In
dem Fischerdorf gibt es wenige Hunde und Katzen. Die
Katzen kommen und gehen. Niemand weiß genau, wie viele Katzen es
sind. Bei unserem letzten Besuch im Juli 2018 gab es hier 15 Katzen.
Nun sollen es sieben sein. Darunter auch Katzen, die Nachwuchs haben.
Nur
wenige Personen kümmern sich um die Tiere, die jedoch noch nie einen
Tierarzt gesehen haben. Obwohl
wir vorschlugen, die Tiere in einer Tierklinik sterilisieren zu
lassen, hatten wir nicht den Eindruck, dass dies ausdrücklich
gewünscht wird. Die
Katzen sind in dem Dorf als Rattenfänger gefragt, denn die scheint
es durch den überall herumliegenden Müll zuhauf zu geben. Es
gibt in dem Dorf vier erwachsene Hunde. Zwei Weibchen haben
Nachwuchs. Die drei Wochen alten 12 Welpen waren in einem Mini-Käfig
eingesperrt, worüber wir mehr als geschockt waren. Die Welpen hatten
überhaupt keinen Auslauf, keine Beschäftigungsmöglichkeiten und
saßen in ihrem eigenen Kot. Nur einmal am Tag werden sie aus diesem
Mini-Käfig herausgelassen, damit sie mit ihren Müttern
zusammenkommen. Die
Hunde sollen später an Plantagen-Besitzer verkauft werden, welche
ihre Getreidefelder vor hungrigen wildlebenden Affen schützen
sollen. Niemand
im Dorf kümmerte es, dass die Welpen in solch einem Mini-Käfig
eingesperrt waren und vor sich hin jammerten. Für uns war dieser
Zustand unerträglich und völlig inakzeptabel! Wir
machten Elias, dem Dorfchef, klar, dass die Situation sofort geändert
werden muss. Das ist reine Tierquälerei. Er meinte, wir sollten mit
dem Hundebesitzer darüber reden und er solle entscheiden. Wir taten
dies nicht, denn dieser hatte für uns ab sofort nichts mehr zu
entscheiden! Wir setzten Elias unter Druck und sagten ihm, dass die
Welpen sofort einen größeren Käfig bekommen sollen oder wir
jegliche Unterstützung für das Dorf einstellen werden! Wir
machten uns gleich auf die Suche, nach Material für ein größeres
Gehege, was gar nicht so einfach war. Es gibt in Malindi natürlich
kein Tierzubehörladen und der Besuch bei einem Schweißer, der
Metallgitter herstellen kann, endete schon damit, dass dieser einige
Zeit für die Herstellung gebraucht hätte. Die Welpen und auch wir
hatten keine Zeit mehr! Aus
Holzlatten und einem engmaschigen Drahtzaun bauten wir zusammen mit
dem Dorf-Schreiner ein größeres Gehege. Weil natürlich die Sonne
wandert, musste diese Konstruktion von wenigen Leuten auch immer
wieder verrückt und in den Schatten gestellt werden und konnte damit
nicht fest im Boden befestigt werden.
Es
gelang und die Welpen hatten nun viel mehr Auslauf und endlich auch
mal Schüsseln mit frischem Wasser. Der Hundebesitzer war dankbar. Eigentlich
hatten wir vor, diesem Hundehändler seine Tiere zu sterilisieren.
Die Mütter konnten jetzt nicht zum Tierarzt. Aus Zeitgründen
konnten wir die beiden anderen Hunde nicht in die Tierklinik bringen.
Geld wollten wir keines dort lassen, damit die Tiere später
sterilisiert und geimpft werden, denn es wäre den Tieren sicherlich
nicht zugute gekommen. Bei einem Gespräch mit einem Tierarzt war
klar, dass die Tiere nur in seiner Klinik untersucht und behandelt
werden können. Uns blieb nichts anderes, als diesen größeren Käfig
zu bauen und Hunde- und Katzenfutter für alle Tiere zu besorgen.
An
dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Spender und auch dem
Verein „Schüler für Tiere e.V.“ aus Herxheim, die uns, gerade
für solche Fälle und auch für den späteren Schuhkauf für die
Kinder im Dorf kräftig finanziell unterstützt haben!