Schließung
weiterer Delfinarien & Hilfe für Hunde und Katzen in Not
Entwicklungen untenstehend
Nach unserer erfolgreichen Demo-Tour in 2011 vor allen Delfinarien in der Türkei mit anschließenden Schließungen der Delfinarien in Kas und im Resort-Hotel Kefaluka in Bodrum, haben wir im August 2021 erneut eine solche Aktion durchgeführt.
Die
Türkei ist mitverantwortlich, dass die grausamen Delfin-Treibjagden
im japanischen Taiji stattfinden! Wildgefangene und abgerichtete
Delfine kamen bereits mehrfach entweder direkt aus Japan oder über
Umwege (Tunesien und Südkorea) in die Türkei!
Nach
der katastrophalen Touristik-Saison in 2020 wirken die Delfinarien in
der Türkei angeschlagen! Noch nie war die Chance so groß, weitere
Delfinarien in diesem Land zu schließen!
Wie
bei vielen unserer Aktionen achten wir natürlich auch auf die Tiere
neben unseren Wegen, denn Tierleid existiert leider in allen Ländern
der Welt. Wir werden erneut private Tierheime und Initiativen in der
Türkei unterstützen, die Hunde und Katzen in Not helfen. Nach
örtlicher Prüfung wollen wir die Kosten für Tierärzte,
Kastrationen, Impfungen, Futter und sonst Notwendigem übernehmen.
27.10.21
- Strafanzeigen gegen alle türkische Delfinarien
Wir
haben nun wochenlang insgesamt 28 Strafanzeigen gegen alle neun
Delfinarien in der Türkei erstattet. Dabei ging es um Verstöße
gegen Corona-Auflagen, vermeintlicher Steuerhinterziehung, Gefährdung
von Besuchern, Mitarbeitern und der Tiere und wegen Tierquälerei.
Damit
gewährleistet ist, dass jede Anzeige auch bearbeitet wird, haben wir
mehrere hundert E-Mails und an die 100 Briefe per Post an die
zuständigen Behörden und Ministerien geschickt.
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Foto:
Delfinarium Istanbul
18.10.21
- Meine Lieblingsbucht im gesamten Mittelmeer
In
dieser geheim gehaltenen Bucht in der Türkei besuchten wir 2011 den
Ort, an dem die beiden ehemaligen Show-Delfine „Tom & Misha“
von der türkischen Organisation SAD in Zusammenarbeit mit Born Free
auf ihre Auswilderung vorbereitet wurden. Wir
trafen dort auch Jeff Foster, der die Auswilderung der beiden
ehemaligen Show-Sklaven leitete. Er ist ein Spezialist, der auch die
Auswilderung des Orcas „Keiko“ begleitete.
Es
gab dort zwei Seegehege mit je einer Wassertiefe von 40 Meter. In
einem waren die beiden Delfine und im anderen war der Seelöwe Badem
untergebracht, der zuvor auch oft mit den beiden Delfinen zusammen
war. Badem ist verstorben, aber die Auswilderung von „Tom &
Misha“ gelang nach 1,5 Jahren Vorbereitung auf ihr Leben in
Freiheit. Die ehemaligen Show-Delfine mussten das Jagen wieder
erlernen, weil sie dies in Gefangenschaft verlernt hatten.
Den
Delfinen wurden vor ihrer Freilassung Sender angebracht, die ein Jahr
lang Signale aussendeten, um festzustellen, wo sie sich genau im Meer
aufhielten. Beide Delfine konnten geortet werden. Einer hatte sich
einer Gruppe freilebender Delfine angeschlossen und wurde zuletzt bei
Zypern gesehen. Der andere überlebte auch, aber sein Sender hatte
sich nach einem Jahr gelöst.
Dies
war die bisher einzige uns bekannte Auswilderung von ehemaligen
Show-Delfinen im Mittelmeer. Sie kostete mit der Einrichtung der
Seeghege pro Delfin etwa 100.000 €, die durch Spenden finanziert
wurde. Eigentlich Kosten, welche die Delfinarien-Betreiber hätten
aufbringen müssen, denn nur sie sind verantworlich für das Dilemma,
wenn der Zeitpunkt der Schließung gekommen ist und dann die Frage
auftaucht: „Wohin mit den Delfinen?“
In
diesem Fall kamen die beiden Delfine „Tom & Misha“ von einem
Hotel-Pool. Eigentümer war ein ehemaliger russicher Milliardär, der
sich mit seinen Geschäften verspekulierte und die Türkei verlassen
musste. Er überließ die Delfine der türkischen Organsation SAD,
die natürlich auch erst nicht wusste, wo diese untergebracht werden
können. Eine Umsiedlung in ein anderes Delfinarium kam natürlich
nicht in Betracht.
Ich
freue mich über diese gelungene Auswilderung, denn sie zeigt erneut,
dass ehemalge Show-Delfine durchaus wieder ausgewildert werden können
- Entgegen den Behauptungen der Delfinarien-Betreiber!
Ich
wünsche mir, dass die beiden Delfine ihre Freiheit im Meer noch
lange erleben werden und habe natürlich den Wunschgedanke, dass sie
ihren Artgenossen davon erzählen, was skrupellose Tierausbeuter
ihnen einmal angetan haben!
04.10.21
- Bericht über die Zustände der Delfinarien in der Türkei und wie
der Betreiber des Delfinariums in Bodrum den Behörden in der Türkei
und auch dem Land Ukraine auf der Nase herumtanzt
Google-Übersetzer:
„Delfinparks
und Tierschutzgesetz
Wir
wissen, dass die Erdoğan/AKP-Regierung das Gegenteil von dem getan
hat, was sie gesagt hat, oder das Gegenteil von dem gesagt hat, was
sie getan hat.
