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ProWal engagiert sich gegen den japanischen Delfin-Fang


Siehe auch Unterthemen in der linken Menüleiste








ProWal-Recherchen zum Schutz der Delfin in Taiji/Japan


Unser Taiji–Besuch liegt hinter uns – Die Fänge und das Schlachten von Delfinen gehen weiter - Was kann man tun?

Wie wir ja schon berichtet haben, verließen wir Taiji am Montag und gestern nun auch Japan. Jetzt können wir auch etwas offener schreiben, was uns in Japan nicht möglich war, um unsere notwendigen Recherchen dort nicht zu gefährden.

Am Anfang unseres Aufenthaltes konnten wir uns relativ frei bewegen. In DER BUCHT und Umgebung von Taiji ist mittlerweile eine starke Polizei-Präsenz vertreten. Jeder der sich dort aufhält, wird von der Polizei gebeten, sich auszuweisen. Man wird darüber ausgefragt, warum man hier ist, was man tun möchte, welches Fahrzeug man hat, wie oft man schon hier war, wo man genau und von wann bis wann übernachtet, wie lange man hier sein möchte, usf. Alles wird akribisch notiert. Man wird darüber belehrt, dass es verboten sei, die Absperrungen zu übertreten und dass es nicht erlaubt sei, Gesichter von Menschen zu fotografieren. Nunja, damit konnte man rechnen.  

Wir hatten so einiges vor, um Informationen zu erhalten, ob es nicht doch möglich ist, die Delfine von der Küste fernzuhalten. Die Recherchen stellten sich jedoch als sehr schwierige Aufgaben heraus. Bei unserem Besuch Ende 2010 war alles viel einfacher. Auf der anderen Straßenseite von der Bucht gibt es einen Parkplatz, der nun gesperrt wurde. Eine Polizeistation ist dort. Überall stehen Polizeiautos und ist man mit einem Fahrzeug unterwegs, dann wird man zumeist von der Polizei überall dorthin begleitet, wo man auch ist. Die Polizei ist sehr freundlich, manchmal gar sehr auskunftsfreudig und hilfsbereit. Um dieser ständigen Begleitung auszuweichen, mussten wir uns immer wieder etwas einfallen lassen. Nachts gingen wir um die Häuser, um sicher zu sein, dass man nicht verfolgt wird, nahmen dann ein Taxi, um an Orte zu kommen, die uns wichtig waren oder nutzen auch ein Boot. Je öfters wir in Taiji unterwegs waren, umso schlimmer wurde es. Am letzten Tag hatten wir gar auf Schritt und Tritt Begleitung, was uns aber egal war, denn unsere Informationen, die wir brauchten, hatten wir bereits gesammelt. Die Polizeipräsenz ließ nur dann nach, wenn das Wetter schlecht war und es keine Treibjagd gab. Ganz allein konnten wir uns dann gar in der Bucht und in der Umgebung bewegen. 

Vor drei Jahren konnten auch die Vorgänge bei den Schlachtungen besser dokumentiert werden. Es sind jetzt noch viel mehr Sichtschutzplanen in der Bucht angebracht, als früher. Die Delfinmörder verstehen es die Bilder der Tierschutzaktivisten zu analysieren und gewisse Lücken, die es bisher noch gab, zu schließen. Auch werden die Tiere, die lebend oder tot von der Bucht weggebracht werden, unter den Sichtschutz-Planen auf die Boote geladen und dann selbst mit Planen abgedeckt. Eine Schlacht-Barkasse, die es hier früher noch gab, sahen wir nicht mehr. Alles wird versucht, um zu vermeiden, dass weitere grausame Bilder in die Welt hinausgetragen werden. Es ist nun auch sehr schwer geworden, immer eine genaue Anzahl gefangener oder getöteter Tiere zu erhalten.

Auf dem Berg, von wo aus die Treibjagden auf dem Meer und dann die Selektierungen und Schlachtungen in der Bucht dokumentiert werden können, befanden sich an solche Tagen nun etwa zehn Polizisten. Manche davon scheinen von einer Spezialeinheit zu sein, die sich aber im Hintergrund bewegte. Es gibt nun auch Beobachter von der Stadt Taiji selbst. Einwohner, wie Fischer, etc. sind dort nicht mehr anzutreffen, was in Ordnung ist, denn früher gab es dort noch heftige Provokationen – auf beiden Seiten. 

