny und Jenny, beide sehr nervös wegen Bauarbeiten."
Auch andere Delfine haben Probleme bei Baulärm!
Sunny
"16.01.2012 - sehr nervös, sehr laute Bauarbeiten im Haus - 10 mg Diazepam"
"16.12.2012 - Sunny und Jenny, beide sehr nervös wegen Bauarbeiten."
Falsche Angaben des Tiergartens Nürnberg über die Gründe von Medikamenten-Behandlungen!
Einsatz von Psychopharmaka Diazepam (Valium) mit hohem Suchtpotential und dem Antidepressiva Serenin - Nicht nur bei Appetitlosigkeit, sondern auch zur Dämpfung von Angst und Aggression!
Fachliche Bewertung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom 23.08.2012
"2.1. Wir sind der Meinung, dass die Tiere nicht, wie von ... angegeben, Diazepam ausschließlich - außer beim Transport von Anke - zur Appetitanregung verabreicht bekamen.
So wurde z.B. der Delfin Arnie im Auswertungszeitraum vom 01.01.2010 täglich bis einschließlich 20.03.2010 mit Diazepam behandelt. Nach dem Eintrag vom 04.01.2010 "Ab morgen auf 10 mg Diazepam reduzieren" ist davon auszugehen, dass die Behandlung bereits im Jahr 2009 begonnen wurde. Da die zur Auswertung vorliegenden Unterlagen erst ab dem 01.10.2010 datieren, konnte nicht abschließend geklärt werden, seit wann Arnie mit Diazepam behandelt wurde. Am 21.03.2010 wurde die Diazepambehandlung zugunsten der Behandlung des Tieres mit Serenin, einem aus den USA importierten Arzneimittel, welches zur Dämpfung von Angst und Aggression eingesetzt wird, beendet. Ab diesem Zeitpunkt wird Serenin laut Krankenakten bis 13.08.2011 mit kurzer Unterbrechung durchgängig gegeben. Laut E-mail vom 04.10.2012 von ...wird Serenin seit dem 26.08.2011 erneut fortgesetzt angewendet. Im gesamten Zeitraum wurden keine Erkrankungen in den Behandlungsblättern eingetragen, noch wurde verzeichnet, dass Arnie nicht oder zu wenig frisst. Es ist demnach davon auszugehen, dass das Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen oder Aggression eingesetzt worden ist. Bei dem Delfin Joker wurde Diazepam ebenfalls über einen langen Zeitraum hinweg eingesetzt, ohne dass Eintragungen in den Behandlungsblättern darauf hinweisen, dass das Tier an einer Erkrankung litt bzw. schlecht fraß. ...Auch beim Delfin Sunny wird Diazepam nach Aktenlage zur Beeinflussung von Verhaltensproblemen eingesetzt."
Dilettantischer Umgang mit Arzneimitteln, bei denen Suchtgefahr besteht!
Aus den Akten des Nürnberger Tiergartens geht zudem hervor, dass Medikamente fälschlicherweise abgegeben wurden!
Die Vorgabe für die Mindestanforderungen für die Haltung von Delfinen schreibt vor:
„Besonderheiten: Die Tiere sind vor übermäßigem Lärm zu schützen. Die Haltungsbedingungen (technische Anlagen und akustische Programme) dürfen im Regelbetrieb keine Umgebungslautstärken verursachen, die im Wasser einen Geräuschpegel von 40 dB über der Hörschwelle (bei definierter Frequenz gemäß dem Audiogramm für Große Tümmler) überschreiten und länger als 1 Minute pro Tag andauern."
Die Bauarbeiten für die Sanierung der "Delfin-Lagune" sind für eine Zeit von etwa zwei Jahren angesetzt!
Eine dauerhafte Überschreitung des Geräuschpegels ist damit vorprogrammiert und würde die Delfine stressen und damit auch ihre Gesundheit und auch ihre Leben gefährden!
Von den neun Delfinen sind zwei von ihnen nierenkrank und fünf Tiere sind noch nie einem solchen Baulärm ausgesetzt gewesen!
Kein Delfin sollte als Versuchstier eingesetzt werden, ob sie mit diesem Lärm klarkommen könnten oder nicht. Schon allein der Gedanke daran, ist tierverachtend und hat mit einem verantwortungsvollen Umgang mit anvertrauten Tieren nichts gemein!
Zudem offenbart sich nun auch ein weiteres von den Verantwortlichen verursachtes Problem!
In der Zeit der Sanierung muss wohl erneut ein Zuchtstopp für die weiblichen Delfine, wie beim Bau der „Delfin-Lagune“, stattfinden!
Doch wie soll dies umgesetzt werden?
Wie auf der Webseite des Tiergartens Nürnberg zu erfahren ist, erhielten die weiblichen Delfine während den Bauarbeiten für die „Delfin-Lagune“ die Pille. Eine mögliche Trächtigkeit oder gar eine Geburt wurde für die Delfine als zu riskant eingeschätzt.
Der dauerhafte Einsatz von empfängnisverhütenden Medikamenten stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Bei anderen Tierarten wurden dadurch verursachte Tumore festgestellt!
Der stellvertretende Zoo-Direktor, Helmut Mägdefrau, sieht den Einsatz der Pille für weibliche Tiere deshalb und zu recht mit großer Skepsis:
Eine andere Möglichkeit wäre die geschlechterspezifische Separation. Damit würde jedoch massiv in das Sozialverhalten der Delfine eingegriffen werden, wenn diese ihr Sozialverhalten nicht mehr ausleben könnten!
Eine Sterilisation von Delfinen scheidet so gut wie ganz aus, denn dabei besteht ein großes Risiko, weil Delfine wegen ihrer bewussten Atmung nur in absoluten Notfällen narkotisiert werden sollten. Hier würde die Verhältnismäßigkeit sicherlich nicht mehr stimmen.
Nun offenbart sich die ganze Tragweite des Zuchtprogramms des Nürnberger Delfinariums! Ein Problem, welches selbst geschaffen wurde und nun die Delfine ausbaden sollen!
Dieses Dilemma kommt nicht überraschend, denn es war absehbar, falls Probleme auftreten sollten. Schon seit Jahren fordern wir und andere Tierschutzorganisationen, dass man von der Zucht im Tiergarten Nürnberg schrittweise Abstand nehmen soll. Davon wollten die Verantwortlichen nichts wissen, denn nach 16 Jahren ohne Zuchterfolg musste endlich wieder ein Zuchterfolg her, um hauptsächlich die astronomische Summe für den Bau der Außen-Becken der "Delfin-Lagune" rechtfertigen zu können.
Informationen über dieses marode Gebäude unter:Nami
Wir werden die zuständigen Behörden und auch das städtische Ordnungsamt darauf verweisen, dass in den "tierschutzfachlichen Vorgaben" auch die Vorgaben des Säugetiergutachtens, an die der Zoo gebunden ist, Berücksichtigung finden müssen!
Schnell dürfte klar werden, dass damit das Ausweich-Quartier Delfinarium II in einem halben Jahr für die Delfine nicht bezugsfertig sein kann. Unabhängig davon, ob das bestehende Gebäude erweitert oder durch einen Abriss und Neubau ersetzt wird.
Die Pläne des Nürnberger Tiergartens für die Sanierung sind nicht ausreichend, um die vorgeschriebenen Vorgaben zu erfüllen und um die Delfine vor gesundheitlichen Gefahren schützen zu können!
Wir lehnen diese Pläne deshalb ab und fordern die zuständigen Behörden auf, dem Tiergarten Nürnberg seine Betriebsgenehmigung für das Delfinarium zu entziehen!
Der Tiergarten Nürnberg kann keine Garantie dafür übernehmen, ob im Laufe der Sanierung oder danach, nicht noch weitere Mängel auftreten. Eine Ewig-Baustelle ist den Delfinen nicht zuzumuten und weitere Todesfälle, verursacht durch eigenes Verschulden, sicherlich keinem mehr vermittelbar!
