Alle von Sebastian Margenfeld und von mir vor einem Jahr aus einem Schlachthaus in China geretteten Hunde sind in Deutschland - auch der Welpe, der nach der Rettung in der Auffangstation zur Welt kam. Einige der Hunde haben bereits einen tollen Platz gefunden und einige Wauzis haben die Aussicht auf einen solchen. Diese Hunde sind momentan noch auf guten Pflegeplätzen von Sebastian untergebracht.
Sebastian und ich haben unser Versprechen, welches wir den geretteten Hunden gegeben haben, eingelöst. Sie werden alle ein gutes Leben in Deutschland haben.
An dieser Stelle ein dickes DANKESCHÖN an alle Spender, die es ermöglicht haben, dass die Hunde hier sein können!
Wie Ihr ja alle wisst, geht das Schlachten und Essen der Hunde und Katzen in China weiter.
Sebastian und ich haben unser gesamtes Material, was wir über diese Massaker haben, dem Abgeordneten des EU-Parlamentes Stefan Eck gegeben. Stefan hat uns zugesichert, dass er und sein Team dieses Material sichten und es auszugsweise den Mitgliedern im Parlament zeigen werden. Es sind Aufnahmen dabei, die wir nie veröffentlicht haben, so brutal sind sie. Dieses Doku-Material wird ganz sicher dazu führen, dass in Brüssel viele Tränen vergossen werden! Ziel ist, dass auf politischen Weg versucht wird, dass das Essen der Hunde und Katzen in China gesetzlich verboten wird.
Wir haben große Hoffnung, dass dies, wie z.B. in Taiwan, auch geschehen wird.
Ihr selbst könnt Euch auch an diesem Ziel beteiligen und bei unserer Online-Aktion mitmachen.
Einen vorformulierten Text und die eMail-Adressen der Verantwortlichen stehen in unserer Gruppe zur Verfügung.
Mit einem dankbaren und dicken tierfreundlichen Gruß
Euer
Andreas Morlok CEO ProWal
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Foto: Zwei der geretteten Hunde im Schwarzwald in Sicherheit
HINTERGRUND:
Sebastian Margenfeld vom Förderverein Animal Hope & Wellness e.V., Andreas Morlok von ProWal und eine Tierschutzaktivistin, die auch ein Tierheim in Guangyuan leitet, waren im Juni 2017 in vielen Städten und Regionen in der chinesischen Provinz Guangxi unterwegs, um sich über die Hunde- und Katzenverkäufe und Schlachtungen zu informieren und diese zu dokumentieren. Dabei retteten die Tierschutzaktivisten sieben Hunde aus einem Schlachthaus in der Nähe der chinesischen Stadt Yulin. Die Hunde waren kurz davor, erschlagen und geschlachtet zu werden, um ihr Fleisch zu essen.
Die sieben etwa ein- bis zweijährigen Hunde wurden in ein etwa 900 Kilometer entferntes Auffanglager nach Changsha gebracht, welches Sebastian auch persönlich kennt und unterstützt. Für die medizinische Versorgung und für das Futter richteten Sebastian und Andreas ein Gelddepot ein. Wie sich nun herausstellte, ist eines der fünf Weibchen trächtig und wird bald Nachwuchs bekommen.
Da sich in dem Auffanglager in Changsha mehrere Hundert Hunde befinden und für sie kaum eine Aussicht auf eine Vermittlung in China selbst besteht, werden die meisten Tiere ins Ausland vermittelt, zumeist in die USA.
Andreas Morlok von ProWal: „Auch wenn wir das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ bei der Unterstützung von Tierheimen im Ausland verfolgen, sollen die geretteten Hunde „Lucky 7“ nach Deutschland gebracht werden.“
Ergänzung (03.08.17) - Einer der Hunde ist mittlerweile an Staupe gestorben. Die trächtige Hündin brachte drei Welpen auf die Welt, wobei zwei davon starben.
Ziel ist es, die Hunde nach Deutschland zu holen, um sie dann alle gut unterzubringen. Die Kosten für die Transporte betragen etwa 1.000 € pro Tier und werden von den beiden Organisationen je zur Hälfte getragen.
HURRA - Es ist vollbracht - Die Yulin-Hunde sind in Deutschland! Herzlich Willkommen!
Auf seiner Rückreise aus Indonesien hat Sebastian noch einen Abstecher nach China gemacht und die beiden Hunde Yukon und BaoBao nach Deutschland gebracht.
