Aus
Tierschutzgründen - Wenn keine Recherche-Arbeit betrieben wird, um
mit der Zielsetzung ein Delfinarium zu schließen, dann machen Sie
bitte einen großen Bogen um solche Tiergefängnisse!
5. + 6. November 2011
Wir stellen unsere "100 Tage-Bilanz nach Eröffnung der Delfin-Lagune" vor...
Bilanz: 100 Tage nach Eröffnung der Delfin-Lagune in Nürnberg
Bundesweite negative Berichterstattung über umstrittene Delfin-Lagune
(Die meisten Medien in Deutschland berichteten sehr kritisch über die Eröffnung der Delfin-Lagune – Ein deutliches Zeichen dafür, dass Delfinarien Auslaufmodelle sind und von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden - Meinungsumfrage Antenne Bayern: Touristenattraktion: 34 % - Tierquälerei: 66 %)
Die Shows heißen jetzt Präsentationen
(Dennoch sind es weiterhin Shows. Die Tiere müssen ihr aufgezwungenes unnatürliches Verhalten vorführen: U. a. Bälle apportieren und Hindernisse überspringen. Delfine müssen Delfintrainer durchs Becken ziehen)
Die neue Lagune ist für Delfine viel zu klein
(Die Gesamtfläche ist so groß wie ein Viertel eines Fußballplatzes – die Tiefe beträgt maximal sieben Meter)
Bestrafung der Delfine
(Es wurde beobachtet, dass wenn die Delfine während den Shows keine Kunststücke vorführten, diese keine Futterbelohnungen bekamen)
Unnatürliche Nahrung mit Folgen
(Toter Fisch als Nahrung ist bei Delfinen verpönt. In freier Wildbahn betrachten sie diesen als Aas. Über lebenden Fisch regulieren Delfine, da sie nicht trinken, ihren Flüssigkeitshaushalt
Den nierenkranken Delfinen „Moby“ und „Jenny“ werden Schläuche in den Rachen geschoben und mit zusätzlicher Flüssigkeit, bis zu drei Liter Wasser täglich, zwangsernährt. Sie nehmen an den Shows teil)
Nicht alle Delfine haben Zugang zu allen Beckenbereichen
(Zwei Delfine sind seit drei Jahren in einem kleinen Becken in einer dunklen Nebenhalle ohne Tageslicht von den anderen vier Delfinen separiert – Sie dürfen fast nie in die Lagune – Geplant ist, dass die langjährigen Freunde getrennt werden – einer soll zur Zucht dienen, der andere in ein anderes Delfinarium abgeschoben werden)
Gesetzeswidrige Shows bei 30° C Hitze
(Gesetzlich erlaubt ist, dass Delfine bis 24 °C in den Außenbecken sein dürfen. Von Tierschützern wurde eine Temperatur von 30° C gemessen. Es gibt kein Sonnenschutz für Besucher und Delfine – Mehrere Besucher sind kollabiert – Die Sonnenbrandgefahr für Delfine wird ignoriert)
Gefährlicher Lärm
(Durch Applaus und Lautsprecherdurchsagen entstehender Lärm können die Delfine stressen. Tierschützer ermittelten einen Dezibelwert von 86,7 dB (A) – dies entspricht dem Lärm von vorbeifahrenden LKWs oder Motorsägen. Unterwassermessungen mit Hydrophonen durch Spezialisten werden nicht durchgeführt. Gehörschäden für die Tiere sind nicht auszuschließen)
Delfin verletzt Mitarbeiter
Ein Delfin hat einen Delfintrainer bei einer Blutabnahme mit seiner Schwanzflosse am Kopf getroffen. Dieser musste im Krankenhaus behandelt werden. Ob es ein Unglück oder ein Unfall war, ist offen.