Der
letzte Generalkongress in Ankara hat gezeigt, dass die gleiche
Tradition in Sachen Coronavirus-Maßnahmen fortgeführt wird: Was
immer sie der Öffentlichkeit vorschlugen, was auch immer sie
untersagten, im Kongress taten sie das Gegenteil; Es wurden weder
Masken- noch Abstandsregeln eingehalten.
Vor
kurzem: Sie sagten "Menschenrechtsaktionsplan", wir
erlebten die Ereignisse von Gergerlioğlu und HDP.
Sie
nannten es "Wirtschaftsreform", sie gaben den Juwelieren
ein halbes Kilo Gold ab; Sie haben nach den Reaktionen aufgegeben,
aber während ihre eigenen Auftragnehmer wie Heilige behandelt
werden, stöhnen Arbeiter, Handwerker, Händler, Geschäftsleute
unter den COVID-19-Maßnahmen, aber sie können nicht die staatliche
Hilfe bekommen, die sie wollen.
Den
gleichen "Diskurs-Handlungs-Kontrast" sehen wir im
"Tierrechtsgesetz", das sie versprochen, aber nie umgesetzt
haben. ***
Botschafterin
im Ruhestand Süha Umar, bevor Sie das Beispiel des äußerst
traurigen und seltsamen Delfinpark-Vorfalls anführen, den Sie in
Kürze in dem Brief lesen werden, den ich gestern zu veröffentlichen
begonnen habe:
1)
Nur das Landwirtschaftsministerium und das Forstministerium sind
befugt, Delfinparks und Zoos Genehmigungen zu erteilen.
2)
Dass nichts davon von diesen Ministerien zugelassen wird...
3)
Dass diese Geschäfte, für die etwa 100 Euro für 5 Minuten
Schwimmen berechnet werden, mit ILLEGALEN GENEHMIGUNGEN der Gemeinden
betrieben werden.
Es
sagt aus.
Kommen
wir nun zum überraschenden und traurigen Beispiel des
"Bodrum-Güvercinlik Dolphin Park", sagte er:
Dieser
Delfinpark arbeitet mit der vom ehemaligen Bürgermeister von Bodrum
erteilten alkoholischen Restaurantlizenz mit dem Begriff „Secondary
Activity-Dolphin Show Centre“.
Die
Gemeinden sind jedoch nicht befugt, Betriebsgenehmigungen für
Delfinshow-Center und Delfinparks auszustellen. Die Delfine und ein
Walross im Park wurden vorübergehend für "wissenschaftliche
Forschung und Bildung" aus der Ukraine importiert. Diese
Einfuhrgenehmigung wurde entgegen den Gesetzen und internationalen
Abkommen vom Landwirtschaftsministerium erteilt.
Der
Bürgermeister von Bodrum, Ahmet Aras, hat die illegal erteilte
Lizenz des Güvercinlik Dolphin Park 2019 auf Antrag einer
nichtstaatlichen Initiative, darunter auch ich als Leiter der
Wildlife Action Group, annulliert.
Diese
Entscheidung der Gemeinde wurde jedoch rechtswidrig zunächst vom
Verwaltungsgericht Muğla und dann vom Berufungsgericht von İzmir
gestoppt.
Als
Grund für die Aussetzung habe sich gezeigt, dass „es zu einem
Rechtsverlust führen wird“.
Damit
hat die Justiz in einer unverständlichen Entscheidung akzeptiert,
dass mit einem von einer nicht autorisierten Behörde ausgestellten
Dokument ein Recht erlangt werden kann. Diese Entscheidung ist, als
würde man sagen, dass der Widerruf einer Lizenz in einem
Lebensmittelgeschäft zum Verfall führt.
Meiner
Meinung nach sind die Entscheidungen beider Gerichte markante
Beispiele für die juristische Schande in der Türkei.
Unterdessen
beantragte die Ukraine die Rückgabe der Delfine, als die vorläufige
Ausweisungsfrist abgelaufen war, aber Dolphin Park kam dieser
Aufforderung nicht nach.
Parks
Anträge auf Verlängerung des Aufenthalts der Delfine in der Türkei,
sowohl vom Landwirtschaftsministerium als auch vom Zollamt
Haydarpaşa, wurden von diesen Behörden ebenfalls abgelehnt, und
Dolphin Park wurde darüber informiert, dass die Delfine außer
Landes gebracht werden sollten.
Weder
das Landwirtschaftsministerium noch das Zollministerium noch das
Gouverneursamt von Muğla taten jedoch alles Notwendige, um die
Delfine aus der Türkei zu vertreiben.
Und
das tun sie auch weiterhin nicht.
Tierschutzgesetz
und Delfinparks:
In
den Kommissionen, die die Arbeiten zum im Parlament diskutierten
Tierschutzgesetz durchführen, ist vorgesehen, dass Delfinparks und
Ausstellungszentren für mindestens 2 Jahre geschlossen werden (im
ersten Entwurf war es 1 Jahr) .
Der
Hauptgrund und vielleicht der Hauptgrund, warum das Gesetz nicht in
Kraft treten konnte, ist die Lobbyarbeit der Delphinariums- und
Ausstellungszentrumsbesitzer und einiger sie unterstützender
AKP-Abgeordneter, die versuchen, das Inkrafttreten dieses Artikels so
weit wie möglich zu verzögern.“
04.10.21
- Türkei – Das bis dahin kleinste Delfinarium der Welt ist
verschwunden – Hotel-Gäste schwimmen heute dort, wo fürher
Delfine eingesperrt waren!