Es ist unserer Meinung nach schon wichtig, dass hier ständig Präsenz gezeigt wird, aber eine große Anzahl von Leuten ist zum Dokumentieren dieser Vorgänge sicherlich nicht notwendig. Es gibt kaum freie Sichtmöglichkeiten auf die Bucht von dort oben aus. Wenn jede Orga, die das dokumentieren möchte, eine oder zwei Personen dort hoch schickt, dann reicht das unserer Meinung vollkommen aus. So hält es auch Ric O`Barry mit seinem Projekt und seinen Volontären. Ein Journalist einer großen japanischen Zeitung, der uns interviewte, fragte uns auf dem Berg, warum denn so viele Aktivisten hier oben herumstehen würden. Wir fragten uns das auch und antworten, dass er sie doch besser mal selbst fragen sollte. Der Aufwand der Polizei ist dort sehr groß und wir fürchten, dass der Zugang auf diesen Berg auch eines Tages gesperrt wird. Warum das bisher nicht geschah, liegt wohl daran, dass dieser Hügel für die Einwohner als Rückzugsort im Falle eines Tsunamis ausgewiesen wurde. 

Vor drei Jahren traf man in der Bucht und Umgebung auch Vertreter der Mafia, die auch lautstark, gar mit Lautsprecherwagen hier die Aktivisten bedrohten, da sie selbst in dem Geschäft des Delfinhandels involviert sind. Diese Leute sind nun offensichtlich nicht mehr anwesend, was uns auch die Polizei bestätigte. So lange niemand etwas gegen die Delfinfänge unternimmt, rollt der Yen ja weiter.  

Leider gab es nur ausländische Tierschutz-Aktivisten in der Zeit in der wir in Taiji waren. Eine Zusammenarbeit von allen Gruppen gibt es dort leider nicht mehr, so wie es vor drei Jahren noch der Fall war, was der Sache, wie auch dem Informationsaustausch sicherlich nicht dienlich ist.

Wir wollten uns mit einer japanischen Tierschutz-Aktivistin treffen, die sich in Japan gegen die Delfintreibjagd engagiert. Es kam leider kein Treffen zustande. 

Wir gewannen verstärkt den Eindruck, dass es gar besser wäre, die Vertreter ausländischer Orgas verlassen zeitweise allesamt Taiji und überlassen das Beobachten der Vorgänge in und um Taiji komplett den japanischen Tierschutzaktivisten. Es gibt sicherlich genügend von ihnen, die das übernehmen könnten und auch machen würden. Die ständige Polizeipräsenz schreckt japanische Aktivisten eher ab und normale Bürger kommen nicht nach Taiji, um gegen die Delfinjagd zu protestieren. Eine zeitweilige Aufteilung der Aktivitäten ist durchaus machbar. Leider gibt es keine Koordination und Absprachen dafür.

Argumente, je mehr Aktivisten dort sind, umso mehr kosten die Polizeiaktivitäten und würden die Kosten der Delfinjagd hochtreiben und unattraktiver machen, können wir nicht nachvollziehen. Die Kosten übernehmen ja nicht die Delfinjäger, sondern die Steuerzahler, die ohnehin nicht wissen, wofür ihr Geld genau ausgegeben wird. Wir hatten den Eindruck, je mehr Aktivisten dort sind, umso mehr freut sich die Polizei darüber. Sie haben mindestens eine neue Station, viele moderne Autos, neue Ausrüstung und auch neue Jobs. Uns fiel ein alter Polizist auf, der bestimmt schon im Ruhestand war und sich darüber freute, dass er reaktiviert wurde und wieder seine Uniform anziehen durfte. Auch zwei ältere Einwohner von Taiji fanden einen neuen Job, in dem sie für die Gemeinde die Vorgänge beobachten und ganz stolz mit ihrer Armbinde, die sie als Vertreter der Stadt auswiesen, unterwegs sein durften.