Unverantwortliche Delfintherapieangebote
(Trotz diesem Verletzungsrisiko hält der Tiergarten daran fest, im nächsten Jahr Delfintherapien durchzuführen, an denen vorwiegend behinderte Kinder teilnehmen sollen. Delfintherapien sind höchst umstritten. Die Wirksamkeit konnte wissenschaftlich nicht belegt werden – Verschuldungsgefahr für Eltern, da keine Krankenkasse die Kosten übernimmt)
Undurchsichtige Gesamtkosten des Lagunenbaus
(Die Gesamtkosten für den Bau der Lagune werden verheimlicht – Weitere Gelder wurden im Stadtrat beantragt – Die Lagune ist ein Fass ohne Boden: Kosten für Scheibenkratzer, Wintertraglufthalle (27 x 28 m) für zwei von sechs kleinen Außenbecken, Beckenhubboden, zusätzliche Leistungen bei der Heizungsanlage und der Umbau des alten Delfinariums für die Delfintherapie treiben die Kosten in die Höhe – Finanzierung wird der Öffentlichkeit auch nicht mitgeteilt)
Gefährdung der Tiere durch Müll
(Es konnte festgestellt werden, dass von den Besuchern achtlos weggeworfener Müll direkt am Beckenrand liegt und von den Mitarbeitern nicht beseitigt wurde. Delfine können an verschluckten Gegenständen sterben, was im Nürnberger Tiergarten in der Vergangenheit schon vorkam)
Empörung über teuren Eintrittspreis
(Die Empörung über den teuren Eintrittspreis ist hoch. Bemängelt wurde auch, dass die Besucher nicht mehr wählen können, ob sie das Delfinarium besuchen oder nicht. Jeder Besucher muss für den teuren Lagunenbau mitbezahlen, ob er die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft ablehnt oder nicht)
Weitere Beschwerden der Besucher
(Beschwerden gab es über die laute Musik während den Delfinshows – Wartezeiten von bis zu 3,5 Stunden an der Kasse – Unfreundliche Mitarbeiter – Zitat: „Allerdings solltet Ihr eurem Mitarbeiter mal sagen, dass er seine schlechte Laune nicht an einem Kind auslassen braucht, nur weil dieses AUSVERSEHEN mit Blitz fotografiert hat.“
Tiergarten verliert Prozess
(Der Tiergarten verliert ein fünf Jahre dauernder Prozess mit Tierschützern und muss nun seine Akten über die Delfinhaltung zugänglich machen)
Seit 12 Jahren keine Zuchterfolge
(Die Lagune ist für die Delfine viel zu stressig, um in Ruhe erfolgreichen Nachwuchs aufzuziehen. Bei einem Delfin wurde mittlerweile die Pille abgesetzt – Weitere Delfinimporte oder Zugänge sind zu befürchten)
Unterschlagene Todeszahlen
Der Tiergarten gibt an, dass 28 Große Tümmler gestorben sind. Wohlwissentlich wurden die Todeszahlen einer anderen Delfinart nicht erwähnt. Es starben neben den 28 Großen Tümmlern auch fünf Sotalia-Delfine – Im Nürnberger Delfinarium starben damit 33 Delfine.
Bildung, Wissenschaft und Arterhaltung
(Allem wird nicht gerecht und ist keine Rechtfertigung für die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft - Die Lagune ist eine rein kommerzielle Einrichtung)
Andauernde Einschaltung von Behörden
(Tierschützer mussten ständig bei den zuständigen Behörden intervenieren, damit Missstände beseitigt und die gesetzlichen Mindestanforderungen eingehalten werden)
Obwohl es ein sonniges und trockenes November-Wochenende ist, kommen kaum Besucher in den Tiergarten. Die Delfin-Lagune hat seine Anziehungskraft bereits verloren...
Arni und Joker - die einsamsten Delfine Deutschlands. Sie sind seit 2008 in einer kleinen dunklen Halle eingesperrt und haben keinen Kontakt zu den anderen vier Delfinen...
Unsere Pressemitteilung und Aufklärungsflyer über Delfinarien nimmt man gerne mit...
Einsatzbesprechung: Wir wollen jedem Besucher unser Informationsmaterial überreichen...
Entsetzen bei den Zoo-Besuchern, als sie erfahren, dass hier schon 33 Delfine gestorben sind...
Cornelia Schamicke von Menschen für Tierrechte e.V. hilft fleissig mit...