Rückblick:
In
2011 wurden wir auf 2 Delfine aufmerksam, die in einem kleinen
Gitter-Gefängnis zur Unterhaltung von Hotelgästen in Gefangenschaft
gehalten wurden.
Sofort
flogen wir in die Türkei, um uns in dem 5-Sterne-Resort-Hotel
Kefaluka bei Bodrum ein Bild von der Lage zu machen.
Und
tatsächlich, wir fanden die beiden Delfine in einem mehr als
desolaten Zustand vor - eingepfercht in einem Bauzaungefängnis. Sie
mussten für die Hotelgäste Tricks vorführen und für
Schwimmprogramme mit ihnen herhalten.
Wir
intervenierten sofort beim Hotel-Management und forderten die
sofortige Schließung. Wir drohten ihnen Kampagnen an, nach denen ihr
Hotel schließen müsste. Das Hotel hatte damals vorwiegend Gäste,
die nur von einem Hotel-Vermittler stammten. Dieser war grundsätzlich
gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Zum Glück für die
Delfine!
Das
Management geriet in Panik und organisierte über Nacht den
Rücktransport der beiden Delfine in das Haupt-Delfinarium des
Betreibers in Bodrum!
Am
nächsten Morgen war der Käfig in diesem Hotel leer! Die Delfine
waren weg.
Vor
ein paar Wochen besuchten wir unangemeldet erneut dieses Hotel und
wollten uns davon überzeugen, dass dort wirklich keine Delfine mehr
sind. Und so ist es auch. Die Drahtgitter sind weg und an der Stelle
wo sie damals waren, schwimmen heute Hotelgäste im offenen Meer. Das
Management teilte uns mit, dass das damals ein großer Fehler von
ihnen war und sie gaben uns das Versprechen ab, nie wieder Delfine in
Gefangenschaft zu halten. Sie seien jetzt zudem ein grünes
Umwelthotel und mit Tierquälerei werden sie nie etwas wieder zu tun
haben wollen. Erst recht wollten sie nie mit den grausamen
Delfinar-Treibjagden in Taiji in Japan in Verbindung gebracht werden.
Die Delfine aus Bodrum stammen teilweise aus der Ukraine, die bereits
dreimal Delfine aus Japan importiert hatte.
Wir
glauben dem Hotel-Management und freuen uns über deren schnellen
Einsicht, ihr Delfinarium nach nur 14 Tagen Betrieb wieder zu
schließen. Gerne empfehlen wir nun auch den Aufenthalt in diesem
Hotel.
Bericht
über dieses ehemaliges Delfin-Gefängnis unter:
03.10.21
- Kämpfen lohnt sich! Weiteres Delfinarium in der Türkei
geschlossen!
Ein
von uns spät bemerkter Erfolg ist zu verzeichnen.
Eines
der beiden Delfinarien in Istanbul wurde 2015 geschlossen. Wir haben
uns vor kurzem von der Schließung des „Aquaclub-Dolphinpark“
vor Ort persönlich überzeugt.
Rückblick:
In
2013 stießen wir in einem Wohngebiet am Rande von Istanbul auf einen
Wasser-Freizeitpark. Neben Schwimmbecken und Rutschen gab es dort
auch ein Bau, in dem neben einem Seelöwen ein einziger Delfin in
Gefangenschaft gehalten wurde. Der Seelöwe wurde illegal dort
eingesperrt – der Betreiber konnte keine Dokumente vorweisen!
Wir
haben schon in etwa 80 Delfinarien weltweit Recherchen durchgeführt,
aber so etwas haben wir noch nie gesehen. Nicht nur dass das
Delfinweibchen „Ilya“ alleine für die Gäste den Show-Clown
spielen musste, sondern weil die Anlage völlig marode war. An
mehreren Stellen wiesen die Scheiben der Beckenwände Risse auf und
es hingen schon Beulen der Folien heraus. Die Scheiben hielten dem
Wasserdruck nicht mehr stand und drohten zu platzen.
Wir
erstatteten wegen Tierquälerei umgehend Strafanzeige bei den
zuständigen Behörden gegen den Betreiber und riefen über eine
Online-Aktion hunderte Politiker dazu auf, umgehend tätig zu werden.
Die
Behörden kamen schon bald darauf in die Gänge und legten dem
Betreiber die Auflage auf, entweder noch einen weiteren Delfin zu
holen und die marode Anlage zu sanieren oder es drohe die Schließung.
Der
Betreiber holte darauf noch einen weiteren Delfin („Pasha“ -
Herkunft unbekannt) aber er investierte wohl kaum noch Geld in sein
Delfinarium. Klar, jeder Delfinarien-Betreiber will Geld verdienen
und so wenig wie möglich ausgeben!
Die
Behörden machten Druck und in 2015 gab der Betreiber auf. „Ilya“
wurde in das zweite Istanbuler Delfinarium abgegeben, in dem sie 2017
starb. „Pasha“ wurde in ein Delfinarium nach Antalya gebracht.
Der
Verbleib des Seelöwen ist unbekannt.
Das
Gebäude wurde abgerissen und an der Stelle wurde ein Schwimmbecken
mit Wasserrutschen errichtet.
Die
Abgabe der Delfine in andere Anlagen trug mit dazu bei, dass die
Nachfrage nach weiteren wildgefangenen Delfinen aus Taiji/Japan
gesunken war. Weitere Schließungen sind deshab von hoher Bedeutung!
