Takataka Malindi - ProWal-Beitrag zum Schutz der Tierwelt an Kenias Küste
Heute führten wir die 3. Strandsäuberung vor dem Fischer-Dorf in Malindi/Kenia durch.
Es wird aufgeräumt! Zum Wohle der Menschen, der Tiere und der Umwelt!
Jedes der etwa 105 Häuser des Dorfes stellte einen Repräsentanten ab, die an dem CleanUp teilnahmen. Gesammelt wurde während der 1,5 Stunden andauernden Aktion der gesamte herumliegende Müll an diesem großen Strand, darunter leider auch wieder Motoröl-Flaschen und erneut auch wieder einige Fischernetze, die uns mächtig Sorgen bereiten.
Der Müll stammt zu 80 % aus dem Meer und zu 20 % von Land. Die Gezeiten spülen angelandeten Müll zum Teil wieder vom Strand ins Meer zurück, was für Delfine, Wale, Schildkröten und Vögel eine enorme Gefahrenquelle darstellt.
Es ist enorm wichtig, dass dieser große Strandabschnitt vom Müll und alten Netzen befreit bleibt, bevor der Wind und die Tide diese ins Meer hinaustreiben! Genau an dieser Stelle strandeten bereits tote Delfine. Ein paar Kilometer weiter, strandete im April ein toter Delfin, dessen Magen voll mit Plastikmüll war!
Heute ist dieser große Strandabschnitt wieder der sauberste Strand in Kenia, worauf alle Beteiligten und natürlich auch wir sehr stolz sind! Der eingesammelte Müll wurde heute der städtischen Müllsammelstelle zugeführt.
Große Tümmler sind dauerhaft vor Ort und seit ein paar Wochen sind auch die Buckelwale dort. Dieser Strandabschnitt vor dem Fischerdorf könnte zudem der wohl noch einzige Ort in Malindi und Umgebung werden, an dem die Schildkröten zurückkehren, um zu laichen. Ein Luxushotel wurde im letzten Laichgebiet in einem eigentlichen Naturschutzgebiet gebaut und davor ein illegaler Steinwall errichtet. Die Riesenschildkröten haben dort keinen Zugang mehr zum Strand und sind von ihrem letzen Laichplatz, der ihnen noch zur Verfügung stand, verschwunden. Unser Strandabschnitt wäre ideal für die Schildkröten, da er kaum von Touristen besucht wird. Es wäre die Rettung für den Bestand der Schildkröten an diesem Teil des Indischen Ozeans!
Im Norden von Malindi gibt es die Initiative am Sabaki-Fluss-Delta. Im Süden gibt es den Marine Park und das Recycling-Projekt in Watamu, welche den angeschwemmten Müll einsammeln. Jedoch fehlte bisher eine solche Sammelstelle direkt in Malindi, dessen Lücke wir nun mit diesem Projekt geschlossen haben. Diese Abschnitte, die sich zusammen auf eine Länge von etwa 20 Kilometer belaufen, müssen flächendeckend und regelmäßig vom Müll befreit werden, wozu wir weiterhin beitragen möchten.
Sorgen bereiten uns, wie bereits erwähnt, die Netze. Sie sind entweder verlorengegangen oder wurden einfach im Meer entsorgt, weil sie kaputt waren. Das müssen wir beenden! Sie sind eine enorme Gefahrenquelle für alle Lebewesen im Meer und auch für die Vögel an Land. Wir haben schon in den letzten Tagen mit Elias, dem Leiter des Dorfes, ausgemacht, dass sie die alten Netze bereits sammeln sollen. In kurzer Zeit waren 13 Netze beisammen. Heute kamen wieder welche hinzu. Wir machten aus, dass wir ihm 500 kenianische Schilling, etwa 4,50 €, für einen Kubikmeter alten Netzen bezahlen werden, wenn diese gesammelt und der städtischen Müllsammelstelle zugeführt werden. Einen Kubikmeter hatten die heute schnell beisammen. Wir sind am überlegen, ob wir eine große Netzsammelaktion machen sollten. Die Fischer im Dorf könnten diese Netze überall in Malindi sammeln. Am Strand, im Hafen und natürlich im Meer. Wenn sie Geld dafür bekommen würden, so würde keiner mehr von ihnen auch nur ein altes Netz mehr im Meer entsorgen. Ganz im Gegenteil, sie könnten damit gar Geld verdienen und würden sie einsammeln. Der Erlös könnte für Anschaffungen in dem Dorf, das ja völlig ohne Strom auskommt oder für die Gesundheit der Bewohner verwendet werden. Dieses Geld müssten wir jedoch erst über eine Spendensammlung zusammenbekommen.
An die Teilnehmer des heutigen CleanUps übergaben wir wieder dieses begehrte Maismehl, aus welchem sie verschiedene Gerichte zubereiten können. Mehr als 240 KG davon wurden heute gerecht verteilt. Es bietet eine Abwechslung zur Nahrung, die sonst fast nur aus Fisch besteht. Zudem gab es auch Brot und für die Kinder Sodas, Biskuits und Süßigkeiten.
Für die fünf Hunde und 14 Katzen des Dorfes besorgten wir erneut Futter, denn sie bekamen bisher nur Fischabfälle zum Fressen.
Andreas Morlok CEO ProWal
Teilnehmerliste - Insgesamt gibt es 105 Häuser in diesem Dorf
Das Gemeindehaus ist der sauberste Ort des Dorfes. Es wird nun regelmäßig gereinigt.
Gesammelte alte Fischernetze, die wir aufkaufen.
Unser gesponsertes Material für die Strandreinigungen
Die alten Fischernetze sind uns ein besonderes Dorn im Auge
Zuführung des gesamten Mülls vom Strand und vom Dorf an die städtische Müllsammelstelle