Wenn
schon am Strand des Nationalparks 80 Kilogramm Müll in der Woche
angespült wird, wie sieht es dann draußen auf dem Meer aus? Wir
mieteten uns ein Boot und machen uns auf die Suche nach Müll in
diesem Schutzgebiet. Schon
auf der Fahrt zu einem Riff trieben Verpackungen und Plastikflaschen
auf der Wasseroberfläche.
Sehr
gespannt waren wir, wie die Situation auf dem Meeresboden aussieht.
An einer Boje befestigten wir unser Boot.
Der
erste Eindruck war wider unseren Befürchtungen. Weil es hier ein
Fischfangverbot gibt, staunten wir nicht schlecht, über die Vielzahl
und Vielfalt der Fischarten.
Wir
mussten jedoch nicht lange suchen. Mehrere Plastikflaschen trieben an
uns vorbei und lagen auch auf dem Meeresboden. An den noch gut
erhaltenen Aufklebern ist zu erkennen, dass sich diese noch nicht all
zulange im Wasser befanden. Sie müssen entweder von den hiesigen
Touristenbooten kommen oder von dem Fluss Sabaki, der ein paar
Kilometer von hier entfernt Unmengen von Plastikmüll ins Meer spült.
Auch die Fischer werfen ungeniert ihren Müll über Bord und schaden
sich mit diesem Umweltfrevel letztendlich selbst.
Der
Plastikmüll, der nicht an den Strand gespült wird, verkleinert sich
durch die Wellen und durch die Strömungen mit der Zeit und wird sich
letztendlich als Mikroplastik im Meer befinden. Eine immense Gefahr
für viele Meeresbewohner. In
allen Ozeanen der Welt wurden mittlerweile Fische gefunden, welche
Mikroplastik in ihren Mägen hatten. Wer
möchte schon Plastikfische essen? Wohl niemand! Die
hiesigen Fischer denken nur an heute. Was morgen ist, interessiert
sie nicht sonderlich. Im Fischerdorf sprach ich einen Fischer an und
ich machte ihn auf diese Problematik aufmerksam. Als ich ihn fragte,
was er tun wird, wenn er seine Fische, die voll mit Plastik sind,
nicht mehr verkaufen könnte, antwortete er mir nur lapidar „Dann
sterben wir! halt“!