Die mittelfristige Abwicklung des Delfinariums ist, durch das EEP für Delfine unterstützt, sicherlich durchführbar!
Ablehnung der Pläne des Nürnberger Tiergartens zur Sanierung der „Delfin-Lagune“
Sehr geehrte Damen und Herren,
obwohl die Außenbecken der sogenannten "Delfin-Lagune" im Nürnberger Delfinarium erst vier Jahre alt sind, müssen diese bereits umfangreich saniert werden.
In einer Presse-Mitteilung der Stadt Nürnberg wurde am 28.07.2015 dieser Text veröffentlicht:
Es ist demnach geplant, dass die Sanierung im laufenden Betrieb stattfinden soll!
Wir lehnen die Sanierungs-Pläne des Nürnberger Tiergartens ab, weil sie in dieser Form, wie diese geplant sind, nur dann umsetzbar wären, wenn die Delfine nicht nach den Mindestvorgaben des Säugetiergutachtens untergebracht werden und dabei auch die Gesundheit der Delfine gefährdet wird!
Begründungen:
1.) Reaktivierung des Alten Delfinariums II
Was mit der "Ertüchtigung" des Delfinariums II genau gemeint ist und warum der geplante Betrag von 1,1 Millionen Euro dafür niemals ausreichend sein kann, sondern u. E. dafür ein Betrag von mindestens 20 Millionen Euro notwendig ist, erläutern wir nun folgend:
Im Zuge seiner Sanierungspläne für die Außenbecken der sogenannten "Delfin-Lagune" plant der Nürnberger Tiergarten die Reaktivierung des bereits im Mai 2012 stillgelegten Alten Delfinariums II, welches die Mindestvorgaben für die Unterbringung von Delfinen durch das Säugetiergutachten nicht mehr erfüllt.
Eine Delfinhaltung in diesem Gebäude wäre im heutigen Zustand nicht legal!
Das in 1989 erbaute Delfinarium II befindet sich in einem separaten Gebäude und hat zwei kleine Becken.
Bis auf vom Zoo-Personal begleitete Führungen, war dieses Gebäude, welches sich im Betriebshof des Zoos befindet, für den allgemeinen Zoobesucher nicht zugänglich.
Das Delfinarium II wurde im Frühjahr 2012 vorübergehend stillgelegt.
In einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 28.07.2011 wurde das Wasservolumen des Delfinariums II mit 937 Kubikmeter angegeben.
Zum Umgang des Nürnberger Delfinariums mit Delfinen in der Vergangenheit im Delfinarium II:
Im Delfinarium II waren von November 2008 bis Mai 2012 die beiden in Soltau geborenen Delfine "Arnie" (geboren 2000) und "Joker" (geboren 1991) illegal untergebracht. Die beiden männlichen Delfine sind Brüder und haben die gleichen Eltern (Fritz & Melbourne). Beide Delfine kamen nach der Schließung des Delfinariums im Heide-Park in Soltau Ende 2008 als Leihgabe ins Delfinarium nach Nürnberg und sollten dort nur vorübergehend untergebracht werden, bis der Eigentümer der Delfine, das englische Konsortium Merlin Entertainment, eine bessere Unterbringung für seine Delfine gefunden hatte.
Aus der vorübergehenden Unterbringung wurden mehr als drei Jahre.
Die Mindestanforderungen des damals gültigen alten Säugetiergutachtens für die Haltung von Delfinen wurden nicht eingehalten. Den Delfinen wurde nicht der vorgeschriebene Mindest-Platz zur Verfügung gestellt!
Laut dem alten Säugetiergutachten von 1996, welches auch für den Nürnberger Tiergarten verbindlich war, galten für die Haltung von bis zu fünf Delfinen zu dieser Zeit diese Mindestanforderungen:
Eine Wasserfläche von: 400 m2
Ein Wasservolumen von: 1.500 m3
Beides wurde in den beiden Becken des Delfinariums II den Delfinen nicht geboten und deshalb war die Haltung der beiden Tiere über einen Zeitraum von etwa drei Jahren nicht legal!
Obwohl die beiden Becken ohnehin viel zu klein waren, wurden die beiden Delfine vom 05.11.2010 bis zum 18.11.2010 gar noch separiert und jeder in ein einziges kleines Becken eingesperrt. Ein Delfin war fast zwei Wochen lang in einem 78,5 m2 kleinen Becken eingepfercht.
Der andere Delfin war zwei Wochen lang in einem Becken von nur 176,6 m2 eingesperrt. Zudem befanden sich zu dieser Zeit gar noch Seelöwen im Delfinarium II, mit denen sich die Delfine die ohnehin viel zu kleinen Becken teilen mussten und dadurch auch gestresst waren!
Wie aus den eigenen Aktenaufzeichnungen des Tiergartens Nürnberg hervorgeht, waren Trennungen der beiden Delfine keine Ausnahmen!
"Anwendung von Diazepam am Delphin Joker - 07.06.2010 - 5 Serenin p.o. auf Grund der Trennung steigende Nervosität, frisst jetzt auch schlechter, steigende Aggressionen zwischen Arnie und ihm am Gitter - 10:00 10 mg Diazepam, für die Nacht abends noch mal"
Es ist nicht verwunderlich, dass die Delfine oftmals aggressiv waren und sich auch dem "Training" verweigerten. "Arnie" biss gar am 09.02.2010 nach einem Trainer! Die Verabreichung von Diazepam erscheint in den Unterlagen, die der Tiergarten selbst erstellt hat, nicht selten. Dieses Psychopharmakon, welches zur Suchtabhängigkeit führen kann, ist als Arzneistoff für Delfine bis heute nicht zugelassen.
"Arnie" und "Joker" wurden erst am 15.05.2012 in die Becken des Delfinariums I und den Außenbecken der "Delfin-Lagune" gelassen!
Das Delfinarium II wurde im Mai 2012 vorübergehend stillgelegt.
Laut Aussage des Tiergartens Nürnberg (07.03.2014 auf seiner Facebook-Seite) wurde der Betrieb des Delfinariums II nach Inbetriebnahme der "Delfin-Lagune" eingestellt.
Anmerkung: Dieses "nach" ist zwar korrekt, aber es bedeutet ein Jahr! Die "Delfin-Lagune" wurde im Juni 2011 in Betrieb genommen. "Arnie" und "Joker" verließen das Delfinarium II jedoch erst im Mai 2012!
Im August 2014 veranstalteten wir eine öffentliche Kundgebung vor dem Tiergarten in Nürnberg und forderten die verantwortlichen Behörden u.a. auch dazu auf, dass dieses Delfinarium II nun endgültig stillgelegt werden muss!
Auszug unseres Schreibens an die Behörden im August 2014:
...
Konkret fordern wir:
Stilllegung „Delfinarium II – für Forschung und Zucht“
Begründungen:
In dem 1989 errichteten Gebäude des Nürnberger Tiergartens („Delfinarium II – für Forschung und Zucht“) wurden von 2008 bis zum September 2011 zwei Delfine („Arnie“ und „Joker“) unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten. Die beiden Tiere stammten aus dem Heidepark Soltau und sollten nur vorübergehend im Nürnberger Delfinarium untergebracht werden, um in der „Zwischenzeit“ einen geeigneteren Platz für sie zu finden.
Das Delfinarium II befindet sich in einem separaten Gebäude. Es ist nicht mit dem für Besucher zugänglichen Delfinarium I (1971) und der Delfin-Lagune (zusätzliche Außenbecken zum alten Delfinarium I - eröffnet Juni 2011) verbunden und befindet sich in einem abgeschotteten Bereich des Zoos.
Obwohl der Eigentümer der beiden Delfine („Arnie“ und „Joker“), das Vergnügungspark-Konsortium Merlin Entertainment (ME), uns und dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) bestätigte, dass "Delfine nicht artgerecht in Gefangenschaft gehalten werden können", gab ME die beiden Delfine 2008 als Leihgabe an das Nürnberger Delfinarium ab.