Es gibt mehrere Anlagen in Taiji, in denen sich Delfine befinden, die nach ihrem Fang eingesperrt und auf ihr Dasein in Delfinarien vorbereitet werden. In allen Anlagen leiden die Tiere unter grausamsten Bedingungen. Die Delfine werden unter Futterentzug gehalten, um ihren Willen zu brechen und sie gefügig zu machen.

Eine Anlage befindet sich im Hafen in Taiji. Man kommt nicht in die Nähe, um festzustellen, wie viele Tiere sich dort genau aufhalten. Nur von einem Platz gegenüber im Hafen kann man die Gehege aus nächster Entfernung sehen. Die Delfine werden hier oft über Monate in kleinsten Gehegen gehalten.

Die Meerwasser-Gehege im Dolphin-Resort-Hotel sind näher am Ufer, aber das Fotografieren wurde dort nun eingeschränkt. Es hängen Schilder an den Wänden, dass Personen nicht fotografiert werden dürfen. In der Hotel-Anlage befinden sich auch mehrere Pools, die von einer hohen Mauer umgeben sind. Die Delfine werden mit einem Kran von den Meerwasser-Gehegen in die Chlor-Pools gebracht. Was dort mit den Delfinen geschieht, wie groß die Pools sind und wie viele Delfine dort eingesperrt sind, war leider von außen nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich kann man das nur verfolgen, wenn man in dem Hotel als Gast eincheckt, was wir nicht machen konnten, weil wir dort bereits bekannt waren. Im Sommer bietet das Hotel seinen Gästen und auch Touristen das Schwimmen mit den eingesperrten Delfinen an. Auch kann man dort mit einem Kajak herumpaddeln. Die antrainierten Delfine werden von hier aus an Delfinarien verkauft.

Die dritte Anlage, in denen die wildgefangenen Delfine untergebracht werden, ist das sogenannte Wal-Museum in Taiji, in dem auch das Albino-Jungtier eingesperrt ist. Das Taiji Whale-Museum (TWM) ist ein Museum, in der dem die Geschichte des japanischen Walfangs dargestellt wird. Es gibt Meerwassergehege, Gebäude und Chlorwasser-Becken in denen kleine Schwertwale und weitere verschiedene Delfin-Arten eingesperrt wurden. Manche Tiere bleiben immer hier in Gefangenschaft. Es gibt kommerzielle Programme wie, Delfin-Trainer für eine Stunde, Paddeln mit Delfinen, Fütterungen, usf. für das alles extra bezahlt werden muss. Im TWM werden die meisten wildgefangenen Delfine unter brutalem Drill auf ihr späteres Dasein in Delfinarien abgerichtet. Das TWM ist der größte Delfinhändler der Welt. Delfinarien-Betreiber kommen hier hier und bezahlen Unsummen für einen trainierten Delfin.

Westlich aussehende Personen haben hier keinen Zugang mehr, was wir als völlig rassistisch betrachten. Das liegt wohl daran, dass das TWM in den letzten Wochen mit Massenprotestmails, gerade aus dem Westen, zugedeckt wurde und hinter jedem Westler, der in die Anlage möchte, ein Tierschutz-Aktivist vermutet wird, der mit seiner Berichterstattung dem TWM nur schaden könnte. Zäune, die noch einen Blick in die Anlage von außerhalb ermöglichten, wurden vor ein paar Tagen mit Sichtschutzplanen zugehängt.

Uns gelang glücklicherweise zweimal der Zutritt in das TWM und wir konnten dort Tierquälerei übelsten Ausmaßes dokumentieren.

Der Ausschluss von Beobachtern wiegt natürlich sehr schwer. Vor kurzem zählten wir in einem Glasbecken noch sieben Delfine. Drei Tage später waren es nur noch fünf. Ob die Tiere starben oder verkauft und weggebracht wurden, kann niemand sagen. Transparenz gibt es hier natürlich nicht. 

In keiner der Anlagen, in denen Delfine eingesperrt sind, können diese befreit werden, was sich ja so mancher wünschen würde. Alle Anlagen werden mit Mitarbeitern und auch Kameras sehr gut überwacht. Man kann sicherlich Delfine aufkaufen, sie auf ihre Auswilderung vorbereiten und sie dann wieder freilassen, was aber sinnlos wäre. Die nächsten Delfinfänge wären damit ja wieder finanziert und der ewige Kreislauf wäre damit nicht zu unterbrechen und zu stoppen. 