Yukon und sechs weitere Hunde, darunter Mama, die trächtig war, wurden von Sebastian und mir im Juni 2017 aus einem Schlachthaus gerettet und kamen dann in das von Sebastian unterstützte Tierheim von Suki nach Changsha. BaoBao kam kurz danach dort auf die Welt, zusammen mit zwei Geschwisterchen, die aber leider starben. Kein Wunder, was die Mama und die anderen dort auch durchmachen mussten.
Ich freue mich riesig, dass nun alle sieben Hunde in Deutschland sind. Vier von ihnen sind bereits vermittelt und haben ein tolles Zuhause gefunden und die anderen werden sicherlich auch bald einen tollen Platz finden. Mama fand vor ein paar Tagen eine tolle Familie und sie ist auch sehr daran interessiert, BaoBao, ihr Kind, aufzunehmen. Es wäre ein so schönes Happyend für alle.
Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei Sebastian bedanken. Auch großer Dank an seine Frau Janina und auch an die tollen Menschen, welche die Hunde bis zur ihrer Vermittlung bei sich aufgenommen haben. Ohne sie alle wäre dies alles überhaupt nicht möglich gewesen. Auch ein dickes Dankeschön an alle Spender. Nur durch euch war es uns möglich, die Hälfte der Transportkosten für alle Hunde zu übernehmen!
Auch "Mimi" hat ein liebevolles und tolles Zuhause gefunden!
Wir wünschen Dir ein glückliches Leben und dass Du bald die Hölle von Yulin, die Du live miterleben musstest, schon sehr bald vergessen wirst!...Danke an dieser Stelle nochmal an alle Spender, die es mitermöglicht haben, dass "Mimi" nach Deutschland kommen durfte und konnte!
ich wurde im Juni 2017 von Andreas (ProWal) und Sebastian, aus einem chinesischen Hundeschlachthaus in Yulin, gerettet.
Was keiner zu diesem Zeitpunkt wusste, ich war am Tag meiner Rettung hochschwanger.
Man hätte also nicht nur mich totgeschlagen, sondern meine Babies mitgetötet. Ich brachte nur wenige Wochen später 3 Kinder zu Welt.
Aufgrund der schlechten Bedingungen in denen, Hunde wie wir, gehalten werden und der fehlenden Versorgung mit ausreichend Futter und Wasser, verstarben leider 2 meiner Kinder kurz nach der Geburt - sie sind zu schwach gewesen. Mein Trost über ihren Verlust bis heute. Ich konnte sie, umgeben von liebevollen Menschen, zur Welt bringen. Ihnen, auch wenn nur für wenige Tage, meine ganze Mutterliebe geben. Ihre Nähe genießen.
Und sie wurden nicht in dieser Finsternis getötet, sondern starben in Freiheit.
Mein einziges Kind heißt BaoBao. Und seine Geschwister werden in ihm weiterleben.
Andreas und Sebastian werden auch ihn bald nach Deutschland holen. Das haben sie mir versprochen. Und ich weiß, dass sie ihre Versprechen halten.
Fünf der "LUCKY7" sind nun wohlbehalten im Schwarzwald angekommen.
Danke Sebastian Margenfeld fürs Holen und für die Unterbringung!
Auch ein dickes DANKESCHÖN an alle Spender hier! Ohne Euch könnten wir unseren 50% igen Anteil bei der Beschaffung der notwendigen Dokumente und den Transport nicht stemmen!
28.01.18 - Nach dem Lana und Sally letzte Woche ihre Impfauffrischung sowie ihren EU-Ausweis bekommen haben, dürfen sie nun endlich vermittelt werden.
14.01.18 - ProWal-Video
Lana & Sally - WILLKOMMEN IM SCHWARZWALD!
ProWal und der Förderverein Animal Hope & Wellness e.V. retteten im Juni 2017 aus einem Schlachthaus in der Nähe der Stadt Yulin/China im letzten Moment vor ihrem Tod sieben Hunde. Darunter war gar eine trächtige Hündin.
Die ersten beiden von ihnen sind nun wohlbehalten im Schwarzwald angekommen. Die anderen der "Lucky 7" werden folgen.
HERZLICH WILLKOMMEN IM SCHWARZWALD "LANA" & "SALLY"!
Es ist geschafft - Sie sind da!