Wir werden dran bleiben und zum Untergang der türkischen
Delfinarien-Industrie beitragen!
Weitere
Infos über dieses nun ehemalige Delfin-Gefängnis unter:
30.09.21 - Update Wie
angekündigt ist die Spendensammlung für diese Aktion nun beendet. Wir
danken allen Spendern, die unseren Aktions-Auftakt zum Untergang der
Delfinarien-Industrie in der Türkei mit unterstützt und damit auch
eingeleitet haben! Ganz
klasse auch, dass über 500 Hunden und Katzen geholfen werden konnte! Was
jetzt absolute Priorität hat, ist das Erstellen der Strafanzeigen
gegen die Delfinarien. Wir binden dazu alle relevanten Behörden mit
ein, damit nicht durch Korruption und Vetternwirtschaft auch nur eine
Anzeige unter den Tisch fällt. Weil wir uns sicher sind, dass uns
die Betreiber auf unserer Webseite und auch hier beobachten und wir
diese nicht warnen wollen, werden wir diese Anzeigen erst zu einem
späteren Zeitpunkt veröffentlichen. Natürlich
wissen wir, dass viele auf weitere Berichtevon unserer Tour warten.
Die werden natürlich noch folgen, aber bitte habt Verständnis
dafür, dass die Anzeigen nun oberste Priorität haben. Für
die Freiheit der Delfine! Andreas
Morlok CEO
ProWal
15.09.21
- Eine gute Nachricht für alle Delfin-Freunde
Bei
unserer Tour durch die Türkei haben wir kurz in Belek einen
Zwischenstopp eingelegt, um vor Ort zu überprüfen, ob das
katastrophale Tiergefängnis „Troy-Delfinarium“ wirklich
geschlossen wurde.
Es
wurde geschlossen! Der Eingag zur Anlage wurde eingezäunt und mit
einer Plane versehen. Es befinden sich keine Meeressäuger mehr in
dieser Anlage!
Damit
sind nach unseren Schließungen im Resort-Hotel Kefaluka in Bodrum,
Kas und ein weiteres Delfinarium in Istanbul (darüber berichten wir
noch) und den Schließungen der Delfinarien „Troy“ in Belek und
in einem Kaufhaus in Bursa aktuell noch neun Delfinarien in Betrieb.
Wir
freuen uns sehr über jede Scließung in der Türkei, denn so sinkt
der weitere Bedarf von wildgefangenen Delfinen aus Japan. Die Türkei
hatte bisher in mindestens drei Fällen Delfine aus Taiji importiert.
Großer
Dank an den 2. Bürgermeister, der bei unseren gemeinsamen Besuch mit
dem WDSF in 2011 von sich behauptete „Sein Herz schlägt für die
Delfine“ und sich wohl sehr für diese Schließung engagiert hatte!
Unsere Tour durch die Türkei zu
allen Delfinarien-Städten ist beendet
Vorab: Nicht alles, was wir uns
vorgenommen haben, konnte vor Ort umgesetzt werden. Aber die
priorisierten Vorhaben konnten umgesetzt werden.
Demos wurden uns unter dem Vorwand
„Pandemie“ nicht erlaubt.
Unfassbar, wie sich die Türkei in
den letzten 10 Jahren verändert hat.
Nur ein Beispiel:
In der Stadt Serik bei Antalya
wollten wir nur ein paar Banner vor dem neuen Freizeitpark mit
Delfinarium „Land of Legends“ aufhängen. Dazu bedurfte es
natürlich einer Genehmigung. Wir waren beim Bürgermeister, dann bei
einem Gouverneur, der widerum die dafür auch zuständige Polizei
informierte. Wir gingen dann zur Polizei. Die wollten alle Banner
sehen und machten Fotos davon. Dann erhielten wir eine Genehmigung
für 4 – 5 Banner. Vor Ort empfing uns die Polizei in zivil. Auf
der anderen Straßenseite durften wir nun 2 Banner kurz halten und
Fotos machen. Aber nur in Richtung Pampa, nicht mit dem „Land of
Legends“ im Hintergrund!
Ein Irrsinn für den wir mehr als 4
Stunden Zeit benötigten. Wir sprachen mit der Polizei ab, dass wir
in der Nachbarstadt Aksu/Belek auch vor dem dortigen Delfinarium alle
unsere Banner aufhängen würden und wir bekamen das Ok. Wir müssten
dort nur noch die dortige Polizei informieren, die darüber schon
Bescheid wüsste. Wir zur dortigen Polizei, die dann aber von nichts
wusste. Nach langem hin- und her teilte man uns mit, dass wir zuerst
zum Bürgermeister und dann wieder zum Gouverneur müssten. Das war
reine Schickane. Protestveranstaltungen werden in der
Türkei eh nicht erlaubt. Demos unter fast undurchführbaren Auflagen
werden wohl selten genehmigt. Mit dieser Taktik wird es einem
verunmöglicht, genaue Uhrzeiten auszumachen, gerade wenn es darum
geht, weitere Tierfreunde und auch die Medien dazu einzuladen. Soviel
mal zur Meinungsfreiheit in der Türkei!
Wir konnten jedoch in fast allen
Delfinarien des Landes erneut Recherchen durchführen. Es gibt in
jedem Delfinarium nur noch wenige Delfine, was uns Sorge bereitet.
Die Betreiber veranlasste es dazu, dass kostenpflichtige
Foto-Sessions mit den Delfinen, Clown-Einlagen, Wasserspringer und
gar das Publikum selbst die Showzeiten ausfüllten.