Das Delfinarium II wurde im Mai 2012 vorübergehend stillgelegt, da sich keine Delfine mehr in diesem Gebäude befanden.
In dem Gebäude des Delfinariums II gibt es zwei kleine Becken, welche jeweils nur eine Wassertiefe von 3,65 Meter aufweisen:
Das Becken I:
verfügt über eine Wasserfläche von 176,6 m2 und ein Wasservolumen von 626,9 m3.
Das Becken II:
verfügt über eine Wasserfläche von 78,5 m2 und ein Wasservolumen von 278,7 m3.
In einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 28.07.2011 wurde das Wasservolumen des Delfinariums II mit 937 Kubikmeter angegeben.
Laut dem alten Säugetiergutachten von 1996, welches auch für den Nürnberger Tiergarten verbindlich war, galten für die Haltung von bis zu fünf Delfinen bisher diese Mindestanforderungen:
Eine Wasserfläche von: 400 m2
Ein Wasservolumen von: 1.500 m3
Beides wurde in den beiden Becken des Delfinariums II den Delfinen nicht geboten!
Laut dem neuen Säugetiergutachten vom 7. Mai 2014, welches auch von dem Präsident des Verbandes Deutscher Zoodirektoren unterzeichnet und damit als Mitglied dieses Verbandes auch für den Nürnberger Tiergarten gilt, wurden für die Haltung von Delfinen unter anderem diese Mindestanforderungen festgelegt:
Für eine sozial intakte Gruppe von bis zu 5 erwachsenen Großen Tümmlern gelten folgende Mindestmaße für die Becken:
"Die frei zugängliche und von den Tieren voll nutzbare Gesamtfläche des Mehrbeckensystems muss mindestens 600 m2 mit einem Wasservolumen von mindestens 2.200 m3 betragen."
Wie erwähnt, weisen beide Becken eine Wasserfläche von 255,1 m2 und ein Wasservolumen von 905,6 (937) m3 auf. Vorgeschrieben sind jedoch mindestens 600 m2 Wasserfläche und 2.200 m3 Wasservolumen.
Die beiden Becken des Delfinariums II weisen zusammen nicht einmal die Hälfte der mindestens geforderten Wasserfläche und des Wasservolumens auf!
Zudem gilt die Vorgabe:
„Becken oder Beckenbereiche, die tierpflegerischen Maßnahmen dienen, können geringe Wassertiefen (< 3.5 m) aufweisen. Weitere Flachwasserbereiche (1,5 – 2 m Tiefe) können auch in den Hauptbecken zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es, dass mindestens 50 % des Hauptbeckens eine Tiefe von über 4 m aufweisen.“
Eine Wassertiefe von mindestens 4 m weist keines der beiden Becken auf!
Eine vorübergehende oder längere Unterbringung von Delfinen zu Zucht oder anderen Zwecken kann in diesem Gebäude nicht hingenommen werden, da es den Tieren viel zu wenig Platz bietet. Wir erinnern an die beiden Delfinbrüder „Arnie“ und „Joker“, die über Jahre in diesen nicht den Vorgaben entsprechenden Becken in Gefangenschaft gehalten wurden.
Laut einem Schreiben/Bescheid des Umweltamtes vom 27.07.2011 an den Tiergarten Nürnberg wurde in I. 3. darauf hingewiesen: „Die Vorgaben des geltenden Gutachtens über die Haltung von Säugetieren sind einzuhalten.“
Festzustellen ist, dass sich der Nürnberger Tiergarten mehrere Jahre nicht an diesen schriftlichen Bescheid gehalten hat und die Vorgaben nicht erfüllte!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir fordern die endgültige Stilllegung dieses Gebäudes für die Delfin-Haltung, da es den Tieren keinen ausreichenden Platz bieten kann und möchten Sie als zuständige Behörde darum bitten, Maßnahmen in die Wege zu leiten, in dem Delfinarium II keine zukünftige Delfinhaltungen mehr zu erlauben.
...
Eine Reaktion der verantwortlichen Behörden auf unser Schreiben vom August 2014 blieb jedoch bisher fruchtlos!
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge der Sanierung der Außen-Becken der sogenannten „Delfin-Lagune“ soll nun das im Mai 2012 stillgelegte Alte Delfinarium II für rund 1,1 Millionen Euro hergerichtet und reaktiviert und dort erneut, wohl über mehrere Jahre, Delfine eingesperrt werden!
Hierzu sagte Tiergartendirektor Dr. Dag Encke: „Das mit der Eröffnung der Lagune stillgelegte Delfinarium 2 wird nach tierschutzfachlichen Vorgaben des Ordnungsamts wieder in Betrieb genommen. Das ist eine Voraussetzung für die Mängelbeseitigung.“ Die Ertüchtigung des alten Delfinariums startet im Herbst 2015. Die Arbeiten dauern voraussichtlich ein halbes Jahr; die Kosten betragen rund 1,1 Millionen Euro."
Sehr geehrte Damen und Herren,
der bisher veranschlagte Betrag von rund 1,1 Millionen Euro reicht bei weitem nicht aus, um dieses Gebäude mit seinen zwei Mini-Becken so zu gestalten, dass alle Vorgaben für die Haltung von Delfinen erfüllt werden kann!
Wir möchten dies nun auf der Grundlage der Vorgaben über die Mindestanforderungen für die Haltung von Delfinen laut dem aktuellen geltenden Säugetiergutachten erläutern:
Für das Wohlbefinden der Tiere ist es wichtig, dass sie regelmäßig dem Sonnenlicht bzw. dem freien Himmel (einschließlich Regen) ausgesetzt sind. Daher ist ihnen täglich so lange wie möglich Zugang zu einem Außengehege zu gewähren. Bei bestehenden Anlagen ohne Außengehege soll das Innengehege so gestaltet werden, dass es wichtige Umweltreize zulässt, z. B. indem das Dach geöffnet werden kann."
Ein Außengehege gibt es im Delfinarium II keines! Es gibt jedoch auch kein Dach, welches sich öffnen lässt! Es müsste ein neues zu öffnendes Dach oberhalb der Becken installiert werden!
2. Vorgabe:
Gehegeanforderungen
"Die Haltung muss in einem Mehrbeckensystem erfolgen, das neben einem Hauptbecken mindestens ein Abtrennbecken sowie ggf. ein für medizinische Untersuchungen oder Behandlungen geeignetes Becken umfasst."
Es gibt nur zwei Becken.
Ein drittes Becken müsste errichtet werden!
3. Vorgabe:
"Innengehege:
Für eine sozial intakte Gruppe von bis zu 5 erwachsenen Großen Tümmlern gelten folgende Mindestmaße: Die frei zugängliche und von den Tieren voll nutzbare Gesamtfläche des Mehrbeckensystems muss mindestens 600 m2 mit einem Wasservolumen von mindestens 2.200 m3 betragen. Für jedes weitere Tier ist zusätzlich eine Wasserfläche von 75 m2 mit einem Wasservolumen von 300 m3 erforderlich."
Tatsächlich vorhanden:
Insgesamt verfügen beide Becken über eine Wasserfläche von 255,1 m2 und ein Wasservolumen von 905,6 m3 (937 m3).
Bei bis zu fünf Delfinen müssten weitere Becken von mindestens einer Wasserfläche von 344,9 m2 und einem Volumen von 1.263 m3 errichtet werden!
Der Delfin Arnie soll laut Planungen des Zoos abgegeben werden. Damit verblieben neun Delfine.
Was ist in dem Fall, wenn alle neun Delfine den Lärm nicht vertragen, von dem auszugehen ist?
Dann müssen alle neun Delfine in das Ausweich-Quartier Delfinarium II umziehen! In diesem Fall müssten den Delfinen eine Wasserfläche von mindestens 600 m2 + 4 x 75 m2 = 900 m2 und ein Wasservolumen von 2.200 m3 + 4 x 300 m3 = 3.400 m3 zur Verfügung gestellt werden!
