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Tote Fische für Delfine in Delfinarien - Billig, unnatürlich und krankheitsfördernd!

Makrelen, Heringe, Sprotten, Wittlinge und Tintenfische, das fressen Delfine in Delfinarien, so die Behauptung vieler Delfinarien-Betreiber.

In fast 60 Delfinarien rund um den Erdball betrieben wir bisher Recherchen und es gelang uns öfters auch einmal einen Blick in die Futtereimer. So eine Vielfalt an Futter haben wir jedoch nie gesehen. Meistens war es eine Sorte Fisch, welche die Delfine an diesem Recherchetag zu fressen bekamen. Vor kurzem fragten wir eine Mitarbeiterin in einem Delfinarium in Südkorea, ob sie denn auch mal Tintenfische füttern würden. Ganz offen sagte sie zu uns: "Nur sehr selten, denn dieser sei ja sehr teuer!"

Dass Delfinarien auch auf ihre Ausgaben achten, das bekommen auch die Tiere zu spüren, die sie in Gefangenschaft halten. Ein Delfin frisst täglich an die 10 Kilogramm und ein Beluga-Wal an die 20 Kilogramm Fisch. Ein immenser Kostenfaktor.

Lange beschäftigen wir uns mit der Frage, warum denn eigentlich in Taiji in Japan, alle wildgefangenen Delfine sofort an toten Fisch als Futter gewöhnt werden? Mit brutaler Gewalt wird das dort praktiziert, was wir bei mehreren Recherchen zwischen 2010 und 2017 dort auch dokumentiert haben!
Delfine betrachten toten Fisch als Aas und bevorzugen in freier Wildbahn lebende Fische als Nahrung. Obwohl bekannt ist, dass Delfine nur wenig Wasser trinken und ihren Flüssigkeitshaushalt hauptsächlich über das Fressen von lebenden Fischen regeln, wird unter dem "Motto: Friss oder stirb" den Delfinen ausnahmslos toten Fisch verabreicht.

In Japan sahen wir ausgehungerte Delfine, welche diese Art der Nahrung ablehnten. Es ist herzzerreißend, wenn man Delfine während ihrer Abrichtungszeit sieht, die so abgemagert sind, dass ihre Rippen deutlich zu sehen sind!
Wir sahen Delfine, die Müll in ihrem Gehege einsammelten und diesen ihren Abrichtern zum Tausch für ordentliches Futter anboten! Natürlich vergebens.
Solche willenstarke Delfine werden immer bestraft, denn sie sind für die Delfinarien-Industrie nicht interessant und für die skrupellosen Händler nicht verkäuflich!
Wir sahen in Japan Delfine, die überhaupt nichts mehr zum Fressen bekamen! Im Wal-Museum räkelte sich ein Delfin auf dem Betonboden und bettelte jeden Mitarbeiter an. Er wurde ignoriert, obwohl er zu allem bereit war, um Futter, egal welcher Art, zu bekommen. Delfine erinnern sich später an diese Zeit und sie werden bei Shows noch so absurde Tricks ausführen, die man von ihnen verlangt, damit sie eine solche Zeit nicht mehr erleben müssen!

Es hat mehrere Gründe, warum wildgefangene Delfine und auch Nachzuchten in Delfinarien an toten Fisch gewöhnt werden.

Natürlich ist es in Deutschland zum Beispiel verboten, lebende Fische zu verfüttern, aber das ist sicher nicht in jedem Land so.

In den meisten Delfinarien weltweit wird immer noch Chlor zur Bakterienbekämpfung eingesetzt. In dieser Chemikalienbrühe könnten lebende Fische nicht lange überleben.

in erster Linie bieten tote Fische logistische und finanzielle Vorteile. Tote Fische werden als Tiefkühlkost in großen Chargen eingekauft. und sind viel billiger. Lebende Fische müssten ansonsten fast täglich besorgt und am Leben gehalten werden.

