Das
Fischerdorf liegt an einem riesigen Strand mitten in Malindi und
wurde vor 12 Jahren illegal errichtet. In
den 105 Hütten leben die insgesamt 255 Bewohner ohne Strom- und
Trinkwasseranschluss. Wasser beziehen die Einwohner über zwei
Brunnen, aus denen salziges Brackwasser gepumpt wird. Im
Norden von Malindi sammelt eine Initiative den Müll an den Ufern des
Flusses Sabaki auf, der von Nairobi kommend im Meer in einem Delta
mündet. Im
Süden von Malindi gibt es den Marine Park, der sich ebenfalls um den
angelandeten Müll kümmert. Südlich
von Malindi wird in Watamu auch der Müll am Strand eingesammelt, der
dann in einer Station recycelt wird. Auf
einer Strecke von etwa 20 Kilometern fehlte eben genau in Malindi
noch ein solches Projekt, um den Strand von Müll und vor allem von
den für alle Meeresbewohnern gefährlichen kaputten und entsorgten
Fischernetzen zu befreien. Buckelwale,
die sich mehrere Monate hier an der Küste aufhalten und eine große
Delfinschule von 50 Großen Tümmlern, die hier immer lebt und auch
alle weiteren Meeresbewohner sind dadurch akut gefährdet. Diese
Lücke von einem fehlenden und dauerhaften Ort in dieser doch sehr
ansehnlichen Strecke von 20 Kilometern muss geschlossen werden! Das
ist unser ehrgeiziges Ziel! Die
Einwohner des Fischerdorfes sind jedoch arme Leute und haben
tagtäglich mit vielen Problemen zu kämpfen. Es gab Jahre, in denen
die Bewohner an Hungersnöten zu leiden hatten. Wir
gewannen die Bewohner letztes Jahr für unser Projekt und mehrmals
führten wir monatliche Clean Ups am Strand vor dem Dorf durch.
Mehrere Tonnen Müll konnten eingesammelt und der städtischen
Müllabfuhr zur Entsorgung bereit gestellt werden. Im
Gegenzug stellten wir alles an Material, was für die Clean Ups
gebraucht wurde, den Dorfbewohnern zur Verfügung. Auch versorgten
wir diese mit Lebensmitteln, Getränken und auch Tiernahrung für die
Hunde und Katzen, was für die meisten der Anreiz war, überhaupt an
den Strandsäuberungen teilzunehmen. Im
Dorf selbst stapelte sich letztes Jahr der Müll zum Teil meterhoch.
Die meisten Kinder hatten keine Schuhe und liefen barfuß umher.
Umherliegende Glasscherben, Rasierklingen und weiterer Müll lösten
böse Infektionen aus, die wir durch ein Ärzteteam behandeln ließen.
Solche Aktionen helfen jedoch nur kurzfristig und ohne ein
aufgeräumtes müllfreies Dorf und ohne Schuhe sind weitere
Infektionen die Folge. Manche Kinder verloren dadurch gar ihre
Fußnägel! Einfach
weggeworfene Windeln locken Mücken an. Malariaerkrankungen sind bis
heute die Folge. Der
Müll im Dorf ist ein großes Problem. Nicht nur für die Bewohner,
sondern auch deshalb, weil dieser über den Wind in die vor dem Dorf
liegenden Dünen geweht und dann weiter an den Strand und
letztendlich ins Meer gelangen könnte. Überall im Dorf liegen alte
und kaputte Fischernetze herum, die hier das größte Übel für die
Meeresbewohner überhaupt sind. Letztes Jahr strandete hier vor dem
Dorf zuletzt ein toter Delfin. Bei
unserem jetzigen angekündigten Besuch im Dorf waren wir geschockt.
Überall lag Müll, zumeist aus Plastik, herum. Warum die
Dorfbewohner ihren Müll nicht einsammeln und der städtischen
Müllabfuhr zuführen, ist nicht nachvollziehbar. Die Kinder kennen
es nicht anders und den Erwachsenen fehlt wohl jede Verantwortung
gegenüber ihren eigenen Kindern.