Es müssten demnach zusätzlich Becken mit mindestens 644,9 m2 Wasserfläche und 2.463 m3 Wasservolumen errichtet werden!
Das Ausweich-Quartier Delfinarium II müsste demnach etwa 3,5 mal so viel Wasserfläche und Wasservolumen aufweisen, als was es bisher vorweist!
Zum Vergleich:
Das Alte Delfinarium I (Ruhebecken, Vorführbecken und Rundbecken) weist ohne die erweiterten Außenbecken der "Delfin-Lagune" insgesamt eine Wasserfläche von 352,9 m2 und ein Wasservolumen von 1.393 m3 auf!
4. Vorgabe:
"Becken oder Beckenbereiche, die tierpflegerischen Maßnahmen dienen, können geringe Wassertiefen (< 3.5 m) aufweisen. Weitere Flachwasserbereiche (1,5 - 2 m Tiefe) können auch in den Hauptbecken zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es, dass mindestens 50 % des Hauptbeckens eine Tiefe von über 4 m aufweisen."
Die Tiefe der Becken I und II beträgt 3,65 m. Kein Becken verfügt über eine vorgeschriebene Tiefe von 4 m!
Die bisherigen Becken müssten vertieft und neue Becken dem auch angepasst werden!
5. Vorgabe:
"Gehegeeinrichtung
Boden und Wände sollten unterschiedliche Strukturen aufweisen, um das Erkundungsverhalten der Tiere zu fördern."
Diese unterschiedlichen Strukturen gibt es bisher nicht und müssten eingerichtet werden!
Um das Delfinarium II nach "tierschutzfachlichen Vorgaben" einzurichten, muss es erheblich erweitert oder gar neu gebaut werden! Für eine Erweiterung des Delfinariums II oder gar ein Abriss mit einem Neubau, um den Mindestanforderungen des Säugetiergutachtes nachzukommen, müssten mindestens 20 Millionen Euro aufgebracht werden!
Es stellt sich die Frage, warum der Tiergarten Nürnberg jegliche Offenlegung seiner Kalkulation für die "Ertüchtigung des Delfinariums II" verweigert? Die Antwort ist ganz einfach! Weil daraus klar hervorgehen würde, dass die genannten rund 1,1 Millionen Euro völlig unzureichend sind und die Mindestvorgaben zur Haltung von Delfinen damit überhaupt nicht erfüllt werden können!
Dies wird auch dadurch deutlich, dass die Zeit für die Reaktivierung dieses 26 Jahre alten Gebäudes auf nur ein halbes Jahr angesetzt wurde! In dieser Zeit könnte das Gebäude, unter Berücksichtigung der Vorgaben, weder erweitert noch könnte ein Neubau als Ausweich-Quartier realisiert werden!
In diesem Bericht wird zwar die Hoffnung der Verantwortlichen ausgedrückt, dass die Verursacher für die Kosten der notwendigen Sanierung herangezogen werden sollen, aber ob sich dies jemals klären lässt, wer dafür verantwortlich ist und ob jemals jemand dafür in Regress genommen wird, steht in den Sternen.
falls die Delfine, die sich während der geplanten Sanierungszeit von etwa zwei Jahren hauptsächlich im Alten Delfinarium I und in den Außenbecken der „Delfin-Lagune" aufhalten sollen, den Baulärm nicht vertragen, was laut den negativen Erfahrungen des Lagunen-Baus, jetzt schon absehbar ist, dann muss das Ausweich-Quartier Delfinarium II alle vorgeschriebenen Mindestanforderungen für die Delfin-Haltung erfüllen! Alles andere wäre illegal und Tierquälerei!
2.) Lärm und gesundheitliche Gefahren
Die Herabspielung von künftigem Baulärm für die Delfine ist nicht angebracht!
In diesem Artikel ist zu lesen:
„Lagune wird im laufenden Betrieb saniert"
"Dass diese über Gebühr belastet werden beim Bau an ihren Becken, glaubt der Direktor nicht."Die Tiere sind relativ cool geworden, die reagieren auf Baumaßnahmen gelassen", sagt Encke. Und ein Delfin-Bulle soll den Zoo vorher noch verlassen. Weniger Tiere sind dann doch besser beim Bau.“
Wir haben erhebliche Zweifel an dieser Behauptung, denn wie "gelassen" die Delfine auf Baulärm reagieren, konnten wir bei schon viel kleineren Bauarbeiten in einem viel kürzeren Zeitraum an der „Delfin-Lagune“ in 2014 dokumentieren!
Die in den Außen-Becken der "Delfin-Lagune" eingesperrten Delfine versuchten vergeblich die Abtrennschieber hochzuschieben, um vor dem Baulärm flüchten zu können!
Niemand vom Zoo-Personal kümmerte dies und versuchte Abhilfe zu schaffen!
Wie sensibel die Tiere auf Lärm reagieren, erkennt man auch an diesem Fakt:
Die „Delfin-Lagune“ liegt nur wenige Kilometer vom städtischen Krankenhaus Klinikum Nord entfernt. Unregelmäßig fliegt ein Rettungshubschrauber Patienten in dieses Krankenhaus. Der Hubschrauber überfliegt dabei entweder das Zoo-Gelände direkt oder in unmittelbarer Nähe und erzeugt dabei einen solch lauten Lärm (Schall), dass die Delfine in Panik geraten und davor flüchten.
Die stetigen Behauptungen des Zoo-Direktors Dag Encke, dass die Delfine an Lärm durch den "Lagunen-Bau" gewöhnt sind, sind verallgemeinert und treffen im Detail nicht zu!
"Arnie" soll vor den Sanierungsarbeiten in ein anderes Delfinarium verbracht werden. Dann würden sich noch neun Delfine im Delfinarium befinden.
„Anke“ kam am 19. März 2012, also fast ein Jahr nach der Eröffnung der Lagune (Juni 2011) aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk nach Nürnberg zurück. „Kai“ war ein Geschenk vom holländischen Delfinarium und kam erst am 13. Juni 2013 nach Nürnberg. "Dolly" und "Donna" kamen erst am 05.05.2014 von Duisburg nach Nürnberg. "Nami" wurde erst im Oktober 2014 geboren.
Von den neun verbleibenden Delfinen waren nur "Moby", "Jenny", "Noah" und "Sunny" während den Bauarbeiten der "Delfin-Lagune" in der Anlage untergebracht!
Dass die Delfine Baulärm nicht vertragen, wird auch hiermit verdeutlicht.
Aus einem Schreiben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom 02.12.2012 geht hervor:
„Die Delfine Jenny und Moby sind niereninsuffizient. Da Delfine ihren Trinkwasserbedarf aus der aufgenommenen Nahrung decken, ist es wichtig, dass niereninsuffiziente Tiere, die einen erhöhten Trinkwasserbedarf haben, immer ausreichend Futter aufnehmen. Um den erhöhten Wasserbedarf zu decken, wird den Delfinen zusätzlich Gelantine gefüttert und eingegeben. Dennoch besteht bei zu geringer Futteraufnahme die Gefahr, dass sich die Nierenwerte verschlechtern. Frau Dr. … gab an, dass der Delfin Jenny häufiger Diazepam verabreicht bekäme, um schwerwiegenden Problemen vorzubeugen, da Jenny bei Aufregung die Futteraufnahme einstellen würde.“
Es ist unverantwortlich, wenn dies bei Jenny schon bereits seit 2012 bekannt ist, dass sie einem nochmaligen stetigen Baulärm ausgesetzt werden soll! Zudem ist schon seit Jahren bekannt, dass Jenny immer wieder das Schlauchtraining (ihr wird dabei ein Wasserschlauch in den Rachen geschoben) verweigert! Sie nimmt damit kein für sie notwendiges Wasser auf. Auch nimmt sie nicht immer die Gelantine!
Aus den Akten des Tiergarten Nürnbergs über den Delfin Jenny geht hervor:
„15.02.2010 – ab heute Dienstbeginn um 5 Uhr um trotz der Bauarbeiten Training zu ermöglichen“
„25.02.2010 – Bauchunterseite von Flipper bis Anus lila-blau-rosa, „streifige“ Hautveränderungen, nicht druck- oder schmerzempfindlich, reibt sich evtl. an Schleuseneingang."