Immer wieder tauchen Ideen auf, man könnte doch auch Delfine befreien, wenn sie über Nacht in der Bucht eingesperrt und am nächsten Tag geschlachtet werden. Das wurde vor vielen Jahren bereits gemacht und war wohl eher ein symbolischer Akt, um auf die Delfin-Treibjagden in Taiji aufmerksam zu machen. Das Befreien von Delfinen ist natürlich illegal und unserer Meinung heute überhaupt nicht mehr möglich. Mittlerweile gibt es gar Polizeiboote dort und wer sich mit dem sozialen Wesen der Delfine beschäftigt, der weiß, dass es nichts bringen wird, ein Loch in ein Netz zu schneiden, damit die Delfine abhauen könnten. Delfine schwimmen erstens ungern durch enge Löcher und zweitens würde kein Tier allein seine Gruppe verlassen. Schwimmt nur ein Delfin nicht mit in die Freiheit, bleiben alle anderen auch dort. Im Prinzip geht dies nur, wenn alle Netze komplett entfernt werden, damit alle Tiere diesen Ort verlassen könnten. Wir raten von solchen Aktionen ab, denn sie werden nichts bewirken und die Polizeipräsenz vor Ort wahrscheinlich noch verstärken.

Welche Wege gibt es, um die Treibjagden in Taiji zu beenden?

Diese Frage stellt sich wohl jeder. Es gibt Antworten darauf, wenn man bedenkt, warum das alles möglich ist und überhaupt stattfindet. Es geht im Prinzip ums große Geld, welches sich wenige skrupellose Leute verdienen und damit einen ganzen Apparat am Laufen halten. Das Fleisch von getöteten Delfinen ist kaum abzusetzen, da es dafür kaum einen Markt gibt. Es gibt Interessenten, meistens Touristen, in Taiji und in der nahen Region, die einmal Delfinfleisch probieren möchten. Würde es nicht auch als „gesundes und proteinreiches“ Walfleisch deklariert, dann würden sich für Delfinfleisch auch in Japan kaum Abnehmer dafür finden. Wir fragten viele Japaner und keiner konnte sich vorstellen einmal Delfinfleisch zu essen. Nur vom Delfinfleischverkauf wäre das Töten der Delfine in Taiji also unlukrativ und würde nicht stattfinden. Das große Geschäft machen die Delfinjäger und wenige Verkäufer mit dem Handel trainierter Delfine an die Delfinarien-Industrie!

Mittlerweile gibt es über 100 Delfinarien weltweit, die Delfine aus Taiji in Gefangenschaft halten! Vor drei Jahren fanden wir in dem Ort Ito, in der Nähe von Tokyo, noch eine Anlage im Hafen dieser Stadt, in denen wildgefangene Delfine trainiert und dann an japanische Delfinarien verkauft werden. Zehn Delfine wurden in 2010 dafür gefangen. Uns liegen keine Zahlen und Dokumentationen von Delfinfängen in den Folgejahren vor. Die meisten Delfinfänge für die japanische und weltweite Delfinarien-Industrie finden also in Taiji statt. Im Prinzip ist es ganz einfach zu sagen, die Umsetzung dafür ist natürlich viel schwerer. 

Gibt es keine Delfinarien mehr, dann gibt es in Taiji auch keine Delfinfänge mehr! 

Die Schließungen aller Delfinarien kann nur die oberste Priorität für diejenigen haben, die sich auch das Ziel der Beendigung der Delfintreibjagden in Taiji auf ihre Fahne geschrieben haben. Das ist der Schlüssel dafür!

Wenn man mal die Aspekte des Tierschutzes und die natürlichen Bedürfnisse der Delfine außer acht lässt, und weiß dass in West-Europa die Delfine getauscht, im Geheimen von einer Anlage in die andere hin- und hergekarrt werden, Dokumente über die Tiere nur sehr schwer zu erhalten und einsehbar sind, sich bisher keines der 30 europäischen Delfinarien dazu bereit erklärte, DNA-Proben über die von ihnen in Gefangenschaft gehaltenen Delfine zur Verfügung zu stellen, es über das Europäische Arterhaltungszuchtprogramm für Delfine (EEP) keine Transparenz, also auch keine Kontrollen gibt und sich gar Delfine aus Asien bereits in der EU befinden, dann muss auch in West-Europa das Ziel nur die Schließungen aller Delfinarien sein! 