Die toten Fische werden in Delfinarien meist tiefgefroren angeliefert. Grund dafür ist, dass durch die Tiefkühlung Würmer und Parasiten in den Fischen abgetötet werden. Fragt man sich, die lebende Fische weisen diese ja auch auf. Parasiten sind auch ein Problem für freilebende Delfine, aber sie haben es eher unter Kontrolle, so lange das Immunsystem in Ordnung ist. Im Gegensatz zu freilebenden Delfinen ist der Stresslevel bei in Gefangenschaft gehaltenen Meeressäugern viel höher! Genauso wie beim Menschen und anderen Säugern kann das dazu führen, dass das Immunsystem geschwächt ist und die Parasiten leichtes Spiel haben. Ergo: Parasiten sind normal, haben ja auch wir Menschen genug, aber können für einen gestressten Organismus sehr gefährlich werden!

Durch die Tiefkühlung wird den Fischen schon eine Menge Wasser entzogen. Oftmals werden Delfine in Delfinarien nierenkrank und sie müssen mit Eiswürfeln und Gelatine zugefüttert werden.

Im Nürnberger Delfinarium beispielsweise wird den nierenkranken Delfinen Moby und Jenny gar ein Schlauch in den Rachen geschoben über den man ihnen täglich etwa 1- 3 Liter Wasser einflößt.

Tote Futterfische eignen sich auch bestens dazu, Medikamente und Vitamine hinter die Kiemen zu schieben und Verhütungsmittel in diese hineinspritzen zu können.

In dem Buch „Delphine …wie sie wirklich sind“ (1. Auflage 1979) beschreibt der ehemalige Delfintrainer des Nürnberger Delfinariums, Siegbert Stümpke, wie intelligent die Delfine sind und auf Tabletten, die im Futter-Fisch versteckt waren, reagierten.

„Das Füllen der Fische mit den Tabletten muß aber hinter verschlossenen Türen stattfinden. Marina darf es auf keinen Fall sehen. Wir versuchten einmal einen Fisch neben ihrem Becken zu präparieren, doch als sie ihn erhielt, warf sie ihn sofort wieder vor unsere Füße. Ein andermal mußte sie trotz aller Vorkehrungen etwas mitbekommen haben, denn als wir ihr den Fisch zuwarfen, spuckte sie ihn wieder aus, paßte dabei aber höllisch auf, daß keiner ihrer Gefährten die Beute wegschnappte. Da Delphine ja die Fische mit dem Kopf voran schlucken, drehte sie den Fisch um und packte ihn am Schwanz. Dann schüttelte sie ihn so lange, bis sämtliche Tabletten herausgefallen waren und langsam auf den Grund des Beckens sanken. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht und schluckte den Fisch mit sichtlichem Behagen hinunter.“

Anmerkung:

Das Delfinweibchen „Marina“ wurde im Meer vor der Küste Florida gefangen. Sie kam über Spanien ins Nürnberger Delfinarium und starb dort 1986 im Alter von etwa nur 22 Jahren (Bronchopneunomie, Sepsis mit Streptococcuspneunomiae A - menschlichen Ursprungs).


Eine Praktikantin, die vor ein paar Jahren im Nürnberger Delfinarium gearbeitet hatte und nach nur kurzer Zeit ihr Praktikum wieder beendete, berichtete uns von ihren Erfahrungen:

„Die Delfine haben die Fischpräparationen nie gesehen, das wurde alles in der Fischküche und immer nur von Pflegern gemacht. Als ich dort arbeitete, habe ich nie einen Tierarzt bei der Futterpräparation gesehen. Eine medizinische Ausbildung habe ich nicht. Man drückte mir einfach Tabletten in die Hände. In die linke Hand die für "Jenny" und in die rechte Hand die für "Noah". Ich durfte nichts falsch machen, denn das waren etwa 4 – 5 Tabletten für jeden Delfin. Nur Vitamintabletten waren das nicht, weil jeder Delfin etwas anderes bekommen hatte. Es wäre ja sonst egal gewesen, wer was bekommt. Die Tabletten musste ich dann hinter die Kiemen der toten Fische stecken.