„01.03.2010 – weiterhin Bauchunterseite blau, wurde beobachtet, wie sie am Schieber „hochrobbt“.“
„22.09.2010 – nimmt keine Gelantine – heute starker Baulärm“
„31.05.2011 – gestern zögerliche Mitarbeit (draußen werden aber auch Löcher in Beton gebohrt) – spuckt Gelantine“
"16.10.2011 - 15 Diazepam - sehr unruhig (wg. Baulärm?)"
"14.02.2012 - schlechte MA, Reparaturarbeiten an Scheiben"
"11.03.2012 - spuckt morgens Fisch, kleine Augen, sehr nervös, viel Unruhe durch Arbeiten an Hebebühne - 10 mg Diazepam"
"15.03.2012 - früh nervös, da Abdichtungsscheibe festgeklopft werden muss - 10 mg Diazepam"
"16.12.2012 - Sunny und Jenny, beide sehr nervös wegen Bauarbeiten."
Auch andere Delfine haben Probleme bei Baulärm!
Sunny
"16.01.2012 - sehr nervös, sehr laute Bauarbeiten im Haus - 10 mg Diazepam"
"16.12.2012 - Sunny und Jenny, beide sehr nervös wegen Bauarbeiten."
Es kann nicht hingenommen werden, dass Delfine, die dem Lärm von Bauarbeiten ausgesetzt werden, über den Einsatz von Medikamenten ruhiggestellt werden sollen, was bisher so gehandhabt wurde!
Falsche Angaben des Tiergartens Nürnberg über die Gründe von Medikamenten-Behandlungen!
Einsatz von Psychopharmaka Diazepam (Valium) mit hohem Suchtpotential und dem Antidepressiva Serenin - Nicht nur bei Appetitlosigkeit, sondern auch zur Dämpfung von Angst und Aggression!
Eine fachliche Bewertung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom 23.08.2012 ergab:
"2.1. Wir sind der Meinung, dass die Tiere nicht, wie von ... angegeben, Diazepam ausschließlich - außer beim Transport von Anke - zur Appetitanregung verabreicht bekamen.
So wurde z.B. der Delfin Arnie im Auswertungszeitraum vom 01.01.2010 täglich bis einschließlich 20.03.2010 mit Diazepam behandelt. Nach dem Eintrag vom 04.01.2010 "Ab morgen auf 10 mg Diazepam reduzieren" ist davon auszugehen, dass die Behandlung bereits im Jahr 2009 begonnen wurde. Da die zur Auswertung vorliegenden Unterlagen erst ab dem 01.10.2010 datieren, konnte nicht abschließend geklärt werden, seit wann Arnie mit Diazepam behandelt wurde. Am 21.03.2010 wurde die Diazepambehandlung zugunsten der Behandlung des Tieres mit Serenin, einem aus den USA importierten Arzneimittel, welches zur Dämpfung von Angst und Aggression eingesetzt wird, beendet. Ab diesem Zeitpunkt wird Serenen laut Krankenakten bis 13.08.2011 mit kurzer Unterbrechung durchgängig gegeben. Laut E-mail vom 04.10.2012 von ...wird Serenen seit dem 26.08.2011 erneut fortgesetzt angewendet. Im gesamten Zeitraum wurden keine Erkrankungen in den Behandlungsblättern eingetragen, noch wurde verzeichnet, dass Arnie nicht oder zu wenig frisst. Es ist demnach davon auszugehen, dass das Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen oder Aggression eingesetzt worden ist. Bei dem Delfin Joker wurde Diazepam ebenfalls über einen langen Zeitraum hinweg eingesetzt, ohne dass Eintragungen in den Behandlungsblättern darauf hinweisen, dass das Tier an einer Erkrankung litt bzw. schlecht fraß. ...Auch beim Delfin Sunny wird Diazepam nach Aktenlage zur Beeinflussung von Verhaltensproblemen eingesetzt."
Dilettantischer Umgang mit Arzneimitteln, bei denen Suchtgefahr besteht!
Aus den Akten des Nürnberger Tiergartens geht zudem hervor, dass Medikamente fälschlicherweise abgegeben wurden!
Aus dem aktuellen Säugetiergutachten geht zudem hervor:
„Besonderheiten: Die Tiere sind vor übermäßigem Lärm zu schützen. Die Haltungsbedingungen (technische Anlagen und akustische Programme) dürfen im Regelbetrieb keine Umgebungslautstärken verursachen, die im Wasser einen Geräuschpegel von 40 dB über der Hörschwelle (bei definierter Frequenz gemäß dem Audiogramm für Große Tümmler) überschreiten und länger als 1 Minute pro Tag andauern."
Die Bauarbeiten für die Sanierung der "Delfin-Lagune" sind für eine Zeit von etwa zwei Jahren angesetzt!
Eine dauerhafte Überschreitung des Geräuschpegels ist damit vorprogrammiert und würde die Delfine stressen und damit auch ihre Gesundheit und auch ihre Leben gefährden! Selbst wenn sich die Delfine im Alten Delfinarium I aufhalten würden, so sind sie sensibel genug, jedes noch zu kleine Bohrgeräusch in der „Delfin-Lagune“ wahrzunehmen!
Delfin Jenny: „31.05.2011 – gestern zögerliche Mitarbeit (draußen werden aber auch Löcher in Beton gebohrt) – spuckt Gelantine“
Von den neun verbliebenen Delfinen sind zwei nierenkrank („Moby“ und „Jenny“ und fünf Tiere sind noch nie einem solchen Baulärm ausgesetzt gewesen! Ein paar errichtete Planen über den Baubereich, um Staubbelastungen im Wasser zu vermeiden, sind sicherlich kein adäquates Mittel, um Lärmbelastungen für die Delfine zu vermeiden!
Anmerkung zum Hörvermögen von Delfinen, was dem Tiergarten Nürnberg längst bekannt ist:
In dem Buch „Delphine …wie sie wirklich sind“ (1. Auflage 1979) beschreibt der ehemalige Delfintrainer des Nürnberger Delfinariums, Siegbert Stümpke, wie gut Delfine hören können.
„Kommen wir nun zu einer anderen Frage. „Können Delphine unter Wasser die Kommandos des Trainers verstehen?“ Delphine hören unter Wasser ausgezeichnet.“
Weiter heißt es:
„Mitzie hatte ein unglaublich feines Gehör. Sie vermochte ein Geräusch unter Wasser haarscharf zu lokalisieren. Eine kleine Münze, außer Sichtweite 30 und mehr Meter von ihr entfernt in trübes Wasser geworfen, wurde von ihr in allerkürzester Zeit aufgespürt und zurückgebracht.“
Kein Delfin sollte als Versuchstier eingesetzt werden, ob sie mit diesem Lärm klarkommen könnten oder nicht. Es ist absehbar, dass sie es nicht können! Allein der Gedanke daran, ist tierverachtend und hat mit einem verantwortungsvollen Umgang mit anvertrauten Tieren nichts gemein!
Zudem offenbart sich nun auch ein weiteres von den Verantwortlichen verursachtes Problem!
In der Zeit der Sanierung muss wohl erneut ein Zuchtstopp für die weiblichen Delfine, wie beim Bau der „Delfin-Lagune“, stattfinden!
Doch wie soll dies umgesetzt werden?
Wie auf der Webseite des Tiergartens Nürnberg zu erfahren ist, erhielten die weiblichen Delfine während den Bauarbeiten für die „Delfin-Lagune“ die Pille. Eine mögliche Trächtigkeit oder gar eine Geburt wurde für die Delfine als zu riskant eingeschätzt.
Der dauerhafte Einsatz von empfängnisverhütenden Medikamenten stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Bei anderen Tierarten wurden dadurch verursachte Tumore festgestellt!
