Die Japan Times, eine englischsprachige Zeitung mit Sitz in Tokio, hält seine Leser auch für dumm!
Wohlwissend, dass Japan in den letzten Jahren mehrere Hundert wildgefangene Delfine aus Taiji für die boomende Delfinarien-Industrie nach China exportierte, verschweigt die Zeitung diesen wesentlichen Fakt in diesem eigentlich sehr informativen Artikel komplett!
In diesem Artikel wird über die rasant anwachsende Anzahl von Delfinarien in China und über die oftmals dubiose Herkunft der Tiere berichtet.
Mittlerweile gibt es bereits über 60 Anlagen in China, in denen die intelligenten Meeressäuger in Gefangenschaft und für rein kommerzielle Interessen ausgebeutet werden. Monatlich wird eine neue Anlage eröffnet und in den kommenden zwei Jahren sollen gar 36 dieser Tiergefängnisse hinzukommen.
Im November werden zwei Delfinarien zum ersten Mal Shows mit Orcas in China gezeigt.
Orcas und Belugawale werden oftmals illegal gefangen und für Millionen von Dollars verkauft.
Mindestens 15 Orcas aus Russland wurden zwischen 2013 und 2017 nach Informationen der CITES, dem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten, nach China importiert. Weitere Importe werden für 2018 erwartet.
Seit 2014 wurden 872 Cetaceen, darunter Wale, Delfine und Tümmler, nach China in Gefangenschaft gebracht.
Derzeit gibt es keine lokalen Regierungsvorschriften oder internationale Standards, um den Handel zu überwachen.
In viele chinesischen Delfinarien gibt es Walhaie, Belugas, Delfine und Manta-Rochen. Die Herkunft der Tiere ist oftmals dubios.
Allgemein bekannt in China ist: "Wenn du zu den Fischern hier auf der Insel gehst, dann können sie dir beschaffen, was immer du willst. Sie können dir einen Walhai bringen, sie können dir jede Art bringen, gefährdet oder nicht, weil es keine Kontrollen gibt."
Dass China jedoch der größte Importeuer von wildgefangenen Delfinen aus Japan ist, wird in diesem Artikel mit keiner Silbe erwähnt! Japan exportierte nach Angaben des Finanz-Ministeriums zwischen 2010 - 2017 ganz offiziell insgesamt 406 Delfine nach China!
Wichtige Fakten zu unterschlagen ist sicherlich nichts anderes, als falsch darüber zu berichten!
Über das Warum kann man wohl nur spekulieren.
In Japan gab es in den letzten Wochen und Monaten eine miserable Darstellung der eigenen Delfinarien-Industrie. Viele Medien berichteten über das Schicksal des Delfins "Honey", welcher zusammen mit 46 Pinguinen in einem Pleite gegangenen Delfinarium einfach zurückgelassen wurden und sich bisher keines der über 50 japanischen Delfinarien dazu bereit erklärt hat, die Tiere aufzunehmen. Viele Japaner sind erschüttert und bekommen so langsam mit, was sich in ihrem Land wirklich so alles ereignet. Auch die grausamen Delfin-Treibjagden in Taiji werden thematisiert.
Der Boom neuer Bauten von Delfinarien ist in Japan vorbei. Womöglich wird befürchtet, dass sich in Japan eine wachsende Tierrechtsbewegung entwickelt, welche den Delfinarien im Land den Garaus machen könnte, wie es seit Jahren in der westlichen Welt geschieht (Allein in West-Europa wurden von 90 Delfinarien mittlerweile 60 geschlossen!). Auch könnten die Millionen-Einnahmen durch die Delfin-Exporte gefährdet sein.
Wahre wichtige Fakten zu unterschlagen sind unseriös und schaden dem Image aller Medien. Bleibt zu hoffen, dass eines Tages nicht nur der Niedergang der gesamten weltweiten Delfinarien-Industrie zu vermelden ist, sondern auch der Untergang solcher unseriöser Medien!