In die Futterfische wurde auch ein Verhütungsmittel gespritzt, aber das durfte nur mit Handschuhen und von männlichem Personal gemacht werden. Das ist wohl für Frauen nicht ganz ungefährlich, denn falls man sich mal aus Versehen mit der Spritze piksen würde, wäre das nicht sehr gut, falls mal eine Schwangerschaft eintreten sollte. Einmal hat es ein Mann ohne Handschuhe gemacht, da hat er ganz schön einen Anschiss kassiert."


Natürlich wird in Delfinarien Futter auch zur Kontrolle des Verhaltens der Delfine benutzt. Würden sich Delfine an lebenden Fischen satt fressen können oder würden sie bei den Fütterungen immer so viel zum Fressen bekommen, wie die Tiere es wollten, sie hätten keinerlei Interesse daran, irgendwelche Tricks, die nicht ihrer Art entsprechen, bei den Shows vorzuführen!

Fischbelohnungen gibt es als positives Feedback nach gewünschtem Verhalten und es macht den Tieren die Abhängigkeit von ihren Trainern deutlich!

An dies allem lässt sich auch erkennen, wie ernst das Argument "Arterhaltung" der Delfinarien-Betreiber zu nehmen ist. Es ist ein hohles Wort - sonst nichts!
Es ist von keinem Delfinarien-Betreiber vorgesehen, Delfine wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen! Wie schwer und teuer es ist, ehemalige Show-Delfine wieder auszuwildern, sieht man an dem Beispiel der zwei Delfine Tom und Misha, die in der Türkei von Tierschutzorganisationen über viele Monate auf ihre Auswilderung vorbereitet werden mussten, weil sie in Gefangenschaft das Jagen nach lebenden Fischen verlernt hatten. Kostenpunkt der Auswilderung, die von Jeff Foster geleitet wurde, pro Delfin an die 100.000 USD.
Delfinarien wollen Geld an Delfinen verdienen und so gut wie kaum welches für sie ausgeben!

Aus Tierschutzgründen rufen wir dazu auf alle Anlagen zu meiden, in denen Delfine & Wale in Gefangenschaft gehalten werden!


ProWal-Videos:

Taiji/Japan - Warum müssen wildgefangene Delfine toten Fisch fressen?

https://www.youtube.com/watch?v=RE-HUCGUl2A

Taiji/Japan - Hungrige Delfine wollen Müll gegen Futter eintauschen  

https://www.youtube.com/watch?v=Exck00QDAIg&feature=youtu.be


Ausgehungerter Delfin im Dolphin-Resort in Taiji/Japan - Er versucht eine Plastiktüte gegen Futter einzutauschen - vergebens!









Ausgehungerter Delfin im Wal-Museum in Taiji/Japan - Er würde alles machen, um Futter zu bekommen.











Dehydrierter wildgefangener Delfin aus Taiji - Delfinarium Palau





Das Jagen verlernt - Wildgefangener Delfin aus Taiji - Delfinarium Palau





Die Nahrung für die Delfine besteht zumeist aus Meeresfischen (z.B. Heringe, Makrelen, Sprotten und Wittlinge) und Tintenfischen (Kalmare).





Unhygienisch - Sorgloser Umgang mit Futterfischen im Tiergarten Nürnberg





Bilder: Nürnberger Delfinarium - Januar 2015





Futtertafel - Kilogramm Futter pro Tag









Huste-Liste









In Deutschland ist es verboten, Delfine mit lebenden Fischen zu füttern.





Toten Fisch betrachten Delfine als Aas. Freilebende Delfine verpönen ihn.

Delfine regeln ihren Flüssigkeitshaushalt über lebende Fische, da sie kein Wasser trinken.
 






Die Blöcke müssen erst aufgetaut werden.





























































Foto 2009: Fischküche im Nürnberger Delfinarium






Aus Tierschutzgründen - Wenn keine Recherche-Arbeit betrieben wird, um mit der Zielsetzung ein Delfinarium zu schließen, dann machen Sie bitte einen großen Bogen um solche Tiergefängnisse!