Belugas sahen wir keine. Angeblich
wären sie krank (Land of Legends und Dolphinland in Antalya) und
deshalb in Quarantäne. Auf die Frage, wo sich solch eine
Qurantäne-Station denn befindet, wurde nicht geantwortet. Da wir
fast alle Delfinarien besuchten und auch dort keine Belugas sahen,
vermuten wir, dass diese gestorben sind!
Ein bisher nicht bemerkter Erfolg
ist zu vermelden! Eines von zwei Delfinarien in Istanbul wurde nach
unseren Anzeigen und Online-Aktion geschlossen!
Im 2. Delfinarium in Istanbul wurden
wir, als wir Tickets für eine erneute Recherche kaufen wollten,
unter Morddrohungen hinausgeworfen! Vermutlich befindet sich in
diesem Delfinarium der letzte Beluga in der Türkei.
Wir besuchten fast alle Rathäuser
und sprachen auch mit wenigen Bürgermeistern selbst. Überall
hinterließen wir unsere Mappe mit unseren Texten und Bildern und den
Möglichkeiten, was jeder BM selbst gegen die Delfinarien unternehmen
kann. Erfreulicherweise gab es gar BM, die gegen das Delfinarium in
ihrer Stadt waren. Wir vereinbarten eine zukünftige Zusammenarbeit
und sind uns sicher, dass wir in den nächsten Monaten noch so
manches Erfolgreiches berichten können.
Superklasse war auch, dass wir uns
vor Ort von den Schließungen mehrere Delfinarien überzeugen
konnten.
Das „Troy“ in Belek ist dicht.
Der Eingang zum Delfinarium in Kas
ist zugewuchert. Es befinden sich keine Meeressäuger mehr dort.
Genutzt wird die Stelle jetzt als Badebucht.
Wir waren auch erneut im
Resort-Hotel Kefaluka in Bodrum und sprachen mit dem Management, die
uns die Stelle zeigte, an dem sich vor 10 Jahren ein Gehege befand,
in dem Delfine mit Touristen schwimmen mussten. Das Management
sicherte uns zu, nie mehr Delfine dort zu halten. Sie hätten sich zu
einem reinen „grünen Hotel“ gewandelt. Sehr löblich!
In Bodrum konnten wir im Rathaus das
Einverständnis einholen, dass wir eine oder mehrere Personen suchen,
die im Frühjahr einer großen Schildkröte beide Vorderflossen
abgeschnitten haben und diese dann wohl elendig im Meer gestorben
sein muss. Die unter Schutz stehende Schildkröte wurde dann tot am
Strand aufgefunden. Wir werden die Medien dort dazu involvieren und
eine Belohnung von 250 € ausloben, da diese Person(en) bisher noch
nicht ausfindig gemacht wurde(n).
Aus taktischen Gründen können wir
jetzt noch nicht alles über manche der nächsten Schritte verraten,
denn unser Engagement zur Schließung weiterer Delfinarien in der
Türkei wird natürlich fortgesetzt.
Wir besuchten auch so einige
Tierschützer, die sich um in Not geratene Hunde und Katzen kümmern
und konnten uns von ihren Projekten vor Ort ein genaues Bild machen.
Groß war natürlich die Freude, dass wir alle diese Projekte mit
Einkäufen unterstützen konnten. Unter anderem machen mehr als eine
Tonne Futter in den nächsten Wochen mehr als 500 Tiere satt.
Nun heißt es erstmal das gesamte
Recherche-Material sichten und sortieren. Dann werden wir mehrere
Anzeigen gegen mehrere Delfinarien-Betreiber erstatten! Auch die
türk. Medien werden wir darüber informieren.
Ausführliche Berichte folgen dann
in den nächsten Wochen.
August
2021 - Besuche bei den Rathäusern, Bürgermeistern und Gouverneuren
der meisten Delfinarien-Städte in der Türkei Wir haben in
vielen Gesprächen ausgelotet, wie die Einstellung der
Stadtverwaltungen über die Delfinarien in ihrer Stadt sind.
Überraschend stellten wir fest, dass es zwei Lager gab. Die
einen stehen zu ihrem Delfin-Gefängnis, die anderen waren dagegen!
Manchen von ihnen, die sich für die Schließung aussprachen, fühlten
sich von der Politik mit den verantwortlichen Ministerien in Ankara
etwas im Stich gelassen. Sie hätten nur begrenzte Möglichkeiten.
Wir übergaben allen unsere Info-Mappe mit Argumenten für
die Schließungen und zeigten auch Möglichkeiten auf, was jeder
Bürgermeister in seiner Stadt sofort tun und umsetzen kann.
Noch
läuft unsere Anzeigenflut gegen die Delfinarien und wir informieren
natürlich auch die Politik mitsamt allen zuständigen Ministerien in
der Hauptstadt Ankara, damit diese ein genaueres Bild über die
Zustände in den noch neun Delfinarien ihres Landes haben.
Offener Brief, den wir den Stadtverwaltungen und Bürgermeister der Delfinarien-Städte in türkischer Sprache übergeben haben:
Schließung
des Delfinariums in Ihrer Stadt
Sehr
geehrte Stadtverwaltung, Sehr
geehrte Bürgermeister, Sehr
geehrte Damen und Herren,
aktuell
befinden sich in der Türkei neun Delfinarien, in denen
Meeressäuge-Tiere, wie unter anderem Delfine und Weißwale, als
Show-Clowns degradiert und für rein komerzielle Interessen in
Gefangenschaft gehalten werden. Eines dieser Anlagen befindet sich in
Ihrer Stadt. Deshalb möchte ich mich mit diesem Brief persönlich an
Sie wenden.
