09.03.16 - Taiji/Japan - Treibjagdsaison 2015/2016 (Drive Hunt) offiziell beendet – Erneut rückläufige Fangzahlen – Niedrigste Fangzahl seit Jahren - Delfinarien-Industrie hat ein Nachschubproblem – Weitere Aktionen
Von sieben verschiedenen Delfin-Arten, die in Taiji in der Treibjagdsaison 2015/2016 bejagt werden durften, wurden von vier Arten Tiere getötet (Rundkopf-Delfine (245), Große Tümmler (66), Grindwale (51) und Streifen-Delfine (290). Insgesamt: 652 Tiere
Von vier Arten (Große Tümmler (98), Grindwal (1), Weißseiten-Delfine (4) und Rundkopf-Delfine (8) wurden Tiere in Gefangenschaft genommen.
Die Fangzahl in der Saison 2015/2016 von 763 Tieren war die geringste seit Beginn der Aufzeichnungen von Ceta-Base im Jahr 2010!
Zum ersten Mal seit den Ceta-Base-Aufzeichungen wurden in dieser Saison keine Schlank-Delfine (Pantropical Spotted Dolphins) gefangen! Fangquote: 400 Tiere!
Von den für die Delfinarien wertvollen Weißseiten-Delfinen(Pacific White-sided Dolphins) wurden vier Tiere gefangen. Fangquote: 134 Tiere.
Schon vor dem Start der Fangsaison (2015/2016) lagen in Taiji von Seiten der weltweiten Delfinarien-Industrie Bestellungen von 155 Großen Tümmlern vor. Jedoch wurden lediglich 98 Delfine dieser Art während der sechsmonatigen Saison gefangen. Dies hat natürlich auch zur Folge, dass die Preise steigen!
Laut Statistikzahlen des japanischen Finanzministeriums wurden abgerichtete Delfine für etwa 36.750 € pro Tier an einen der größten Abnehmer für wildgefangene Delfine nach China verkauft (November 2015).
In 2013 mussten die chinesischen Delfinarien-Betreiber noch etwa 31.200 € für einen abgerichteten Delfin bezahlen!
41.600 € bezahlte im September 2015 ein Delfinarium in Südkorea für einen abgerichteten Delfin.
Im Januar 2016 zogen die Preise weiter an. Zwei Pilotwale und 14 Große Tümmler wurden für 809.047 € nach Russland verkauft.
Seltene Exemplare, wie der Albino Große Tümmler „Angel“, deren Marktwert auf 500.000 bis zu einer Million Dollar geschätzt wurden, scheinen unverkäuflich zu sein. Sie und andere Meeressäuger mit Gen-Defekten befinden sich nach unseren Recherchen vor Ort weiterhin im Wal-Museum in Taiji.
Die Delfinhändler werden sich etwas einfallen lassen müssen, wie sie die große Nachfrage der weltweiten Delfinarien-Industrie in Zukunft decken wollen! Schon während der Treibjagd-Saison 2014/2015 wurden gerade einmal 41 Große Tümmler in Taiji gefangen.
Wie gereizt die Stimmung ist, sieht man am Beispiel von Ric O`Barry, der dieses Jahr bei der Einreise nach Japan verhaftet, über Wochen eingesperrt und mit einem fünfjährigen Einreiseverbot belegt, wieder ausgewiesen wurde. Schon in 2015 wurden bereits mehreren Tierschutzaktivisten von Organisationen und auch Privatpersonen, hauptsächlich aus den USA, die Einreise nach Japan mit der lapidaren Begründung („Sie seien keine Touristen“) verweigert.
Wir werden unsere in 2010 begonnenen Recherchen in Japan und auch unsere in 2014 begonnenen Undercover-Aktionen zur Vergrämung der Delfine und Wale vor der Küste Taijis auch in Zukunft fortsetzen!
Damit sich auch langfristig etwas ändern kann, ist es notwendig, dass alle Delfinarien geschlossen werden müssen!
Laut einer Umfrage der Elsa Nature Conservancy von 2013 leben etwa 600 Delfine in 54 Marine-Parks in Japan. Die japanischen Delfinarien sind damit weiterhin der größte Abnehmer von wildgefangenen Delfinen aus Taiji.
