Island hat nach 14 Jahren Pause am 15.08.2003 den Walfang wieder aufgenommen. 2003 sollen 38 Zwergwale getötet werden. 2004 und 2005 jeweils 250 (darunter auch Finn- und Seiwale).
Die Aufnahme des Walfangs ist völlig überflüssig und inakzeptabel. Die Isländer haben durch die Wal-Safaris eine sehr lukrative Alternativ-Einnahmequelle gefunden und sind heutzutage auf den Walfang überhaupt nicht mehr angewiesen. Die Einnahmen aus diesem Tourismuszweig übersteigen bei weitem die Erlöse eines Walfangprogramms. Die Regierung torpediert die Interessen ihrer eigenen Bürger. Die Wale werden vor den Augen der Touristenboote harpuniert. Diese Einnahmequelle für die Einheimischen ist jetzt in Gefahr.
Die sogenannten "wissenschaftlichen Forschungsgründe" sind nur vorgeschoben, denn Island hat noch nie brauchbare wissenschaftliche Studien erhoben. Behauptungen, dass sich die Bestände mancher Walarten erhöht hätten und dass deshalb eine Jagd keine Auswirkungen auf Populationen oder ökologisches Gleichgewicht hätten, sind überhaupt nicht nachvollziehbar. Es gibt keine genauen Bestandszahlen der Walpopulationen. Die Zahlen, die die isländische Regierung bereithält, sind reine Schätzungen und Hochrechnungen.
2003 tötete Island 36 Wale aus angeblichen wissenschaftlichen Gründen. Da sich in Island die Nachfrage nach Walfleisch sehr in Grenzen hält, beabsichtigte Island das Walfleisch gar nach Japan zu exportieren. Diese lehnten jedoch den Import ab, weil das Walfleisch zu hohe Konzentrationen von Umweltgiften aufwies.
2006 beginnt Island gar den kommerziellen Walfang. Neun Finnwale, welche auf der ROTEN LISTE der bedrohten Arten stehen, und 30 Zwergwale sollen getötet werden.
Oktober 2006
Island bricht internationales Recht und beginnt verbotenen kommerziellen Walfang!
Island hat seine Ankündigung wahr gemacht und den ersten Finnwal aus kommerziellen Gründen getötet. Acht weitere Finnwale und 30 Zwergwale sollen in den nächsten Monaten (bis 31.08.2007) getötet werden. Finnwale gehören zu den Arten, die vom Aussterben bedroht sind und stehen deshalb auf der Roten Liste.
Schon lange wurde den Isländern unterstellt, dass ihr „wissenschaftlicher Walfang“ eine Farce sei. Noch nie hat Island neue, für die Wissenschaft verwendbare, Erkenntnisse abgeliefert. Hinter jedem Fang steckten kommerzielle Absichten.
Der Export des Finnwalfleisches ist verboten, da es unter die Schutzbestimmungen des Washingtoner-Artenschutzabkommen (WA) fällt.
Das Vorgehen Islands ist absolut inakzeptabel und ein Affront. Einwände der EU werden ignoriert.
Auch die UN-Konvention CITES (WA) muss jetzt aktiv werden. Der Fang der Finnwale verstößt klar gegen die internationalen verbindlichen Regelungen. Finnwale stehen auf der roten Liste. Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, sie gelten als stark bedroht.
Andreas Morlok im August 2007: "Es könnte sein, dass dies nur ein taktischer Zug der isländischen Regierung ist. Solange der wissenschaftliche und auch der kommerzielle Walfang in Island nicht von der Regierung aus eingestellt, bzw. verboten worden ist, solange müssen auch die Proteste weitergehen und an dem Boykottaufruf gegenüber isländischen Produkten oder Reisen nach Island festgehalten werden. Unverständlich ist für mich, dass die isländische Regierung mit jedem getöteten Wal den Ruf des eigenen Landes in der Welt ramponiert. Island warf man erst vor, dass die "wissenschaftlichen Forschungsgründe" für den Walfang nur vorgeschoben wurden. Nach internationalen Protesten musste die Regierung kleinlaut eingestehen, dass man eben doch kommerziellen Walfang betreibt, was auch an den momentanen Exportabsichten von Walfleisch nach Japan erkennbar und damit bestätigt wird. Ein Land, welches nur seine eigenen Interessen verfolgt und gar internationales Recht ignoriert und bricht, kann kein wünschenswertes Partnerland in der EU sein! Dies gilt es der isländischen Regierung und den Vertretern der EU in Brüssel zu vermitteln!"
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) wird nach der Entscheidung der isländischen Regierung entgegen der Vorbehalte der USA und der Bundesregierung mit den beteiligten EU-Staaten gegenüber dem isländischen Walfang einen Boykottaufruf touristischer Ziele und isländischer Produkte vorbereiten, da der geplante Walmord weder ethischen noch moralischen Grundsätzen entspricht und auch gegen das Walfangmoratorium der Internationalen Walfangkommission (IWC) verstößt, welches den kommerziellen Walfang seit 1986 untersagt. Eine Rechtfertigung Islands, den Walfang aus wissenschaftlichen Gründen zu betreiben ist unglaubwürdig, zumal das Walfleisch bisher teilweise nach Japan zum Konsum verkauft wurde.--