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Ein Safari-Veranstalter in der knapp 70.000 Einwohner Stadt Malindi an der Küste Kenias schrieb mich letztes Jahr an und machte mich durch achtlos weggeworfenen Müll und verlorengegangene, bzw. weggeworfene Fischernetze auf die Gefahren für die Umwelt und für die Tiere an Land und im Meer aufmerksam. Das Müllaufkommen sei so groß, dass er gar Einschnitte in der Tourismusbranche befürchtet, was Auswirkungen auf die Zukunft des gesamten Landes haben wird.
 
Mich interessierte das Thema dort, denn ich beschäftige mich mit dem Problem Müll in den Meeren schon seit meiner ersten Müllsammelaktion an der Küste der Toskana in Italien im Jahr 2007. Es gibt so viele Berichte, so viele Untersuchungen zum Thema. Jedem müsste eigentlich klar sein, dass wenn wir das Leben im Meer vernichten, wir es als Menschheit auch nicht mehr lange schaffen werden. Die Weltmeere sind schon jetzt gigantische Müllkippen. Der Müll besteht aus über 90 % Plastik. Der Plastikmüll zerkleinert sich und es wurden schon auf einem Quadratkilometer Fläche über eine Million dieser Fragmente festgestellt! Die Belastung von mehreren Hundert Tierarten ist gigantisch. Nicht nur, dass sich die Tiere in dem Müll verfangen, sondern ihn auch noch fressen, ist das Problem. In mehr als 100 Tierarten wurde das sogenannte Mikroplastik im Körper festgestellt! Es gibt Müll, der zersetzt sich binnen Wochen. Es gibt jedoch auch Plastik, welcher sich erst in einigen Hundert Jahren zersetzen soll! Der Müll kennt natürlich keine Grenzen, Ozeane erst recht nicht. Über die Meeresströmungen haben sich der Müll und auch das Mikroplastik in allen Ozeanen verteilt. Selbst bei Grönland und in der Arktis wurden diese Partikel gefunden.
Der Plastikmüll geht uns alle etwas an, ob wir das Problem ignorieren oder nicht. Ich denke, wir alle können und müssen einen eigenen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.
 
Auf geht es nach Kenia – Zum Müllproblem recherchieren!
 
Eigentlich reisen wir von ProWal bei den meisten Projekten in einem kleinen Team, wenn Aktionen anstehen. Da ich bei den Reisevorbereitungen jedoch immer wieder Berichte über Terroranschlägen, einzelnen Entführungen, Raub und Überfällen in Kenia gelesen hatte, entschied ich mich dafür, alleine in das ostafrikanische Land am indischen Ozean zu reisen, zumal ja erst einmal eine Informationsreise angesagt war. Dass dann doch viel mehr daraus werden würde, ergaben die Situationen vor Ort.
 
Über Kenias Hauptstadt flog ich nach Malindi, was etwa 120 Kilometer nördlich von Mombasa am Indischen Ozean liegt. Der Ort lebt hauptsächlich vom Fischfang und vom Tourismus. Zahllose geöffnete, aber auch geschlossene Hotels reihen sich an den Stränden.
 
Um mir ein Bild auf dem Meer zu machen, besuchten wir das Marine Center im Süden von Malindi. Wir mieteten uns ein Boot und brauchten nicht lange suchen. Innerhalb von 45 Minuten fanden wir acht große Teile im Wasser treiben, die da sicherlich nicht hingehörten. Planen und Säcke von einer nahegelegenen Baustelle, einen Plastikring, einige Plastikflaschen, die von einem Touristenboot kommen mussten, denn das Etikett war noch sauber, fast trocken! Zwei Motorölkanister, auch mit intaktem Etikett, mussten von Fischern, die in der Nähe waren, über Bord geworfen worden sein. Ich war mehr als erschrocken. Wir waren gerade mal auf einer Fläche von 1,5 km2 unterwegs und fanden so viel Müll.
Das Marine Center sammelt bei seinen Exkursionen auf dem Meer ebenfalls den Müll ein und entsorgt ihn an Land. Auch wird der Strand vom Müll komplett befreit. Jede Woche kommt die Müllabfuhr und nimmt 25 - 70 Kilogramm aufgesammeltem Müll mit.
Auf dem Gelände befindet sich der Schädel eines jungen Buckelwals, der vor zwei Jahren dort gestrandet war. Woran er starb, ist unbekannt.
Im April strandete dort ein toter Delfin. Dieses Mal wurde der Kadaver untersucht, um die Todesursache festzustellen. Im Magen des Großen Tümmlers befanden sich große Mengen an Plastikmüll, was sicherlich dort keinen groß überrascht haben dürfte.
 
Ein italienischer Sport und Industriemanager, der auch in der Formel 1 tätig ist, baute jüngst direkt neben dem Marine Center ein Fünfsterne Luxushotel. Eigentlich ist das ein Naturschutzgebiet, in dem bisher jedes Jahr Schildkröten an Land gingen, um ihre Eier im Strand zu verbuddeln. Dies ist durch eine Mauer aus Draht und Steinen nun nicht mehr möglich. Der Geschäftsmann unterhält wohl gute Kontakte zur kenianischen Regierung, denn die Stadtverwaltung von Malindi hätte diesem Bauvorhaben sicherlich nicht zugestimmt, da zumal viele Hotels zum Verkauf stehen oder gar geschlossen worden sind.
Die Schildkröten sind verschwunden und mussten sich neue Laichplätze suchen, was für sie nicht einfach ist. Seit Generationen kommen sie an die Orte, an denen sie geboren wurden, haben wohl so etwas wie ein eingebautes GPS-System. Ein Hausbesitzer erzählte mir, dass Schildkröten in seine Garage kamen, um ihre Eier abzulegen - mehrere Jahre lang.
 
