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Vor einigen Jahren hatte mir eine Lehrer-Kollegin erzählt, wie sehr ihr die Delphin-Shows im Nürnberger Zoo gefielen.

Nun wollte ich mir ein eigenes Bild machen, da ich inzwischen aus den Medien viele negative Berichte über die Delfinhaltung im Nürnberger Zoo kannte.

Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was ich empfand, als ich diese armseligen Geschöpfe in ihren winzigen Wasserbecken sah! Beim Blick durch die Glaswände in den Unterwasser-Teil der

"Lagune" fiel mir nur das Wort "Beton-Gefängnis" ein.

Bei der "Show" - einer äußerst fragwürdigen Veranstaltung - spürte ich deutlich die Resignation der Tiere, die kein Er-Leben, keine interessanten sozialen Kontakte, keine - für ihren wachen Geist - anregungsreiche Umgebung erwartet, sondern nur anhaltende Tristesse...

Die Delfin-TrainerInnen machten auf mich den Eindruck von unsensiblen, nicht-reflektierten Menschen.

Ebensolcher Ödnis begegnete ich auch in anderen Bereichen des Zoos. Auch schlimm erschien mir die Eisbären-Haltung.

Ein psychisch schwer erkranktes Tier mit stereotypischen Verhaltensweisen konnte ich dort beobachten.


Die Delfinhaltung und die grotesken Aufführungen sind pädagogisch nicht nur wertlos, sondern destruktiv.

Den Kindern wird vermittelt, dass es völlig normal sei, wildlebende Arten einzusperren.

Einen Ausflug in den Zoo, seitens eines Kindergartens oder einer Schulklasse, kann ich nun wirklich nicht gutheißen oder empfehlen.

Eine althergebrachte Gaffer-Zirkus-Mentalität prägt die Menschen, die zulassen, dass Tiere auf solch schäbige Art erniedrigt und missbraucht werden und dass Kindern solcher Unsinn gezeigt wird, der ihre Sinne abstumpft und Empathielosigkeit und Verrohung fördert!

In der "Lagune"(- welch ein Zynismus!!! -) konnte ich feststellen, dass nicht wenige Kinder selbst befremdet waren.

Einige besonders unsensible Eltern fielen dadurch auf, dass sie mit affektiert-gekünsteltem Begeisterttun die Kinder zu motivieren suchten, freudige Äußerungen beim Anblick der gequälten Tiere von sich zu geben!

Einen Zoo- und Delfinlagunen-Besuch mit Kindern/Jugendlichen,

innerhalb dessen Aufklärung über die Missstände im Nürnberger Zoo stattfindet, kann ich mir lebhaft vorstellen - sowohl für Schulklassen als auch im Rahmen von Freizeit-Veranstaltungen!

Ein Zoo-Besuch kann wachrüttelnd wirken, wenn einem die Methoden der subtilen Beeinflussung, wie sie vom Wirtschaftsunternehmen Zoo ausgehen, klar sind.

Kinder und Jugendliche gehören vor solchen Methoden besonders geschützt!

Wir Erwachsenen sollten uns darüberhinaus im Netz mit den jungen Menschen verbinden, um etwas zu bewegen für die Tiere und für die heranwachsende Generation, die es zu bewahren gilt vor destruktiven, jeder guten Pädagogik widerstrebenden Einflüssen zoologischer Gärten!

Die zukünftigen Generationen müssen es besser machen und nur diese können dem Rückgang der Biodiversität entgegenwirken.

Das Verschwinden der Arten lässt sich nicht aufhalten durch Vermittlung falscher Eindrücke bei einem Zoobesuch.



Birgitt Böhm















Aus Tierschutzgründen - Wenn keine Recherche-Arbeit betrieben wird, um mit der Zielsetzung ein Delfinarium zu schließen, dann machen Sie bitte einen großen Bogen um solche Tiergefängnisse!