Der Anfang ist gemacht!
Wir haben vor ein paar Monaten in einem Delfinarium in Tokyo recherchiert und auch eine Online-Aktion ins Leben gerufen, an der sich jeder beteiligen kann.
Nicht nur die Delfinarien in Japan oder die Anlagen, welche Delfine außerhalb Japans kaufen, müssen geschlossen werden, sondern auch die Delfinarien in der EU!
Obwohl längst bekannt ist, dass 1979 drei Delfine („Olli“, „Blecky“ und „Taiji“) in Japan gekauft und in das Delfinarium in den Neunkircher Zoo nach Deutschland gebracht wurden, ist der Verbleib von zwei Tieren bis heute völlig ungeklärt! Die Delfine könnten heute noch am Leben sein.
Einige Delfinarienbetreiber in der der EU bestritten lange Zeit, dass sich Delfine aus den grausamen japanischen Delfin-Treibjagden in ihren Anlagen befinden. Dass dies eine reine Schutzbehauptung und eine glatte Lüge war, bestätigte auch ein Import von drei Delfinen, die aus Japan in das holländische ASPRO-Delfinarium nach Harderwijk gebracht wurden!
Alle Delfinarien in der EU blockieren!
Die Herausgabe der von ProWal und dem WDSF von allen Delfinarien in der EU angeforderten Gen-Analyse-Dateien wurde von jedem Betreiber in 2014 verweigert, was tief blicken lässt! Nicht einmal Regierungen werden einen Einblick in das dubiose Zuchtbuch für Delfine gewährt!
Bei einer Kleinen Anfrage, die in 2010 von mehreren Bundestags-Abgeordneten von der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN an die damalige Bundesregierung gestellt wurde, hieß es u. a.:
Frage:
„2. a) Wie viele Cetacea-Arten (Benennung) und wie viele Individuen, zugeordnet zu den Cetacea-Arten, werden in Deutschland bzw. in der Europäischen Union gegenwärtig in Gefangenschaft gehalten?
Antwort:
Nach mündlicher Auskunft des Zuchtbuchführers des Europäischen Erhaltungszuchtprogamm (EEP) für Tursiops truncatus sind rund 230 Tiere der Art Große Tümmler in einem Zuchtbuch aufgeführt. Dieses Zuchtbuch erfasst alle Tiere, die in europäischen Delphinarien (also auch außerhalb der EU) derzeit gehalten werden.“
Die damalige, wie auch die heutige Bundesregierung, hat nicht einmal Einblick in das Zuchtbuch für Delfine und muss sich gar mit mündlichen Auskünften zufrieden geben. Diese Intransparenz lässt darauf schließen, dass die europäische Delfinarien-Industrie viel zu verbergen hat!
Interessant ist auch die Aussage, dass in dem Zuchtbuch von europäischen Delfinarien die Rede ist, die außerhalb der EU liegen! Es können dafür ja nur zwei türkische Delfinarien in Istanbul, die auf der europäischen Seite liegen und Delfinarien in der Ukraine und in Russland infrage kommen! In alle drei Länder wurden in der Vergangenheit bereits wildgefangene Delfine aus Japan importiert!
ProWal wird sich mit Unterstützung des Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF - www.wdsf.eu bei einer Aktion für die Schließung aller 30 Show-Delfinarien in der EU einsetzen.
(TEXT IN DEUTSCH UND ENGLISCH - TEXT IN GERMAN AND ENGLISH)
Unterstützung für die Fortsetzung der weltweit einmaligen Delfin-Schutz-Aktion in Taiji/Japan, die ProWal im letzten Jahrbegonnen hat.
April 2015
ProWal-Aktion gegen japanische Treibjagden, Tötungen und Folter-Abrichtungen von Delfinen für die Delfinarien-Industrie
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Der japanische Fischerort Taiji ist die größte Hölle für Delfine auf Erden!
Mehr als 27.000 Delfine wurden dort in den letzten 20 Jahren für die Delfinarien-Industrie in Gefangenschaft genommen oder getötet!