Wir
sind eine deutsche Tierschutzorganisation, die sich seit 20 Jahren
für den weltweiten Schutz der Delfine und Wale engagiert. Weil wir
die Haltung von diesen Tieren in Gefangenschaft kategorisch ablehnen,
engagieren wir uns auch gegen die weltweite Delfinarien-Industrie. Bisher
erreichten wir oder in wesentlicher Zusammenarbeit mit anderen
Tierschützern und Organisationen Schließungen von Delfinarien
in:
Soltau und Münster (Deutschland), ConnyLand (Schweiz),
Gardaland (Italien), Kas und Hotel Kefaluka (Türkei), Yalta und Kiew
(Ukraine) und in Armenien. Weltweit
existieren noch etwa 345 Delfinarien, in denen zumeist alles auf
Kommerz ausgelegt ist. Für
die Wissenschaft sind Delfinarien fast bedeutungslos, da sich die
wenigen erzielten Ergebnisse nicht auf freilebende Delfinpopulationen
übertragen lassen.
Die
Tiere in Gefangenschaft leiden an Hunger. Satte Delfine und Wale
würden sich an den Shows nicht beteiligen. Das Vorenthalten von
Futter ist absolute Tierquälerei! Fast
alles, was diese Tiere bei der Show vorführen müssen, entspricht
nicht ihrem natürlichen Verhalten!
Die
Delfine und Wale erhalten nur Fisch, der zuvor tiefgekühlt war. Tote
Fische empfinden Delfine als Aas und würden ihn in freier Wildbahn
nicht fressen.
Delfine regeln ihren Flüssigkeitshaushalt
normlerweise über das Fressen von lebenden Fischen. Beim
Tiefkühlfisch fehlt Flüssigkeit und viele Delfine in Gefangenschaft
leiden dadurch an Nieren-Erkrankungen. Kurzum:
Delfine in Gefangenschaft können weder tier- noch artgerecht
gehalten werden!
In
Delfinarien geht es nur um Geld. Die Delfine sind reine
Gelddruckmaschinen!
Von den Betreibern wird einfach ignoriert,
dass Delfine Raubtiere sind, die gar in der Lage sind, Haie zu
töten!
Die Gefangenschaft ist für die Tiere psychischer und
körperlicher Stress. Durch die Gefangenschaft und der Isolation
können Delfine aggressiv und depressiv werden. Auch können sie
Verhaltensstörungen aufweisen und damit auch gefährlich für
Menschen sein!
Die Delfine können, wenn sie zum Beispiel in
Panik geraten oder sich unwohl oder bedroht fühlen, einen Menschen
ernsthaft verletzen!
Obwohl die Delfine oftmals mit
Psychopharmaka ruhig gestellt werden, kam es in Delfinarien beim
"Schwimmen mit Delfinen" schon öfters zu Attacken auf
Menschen, die sich Rippenbrüche, Kratz- und Bisswunden zugezogen
haben!
Täglich produziert ein Delfin etwa 15 Liter Urin und
Kot! Die Fäkalien verdünnen sich zwar, aber die Krankheitserreger
befinden sich dennoch im Wasser.
Das Risiko einer
Krankheitsübertragung von den Teilnehmern auf die Delfine und
umgekehrt ist sehr hoch!
Fäkal- und Fäulnisbakterien können
beim Menschen schwere Infektionen auslösen!
Die Teilnehmer
verletzen die Delfine mit ihrer empfindlichen Haut durch Schmuck oder
durch ihre Fingernägel beim Festhalten. Krankheitserreger, die sich
im Wasser befinden, können durch die Hautwunden eindringen! Delflin-Therapie In
Ihrem Land, zum Beispiel in Kemer und Antalya, wird die
delfingestützte Therapie angeboten. Erfolge sind durch unabhängige
Forschungsstudien bisher wissenschaftlich noch nie belegt worden! Die
Delfin-Therapie ist deshalb nicht nur umstritten, sondern eben auch
völlig sinnlos. Obwohl
auch das türkische Gesundheitsministerium durch wissenschaftliche
Gutachten festgestellt hatte, dass die Delfin-Therapie nutzlos und
nicht wirksam ist und sie bereits im November 2010 die Empfehlung
ausgesprochen hatte, solche Delfin-Therapien nicht mehr zu
genehmigen, wird diese heute trotzdem noch in einigen Delfinarien in
der Türkei angeboten!
Seit
2011 dokumentieren wir die Zustände in den türkischen Delfinarien.
