ProWal/WDSF fordern die UEFA auf, die Fußballnationalmannschaft der Färöer Inseln aus allen internationalen Wettbewerben auszuschließen.
24.10.2010
Brief an UEFA, FIFA, die Färinger Regierung, Botschaft Dänemark, Färinger Fußballnationalmannschaft, dänische Fußballnationalmannschaft und alle Verantwortlichen für den Walfang auf den Färöer Inseln
Betr.: Grindadràp – das massenhafte, brutale Abschlachten bedrohter Grindwale auf den Färöer Inseln – Ausschluss der Färöer Inseln aus allen internationalen Wettbewerben - Boykottaufruf
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Geschäftsführer der gemeinnützigen Meeresschutzorganisation ProWal möchte ich Sie hiermit über die grausamen und unnötigen Aktivitäten eines Ihrer Mitgliedsländer informieren.
Die Färinger gelten bekanntlich als sehr fußballbegeisterte Nation. Was jedoch kaum jemand in Europa weiß ist, dass auf den Färöer Inseln jährlich die als bedroht geltenden Grindwale (auch Pilotwale genannt) massenhaft zu Hunderten auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet werden. Dabei wird nicht zwischen Jungtieren und trächtigen Muttertieren unterschieden.
Für die Färinger ist es ein Riesenspaß für Groß und Klein, sie machen daraus ein Volksfest. Für die jungen Männer gilt das Töten als Zeichen von Stärke und Bestätigung. Sobald der Ruf eines Insulaners „Grindaboð!“ (Grindalarm) ertönt, laufen alle Bewohner bestimmter Küstenregionen ans Meer, bewaffnet mit Messern und Eisenhaken.
Die Wale werden durch eine Treibjagd mit Booten in eine Bucht getrieben und die Teilnehmer dieses archaischen Schlachtfestes stechen mit ihren Messern auf die in Panik geratenen Tiere ein und schlagen ihnen Eisenhaken in ihre Blaslöcher. Von offizieller Seite gilt diese Tötungsmethode als „human“. Jedoch belegen unzählige Videos genau das Gegenteil.
Eine Video-Dokumentation unserer Aktion fügen wir Ihnen ebenfalls zur Ansicht bei.
Zudem nehmen auch Kinder unter 14 Jahren an diesen Schlachtorgien teil, die international als illegale Kinderarbeit angesehen werden.
Das Fleisch, das hochgradig unter anderem mit Methyl-Quecksilber verseucht ist, wird an die Einwohner, auch Kinder und Schwangere, ungeachtet aller Warnungen, auch der eigenen Gesundheitsbehörde, verteilt und konsumiert. Auch wird Walfleisch in Restaurants und auf Märkten ohne Hinweise auf die hohen Kontaminationen an Touristen verkauft.
Der jährlich stattfindende Mord an Delfinen und Walen geschieht direkt vor der Haustüre Europas.
Seit weit mehr als 20 Jahren ignorieren sie internationale Proteste, allein dieses Jahr wurden bisher 1.013 Delfine und Wale, die höchste Fangquote seit 1997, trotz heftigster Proteste weltweit, brutal abgeschlachtet!
Anbei die aktuelle Statistik:
13.04.2010 - Hvalba - 21 Rundkopf-Delfine 05.06.2010 - Sandur - 67 Pilot - Grindwale 24.06.2010 - Vestmanna - 59 Pilot - Grindwale 02.07.2010 - Thorshavn - 17 Pilot - Grindwale 08.07.2010 - Husavik - 169 Pilot - Grindwale 09.07.2010 - Husavik - 24 Pilot - Grindwale (next day!) 19.07.2010 - Klaksvik - 228 Pilot - Grindwale 23.07.2010 - Thorshavn - 108 Pilot - Grindwale 05.08.2010 - Leynar - 73 Pilot - Grindwale 30.08.2010 – Hvalba – 14 Weißseitendelfine 09.09.2010 - Midvagur - 102 Pilot – Grindwale 14.09.2010 – Hyannasund – 40 Pilot – Grindwale 22.09.2010 – Sandavagi – 70 Pilot – Grindwale 04.10.2010 – Vestmania – 21 Pilot - Grindwale
1.013 Dolphins and Whales together
Als Geschäftsführer von ProWal besuchte ich gemeinsam mit Jürgen Ortmüller vom Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im Juli und August 2010 die Färöer Inseln. Wir haben dort zahlreiche Skandale aufgedeckt, die auch die Einheimischen am liebsten totschweigen würden.
Auch diese belegen, dass es sich um nichts anderes als ein fröhliches Gemetzel handelt, bei dem viele eigene Vorschriften außer Acht gelassen werden.
Das WDSF stellte daraufhin Strafanzeige gegen die örtlichen Behörden.
Fußballer sollten für die Jugend ein Vorbild sein. Dieser Sport dient auch der weltweiten Völkerverständigung. Die Färöer Inseln sind weder Vorbilder im Tierschutz noch zeigen sie Interesse Gesetze anderer Länder in diesem Bereich zu respektieren oder umzusetzen.
Solch ein Land, das kollektiv den Walfang unterstützt, kann kein Teil eines modernen Europas sein, denn hier ist der Walfang und der Handel mit Walprodukten schon seit vielen Jahren strengstens verboten. Ein Land, das sich europäischem Recht und seinen Gesetzen so massiv widersetzt, hat jegliche Legitimation verloren, an europäischen Wettbewerben teilzunehmen. Die semiautonomen Färöer Inseln, die dem Reichsverband Dänemarks angehören, schaden international nicht nur dem Ruf des Landes Dänemark, das mittlerweile unter einem weltweiten Boykott von Touristen und seiner Produkte zu leiden hat, sondern auch dem Ansehen der dänischen Fußballnationalmannschaft!
Der Fußballsport ist ein hilfreiches Instrument, um die Verständigung zwischen den Völkern zu fördern und Fairness und Ethik zu vermitteln. Der internationale Fußball kann sich der Vermittlung dieser Werte nicht entziehen und muss konsequent gegen seine eigenen Mitglieder vorgehen, um sich nicht mitschuldig am Tod von unschuldigen Lebewesen zu machen.
Das „Neue Europa-Denken“ hat auch im europäischen Fußballsport einen hohen Stellenwert: Hier haben barbarische, sich auf Wikinger Traditionen berufende Massenabschlachtungen von hilflosen Tieren keinen Platz mehr.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und zeigen Sie der Jugend, dass sich die UEFA nicht nur gegen Diskriminierung und gegen Drogenkonsum ausspricht, sondern seine Verantwortung gegenüber der Jugend und den folgenden Generationen noch als viel dringlicher sieht und größeren Wert auch auf den Erhalt der Arten und der Biodiversität legt.
Wir möchten Sie daher bitten, den Walfang auf den Färöer Inseln öffentlich zu verurteilen und der Färinger Fußballnationalmannschaft und dem dortigen Verband und Entscheidungsträgern eine Protestnote unter Androhung des Ausschlusses aus internationalen Wettbewerben zu übergeben. Ein Ausschluss kann solange erfolgen, bis die Regierung der Färöer Inseln ihre eigene Gesetzgebung den Vereinbarungen der Europäischen Union angepasst hat.
In Erwartung Ihrer Aktivität verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Andreas Morlok
Projekt Walschutzaktionen (ProWal) Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft gUG (haftungsbeschränkt) – St-Nr.: 18158/02431 Amtsgericht Freiburg HR B 704171 Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok