Info Behandlungseffekte
delfingestützter Therapien sind durch unabhängige Forschungsstudien
bisher wissenschaftlich nicht belegt worden.
Hat der Mensch grundsätzlich das Recht, diese hochintelligenten Meeressäuger für fragwürdige "Therapieangebote" zu missbrauchen?
Die
meist kommerziellen Delfintherapien werden in der Öffentlichkeit leider
nur einseitig, also im Sinne der Anbieter dargestellt. Eine kritische
Sichtweise wird nicht zugelassen, da sie sich geschäftsschädigend
auswirken würde. Trotzdem muss auch die andere Seite des Themas
"Delfintherapie" geschildert werden, die gerne in der Öffentlichkeit
verschwiegen wird.
Belegt durch unabhängige wissenschaftliche
Studien sind diese Therapien bisher nicht und gesetzliche wie private
Krankenkassen lehnen die Kostenübernahme wegen bisher nicht erwiesener
Heilungseffekte weiterhin ab, allein schon wegen der negativen
Kosten-Nutzen-Rechnung.
Die therapeutischen Ansatzpunkte
innerhalb der delfingestützten Therapien sind so bunt, wie der gesamte
Ansatz. Während der eine Anbieter die positive Wirkung des Ultraschalls
in den Vordergrund stellt, lehnt sie der andere ab (Nürnberg/ Würzburg).
Ein Anbieter spricht von "Heilung", während der nächste es tunlichst
vermeidet oder gar ins Esoterische abdriftet.
Wer soll da noch
durchblicken? Patienten müssen zwischen Seriosität, die manche Institute
nach außen vermitteln und Hokuspokus, sowie Showtherapien anderer
unterscheiden. Diese grundlegenden innerstrukturellen Differenzen gibt
es bei keiner anderen Therapieform, die ihre Daseinsberechtigung seit
Langem erhalten hat.
So spricht sich auch Frau Maria Kaminski, Präsidentin des
Bundesverbandes Autismus Deutschland e. V., gegen die Delfintherapie
aus:
„Trotz intensiver Forschungsarbeiten gibt es nach wie vor
keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Delfin-Therapie
autistischen Kindern zu Förderung und Heilung verhilft. Ich favorisiere
andere Therapieformen, deren Wirkung bereits seit langer Zeit
wissenschaftlich sehr gut bewiesen sind und die zudem weitaus günstiger
angeboten werden. Schon alleine der Kostenfaktor spricht eindeutig gegen
die Delfintherapie, die oftmals mehrere Tausend Euro verschlingt und
die Eltern behinderter Kinder in Existenznöte bringen kann. Es ist eine
Frage der Ethik, ob wir Menschen diese Tiere ihrer Freiheit berauben
dürfen, um sie für fragwürdige Zwecke auszunutzen.
Nicht zu vergessen ist auch, dass Delfine Wildtiere sind, die in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können.“
Behinderte
Kinder und ihre Familien werden hier für eine Werbe-Kampagne benutzt.
Selbst Experten sind der Meinung, dass bei den Eltern falsche Hoffnungen
auf Heilung geweckt werden.
In den vergangenen Jahren wurden die Ergebnisse der Studie einer
Forschungsgruppe der Universität Würzburg und des Nürnberger Tiergartens
veröffentlicht, die versuchten den langfristigen Erfolg der
Delfintherapie zu belegen: Die Ergebnisse blieben hinter den Erwartungen
zurück. Die Therapeuten, welche die Kinder betreuten, stellten keine
Veränderungen fest. Positiver beurteilten viele Eltern die Ergebnisse.
Quelle: AP (Apotheken Umschau, 1.März 2007, S. 78).
Umso
verwerflicher ist es, dass die Betreiber des Delfinariums dennoch mit
dieser Studie für ihr Projekt werben, die zwar jeglicher
wissenschaftlicher Belege entbehrt, von den Verantwortlichen jedoch in
sämtlichen Zeitungsartikeln und Broschüren als wissenschaftlicher Beweis
für den Erfolg dieser Therapieform herangezogen wird. Dass sich eine
positive Veränderung im Verhalten der Kinder nur auf die Beobachtungen
der naturgemäß stark emotional involvierten Eltern sowie eigens auf die
„Beobachtungen“ der Betreiber des Nürnberger Delfinariums selbst stützt
und somit von unabhängigen Wissenschaftlern nicht anerkannt ist, liest
man jedoch nicht in den Broschüren und Artikeln des Delfinariums!