Die ersten beiden Hunde haben eine halbe Weltreise hinter sich und sind wohlbehalten im Schwarzwald angekommen!
Janina und Sebastian Margenfeld vom Förderverein Animal Hope & Wellness e.V. haben die beiden ersten der sieben Luckys heute aus China nach Deutschland geholt und bei sich Zuhause gut untergebracht. Danke Janina & Basti - supertolle und erfolgreiche Arbeit!
Nun können sich alle erst einmal von der langen Reise erholen, bevor es dann in drei Tagen zum gründlichen Check zum Tierarzt geht.
Die beiden Wauzis sollen dann in 2018 an die besten Plätze vermittelt werden, die wir für sie finden können. Sie werden es gut haben!
Im Februar 2018 wollen wir alle weiteren geretteten Hunde und auch die Mama mit ihrem Welpen nachholen.
Ich persönlich bin sehr glücklich und freue mich riesig, dass alles geklappt hat und die ersten beiden Hunde nun in Sicherheit sind. Noch immer sehr tief sitzen bei mir die grausigen Ereignisse, die ich mit Sebastian zusammen in den Schlachthäusern in China erlebt habe. Oft muss ich an die Hunde und Katzen denken, die uns winselnd aus ihren rostigen Drahtkäfigen angesehen haben und für die wir nichts tun konnten.
Obwohl wir nur mit der Zielsetzung der Dokumentation nach China gereist sind, war jedoch die Rettung von 13 Katzen und sieben Wauzis, darunter gar eine trächtige Hündin, für uns jedoch eine Genugtuung, ohne die wir China im Juni nicht hätten verlassen können.
Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass in China der Verkauf von Hunde- und Katzenfleisch gesetzlich verboten wird, was durchaus realistisch ist! China hat ab 2018 den Handel mit Elfenbein verboten, was viele für undenkbar gehalten haben.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Spender, die uns bei der Finanzierung der Transportkosten der sieben Luckys unterstützt haben! ProWal und der Förderverein Animal Hope & Wellness e.V. tragen diese Kosten für den Transport nach Deutschland je zur Hälfte.
11.12.17 - Aktuell - Alle Hunde wurden bereits kastriert - "Lana" & "Sally" sind die ersten beiden Glücklichen, die nach Deutschland kommen werden.
Die beiden von Sebastian Margenfeld und von uns aus einem Schlachthaus geretteten Wauzis werden gerade auf ihre große Reise vorbereitet.
Andere zählen die Tage bis Weihnachten oder bis zum Jahreswechsel, wir hingegen die bis zum 30.12.17, denn dann sind die beiden in Deutschland und werden sich bei Sebastian erst einmal von ihrer langen Reise erholen und sich an den Schwarzwald gewöhnen dürfen!
28.11.17- Aktueller Stand über die in China vom Schlachter geretteten Hunde:
Allen Hunden geht es gut, wie uns heute mitgeteilt wurde.
Sebastian Margenfeld reist noch im Dezember nach China und wird am 30.12.2017 die erstenbeiden Hunde selbst nach Deutschland holen.
„Lana“und „Sally“ werden dann natürlich noch einmal zum Tierarzt gebracht, bevor ihr neues Leben in einem neuen tollen Zuhause beginnen kann. Die weiteren Hunde werden dann danach folgen.
30.10.17 - NEWS - Für die Einreise der Hunde nach Deutschland stehen nun nur noch wenige Schritte bei den hiesigen Behörden aus. Wir gehen davon aus, dasswir gar die ersten fünf Hunde im nächsten Monat nach Deutschland holen können und die Mama mit ihrem Welpen dann im Januar 2018 folgen werden.
Diese beiden Hunde werden zuerst aus China ausreisen dürfen.
Da natürlich alle Vorgaben (Impfungen, Bluttests, etc.) für eine Einreise eingehalten werden müssen, können die Hunde dann ab etwa 20. Oktober ihre Reise antreten.
Die Mama mit ihrem Welpen werden dann Anfang 2018 folgen, da Welpen erst nach sieben Monaten einreisen dürfen.
Bilder: Chip-Prüfung im Tierheim in Changsha/China
Aktuell aus dem Tierheim in Changsha/China - Alle sieben Hunde sind wohlauf
Heute erhielten wir die traurige Nachricht, dass das zweite Junge der vom Schlachthaus geretteten und schon trächtigen Mama verstorben ist. Wir sind erschüttert und fassungslos.