Auch Hans-Jürgen Hauff dreht, wie jedes Wochenende, seine Runden um den Zoo...
Zufriedene Gesichter bei allen Teilnehmer, die aus ganz Deutschland und gar aus der Schweiz zu dieser Kundgebung angereist sind.
Die Aufklärungskampagne ist ein voller Erfolg. Auch die Medien berichten zahlreich.
Genügend Zeit, um die nächsten Aktionen zur Schließung des Delfinariums zu besprechen.
Unsere Forderungen:
Aus Tierschutzgründen rufen wir zum Boykott von Einrichtungen auf, in denen Delfine in Gefangenschaft gehalten werden!
Obwohl wir keinen Euro dem Zoo nachwerfen möchten, gingen vier Tierschützer noch zu einer Inspektion in den Zoo. Nur etwa 150 Personen verlieren sich in der kleinen Steinbruch-Delfin-Lagune. Alle vier Delfine sind zwangsausgesperrt, weil in der alten Delfinhalle für einen Umbau das Wasser abgelassen wurde. Nachts ist es empfindlich kalt und wir sind davon überzeugt, dass dies nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Die beiden Soltau-Delfine, die schon seit drei Jahren in einer dunklen Nebenhalle eingesperrt sind, haben keinen Zugang zur Lagune. Am Beckenrand und in Gebüschen liegt erneut Müll (Verpackungen/Plastikbändchen) herum. Unserer Forderung an die Behörden, ein Netz zum Schutz der Delfine, um die Anlage installieren zu lassen, kam man bis heute nicht nach.
Erneut totes Delfinbaby des Nürnberger Tiergartens – Tierschützer wollen am Wochenende Negativbilanz der Delfin-Lagune vorlegen
(Nürnberg/Hagen/Radolfzell – 05.11.2011) Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und ProWal berichten von einer erneuten Delfin-Totgeburt der Nürnberger Delfinmutter Anke. Der Delfin des Tiergartens war anlässlich der lärmträchtigen Baumaßnahmen für die neue Delfin-Lagune Ende 2008 in das holländische Delfinarium in Harderwijk transferiert worden. Am 15. Oktober kam das Delfinbaby dort tot zu Welt. Ein herber Schlag für den Nürnberger Tiergarten, der vermutlich gehofft hatte, Mutter und Kind in der neuen Delfin-Lagune integrieren zu können. Die Todesnachricht hatte der Tiergarten bisher verschwiegen.
Damit erhöht sich die Todeszahl von Delfinen, die zum Nürnberger Delfinarium gehören, auf 38 verstorbene Tiere. Im Tiergarten selbst verstarben 28 Große Tümmler und fünf Sotalia-Delfine. Seit 2004 waren sämtliche 10 Nachzuchten überwiegend Totgeburten oder überlebten nur wenige Tage. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Die beiden einzigen verbliebenen deutschen Zoos mit Delfinarien in Nürnberg und Duisburg (Anm.: Münster schließt in 2012) züchten auf Teufel komm raus, um ihre Delfin-Shows aufrecht zu erhalten. Wenn Delfinbabys überhaupt überleben, werden sie lebenslänglich gefangen gehalten, weil eine Auswilderung der sichere Tod bedeuten würde. Das hat mit einem Bildungsauftrag nichts mehr zu tun.“
Die Kosten der von den Tierschützern als „Steinbruch-Delfin-Gefängnis“ bezeichneten Anlage explodieren inzwischen auf bald 30 Millionen Euro, nachdem ursprünglich rund 10 Millionen vom Kulturausschuss der Stadt geplant waren. Radiohörer von Antenne Bayern bewerteten die neue Delfin-Lagune nach WDSF/ProWal-Angaben mit 66 % als Tierquälerei und mit 34 % als Touristenattraktion.