In 2009 sorgte die oscarprämierte Dokumentation „Die Bucht/The Cove“ über die grausamen Delfin-Tötungen und den Zusammenhängen mit der Delfinarien-Industrie weltweit für Schlagzeilen. Die Hoffnungen vieler, dass sich dadurch etwas in Japan verändern könnte, erfüllten sich leider nicht.
Die Delfin-Treibjagden werden weiterhin Jahr für Jahr fortgesetzt, denn die japanische und auch die weltweite Delfinarien-Industrie lechzen nach weiteren Delfinen, um sie für kommerzielle Shows, Schwimmprogramme und der nutzlosen Delfin-Therapie zu missbrauchen.
Die Delfin-Familien werden nicht nur wegen der Nachfrage nach lebenden Delfinen durch die weltweite Delfinarien-Industrie und der Fleischbeschaffung bejagt, sondern auch deshalb getötet, weil die Meeressäuger als Konkurrenz für die japanische Fischerei-Industrie angesehen werden.
In acht japanischen Präfekturen wurden in der Fangsaison 2012/2013 insgesamt 17.216 Delfine getötet. Die jahrelange Bejagung hat dazu geführt, dass es im Norden Japans fast überhaupt keine küstennahen Delfin-Populationen mehr gibt. Die Ausrottung der Delfine in japanischen Küstengewässern ist in vollem Gange!
Am 1. September 2015 wird in Taiji erneut die Delfin-Fangsaison beginnen. Hunderte Delfine sollen dann bis Ende Februar 2016 für die weltweite Delfinarien-Industrie gefangen und annähernd zweitausend Meeressäuger völlig sinnlos getötet werden.
Mit dem Lärm einer langgestreckten Reihe von Treibjagd-Booten werden die Delfin-Killer dann wieder versuchen, die Delfine in eine flache Bucht zu treiben, die sie dann mit Netzen verriegeln. Besonders schöne und unverletzte Tiere werden aussortiert, denn sie sind eine begehrte Beute für den Verkauf an Delfinarien in aller Welt. Dann beginnt auch erneut das Abschlachten der völlig wehrlosen Tiere.
106 Delfinarien haben bereits wildgefangene Delfine aus Taiji erworben, hauptsächlich die etwa 50 japanischen Delfinarien. Verkauft werden die Meeressäuger auch ins Ausland, vorwiegend nach China, aber auch nach Korea, Taiwan, Philippinen, Russland, Georgien, Ukraine, Saudi-Arabien, Arabische Emirate, Iran, Ägypten, Tunesien und in die Türkei.
1979 wurden drei Delfine aus Japan in das Delfinarium in den Neunkircher Zoo nach Deutschland gebracht. Sie wurden damals für jeweils 60.000 Mark inklusive Transport gekauft. Ein Delfin starb. Der Verbleib der beiden anderen Tiere ist bis heute unklar, da die deutschen und auch jedes europäische Delfinarium eine DNA-Analyse seiner Delfine verweigert.
Wie kann man dieser grausamen Barbarei begegnen?
Wir waren bereits mehrmals in Taiji. In 2010 verschafften wir uns selbst einen Eindruck vor Ort. Wir konnten damals bei diesen erbarmungslosen Massakern an wehrlosen Delfinen nur zusehen und diese dokumentieren. Es war unerträglich, gerade dass wir nichts dagegen unternehmen konnten, belastete doch sehr.
Wir wollten mehr, als die grausamen Geschehnisse dokumentieren, die ja bereits weltweit bekannt waren. Wir wollten den Delfinen direkt helfen und etwas Aktives unternehmen und hatten auch eine Idee dazu, wie wir das bewerkstelligen könnten.
Schon seit einigen Jahren setzen wir zum Schutz von Delfinen, Hafensschweinswalen und Grindwale sehr erfolgreich sogenannte Pinger ein.
Foto: ProWal - Pinger-Platzierung in Taiji / Japan 2014
Pinger sind elektronisch betriebene Akustikgeräte, die heutzutage in der weltweiten Fischerei-Industrie eingesetzt werden, um ungewollte Beifänge von Delfinen und kleinen Walen zu verhindern.
Mithilfe dieser Pinger werden beifanggefährdete Delfinarten akustisch gewarnt, um sie von den Fischernetzen fernzuhalten.