Der stellvertretende Zoo-Direktor, Helmut Mägdefrau, sieht den Einsatz der Pille für weibliche Tiere deshalb und zu recht mit großer Skepsis:
Eine andere Möglichkeit wäre die geschlechterspezifische Separation. Damit würde jedoch massiv in das Sozialverhalten der Delfine eingegriffen werden, wenn diese ihr Sozialverhalten nicht mehr ausleben könnten!
Eine Sterilisation von Delfinen scheidet so gut wie ganz aus, denn dabei besteht ein großes Risiko, weil Delfine wegen ihrer bewussten Atmung nur in absoluten Notfällen narkotisiert werden sollten. Hier würde die Verhältnismäßigkeit sicherlich nicht mehr stimmen.
Nun offenbart sich die ganze Tragweite des Zuchtprogramms des Nürnberger Delfinariums! Ein Problem, welches selbst geschaffen wurde und nun die Delfine ausbaden sollen!?
Dieses Dilemma kommt nicht überraschend, denn es war absehbar, falls Probleme auftreten sollten. Schon seit Jahren fordern wir und andere Tierschutzorganisationen, dass man von der Zucht im Tiergarten Nürnberg schrittweise Abstand nehmen soll. Davon wollten die Verantwortlichen nichts wissen, denn nach 16 Jahren ohne Zuchterfolg musste endlich wieder ein Erfolg her, um hauptsächlich die astronomische Summe für den Bau der Außen-Becken der "Delfin-Lagune" rechtfertigen zu können.
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Ausweich-Quartier Delfinarium II kann in einem halben Jahr für die Delfine nicht bezugsfertig sein. Unabhängig davon, ob das bestehende Gebäude erweitert oder durch einen Abriss und Neubau ersetzt werden würde.
Die Pläne des Nürnberger Tiergartens für die Sanierung sind nicht ausreichend, um die vorgeschriebenen Vorgaben des Säugetiergutachtens über die MINDEST-Anforderungen zu erfüllen und um die Delfine vor gesundheitlichen Gefahren schützen und bewahren zu können!
Wir lehnen diese Pläne deshalb ab und bitten Sie ernsthaft darüber nachzudenken, dem Tiergarten Nürnberg seine Betriebsgenehmigung für das Delfinarium zu entziehen!
Der Tiergarten Nürnberg kann keine Garantie dafür übernehmen, ob im Laufe der Sanierung oder danach, nicht noch weitere Mängel auftreten. Eine Ewig-Baustelle ist den Delfinen nicht zuzumuten und weitere Todesfälle, verursacht durch eigenes Verschulden, sicherlich weder hinnehmbar noch keinem mehr zu vermitteln!
Die mittelfristige Abwicklung des Delfinariums ist, im Rahmen durch das EEP für Delfine unterstützt, sicherlich durchführbar!
Mit freundlichen Grüßen
Andeas Morlok
Anlagen:
Beckenplan: Delfinarium II
Beckenplan: Delfinarium I und „Delfin-Lagune“
------------------------------
ProWal
Projekt Walschutzaktionen (ProWal) Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft gUG (haftungsbeschränkt) – St-Nr.: 18158/02431 Amtsgericht Freiburg HR B 704171 Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok Haydnstraße 1 D-78315 Radolfzell Tel: 0049 (0)7732 14324 E-Mail: ProWal-Deutschland@t-online.de Internet: www.walschutzaktionen.de
Beckenplan: Delfinarium II
Beckenplan: Delfinarium I und „Delfin-Lagune“
05.09.15 - Inakzeptable Pläne für die Sanierung der Nürnberger „Delfin-Lagune“!
In den nächsten Tagen beraten die Stadt, der Tiergarten und die zuständigen Behörden den Ablauf der geplanten Sanierung der sogenannten „Delfin-Lagune“ im Nürnberger Delfinarium.
Ende Juli 2015 hieß es in einer Presse-Mitteilung der Stadt Nürnberg unter anderem:
Tiergartendirektor Dr. Dag Encke: „Das mit der Eröffnung der Lagune stillgelegte Delfinarium 2 wird nach tierschutzfachlichen Vorgaben des Ordnungsamts wieder in Betrieb genommen.“
Weiter hieß es:
„Dabei wird selbstverständlich auf die Bedürfnisse der Delfine geachtet.“
Die bisherigen Pläne sehen vor, dass ein Delfin, wahrscheinlich „Arnie“ das Delfinarium verlassen muss. Es verblieben dann noch neun Delfine. Falls die Delfine den Baulärm in der „Delfin-Lagune“ und im direkt nebenan angeschlossenen Alten Delfinarium I nicht vertragen sollten, dann ist vorgesehen, dass sie in dem Ausweichquartier „Delfinarium II“ untergebracht werden sollen.
Es ist davon auszugehen, dass die hörempfindlichen Delfine den Lärm von Presslufthämmer, Bagger, etc. nicht vertragen und dann alle in das Ausweichquartier im Betriebshof umziehen müssen.
Was der Zoodirektor unter tierschutzfachlichen Vorgaben und auf die Achtung von Bedürfnissen der Delfine versteht, haben wir in dieser Grafik deutlich gemacht.
NEUN DELFINE SOLLEN IN DIESEM FALL IN EIN BECKENKOMPLEX EINGESPERRT WERDEN, WELCHES GERADE EINMAL EINE WASSERFLÄCHE VON 255 m2 AUFWEIST!
Im Vergleich dazu die Wasserfläche von einem Schwimmbecken.
Die Sanierungsarbeiten könnten sich über mehrere Jahre hinziehen! Von einer vorübergehenden Unterbringung kann dabei nicht die Rede sein.
Anmerkung zur Überwachung des Lärms:
Zur Überwachung des Lärms während den Sanierungsarbeiten hieß es von Seiten der Stadt Nürnberg:
„Während der Bauarbeiten werden die Lärmbelastung in der Lagune und die Reaktionen der Tiere darauf stetig überwacht.“
Diese Aussage ist zu bezweifeln!
Am 18.08.2015 fragte das WDSF bei der zuständigen Behörde (Ordnungsamt) in Nürnberg nach, ob wenigstens beim Auf- und Abbau der Traglufthalle (9.12.2014, 10.12.2014 und am 17.03.2015) Messungen des Geräuschpegels durchgeführt wurden. Wir konnten an diesen Tagen eine erhebliche Lärmbelastung in der „Delfin-Lagune“ dokumentieren!
Am 24.08.2015 hieß es in der Antwort des Ordnungsamtes:
„Uns liegen keine Kenntnisse darüber vor, ob während dem Auf- und Abbau der Traglufthalle Geräuschmessungen gemacht wurden.“
Die zuständige Behörde überwachte die Lärmbelastungen für die Delfine also dabei nicht und ob das zukünftig der Fall sein wird, ist deshalb auch zu bezweifeln!
Weitere Informationen zur geplanten Sanierung und warum wir diese Pläne ablehnen unter:
28.04.16 - Delfinarium Nürnberg – Wir haben es kommen sehen!
Vor knapp zwei Jahren forderten wir die endgültige Stilllegung eines fast 30 Jahre alten Nebengebäudes (Delfinarium II), welches sich auf dem Betriebshof des Nürnberger Zoos befindet und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
In diesem Gebäude, welches früher für Forschungsarbeiten und für die Zucht von Delfinen verwendet wurde, waren zwei Delfine mehrere Jahre lang illegal eingesperrt gewesen! Die zwei Becken (255 m2 Wasserfläche) sind so klein, dass die Mindestanforderungen des alten Säugetiergutachtens (bis 5 Delfine mindestens 400 m2 Wasserfläche) schon damals nicht erfüllt wurden!
Siehe Bild oben zum Größenvergleich: Ein normales Schwimmbecken besitzt 1.250 m2!
Da das Gebäude, nachdem die Delfine in die neuerbaute „Delfin-Lagune“ (Außenbecken), umgezogen sind, keinem neuen Bestimmungszweck zugeführt wurde, war es schon damals absehbar, dass in diesen Mini-Becken zukünftig erneut Delfine gehalten werden könnten.