Diese
von der Delfinariums-Industrie angebotene Therapieform ist eine der
letzten Rechtfertigungsversuche für die Betreiber, um das Delfinarium
nicht schließen zu müssen!
Des weiteren ist es nicht
ungefährlich, mit den gestressten Tieren in Gefangenschaft kranke Kinder
therapieren zu wollen. Es besteht die Gefahr von aggressiven Reaktionen
(Ramm- und Stossattacken, Bisse) seitens der Delfine. Zudem ist das
Risiko der Ansteckung durch Krankheitserreger gegeben.
Kritische
Stimmen gegenüber der Therapie mit Delfinen, welche von keinem Arzt
verschrieben und von keiner Krankenkasse bezahlt wird, gibt es viele.
Sie werden allerdings aufgrund der Werbemaßnahmen der
Delfinarienbetreiber kaum zur Kenntnis genommen.
PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
NR. 0760 Datum: 29. Juni 2007
Alternativen zur Delfintherapie fördern
Zu den Ergebnissen des gestrigen Fachgespräches "Delfintherapie in Deutschland" erklärt Undine Kurth, parlamentarische Geschäftsführerin und natur- und tierschutzpolitische Sprecherin:
Der Neubau eines Delfinariums auf Rügen und der Erweiterungsbau des Delfinariums in Nürnberg bilden den Hintergrund für die aktuelle Diskussion zur Delfintherapie. Das große Interesse an diesem Fachgespräch hat uns bestätigt, dass wir ein wichtiges Thema zur richtigen Zeit aufgegriffen haben.
Die Delfintherapie gerät zunehmend in die Kritik, da die dafür eingesetzten Delfine in den Delfinarien nicht artgerecht gehalten werden können und besonders
leiden. Zudem müssen immer wieder Tiere dieser streng geschützten Art
aus der Natur "nachgeliefert" werden, um den Bestand der Delfinarien zu
sichern, da Nachzuchten in Gefangenschaft so gut wie nie gelingen. Diese
Wildfänge wiederum bedrohen den Bestand der Delfine ernsthaft. Das Fachgespräch sollte helfen herauszufinden, ob Delfintherapien im Vergleich zu anderen Tiertherapien zu wesentlich besseren Erfolgen führen; ob es Therapieerfolge gibt, die nur durch Delfintherapien erreicht werden können - oder ob andere, kostengünstigere und artenschutzrechtlich unproblematischere Tiertherapien ebenso erfolgreich seien können. Der Kreis der eingeladenen Fachleute reichte von der Vorsitzenden des Vereins "autismus e.V." über Vertreterinnen und Vertreter von Tier- und Artenschutzorganisationen bis hin zu Befürworter der Delfintherapie.
Wir betrachten es als großen Fortschritt, dass sich alle anwesenden Fachleute
eindeutig gegen die Haltung dieser großen, intelligenten Meeressäuger
in Delfinarien ausgesprochen haben, die nicht einmal entfernt ihren
natürlichen Lebensraum nachbilden können. Auch Befürworterinnen der Delfintherapien haben betont, dass diese Therapie nur dort durchgeführt werden kann, wo die Tiere freien Zugang zum Meer haben.
Für uns ergeben sich aus diesem Fachgespräch folgende drei Forderungen:
- Bund und Länder müssen Alternativen zur Delfintherapie fördern und die Forschung hierzu unterstützen. - Die Einfuhr von Delfinen für kommerzielle Zwecke muss solange gestoppt und der Neu- und Ausbau von Delfinarien untersagt werden bis erwiesen ist, dass keine andere Tiertherapie die Delfintherapie ersetzen kann. - Die Haltungsbedingungen für die in deutschen Delfinarien verbleibenden Delfine, die nicht wieder ausgewildert werden können, müssen verbessert werden
- was nicht ein Ausbau von Delfinarien bedeutet, da auch durch Umsetzen
der Tiere in bessere Haltungsbedingungen Abhilfe geschaffen werden
kann.
(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
06.02.21
- Die von Delfinen unterstützte Therapie, eine seit langem
angepriesene Idee, wurde erneut wissenschaftlich untersucht.