Es wird dauern, aber wenn sich noch mehr effektive Beteiligung an der Zielsetzung zur Schließung von allen Delfinarien findet, dann kann dieses Ziel schon in den nächsten zehn Jahren erreicht werden! Hierbei kann jeder mitwirken. Entweder man unternimmt selbst etwas oder man unterstützt oder beteiligt sich an effektiven Aktionen anderer Gruppen oder Organisationen.

Was kann man nun in Taiji direkt unternehmen, um zu versuchen, die Delfine von der Küste fernzuhalten? Wir haben dazu eine zunächst theoretische, aber konkrete Vorstellung.

Wie den meisten von euch ja bekannt ist, setzen wir schon seit geraumer Zeit sehr erfolgreich in der Ukraine und auf den Färöer-Inseln sogenannte Pinger zur Vertreibung von Delfinen und kleinen Walen ein. Das sind spezielle Vergrämergeräte, die Impulse oder Geräusche aussenden und speziell in der Fischerei eingesetzt werden. Diese Geräte, die normalerweise an Netzen angebracht werden, sollen den ungewollten Beifang von Delfinen und kleinen Walen verhindern. Die Meeressäuger nehmen die Impulse und Geräusche, die diese Geräte aussenden, wahr und nähern sich deshalb nicht den Netzen.

Solche Geräte werden weltweit und zu Tausenden bereits erfolgreich eingesetzt.

Außerhalb von Taiji gibt es viele Fischer, die es hauptsächlich auf den Fang von Thunfischen abgesehen haben. Am Fang von Delfinen sind diese Fischer nicht interessiert. Sie stehen dem Abschlachten von Delfinen in Taiji eher skeptisch gegenüber und sehen das gar als imageschädigend an, denn ihr Thunfisch wird in der Region als Spezialität angepriesen, wegen dem speziell Touristen in Massen anreisen. Die Thunfischfischer fürchten sich immens davor, wenn keine Touristen mehr kommen würden, denn dann bricht auch ihr Absatzmarkt zusammen. 

Wenn man Fischer „mit ins Boot“ holen könnte und sie solche Vergrämergeräte an ihren Fangvorrichtungen anbringen würden, dann wäre schon vieles erreicht.

Das Problem dieser Pinger ist, dass sie nicht  alle Arten gleich ansprechen, die in Taiji gefangen werden. Die meisten Arten nehmen sie wahr, wenige Arten leider nicht, was wissenschaftliche Untersuchungen ergab. Das hat den Grund, weil manche Arten nicht als beifanggefährdet angesehen und deshalb bei der Entwicklung dieser Geräte keine Berücksichtigung fanden. Diese Geräte könnten also zur Vertreibung der meisten Arten, die in Taiji gefangen werden, vor der Küste zum Einsatz kommen und das Meer beschallen. Die Betriebslaufzeit dieser Art von Pinger beträgt bis zu vier Jahre. Sie schalten sich automatisch ein, wenn sie sich im Wasser befinden und dann wieder aus, wenn sie nicht mehr im Wasser sind.  

Wie wir jetzt herausgefunden haben, gibt es noch weitere Möglichkeiten, Vergrämergeräte vor der Küste von Taiji einzusetzen. 

Das klingt nach sehr viel Theorie und das ist es auch. Die Voraussetzungen für die Umsetzung dafür sind immens groß. Die Logistik, eine große Anzahl von Aktivisten und eine Art Geheimhaltung sind eine Sache, die Finanzierung dafür eine ganz andere Herausforderung und sicherlich die größte Hürde. 

Wir werden nun alles intern analysieren und besprechen und dann entscheiden, ob eine solche Aktion stattfinden kann und wird oder nicht.

Wir danken allen Unterstützern für diese Aktion und freuen uns darüber, dass wir sie durchführen konnten!

Die meisten offenen Fragen konnten wir nun vor Ort klären.

Es war eine sehr anstrengende und auch niederschmetternde Zeit in Japan, wenn man alles selbst vor Ort miterlebt und weiß, dass man sofort und direkt nichts gegen so viel Unrecht unternehmen kann. 