Wie immer, wenn es um Forderungen der Tierschutzseite geht, werden diese von den Verantwortlichen in Nürnberg abgetan oder gar ins Lächerliche gezogen!
Der Zoo-Direktor Dag Encke äußerte sich damals folgend:
"Tatsächlich muss ich Herrn Morlok in diesem Fall Recht geben", erklärt Tiergarten-Chef Dag Encke. "Die Becken haben wirklich zu wenig Wasser für Delfine - nämlich gar keines." Seit dem 15. Mai 2012 liegen die Becken trocken, werden nicht mehr genutzt. Delfine schwimmen dort also seit Jahren nicht mehr. Encke kann die Tierschützer allerdings beruhigen: "Die Mindestanforderung für die Haltung heimischer Spinnen sind dort jedoch erfüllt."
Da im Zuge der mittlerweile schon maroden „neuen Delfin-Lagune“ eine Rundum-Sanierung vorgenommen werden muss und nicht alle 10 Delfine in anderen Delfinarien untergebracht werden können, wird nun doch das alte Delfinarium II reaktiviert!
Für mindestens 1,2 Millionen € soll das DelfinariumII-Gebäude als Ausweichquartier für die Unterbringung von Delfinen saniert werden. Die Bauarbeiten dazu haben bereits vor 10 Tagen begonnen! Die Vergrößerung der Becken ist dabei nicht vorgesehen!
Wenn es dem Zoo nicht gelingt, während der Außen-Becken-Sanierung, Delfine in anderen Delfinarien unterzubringen und es einen Notfall geben sollte, dann müssen sich 10 Delfine, neben den Seelöwen, 255 m2 Wasserfläche teilen! Jedem Delfin würde dann gerade einmal eine Wasserfläche von 5 x 5 m zur Verfügung stehen! Das ist nicht einmal für ein paar Minuten akzeptabel!
Da das neue Säugetiergutachten mindestens 600 m2 Wasserfläche bei bis zu 5 Delfinen vorschreibt, empfiehlt die Nürnberger Behörde, dass wenigstens die Mindest-Vorgaben des nicht mehr gültigen alten Säugetiergutachtens eingehalten werden sollen! Aber selbst die können, wie oben beschrieben, nicht erfüllt werden!
20.11.15 - Anstehende
Sanierung der „Delfin-Lagune“ in Nürnberg
Wird während den
geplanten mehrjährigen andauernden Sanierungsarbeiten des Nürnberger
Delfinariums eigentlich weitergezüchtet oder wird die Zucht von weiteren
Delfin-Sklaven über mehrere Jahre eingestellt?
Darüber schweigt
sich der Nürnberger Tiergarten bisher aus!
Falls die Zucht
über mehrere Jahre eingestellt wird, dann verstößt dies laut einem Beitrag des
früheren Mitarbeiters des Delfinariums im ConnyLand/Schweiz Benjamin Schulz „im
Grunde gegen alle § des TSchG! und wäre aus seiner Sicht „Tierquälerei“!
„Denn eine Einstellung der Zucht ist nunmal nur zu
erreichen, indem man die Tiere - entweder physisch oder chemisch - unfruchtbar
macht oder eine Trennung der Geschlechter vornimmt bis das letzte Tier dann in
40 oder 50 Jahren einsam stirbt. Beide Optionen sind so gar nicht mit
Tierschutz vereinbar. Sterilisieren führt bei allen Tieren zu enormen Wesens-
und Verhaltensänderungen, und bei hochsozialen Tieren wie Delphinen wäre kein
natürliches Gruppenleben mehr möglich, zudem haben chemische Mittel schwerste
Nebenwirkungen, führen zu Entzündungen, Tumoren und anderen Erkrankungen bei
langfristiger Verabreichung. Um es klar auszudrücken: das ist Tierquälerei und
verstößt im Grunde gegen alle § des TSchG! Das gleiche gilt für die
Geschlechtertrennung.“
Falls der
Tiergarten Nürnberg jetzt und während den Sanierungsarbeiten nun doch
weiterzüchtet und es stellt sich ein Erfolg ein, dann müssten die Delfinmutter
und ihr Kalb, wie zuletzt bei „Sunny“ und „Nami“, in das kleine und
heruntergekommene über 40 Jahre alte Delfinarium I über mindestens ein halbes
Jahr von den anderen Delfinen separiert und eingesperrt werden.
Wo zwei oder noch
mehr trächtige Weibchen untergebracht werden könnten? Hoffentlich nicht in
„Mobile Pools“, die vom Veterinäramt als Unterbringungs-Alternativen für ein
„Worst Case“ für die Sanierung angedacht wurden!
Falls die anderen
Delfine, die sich während den Sanierungsarbeiten in den winzigen Becken der
Außenbecken („Delfin-Lagune“) aufhalten sollen, weil dort die Shows fortgesetzt
werden sollen, den Baulärm nicht vertragen, wovon jetzt schon auszugehen ist,
wenn die Bagger anrollen, die alle Becken nacheinander aufreißen, dann können
diese Tiere nur noch in dem seit 2012 stillgelegte Delfinarium II als
„Ausweichquartier“ untergebracht werden.
Bei der in dieser
Woche für mindestens 1,2 Millionen € teuren beschlossenen Sanierung des 25
Jahre alten Delfinariums II empfiehlt das Veterinäramt der Stadt, zumindest die
Einhaltung der Vorgaben des von 1996 – 2014 geltenden ALTEN und nicht mehr
gültigen Säugetiergutachtes (SGTG), weil die leicht verschärften Vorgaben über
die MINDESTANFORDERUNGEN des NEUEN SGTG (gültig für die Delfinhaltung seit
2014) ohnehin nicht erfüllt werden können!
Dass selbst die
meisten Vorgaben des ALTEN SGTG in diesem Mini-Delfinarium II nicht eingehalten
werden können, nimmt die Behörde billigend in Kauf!
Nachzulesen auf der
Seite der Stadt Nürnberg unter:
15:30 Uhr - Bau-
und Vergabeausschuss(direkt im
Anschluss an den Werkausschuss SUN)Rathaus,
Fünferplatz 2, Großer Sitzungssaal(öffentlicher
Teil)1.
TagesordnungspunktTiergarten
Nürnberg, Am Tiergarten 30, Sanierung Delfinarium II (Ausweichbecken)hier: Direkter
ObjektplanReferent: berufsm.
Stadtrat Ulrich (Beilagen 1.0 bis 1.6)Beschluss(öffentlicher Teil)
Von einer
vorübergehenden Unterbringung der Delfine in dem Ausweich-Quartier Delfinarium
II wird von Seiten der Verantwortlichen gesprochen.
Dabei ist heute
schon klar, dass manche Delfine, wie „Jenny“, dort über einen sehr langen
Zeitraum eingesperrt werden, denn dass manche Delfine Baulärm nicht vertragen,
ist den Verantwortlichen schon seit Jahren bekannt!
Aus einem Schreiben
des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vom
02.12.2012 geht hervor:
„Die Delfine Jenny
und Moby sind niereninsuffizient. Da Delfine ihren Trinkwasserbedarf aus der
aufgenommenen Nahrung decken, ist es wichtig, dass niereninsuffiziente Tiere,
die einen erhöhten Trinkwasserbedarf haben, immer ausreichend Futter aufnehmen.
Um den erhöhten Wasserbedarf zu decken, wird den Delfinen zusätzlich Gelantine
gefüttert und eingegeben. Dennoch besteht bei zu geringer Futteraufnahme die
Gefahr, dass sich die Nierenwerte verschlechtern. Frau Dr. … gab an, dass der
Delfin Jenny häufiger Diazepam verabreicht bekäme, um schwerwiegenden Problemen
vorzubeugen, da Jenny bei Aufregung die Futteraufnahme einstellen würde.“
Zudem ist schon
seit Jahren bekannt, dass "Jenny" immer wieder das Schlauchtraining
(ihr wird dabei ein Wasserschlauch in den Rachen geschoben) verweigert! Sie
nimmt damit kein für sie notwendiges Wasser auf. Auch nimmt sie nicht immer die
Gelantine!