Auch für die Schildkröten sind der Plastikmüll, den sie fressen und Netze, in denen sie sich verfangen, eine tödliche Gefahr.

Große Tümmler haben wir bei unserer Bootstour leider nicht gesehen. Sie waren auch etwas weiter draußen. Es gibt in Malindi eine ortsansässige Population von Delfinen. Die Tümmler schwimmen gelegentlich gar bis zum Strand. Die Zeit der Buckelwale vor Kenias Küste ist jetzt. Sie kommen jedes Jahr und sind gar auch vom Strand aus zu sehen, welches Glück wir jedoch nicht hatten. Es gibt scheinbar 17 verschiedene Wal- und Delfinarten, die entweder ortsansässig sind oder für die Geburt ihrer Kälber und Aufzucht der Jungen die Gewässer vor Kenia zeitweise besuchen.
 
Leider haben wir nun die Bestätigung, dass der Müll Delfine tötet. Schädel von Großen Tümmlern im Marine Center sind ein Armutszeugnis und ein Beleg dafür.
 
Der Müll am Strand stammt zu 80 % von Land und zu 20 % aus dem Meer.
 
In der Stadt Malindi gibt es noch kein Bewusstsein für die Gefahren, die vom Müll ausgehen. Überall liegt er achtlos weggeworfen herum. Für Haushalte gibt es gar eine kostenlose Müllentsorgung, aber es gibt keine Tonnen dafür - nur Ablageplätze, die dreimal in der Woche von städtischen oder privat engagierten Müllentsorgungsfirmen abgefahren werden. Geschäfte müssen für den Müll bezahlen, was natürlich viele veranlasst, ihn einfach irgendwo zu entsorgen. Selbst ein Krankenhaus entsorgt seinen kompletten Müll an einem kleinen Bach, der zum Meer führt.
 
Ich fragte mich, was nur dafür verantwortlich ist, dass ein Fünftel des angeschwemmten Mülls aus dem Meer kommt? Mein Begleiter berichtete mir von dem Fluss Sabaki, der von der Hauptstadt Nairobis etwa 1.600 Kilometer durch das Land fließt und nördlich von Malindi ins Meer führt. Dieser Fluss sei voll mit Müll. Es gäbe dort an der Flussmündung zum Meer eine Initiative, die sich mit dem Problem befasst und dagegen auch etwas unternimmt. Mich interessierte dies natürlich sehr und wir besuchten diese privat geführte Initiative. Bericht folgt unter "2. Projekt Sabaki-Fluss".
 
Interessant ist nun, dass es im Norden und im Süden der Stadt Stellen gibt, an denen der angeschwemmte Plastikmüll und auch alte Fischernetze eingesammelt werden. Weiter südlich in Watamu befindet sich ebenfalls eine Sammelstation für Müll. Dort wird gar der Plastikmüll getrennt und auch recycelt. Bausteine mit Plastik- und Glasflaschen für Häuser werden dort hergestellt und aus geschreddertem Plastikmüll werden gar Kunstwerke gemacht und verkauft. Örtliche Hotels unterstützen das Projekt.
 
Im Norden von Malindi gibt es also die Initiative am Sabaki-Fluss-Delta. Im Süden gibt es den Marine Park und das Recycling-Projekt in Watamu. Das sind gute Ansätze. Jedoch fehlt noch eine solche Sammelstelle direkt in Malindi. Dort gibt es so etwas nicht. Nur weite Sandstrände, Hotelanlagen und ein Fischerdorf. Diese Abschnitte müssten jedoch flächendeckend und regelmäßig vom Müll befreit werden. Wir starten ein neues Projekt. Bericht dazu siehe unter - "3. Projekt Fischer-Dorf".
 
Unter "4. Weiteres" berichte ich unter anderem über den Umgang der Kenianer mit den Tieren, der Fortsetzung unserer Projekte, der Sicherheitslage, der Korruption und über vieles mehr in Kenia.




Müll in der Stadt...









Tiere am Straßenrand












Eine Katze frisst Fischabfälle









Ein Krankenhaus entsorgt seinen gesamten Müll in der freien Natur













Städtische Müllabfuhr












Bio-Müll wird verbrannt









Marine Center in Malindi









Hier wird der Müll eingesammelt und ordentlich entsorgt.









Die Reste von toten Schildkröten, Merlins und Delfinen, die hier tot an den Strand angeschwemmt wurden.













Großer Tümmler - Todesursache: gefressener Plastikmüll













Der Schädel eines jungen Buckelwals, der hier vor zwei Jahren tot angeschwemmt wurde.





Luxushotel inmitten eines Laichplatzes für Schildkröten





Illegale Mauer - Die Schildkröten sind verschwunden





Plastikflasche im Wasser
















































































Recycling-Station für Plastikmüll und Glasflaschen in Watamu





Der Plastikmüll wird sortiert









Glasflaschen werden mit Sand gefüllt.









































Kunstwerke aus Deckeln von Plastikflaschen





Bedrohungen für das Leben im Meer, die vom Plastikmüll ausgehen
















Kunstwerk aus Müll









Fischernetze - Tödliche Gefahren für die Tiere









Schädel eines Großen Tümmlers







Aktion Sabaki-Fluss