Nichts war umsonst. Wir haben sehr viel Dokumentations-Material erstellt, welches wir für unser Engagement zur Schließung der Delfinarien, für die Aufklärungskampagnen über die Geschehnisse in Taiji und zur Analyse für eine eventuelle Umsetzung einer direkten Aktion in Taiji nutzen werden.




Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal, war bei einer Delfinschlachtung 2010 anwesend und berichtete:

„Bei meinem ersten Besuch in Taiji Ende 2010 traf ich auf gestandene Männer und Frauen, die sich in den Armen lagen und weinten, sich gegenseitig trösteten. Es waren Tierschützer, die aus aller Welt zusammenkamen, um die grausamen Selektierungen von Delfinen für Delfinarien und Tötungen von ganzen Delfin-Familien zu dokumentieren. Jeder einzelne von ihnen riskierte sein Seelenheil, um der Welt mitzuteilen, was sich dort für abgrundtiefe und inhumane Barbareien an wehrlosen Tieren ereignen.
Ich selbst wurde Augenzeuge, wie eine ganze Delfinschule, in der mittlerweile weltbekannten BUCHT, von den „Fischern“ getötet wurde, nachdem wenige schöne und junge Delfine zuvor aussortiert und in Gefangenschaft genommen wurden. Die restlichen Tiere der Familie wurden brutal ermordet, um das Fleisch der Delfine zu verkaufen.

Nie habe ich vergessen, wie ein Delfinbaby hilflos nach seiner Mutter schrie. Die Mutter war tot und lag im seichten Wasser, das rotgefärbt von all dem Blut dieses Massakers war. Das Delfinbaby war das letzte Tier dieser Familie. Mir schien es, als haben die „Fischer“ es mit Absicht bis zum Schluss aufgehoben, um eine Art Macht zu demonstrieren. Die Männer in Neoprenanzügen hatten Spaß daran, das Baby zu quälen. Sie töteten es nicht mit ihren Schlachtwerkzeugen, wie die anderen Delfine zuvor, sondern ertränkten es ganz langsam. Immer wieder drückten sie das Baby unter Wasser und lachten dabei. Auch setzten sie sich auf das Tier, welches verzweifelt um sein Leben kämpfte. Sie winkten den Tierschützern zu und zeigten ihnen obszöne Gesten, die diesen furchtbaren Mord beobachteten. Nach einem langen Kampf hatte das Tier keine Kraft mehr und gab auf. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das Baby im Meer versenkt haben und das wenige Fleisch nicht für ein paar lumpige Yen verkauft haben, denn auch dieses Tier würde zu einer festgelegten Quote zählen. Die „Fischer“ sind an erwachsenen Delfinen interessiert, denn der Fleischverkauf ist für sie lukrativer.

Heute geht es nicht mehr darum, der Welt zu zeigen, was in Taiji geschieht. Es ist bekannt. Es geht darum, Wege zu finden und umzusetzen, um diesen alljährlichen Massakern und Fängen für die Delfinarien-Industrie zu begegnen. 

Die Schließungen von Delfinarien ist ein guter, wichtiger und effektiver Weg, um die Nachfrage nach weiteren wildgefangenen Delfinen, nicht nur in Taiji, zu reduzieren.

Wie wir herausgefunden haben, gab es bereits Delfin-Importe aus Japan nach Deutschland. Weitere Delfine aus Asien befinen sich in der EU, z.B. in Rumänien!

Einen anderen Weg, um die Tiere von der Küste vor Taiji fernzuhalten, bestreiten wir nun mit der Aktion "OPERATION BLUE COVE 2014/2015.“

Informationen dazu unter:

"BLUE COVE" 2014/2015


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und Entwicklungen erhalten Sie in den Unterthemen in der linken Menüleiste!

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Neben unserem erfolgreichen Engagement zur Schließung von Delfinarien, werden wir nun auch direkt vor Ort aktiv werden, um zu versuchen, die Delfine von der Küste fernzuhalten!








Bitte unterstützen Sie unsere Kampagne "Blue Cove 2014/2015" zum Schutz der Delfine.


Informationen dazu erhalten Sie unter: "BLUE COVE" 2014/2015