Was musste diese liebenswerte tolle Hündin bisher alles durchmachen. Wir wissen nicht, warum es auch der zweite Welpe nicht geschafft hat und vermuten, dass die Geburt zu früh war und es auch mit Gründen der Gefangenhaltung zu tun hat. Die Hunde auf dem Markt mit den Schlachthäusern bekamen nicht mal Wasser zum Trinken!
Traurige Nachricht aus China - Das kleinste der drei Welpen hat es nicht geschafft!
Erneut gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht aus der Auffangstation in Changsha/China.
Einer der geretteten Hunde, der an dem Staupe-Virus erkrankt ist, hat
es trotz bester medizinischer Betreuung nicht geschafft. Er ist leider
verstorben. Wir sind sehr traurig darüber, weil auch für sie im Schwarzwald ein guter Platz für sie vorhanden war.
Die gute Nachricht: Alle anderen 6 Hunde mitsamt der Mama und ihrem Nachwuchs sind wohlauf.
Die Hundedame oben rechts in der Mitte ist leider an Staupe verstorben.
NEWS zu den "LUCKY7" - Eine gute und eine schlechte Nachricht!
Die Gute zuerst:
Die trächtige Hunde-Mama hat ihren Nachwuchs auf die Welt gebracht. 3
Welpen, die alle gesund aussehen. Wir mögen uns gar nicht vorstellen,
was die im Schlachthaus mit dem ungeborenen Nachwuchs gemacht hätten,
wenn wir die Mama mit ihren Geschwistern da nicht rechtzeitig rausgeholt
hätten! Die schlechte Nachricht
ist, dass bei einem der Hunde das Staupe-Virus aufgetreten ist. Der Hund
wurde von den anderen getrennt und in der Auffangstation in einem
separaten Gebäude untergebracht, in dem sich weitere kranke Hunde
befinden. Er wird medizinisch versorgt. Da der Virus früh erkannt wurde,
ist man voller Hoffnung, dass sich der Wauzi wieder erholen wird.
Im Tierheim geht es momentan, auch wegen der kranken Hunde, drunter und
drüber. Fotos der "LUCKY7+3" wird es deshalb erst bald geben.
Hintergrund-Infos zu den "Lucky 7"
Ein Beschreibung der Situation, in der wir uns dort befanden:
Wir (Sebastian Margenfeld vom Förderverein Animal Hope & Wellness e.V., Andreas Morlok von ProWal und eine chinesische Tierschutzaktivistin, die auch ein Tierheim in Guangyuan leitet) kamen an diesem Tag gerade aus Yulin und fuhren am Nachmittag mit unserem "Taxi" in diese benachbarte Stadt auf einen Tier-Markt mit Schlachthäusern, mit der einzigen Zielsetzung, dort die Geschehnisse zu dokumentieren. Wir hatten nicht vorgesehen, dort Hunde zu retten und hatten einen genauen Ablauf für uns alle für die nächsten Tage schon geplant. Wir mieteten uns zur Fahrt ein "Taxi", was mit einem Taxi hierzulande nicht vergleichbar ist. Man mietet sich dort eben ein Auto und einen Fahrer und macht einen Festpreis für einen Tag aus. Der Fahrer war zum Glück ein Einheimischer Tierfreund, der nicht nur gut Englisch sprach, sondern sich in der Gegend auch gut auskannte. (Dank an dieser Stelle an "Kobe", ohne ihn wäre vieles nicht möglich gewesen!)
Auf diesem Markt gab es Geflügel, Kaninchen, Hunde, Katzen, usw. und auch Schlachthäuser, in denen die Tiere laufend getötet, zerhackt und das Fleisch noch an Ort und Stelle verkauft wurde. Manche Tiere wurden von Privatpersonen auf diesen Markt gebracht, andere LKWweise angekarrt. Ein drunter und drüber. Überall Käfige, Geschrei von Menschen und Tieren, überall Leichen und Teile von getöteten Tieren. Sebastian und ich, als einzige Westler, zogen natürlich alle Blicke auf uns. Unser Taxi-Fahrer und Ms Du Yufeng von unserer Partner-Tierschutzorganisation Bo Ai, die in Guangyuan auch ein Tierheim haben, konnten sich freier bewegen, als wir beide. Jedoch war es dort einfacher, mit versteckten und offenen Kameras zu dokumentieren, als auf den Märkten in Yulin.