Eine
gründliche Analyse ergab, dass die Delphin-unterstützte Therapie
keine "wirksame Therapieform für irgendeine Störung" ist.
Google-Übersetzung:
Von
MATTHEW ROZSA
FEBRUAR
2021 Während
einer offenen Trainingseinheit im Delphinarium des Okean Medical
Center wird ein Schwarzmeer-Tümmler gesehen. Das Okean Medical
Center verfügt über eine breite Palette an Einrichtungen für
Kurorte, darunter Schlammbäder, eine Physiotherapie-Abteilung, eine
Hydrotherapie-Abteilung, ein Meerwasserpool, ein Fitnessstudio,
gesunde Mahlzeiten und Hotelunterkünfte. Anfang 2021 begann das
Delphinarium, einen neuen Service anzubieten, die Delphintherapie,
die ein Korrektur- und Rehabilitationsprogramm umfasst. (Yuri Smityuk
\ TASS über Getty Images)
Es
klingt wie etwas aus einem Hallmark-Film : Ein Kind mit Autismus
tummelt sich mit einem Delphin, und plötzlich öffnen sie sich der
Welt. Cue die inspirierende Musik und Roll Credits.
Es
scheint eine großartige Voraussetzung für einen kitschigen, aber
erhebenden Film zu sein, aber die Delfintherapie ist eine echte
Sache, die seit Jahren von Befürwortern als Mittel zur Behandlung
von Autismus, Depressionen, ADHS, Down-Syndrom und einer Vielzahl
anderer psychologischer Probleme angepriesen wird oder neurologische
Störungen. Die Beweise deuten jedoch überwiegend darauf hin, dass
die Dolphin-Assisted Therapy (DAT), wie sie genannt wird, schlecht
für die Delfine und für die Menschen nutzlos ist. Die Praxis
beinhaltet, dass der Patient mit dem Delphin interagiert, indem er
entweder mit ihm schwimmt oder von ihm herumgezogen wird oder indem
er ihn ruhig von der Seite eines Pools aus beobachtet, berührt oder
füttert - und keine Partei profitiert, zumindest nicht auf lange
Sicht -Begriff.
Lori
Marino vom Whale Sanctuary Project und dem Kimmela Center for Animal
Advocacy, die das Papier gemeinsam mit dem verstorbenen Scott
Lilienfeld im Journal of Clinical Psychology verfasste, erläuterte
die Probleme der delphinunterstützten Therapie per E-Mail. "An
vielen Orten außerhalb der USA werden die Delfine in freier Wildbahn
gefangen genommen und ihren Familien weggenommen", sagte Marino.
"Dies ist ein traumatischer, sehr stressiger Prozess, und
Delfine, die sich diesen Fängen unterziehen, haben eine sechsfache
Chance, innerhalb weniger Wochen nach der Gefangennahme zu sterben."
Marino
fügte hinzu, dass die in Gefangenschaft gehaltenen Delfine, ob dort
geboren oder aus der Wildnis gefangen, unter Betonpanzern leben und
zur Leistung gezwungen werden müssen.
"Insbesondere
für DAT sind sie gezwungen, Menschen zu erlauben, sie zu berühren
und oft auf ihnen zu reiten oder von ihnen durch das Wasser
geschleppt zu werden", erklärte Marino. "Dies ist eine
Zwangspraxis, die gegen die Entscheidungen des Delfins verstößt und
mit Nahrung verstärkt werden muss, damit der Delphin überhaupt
teilnehmen kann. Und es besteht immer das Risiko einer
Krankheitsübertragung von Delphin auf Mensch, aber auch von Mensch
auf Delphin."
Wie
das Papier hervorhebt, entstand DAT aus Forschungen, die 1971 von der
Anthropologin der Florida International University, Betsy Smith,
durchgeführt wurden, obwohl Smith DAT später ablehnte. DAT wurde
auch ausdrücklich von der International Association of Human-Animal
Interaction Organizations (IAHAIO) angeprangert. In den letzten 22
Jahren untersuchten Marino und Lilienfeld dreimal Untersuchungen, die
behaupteten, DAT sei erfolgreich: Erst 1998, dann 2007 und erneut in
ihrem jüngsten Artikel. Wie die Forscher in ihrer Arbeit erklärten,
bestand ein Teil ihrer Motivation darin, dass es "relativ wenige
von Experten begutachtete wissenschaftliche Artikel" gab, in
denen untersucht wurde, ob die Therapie als Behandlung für
irgendetwas wirkt.