Mit dem Einsatz solcher Vergrämer-Geräte gelang es uns, ein Massensterben von verirrten Delfinen und Hafenschweinswalen in dem Fluss Bug in der Ukraine zu stoppen.
Das Problem aller Pinger-Typen ist, dass sie nicht alle Delfinarten gleich ansprechen, was mit den unterschiedlichen Hörvermögen der Meeressäuger zu tun hat.
Die meisten Arten nehmen sie wahr, wenige Arten, wie z.B. die Rundkopf-Delfine, leider nicht. Der Grund dafür ist, dass manche Arten nicht als beifanggefährdet angesehen werden und deshalb bei der Entwicklung dieser Vergrämertechnik keine Berücksichtigung fanden.
Die Pinger können jedoch zur Vertreibung der meisten der sieben Arten, die in Taiji bejagt werden, vor der Küste zum Einsatz kommen und das Meer beschallen.
Wir sehen den Einsatz von Pinger als einzige Möglichkeit, um kurzfristig die Fangzahlen reduzieren zu können.
Anfang 2014 reisten wir erneut nach Taiji, um Möglichkeiten auszuloten, ob und wo wir diese Pinger vor dem Küstenbereich platzieren können und fanden diese auch.
Der Einsatz dieser Geräte ist in Japan legal und sie werden auch dort von Fischern eingesetzt, die verhindern wollen, dass ungewollte Beifänge von Delfinen ihre Netze zerstören.
Noch vor Beginn der Treibjagden reiste im Herbst 2014 ein ProWal-Team mit der ersten Serie von Pingern im Gepäck nach Taiji und platzierte diese dort erfolgreich.
Das Ergebnis unserer Vergrämeraktion nach der Treibjagd-Saison 2014/2015 kann sich sehen lassen!
Auch wenn die Pinger leider nicht alle Delfin-Arten gleichermaßen ansprachen, so konnte dennoch ein Rückgang der Tötungen und die Halbierung der Fänge von Delfinen zur Vorsaison festgestellt und erreicht werden!
Auffallend war auch, dass während der letzten Treibjagd-Saison sich die Delfine oftmals nicht mehr so küstennah aufhielten, wie das noch in den vorigen Saisons der Fall war, was wir der Platzierung unserer Pinger zuschreiben.
Dadurch hatten die Delfine auch deutlich bessere Chancen, der Treibjagd-Flotte zu entkommen! Immer wieder versuchten die Delfinkiller über mehrere Stunden die Delfingruppen zusammenzuhalten und sie in Richtung Küste zur Schlachtbucht zu treiben, was ihnen öfters nicht gelang. Die Delfine konnten oftmals ihren Häschern entkommen, was dem Fischerort Taiji große Verluste einbrachte, was diese Zahlen belegen.
Der Verkauf des Fleisches der getöteten Delfine in der Fangsaison 2014/2015 deckt bei langem nicht die Kosten zur Unterhaltung der Treibjagdflotte von 12 Booten.
Der Fang der lukrativen Großen Tümmler ging um 66 % zur Fangsaison 2013/2014 und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 zurück!
Von den 41 Großen Tümmlern, die in der letzten Saison gefangen wurden, sind bereits mindestens 4 Delfine untrainiert an Delfinarien verkauft worden. Der Erlös beträgt pro Tier etwa 8.000 €. Die restlichen Großen Tümmler werden, falls sie die grausame Zeit ihrer Abrichtung überhaupt überleben, nach etwa ein bis zwei Jahren für etwa 34.000 € pro Tier verkauft werden können.
Der Fang und der Verkauf von Großen Tümmlern aus der letzten Saison bringt den Delfinkillern und Händlern etwa 1,3 Millionen € ein.
In den Jahren zuvor konnte noch ein Vielfaches davon erzielt werden!
ProWal wird seine Vergrämeraktionen zum Schutz der Delfine in Japan mit der „Operation BLUE COVE – BLAUE BUCHT 2015/2016“ fortsetzen und bittet um Unterstützung!
HELFEN SIE BITTE MIT UND UNTERSTÜTZEN SIE DIESE WELTWEIT EINMALIGE AKTION ZUM SCHUTZ DER DELFINE!
Ein Pinger kostet 160,- €.