Laufend wurden Hunde erschlagen, abgestochen, ihnen das Fell abgezogen und mit Bunsenbrenner die letzten Haare entfernt. Immer wieder knallten die Schlächter die leblosen Kadaver der Hunde auf den Boden, damit sie ausbluteten, um sie dann neben den Käfigen mit lebenden Hunden aufzuhängen.
Die Blicke der Tiere in den Käfigen waren für uns schwer zu ertragen. Ein letzter verzweifelter Hilferuf. Die Hunde winselten, kauerten sich aneinander und sahen, was mit ihren Artgenossen geschah. Wir mittendrin, ohne Plan, wie wir ihnen helfen könnten.
Überall Käfige, immer noch mehr Tiere wurden angekarrt, in den Schlachthäusern floß das Blut in Strömen. Was sollten wir tun? Viele Fragen tauchten bei uns auf und schnell mussten Antworten und Lösungen gefunden werden. Wir hatten nur ein Auto dabei. Also war der Platz auf nur wenige Hunde beschränkt. Konnte oder wollte unser Taxi-Fahrer die in ihrem Urin und Kot sitzenden Hunde überhaupt in seinem Auto mitnehmen? Die nächste Frage, wohin mit den Tieren? Erst einmal in eine Tierklinik und dann? Das Tierheim in Guangyuan, welches wir im Januar besucht und unterstützt haben, lag mehrere Stunden Autofahrt, zwei Flugstunden und 300 weitere Kilometer Autofahrt von dort entfernt und war als einziges Tierheim in dieser 4 Mio Einwohner-Stadt mit 900 Hunden am Rand seiner Kapazitäten. Die Auffangstation in Changsha, die Sebastian unterstützt, lag etwa 900 Kilometer von diesem Ort des Grauens entfernt. Gab es dort überhaupt Platz für weitere Tiere? Könnten sie dort versorgt werden? Und was geschieht dann mit ihnen? Dort kamen ein paar Tage zuvor 400 gerettete Hunde von einem LKW-Transport an, die nach Yulin gekarrt werden sollten. Zu den bisher dort bereits untergebrachten 220 Hunden kamen also noch einmal 400 Hunde dazu. Dass die Mitarbeiter der Auffangstation im Stress waren und die Tierärzte dort rund um die Uhr sich um diese Hunde kümmern mussten, war uns auch klar.
Wir waren fast ohnmächtig. Konnten kaum einen klaren Gedanken fassen, während neben uns weitere Hunde totgeprügelt werden sollten. Ohne jedoch etwas für die Tiere zu tun, hätten wir diesen grausamen Ort nie verlassen können.
Um kurzfristig einen Plan auszuarbeiten, fuhren wir vor die Tore dieser Stadt. Mit Sebastian zusammen wollten wir eigentlich in den nächsten Tagen weitere Recherchen in der Region durchführen und wir alle hatten einen festen Rückflug in ein paar Tagen gebucht. Er in seine Auffangstation und Ms Du Yufeng und ich nach Chengdu, um dann anschließend ihr Tierheim in Guangyuan zu unterstützen.
Wir beschlossen natürlich, dass wir unsere Pläne für die nächsten Tage änderten, um wenigstens ein paar Hunde vor ihrem grausamen Schicksal bewahren zu können. Der Taxi-Fahrer und Sebastian erklärten sich bereit dazu, die fast 2.000 Kilometer lange Fahrt (Hin- und Rückfahrt) auf sich zu nehmen und Hunde in die Auffangstation nach Changsha zu fahren. Der Taxi-Fahrer ging dabei ein hohes Risiko ein, denn Hunde-Transporte in einem klimatisierten Taxi sind in China verboten und er hätte durchaus seine Lizenz verlieren können. Die Transporte von Hunden in Hitze und ohne Wasser auf LKWs, auf denen mehr als 1.000 Tiere in kleinen Käfigen eingezwängt und oftmals auch jämmerlich verrecken, sind hingegen und absurderweise erlaubt. Die Auffangstation, die Sebastian unterstützt, sagte nach Rücksprache mit ihm zu, weitere Hunde aufzunehmen.
Wir fuhren auf den Markt zurück und ausgerechnet die Hunde-Schlachthäuser hatten bereits geschlossen. Beim Geflügelverkäufer nebenan fragten wir nach der Telefon-Nr. des Schlachters und riefen ihn mit der Bitte an, die drei Geschwister, die in einem Käfig waren, am nächsten Tag nicht zu töten. Wir hätten Interesse daran und reservierten die Hunde wir uns.