Bis
1998 gab es genügend Peer-Review-Artikel zur delphinunterstützten
Therapie, um die Methoden zu analysieren, die von mehreren derjenigen
angewendet wurden, die behaupteten, DAT könne wirksam sein. Dann
stellten sie fest, dass diese Studien "eine Vielzahl
schwerwiegender Bedrohungen für verschiedene Arten von Validität
und fehlerhafte Datenanalysemethoden" aufwiesen.
Nachdem
in den folgenden Jahren weitere Studien veröffentlicht wurden,
kehrten sie 2007 zum Thema zurück und überprüften dieses Jahr
erneut die Literatur.
"Unsere
Studien - drei in einer Reihe - zeigen, dass es keine
wissenschaftlichen Beweise gibt, die die Annahme stützen, dass die
Interaktion mit Delfinen echte therapeutische Wirkungen für jede
Störung hat", sagte Marino gegenüber Salon. "Trotz der
Behauptungen und Testimonials sind die Studien zu DAT zu methodisch
fehlerhaft, um ihre Gültigkeit als Therapie zu belegen."
Marino
erklärte, dass die Studien eine Reihe von "schwerwiegenden
Schwächen" aufweisen, darunter "die Frage, ob Delfine in
der gesamten Praxis notwendig sind oder ob nur eine neuartige
erfreuliche Erfahrung, z. B. im Wasser sein, reisen, Aufmerksamkeit
von anderen Menschen, geht die sehr vorübergehende positive Stimmung
zu erzeugen, die man manchmal in diesen Situationen sieht. "
Marino bemerkte, dass Kinder von lustigen Erlebnissen profitieren,
"aber das macht es nicht zur Therapie und es rechtfertigt nicht,
verzweifelten Eltern unter dem Deckmantel der Therapie viel Geld in
Rechnung zu stellen."
Marino
sagte Salon auch, dass DAT falsche Annahmen über Autismus verstärkt,
eine Bedingung, die weithin missverstanden wird . (Hinweis: Dieser
Reporter befindet sich im Autismus-Spektrum.)
"DAT
kann zu falschen Vorstellungen über Autismus beitragen, da es
fälschlicherweise darauf hindeutet, dass die mit Autismus
verbundenen tiefgreifenden Probleme mit einer sehr unspezifischen
vorübergehenden" Wohlfühl "-Praxis geheilt oder behandelt
werden können", erklärte Marino. "Dies spielt die
Ernsthaftigkeit von Autismus bei weitem unter."
Marino
beschrieb ihren verstorbenen Kollegen Scott Lilienfeld als den
Inbegriff von "etwas, das die meisten von uns nur anstreben -
eine Offenheit für Ideen kombiniert mit einer Fähigkeit zum
kritischen Denken, die seiner Arbeit eine Authentizität und Schärfe
verlieh, die nur wenige erreicht haben." Sie bemerkte, dass er
leidenschaftlich gern die Pseudowissenschaften entlarvte, dafür
sorgte, dass die Menschen nicht durch schlechte wissenschaftliche
Behauptungen verletzt wurden, und Delfine vor Misshandlungen
schützte.
Artikel über Angriffe von in Gefangenschaft gehaltenen Delfinen!
Gefährliches Schwimmen mit Delfinen, die in Gefangenschaft gehalten werden!
In einem Delfinarium in Yalta hat ein gequälter Delfin eine Besucherin gebissen, die mit dem Tier schwimmen wollte.
Es wurde beobachtet, dass der Delfin Kratzspuren auf seinem Rücken hatte. Nicht selten werden in der Ukraine Delfine neben einer Bestrafung durch Futterentzug auch geschlagen, um sie gefügig zu machen und um ihren Willen zu brechen.
Viele weitere
Informationen rund um die Delfin-Therapie und auch dubiosen Machenschaften
verschiedener Anbieter erhalten Sie auf der WDSF-Webseite unter:
Aus
Tierschutzgründen - Wenn keine Recherche-Arbeit betrieben wird, um
mit der Zielsetzung ein Delfinarium zu schließen, dann machen Sie
bitte einen großen Bogen um solche Tiergefängnisse!