Am kommenden Samstag und Sonntag wollen die Tierschützer erneut vor dem Tiergarten protestieren und eine Negativbilanz der ersten 100 Tage der neuen Delfin-Lagune vorlegen. Sie werfen dem Zoo Augenwischerei vor, da die bisherige Delfin-Show nun Präsentation heißt, aber inhaltlich das gleiche Vorführprogramm beinhaltet. Wenn die Delfine keine Kunststücke zeigen würden, bekämen sie auch kein Futter bei der Vorführung. Die Fütterung mit totem Fisch, der für die Delfine mit Süßwasser und Vitaminen aufgepumpt würde, hätte mit artgerechter Ernährung nichts zu tun. Die Schlauch-Zwangsernährung der beiden nierenkranken Delfine Moby und Jenny mit Wasser seien für die Tiere eine Qual. Die Gesamtfläche der neuen Delfinanlage sei trotz der Vergrößerung für die Delfine immer noch viel zu klein. WDSF und ProWal fordern eine Schließung sämtlicher Delfinarien und für die verbleibenden Tiere eine Bahnenlänge von wenigstens 850 Metern, damit die Delfine wenigstens eine Minute geradeaus schwimmen könnten. Seit drei Jahren hätten die beiden Delfine aus dem geschlossenen Delfinarium in Soltau nach Nürnberg transferierten Tiere keinen Zugang zum gesamten Beckenbereich und würden abgeschottet in einem kleinen Betonbecken gehalten. Im Sommer hatten die Tierschützer über 30 Grad Hitze an der Wasseroberfläche gemessen – erlaubt seien nur max. 24 Grad. Ein Sonnenschutz für die Delfine, aber auch für die Besucher, von denen mehrere im Sommer kollabiert waren, fehle völlig. Der gesundheitsschädliche Lärmpegel in der Lagune bei Vorführungen läge bei einem gemessenen Dezibelwert von 86,7 dB (A), der vorbeifahrenden LKW’s oder Motorsägen entspräche.
Nachdem ein Delfinpfleger durch einen Schlag eines Delfins im Krankenhaus behandelt werden musste, fordern die Tierschützer einen Berührungsstopp mit den Delfinen, zumal im nächsten Jahr die Delfintherapie auch für behinderte Kinder angeboten werden soll. In diesem Jahr verlor die Stadt Nürnberg einen fünf Jahre dauernden Prozess und muss nun die bisher geheim gehaltenen Akten über die Haltungsbedingungen öffnen. WDSF und ProWal beanstanden fortlaufend vermutete und dargelegte Mängel und beschäftigen den Tiergarten und die Behörden weiterhin.
Andreas Morlok (ProWal): „Als Tierschutz-Organisationen sehen wir es als unsere Pflicht, Haltungsmängel aufzudecken. Wenn diese nicht abstellbar sind, muss die Delfin-Haltung zugunsten der Erfüllung der biologischen Grundbedürfnisse aufgegeben werden. Alles andere ist Tierquälerei.“
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05. + 06.11.2011 - ProWal/WDSF – Kundgebungen zur Schließung des Delfinariums in Nürnberg – Vorstellung der 100-Tages-Bilanz nach der Eröffnung der umstrittenen Delfin-Lagune aus Sicht des Tierschutzes
Liebe Delfinfreunde, Tierschutz/Tierrechtskollegen und Interessierte,
am 05. + 06.11.2011 veranstalten ProWal und das WDSF vor dem Eingang des Tiergartens in Nürnberg erneut eine Kundgebung.
MOTTO: „Vorstellung der 100-Tages-Bilanz nach der Eröffnung der umstrittenen Delfin-Lagune im Nürnberger Zoo aus Sicht des Tierschutzes“
Wir werden an beiden Demo-Tagen unsere Bilanz vorstellen, die Medien dazu einladen und die Passanten/Besucher mit dem Verteilen von Flyern über die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft informieren.
Gerne möchten wir euch hierzu einladen!
DATUM UND UHRZEIT DER KUNDGEBUNGEN:
Samstag, 05.11.2011 – von 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Sonntag, 06.11.2011 – von 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
ORT:
Neben dem Haupteingang Tiergarten Nürnberg Am Tiergarten 30 D-90480 Nürnberg
BANNER/PLAKATE:
Gerne dürfen eigene Transparente mitgebracht werden.