Sie sind einfach katastrophal und skandlös! Ein
paar Beispiele: "Sarah",
ein Walross, welches im Delfinarium in Istanbul an den
Show-Programmen teilnehmen muss, leidet seit Jahren an übelsten
Hautverletzungen. Nach der Show muss dieses Tier noch für
Foto-Aufnahmen herhalten. Wir dokumentierten sogar, wie ein Kind auf
das wehrlose Tier eingetreten hatte. In
einem anderen Delfinarium in Istanbul (Aqualand) wurde ein Delfin
(Ilya) jahrelang alleine gehalten. Das ist für diese sozialen Tiere
ein absoluter Skandal, welches weltweit wohl einmalig war. Das
Reiten und Stehen auf Delfinen und Weißwalen ist heutzutage in den
meisten Delfinarien aus Tierschutzgründen weltweit abgeschafft
worden. In der Türkei heutzutage loeider aber immer noch Usus! Die
Delfine in den türkischen Delfinarien sind Große Tümmler und sind
überwiegend Wildfänge, die im Schwarzen Meer, Mittelmeer gefangen
oder aus anderen Ländern, wie Tunesien, Südkorea und Japan,
importiert wurden. Damit
ist auch die Türkei für die Gefährdung freilebender
Delfin-Populationen mitverantwortlich! Delfine
sind von Natur aus für ein Leben in Freiheit im Meer geschaffen und
gehören nicht in Gefangenschaft! Wir haben in den letzten 14 Jahren
in mehr als 70 Delfinarien in über 30 verschiedenen Ländern
weltweit Recherchen betrieben. Überall sind die Delfine eingesperrte
Show-Sklaven, die für rein kommerzielle Interessen ausgebeutet
werden. Viele dieser Tiere kommen mit ihrem Leben in Gefangeschaft
nicht zurecht. In der Ukraine und in China konnten wir gar
dokumentieren, wie sich Delfine selbst umbringen wollten! Eine
wirklich moderne und zeitgenössische Stadt und Land braucht keine
eingesperrten Tiere, um ein attraktives Touristenziel zu sein. Delfinarien
in der EU haben keine Zukunft mehr! Eine
überwältigende Mehrheit der Bürger in der EU ist heutzutage gegen
das Halten von Delfinen in Gefangenschaft. Deshalb haben von etwa 90
Delfinarien in der EU bereits etwa 60 in den letzten 25 Jahren
geschlossen. Die
Regierung in der Schweiz hat in 2013, unter anderem auch nach unserem
Tourismus-Boykott-Aufruf, den Import von Cetaceen verboten. Daraufhin
schloss das letzte Delfinarium in diesem Land nach 40 Jahren Betrieb.
Ein solches Gesetz wäre auch in Ihrem Land durchaus umsetzbar!
Nicht
nur in der EU und westlichen Ländern gibt es bei der Bevölkerung
eine große Ablehnung gegenüber Einrichtungen, in denen Delfine in
Gefangenschaft gehalten werden, sondern ebenso in der Türkei!
Was
vor einigen Jahren noch als Touristenattraktion galt, ist heute ein
Makel. Selbst der türkische Hotelverband befürchtet, dass
Touristenstädte mit Delfinarien durch ausgerufene Boykott- und
Aufklärungskampagnen mit einem Imageproblem und damit mit
Umsatzeinbußen zu tun haben werden. Die türkische Bevölkerung
lehnt überwiegend die Haltung von Meeressäugetieren in
Gefangenschaft ab. Gäste dieser Anlagen sind hauptsächlich
ausländische Touristen.
Große Reiseveranstalter, wie
TUI, Thomas Cook mit Neckermann Bucher-Reisen und Öger-Tours, Rewe
Touristik mit Jahn und ITS, alltours, FTI Touristik,
Schauinslandreisen und die türkische Agentur M.T.S. Mastur, die rund
450 Hotels betreut, bieten nach Aufklärungskampagnen und
Interventionen keine Tagestouren in türkische Delfinarien mehr an!
Das
werden die türkischen Touristen-Städte, die noch Delfinarien in
Betrieb halten, heute schon spüren und sie werden durch das
Ausbleiben von Touristen noch mehr darunter zu leiden haben!
Selbst
in Japan, welches bisher die meisten Delfinarien in der Welt besaß
(etwa 60) ist der Boom neuer Delfinarien längst vorbei. Es schließen
auch dort immer mehr Anlagen. Überall stagniert diese Branche.
Ausnahmen sind heutzutage nur noch Mexiko und China.
Wildgefangene
und für Shows abgerichtete Delfine kamen bereits mehrmals entweder
direkt aus Japan oder über Umwege (Friguia Park/Tunesien und
Delfinarium Geoje/Südkorea) in die Türkei! Die
Türkei ist deshalb mitverantwortlich, dass die grausamen
Delfin-Treibjagden im japanischen Taiji stattfinden! Ich
selbst war schon mehrmals in diesem Fischerort in Japan. Was sich
dort ereignet, ist an Grausamkeit kaum noch zu überbieten. Nicht nur
die Fänge der Delfine für die weltweite Delfinarien-Industrie sind
grausam, sondern auch die Abrichtung von Wildtieren zu Show-Clowns
ist mehr als barbarisch! In
der im September beginnenden Fangsaison 2021/2022 sollen in Taiji
1.849 Delfine und Wale von 9 verschiedenen Arten getötet oder für
die weltweite Delfinarien-Industrie gefangen werden. Eine Art von
ihnen sind die Großen Tümmler, die auch bei den türkischen
Delfinarien gefragt sind. Das
Delfinarium Sealanya in Alanya zum Beispiel kaufte in 2008 ingesamt
10 Delfine aus Japan und bezahlte dafür 280.000,- USD. In 2012
lebten nur noch drei dieser Tiere in diesem Show-Delfinarium – die
anderen sieben Delfine starben in einem jungen Alter! Zuchtbemühungen
gibt es in den türkischen Delfinarien kaum und Erfolge erst recht
nicht. In der Türkei gibt es noch nicht einmal einen Tierarzt, der
sich fachmännisch um die Gesundheit der Delfine in den Delfinarien
des Landes kümmern könnte! Weitere
Importe von wildgefangenen Delfinen aus Taiji in die Türkei sind
deshalb absehbar. Sicherlich
sind sie auch darüber informiert, dass die Türkei auch
mitverantwortlich dafür ist, dass die Wildbestände der Robben
gefährdert werden. In den letzten 20 Jahren wurden 61 Pelzrobben aus
der freien Wildbahn entrissen und für die Zoos und Delfinarien in
der Türkei in Gefangenschaft genommen. In
der Stadt Kas und auch im Resort-Hotel Kefaluka in Bodrum kam man
längst zu der Erkenntnis, dass Delfinarien die Touristen nicht
anlocken, sondern sie eher abschrecken. In 2013 wurden beide
Delfinarien dort geschlossen. Ein weiterer Imageschaden konnte damit
für diese Städte abgewendet werden.