Obwohl wir unser Hotel in einer 150 Kilometer entfernten Stadt hatten, fuhren wir an diesem Abend nicht mehr dorthin zurück und übernachteten in dieser Stadt, um sicher zu gehen, dass wir die drei Geschwister gleich am nächsten Morgen holen können. Unser Taxifahrer besorgte Planen und Klebeband, um sein Auto etwas schützen zu können. In einem Tierbedarfsladen kauften wir Leinen, Halsbänder, Schüsseln, Futter und Transportboxen.
Am nächsten Morgen waren wir früh auf diesem Markt. Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass wir Interesse an lebenden Hunden hätten. Private Verkäufer karrten Hunde auf den Markt. Wir forderten einen anderen Schlachter auf, seinen Prügel, den er schon in der Hand hatte, wieder beiseite zu legen und baten ihn etwas zu warten. Vier Hunde winselten dort um ihre Leben in einem Käfig. Es war grauenvoll. Wir maßen die Käfige und das Auto aus und wir konnten nur zwei von diesen Drahtgestellen in unserem Taxi unterbringen. Sieben Hunde, mehr ging nicht. Wir hätten einen LKW gebraucht, um alle Hunde zu retten, hatten weder diesen, noch Plätze, um so viele Tiere unterzubringen. Es war für uns alle hart, Stunden voller Emotionen, wenige Hunde retten zu können, viele von ihnen jedoch nicht.
Wir fuhren zusammen in unser Hotel, wo Sebastian auscheckte und wir die Hunde auf ihren Gesundheitszustand noch einmal überprüften. Sie waren soweit okay und wir fuhren nicht mehr in eine Tierklinik, sondern Sebastian und unser Taxifahrer machten sich mit den Hunden gleich auf den Weg in die Auffangstation, wo sie nach 14-stündiger Autofahrt mit einigen Pausen, auch alle gut ankamen. Eine Polizeikontrolle wurde mit der Zahlung von einem geringen Betrag und dem Zudrücken aller Augen der tierfreundlichen Polizisten auch gemeistert.
Die "Lucky 7" wurden gleich aus ihren Käfigen befreit und tierärztlich versorgt. Sebastian und ich werden die Tiere nach ihren Impfungen und nach dem Tiertransportverbot der Airlines (wegen der Hitze im Sommer) etwa im September nach Deutschland.
Wie sich später herausstellte, ist eine der drei Geschwister trächtig.
Andreas Morlok CEO ProWal
NEWS zu den "LUCKY7" - Eine gute und eine schlechte Nachricht!
Die Gute zuerst:
Die trächtige Hunde-Mama hat ihren Nachwuchs auf die Welt gebracht. 3 Welpen, die alle gesund aussehen. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, was die im Schlachthaus mit dem ungeborenen Nachwuchs gemacht hätten, wenn wir die Mama mit ihren Geschwistern da nicht rechtzeitig rausgeholt hätten!
Die schlechte Nachricht ist, dass bei einem der Hunde das Staupe-Virus aufgetreten ist. Der Hund wurde von den anderen getrennt und in der Auffangstation in einem separaten Gebäude untergebracht, in dem sich weitere kranke Hunde befinden. Er wird medizinisch versorgt. Da der Virus früh erkannt wurde, ist man voller Hoffnung, dass sich der Wauzie wieder erholen wird.
Im Tierheim geht es momentan, auch wegen der kranken Hunde, drunter und drüber. Fotos der "LUCKY7+3" wird es deshalb erst bald geben.
Tiermarkt in der Nähe von Yulin/China
An der Straßenecke bieten private Verkäufer Hunde und Katzen zum Kauf an.
Auf der anderen Straßenseite des Tiermarktes
Eine Katze
Eine weitere Katze
Eingang zur Tierhölle
Geflügelmarkt
Katastrophale hygienische Zustände
Entfederer
Enthaarungsmaschine
Der Prügel liegt schon bereit
Tierbedarfsladen
Wir besorgen uns Transportboxen, Taschen, Leinen, Näpfe und Futter für Hunde und Katzen.
Sie erleben die Hölle
Wir können nicht alle Hunde retten - das sind die "LUCKY 7"
7 Hunde, mehr Platz haben wir nicht
900 Kilometer Fahrt bis zum Auffanglager in Changsha.