Es bleibt zu
hoffen, dass den Delfinen während den Sanierungsarbeiten nicht noch zusätzlich
Diazepam zur "Appetitanregung" gegeben wird, wie das laut Aussage des
Zoo-Direktors Dag Encke in der Vergangenheit schon öfters der Fall war!
Die Mini-Becken des
Delfinariums II besitzen zusammen gerade einmal eine Wasserfläche von 255 m2!
Bei der Unterbringung von den bisher vorhandenen 10 Delfinen stünde jedem Delfin
eine Fläche von 5 x 5 Meter zur Verfügung! Die Tiefe der Becken beträgt 3,65 m,
welche heutzutage für die eine Delfinhaltung ebenfalls nicht legal ist!
Wird die Zucht von
Delfinen eingestellt, dann ist das nach der Aussage von Benjamin Schulz Tierquälerei!
Was ist es, wenn 10
Delfine in einem heruntergekommen 40 Jahre alten Gebäude (Delfinarium I), das
nicht saniert wird und in den erst vier Jahre alten Außenbecken
(Delfin-Lagune), die über mehrere Jahre saniert werden müssen und den Baulärm
ertragen sollen, während dort die Shows fortgesetzt werden sollen, eingesperrt
werden?
Oder 10 Delfine in
einem Mini-Ausweichquartier (Delfinarium II) mit einer Wasserfläche von 1/5
eines normalen Schwimmbades eingesperrt werden?
Ist dies keine
Tierquälerei?
Der für den
Tiergarten zuständige Bürgermeister Christian Vogel kanzelte diese Woche bei
der Entscheidung für die Finanzierung der Sanierung des Delfinariums II die
Stadträtin Monika Krannich (Bündnis90/Die Grünen) ab, die durchschaute, was da
eigentlich beschlossen werden solle und diese Pläne für ihre Partei ablehnte!
Die Grünen
stimmten gegen den Sanierungsbeschluss. Stadträtin Monika Krannich nannte es
„erschreckend“, dass die Empfehlungen des Säugetiergutachtens in keiner Weise
erfüllt seien. Statt 900 Quadratmetern habe die Tümmler-Gruppe lediglich 260
Quadratmeter Platz. Auch die Beckentiefe von weniger als vier Metern hält die
Architektin keineswegs für ausreichend.
Außerdem merkte
Stadträtin Krannich an, dass die Versicherungssumme für die Lagune-Schäden auf
300 000 Euro begrenzt sei. Der Rest dürfte wohl an der Stadt hängenbleiben.
Auf diese
Äußerungen reagierte Bürgermeister Vogel „extrem verwundert und fast entsetzt“.
Diese „Mutmaßungen, Spekulationen und durch nichts belegten Meinungen“ weise er
auf das Entschiedenste zurück.“
21.08.15 - Nürnberger Tiergarten – Forderung nach Webcams zum Schutz der Delfine!
Nach unserer Forderung, dass zum Schutz der Delfine Webcams über den Delfin-Becken des Delfinariums in Nürnberg installiert werden sollten, äußerte sich der Tiergarten Nürnberg auf seiner Webseite, die verwundert:
„Die Forderung nach Webcams widerspräche klar der geltenden Rechtsprechung (Mitarbeiterüberwachung). Es reicht schon, dass die Aktivisten tagtäglich jeden Handgriff der Mitarbeiter im Außenbereich filmen und dies teils auch noch im Internet publizieren.“
Verwunderlich an dieser Aussage ist, dass der Zoo seine Mitarbeiter durch eine Kamera bereits selbst überwacht! Sie befindet sich auf dem Dach des Alten Delfinariums I und ist auf die Außenbecken der „Delfin-Lagune“ und auch auf den Besucherbereich ausgerichtet. Widerspricht das nicht der geltenden Rechtsprechung (Mitarbeiterüberwachung)? Dass die Besucher gefilmt werden und ob diese darüber informiert sind, werden wir während unserer Flyerverteilung vor dem Zoo-Eingang einmal hinterfragen!
Technisch wäre die Einrichtung von Webcams ohne allzu großen Aufwand möglich, denn die Eisbär-Höhle wird bei Nachwuchs ja auch kameraüberwacht. Live-Kamera-Bilder sind in vielen Zoos längst Standard!
Es wäre ausreichend und möglich, dass nur die Delfinbecken gefilmt werden. Die Mitarbeiter des Zoos wären bei solchen Aufnahmen ja ausgenommen! Taucher, welche die Becken reinigen, wären sicherlich kein Problem, was die Rechtsfrage betrifft. Als ein sich selbstbezeichnenden „wissenschaftlich geführter Zoo“ sollte auch auf den Unfug verzichtet werden, dass sich Mitarbeiter an die Finne eines Delfins klammern und sich durch das Beton-Becken ziehen lassen oder den Delfin als Surfbrett missbrauchen und auf ihm herumbalancieren. Damit wären diese Mitarbeiter auch von Aufnahmen in den Delfin-Becken ausgenommen.
Webcams würden die zuständigen Behörden und auch die Öffentlichkeit darüber informieren, wie die Delfine in dieser Anlage gehalten werden. Sie dienen auch zum Schutz der Delfine, denn Streitereien und Beißattacken könnten von den Zoo-Mitarbeitern früher erkannt und Verletzungsfolgen für die Tiere vermieden werden. Auch von Besuchern in die Delfin-Becken geworfener Müll, Gegenstände und Lebensmittel, welche wir schon oft dokumentiert haben, könnten damit früher erkannt und entfernt werden.
Dass es ausreichend ist, dass wir tagtäglich jeden Handgriff der Mitarbeiter im Außenbereich filmen, ist erstens eine falsche Tatsachenbehauptung und zweitens reine Polemik! Zudem ist den Zoo-Besuchern nicht gestattet, alle Bereiche des Delfinariums zu betreten, wie zum Beispiel das Rundbecken oder das Ruhebecken im Alten Delfinarium I oder das Delfinarium II, welches nach seiner vorübergehenden Stilllegung in 2012 nun im Zuge der geplanten Sanierung wieder reaktiviert werden soll.
Wenn der Tiergarten Nürnberg nichts zu verbergen hat, dann richtet er zum Schutz der Delfine Webcams über alle Delfin-Becken ein. Dies sollte für eine von Steuerzahlern mitfinanzierte öffentliche Einrichtung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein!
27.07.16 – Tiergarten Nürnberg – Delfinarium - Sie wollten schon vor 8
Jahren nicht auf uns hören, als wir noch vor dem Bau der Außenbecken von einem
Fass ohne Boden warnten! Investiert die Millionen besser in eine betreute
Meeresbucht und gebt die unsinnige Delfinhaltung in Nürnberg auf, bevor es noch
schlimmer für die Stadt, die Bürger und für die Tiere kommt! - http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/sanierung-der-delfinlagune-soll-mehrere-millionen-kosten-1.5376624
04.08.16 – Delfinarium Nürnberg – „Die
Sanierung des Delfinariums im Zoo von Nürnberg verschlingt immer mehr Geld. Die
Stadt gibt sich dennoch weiterhin zuversichtlich.
Nürnberg - Aus der Attraktion des Nürnberger Tiergartens ist ein Millionen
verschlingendes Monster geworden. Fehleinschätzungen, Planungsmängel und vor
allem Pfusch am Bau treiben die Kosten für die Delfin-Lagune in
schwindelerregende Höhen. Geschätzte sechs Millionen Euro muss die Stadt dafür
lockermachen, damit die Becken, in denen sich die Delfine tummeln und
Kunststücke vollbringen sollen, auch dicht sind.“
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lagunen-leck-im-zoo-delfin-projekt-kostet-nuernberg-millionen.573f5e7d-0939-40fe-9195-51cd774bb979.html