Noch
können Sie Ihre Stadt und Ihr Land vor einem noch größeren
Imageverlust und einem damit verbundenen sicherlich kommenden
immensen finanziellen Schaden bewahren! Natürlich
ist auch uns klar, dass Ihre Möglichkeiten beschränkt sind, um das
Delfinarium in Ihrer Stadt zu schließen. Dennoch haben sie mehrere
Möglichkeiten, die Sie schon ab heute umsetzen können, um das
Delfinarium in Ihrer Stadt und alle in der Türkei mitelfristig zu
schließen! 1.)
Keine Werbung mehr auf städtischen Flächen Sie
könnten verbieten, dass das Delfinarium Werbung in Ihrer Stadt
macht. Das Aufhängen von Plakaten auf Plakatwänden oder die Werbung
auf öffentlichen Verkehrsmitteln könnte unterbunden werden. Die
Hauptstadt der Ukraine Kiew hatte dies schon vor Jahren ebenso
ungesetzt und das Delfinarium musste letztendlich schließen. 2.)
Evakuierungspläne
Vor
wenigen Jahren brach ein Feuer im Delfinarium in Sevastopol auf der
Krim aus. Die Delfine waren in akuter Gefahr und sind
glücklicherweise nur vor einem grausamen Tod bewahrt worden, weil
sie in einen Swimming-Pool in einem benachbarten Haus untergebracht
werden konnten. Gibt
es einen Evakurierungsplan für eine rasche Umsiedlung der Delfine
seitens des Betreibers im Falle eines Feuers in Ihrer Stadt? Falls
dies der Betreiber nicht vorlegen kann, dann sollten Sie ihm die
Lizenz für sein Delfinarium umgehend entziehen! Niemand hätte nach
den aktuellen Ereignissen Verständnis dafür, dass in Gefangenschaft
gehaltene Delfine im Falle eines Feuers zu Schaden gekommen oder gar
gestorben wären! 3.) Sie
besitzen ein rechtliches Mittel Sie
könnten sich bei Ihrer Regierung auch gegen ihre mehr als zögerliche
Haltung betreffend der Umsetzung des internationalen Abkommens der
"Berner Konvention", welches den Schutz unter anderem auch
für Delfine vorsieht, einsetzen!
Die „Berner Konvention“
ist ein Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen
wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume
aus dem Jahr 1979. Die Türkei hat am 2. Mai 1984 das Übereinkommen
„Berner Konvention“ unterzeichnet.
Laut den Bestimmungen
der "Berner Konvention" sind die Haltung und die Nutzung
von Delfinen zu kommerziellen Zwecken verboten. Jede Vertragspartei
ergreift die geeigneten und erforderlichen gesetzgeberischen
Verwaltungsmaßnahmen, um den besonderen Schutz der in Anhang II
aufgeführten wildlebenden Tierarten sicherzustellen. Im Anhang II
des Abkommens sind Delfine ausdrücklich aufgeführt.
Obwohl
die Türkei zu den Unterzeichnern der "Berner Konvention"
gehört, hat die türkische Regierung bis heute nicht die
gesetzlichen Bestimmungen geschaffen, zu denen sich das Land schon
vor 37 Jahren verpflichtet hatte!
4.)
Gesetzliches Importverbot Sie
könnten sich bei Ihrer Regierung für ein Gesetz einsetzen, welches
den Import von Delfinen, Walen, Robben und Walrosse ausnahmslos
verbietet! Das würde nicht nur das mittelfristige Aus für alle
Delfinarien in der Türkei bedeuten, sondern sie werden dafür auch
international gefeiert werden, wie die Schweiz in 2013, als sie den
Import von allen Walartigen in ihr Land gesetzlich verboten hatte. Ich
möchte Sie bitten: Handeln Sie jetzt!
Bitte setzen Sie sich
jetzt für ein gesetzliches ausnahmsloses Importverbot für
Meeressäugetiere in die Türkei und ein nationales Gesetz zum Verbot
für die Haltung und die Nutzung von Delfinen zu kommerziellen
Zwecken laut den Vorgaben der “Berner Konvention” ein. Nur durch
ein wirksames Verbot könne sichergestellt werden, dass in Zukunft
keine Delfine mehr für kommerzielle Interessen gefangen und in die
Türkei importiert werden.
Mit einem Importverbotsgesetzt für
Delfine und Wale würde die Türkei ihr Interesse am Schutz der Tiere
zeigen und zum Erhalt der ökologischen Biodiversität beitragen.
Zudem gewinnt die Türkei international an Vertrauen, wenn das Land
internationale Abkommen, wie die „Berner Konvention“
umsetzt.
Durch die mittelfristigen Schließungen der
Delfinarien gehen in der Türkei etwa 200 Arbeitsplätze verloren.
Jedoch erhält die Türkei durch das Verschwinden der Delfinarien
einen internationalen Imagegewinn und verhindert durch das Ausbleiben
von Boykottaufrufen und Ausbleiben von Touristen den Wegfall von
hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche! Auf
ein baldiges tierfreundliches Handeln Ihrerseits, die eine große
Öffentlichkeit in Deutschland und in der Türkei erwartet, verbleibe
ich mit
freundlichen Grüßen