Wir
besuchten den Marine Park im Süden von Malindi. Am
Eingang begrüßt eine Meeres-Schildkröte aus Plastikflaschen die
Besucher. Dieser
Park ist hier ein Naturschutzgebiet, welches sich über ein Areal an
Land und auf dem Meer erstreckt. Um die Umweltarbeit zu schützen und
finanzieren zu können, werden auch Bootstouren für Touristen
angeboten. Der
Müll wird hier auch auf dem Meer und am Strand eingesammelt. 80
Kilogramm Müll werden hier wöchentlich der kommunalen
Müllentsorgung zugeführt.
Hier
strandete letztes Jahr ein Delfin, der auch untersucht wurde. Sein
Magen war voll mit Plastikmüll und daran starb er auch. Vor wenigen
Jahren strandete hier auch ein junger Buckelwal. Woran er starb ist
unklar. Der Schädel des jungen Wals verrottet hier in einem kleinen
Wald. Hinter
einem Haus liegt der Panzer einer Riesen-Meeres-Schildkröte. Das
Tier wurde tot hier am Strand angespült. Es verfing sich in einem
kaputten und achtlos von Fischern über Bord geworfenem Fischernetz,
die durch die Tiden und Strömungen sich auch weit draußen im Meer
verteilen. Die Schildkröte ertrank - sie muss elendig daran zugrunde
gegangen sein. Das
Fischen ist in diesem Schutzgebiet strengstens verboten. Wer erwischt
wird, der muss entweder eine hohe Geldstrafe bezahlen oder landet 5 –
10 Jahre im Knast. Trotz der hohen Strafen wagen es immer wieder
Fischer in diesen Bereich zu kommen und illegal zu fischen, denn hier
ist die Unterwasserwelt noch (fast) in Ordnung. Die Meeres-Bereiche
außerhalb dieses Nationalparks werden von großen Fischtrawlern aus
Indien und China und eben auch von den örtlichen Fischern
hemmungslos geplündert, was die Folge hat, dass die Fischbestände
kollabieren und sich kaum noch erholen können. Die
hiesigen Parkwächter, die allesamt bewaffnet sind, haben das Recht
dazu, den illegalen Fischern ihre Netze und auch ihre Boote zu
konfiszieren und bei Gegenwehr auch von der Schusswaffe Gebrauch zu
machen! Direkt
nebenan, noch im Nationalpark, errichtete ein reicher italienischer
Unternehmer ein Luxushotel. Direkt am Strand baute er zusätzlich
noch ein Draht-Stein-Wall, um sein Areal abzugrenzen. Fatal für die
Riesen-Meeres-Schildkröten, die hier seit sehr langer Zeit ihren
Laichplatz für ihre Eier haben. Die Flut zerstörte diesen Wall
binnen Monaten und es wurden bereits wieder Meeres-Schildkröten
gesichtet, die hier ihre Eier ablegten. Vor
wenigen Tagen wurden hier elf Buckelwale gesichtet. Delfine
gibt es hier auch, die wir aber leider auch nicht sahen. Eine Gruppe
von etwa 50 Großen Tümmlern hält sich das ganze Jahr über etwas
weiter südlich in Watamu auf.