Das Fanggebiet vor der Küste in Taiji ist sehr groß und um diese Fläche noch vor dem Start der nächsten Treibjagd-Saison ausreichend mit Pingern abzudecken, ist der Einsatz von 150 Geräten notwendig!
Da ProWal keine Mitglieder-Organisation ist, kann die Durchführung dieser Aktion nur über Spenden finanziert werden.
Wir möchten Sie bitten, spenden Sie jetzt einen für Sie möglichen Betrag, damit wir den Treibjagden und den damit verbundenen Gefangenschaftsnahmen und Tötungen der Delfine aktiv und effektiv begegnen können!
Vor etwa 15 Jahren begann ich meine Aktionen zum Schutz der Meeressäuger und ich konnte damals nicht ahnen, was dabei auf mich zukommen wird. Ich wollte und ich musste Verantwortung übernehmen und die Welt sollte dann, wenn ich sie am Ende meiner Zeit wieder verlasse, eine bessere sein, als zu dem Moment, als ich sie bei meiner Geburt betrat. Als aktiver Delfin- und Walschützer bleibt es nicht aus, dass man auch die Orte besucht, in denen unvorstellbare Gräueltaten an wehrlosen Tieren geschehen. Ich reiste in die Walfangländer Island, Norwegen, Färöer-Inseln und Japan und setzte mich dort und in weiteren Ländern für den Schutz der Delfine und Wale ein. Jede Reise und jede Aktion ist für mich immer sehr beeindruckend und wenn sie dann noch von Erfolg gekrönt wird, verspürt man nicht nur eine Art Genugtuung, sondern hat auch das Gefühl, dass man eine Ungerechtigkeit beseitigt und ja, gar das Böse besiegt hat und die Welt ein bisschen besser geworden ist. Ich sah und erlebte in den letzten 15 Jahren vieles, was mich erschütterte und nie stumpfte ich dabei ab und niemals gewöhnte ich mich daran, auch wenn man für sich selbst eine Art Schutzschild für sein eigenes Seelenheil aufbaute. Was mir jedoch nirgendwo sonst widerfuhr, passierte mir bei meinem ersten Besuch in dem kleinen Fischerort Taiji in Japan im Jahr 2010. Als ich diesen Ort des Grauens verließ, war alles anders als sonst. Schon bei der Heimreise damals, als ich im Zug oder im Flugzeug saß, hatte ich das Gefühl, ein Teil von mir wäre immer noch in Taiji. Ein Gefühl, welches ich von mir bisher nicht kannte. Ich erlebte dort viel Grausames, Treibjagden, bei denen die Delfine um ihre Leben kämpften und diesen verzweifelten Kampf meistens verloren. Ich sah emotionslose Killer, die Spaß dabei hatten und lachend ein Delfin-Baby vor den Kameras der Medien und vor Ort anwesenden Tierschützern ertränkten. Ich begegnete in Taiji über einhundert gefangene und eingesperrte Delfine und manche waren mir so nah, dass ich ihnen in die Augen sehen konnte und ich mich nicht nur fragte, warum ist dies alles überhaupt nur möglich und warum tut keiner wirklich etwas Effektives dagegen? In den Jahren danach, als ich mich für die Schließungen von Delfinarien in der Türkei und in der Ukraine einsetzte und dort auf wildgefangene Delfine aus Taiji traf, die elendig in kleinen Betonbecken litten, stellte ich mir immer wieder erneut diese Fragen. Auch noch Jahre nach meiner ersten Reise nach Japan hatte ich den Eindruck, dass dieser Höllenort Taiji ein Teil von mir vereinnahmt hatte. Ric O´Barry hatte vor fünf Jahren vollkommen recht, als er in der Doku „DIE BUCHT“ sagte: „Wenn wir das nicht beenden können, wenn wir das nicht schaffen, dann kriegen wir gar nichts hin!“ Taiji ist ein Ort, der mit dem Abschlachten von Delfinen und Kleinwalen dazu beiträgt, sieben Arten von Meeressäugern an den Rand ihrer baldigen Ausrottung zu bringen, was bereits an anderen Orten in Japan geschehen ist. Auch ist Taiji ein Ort, der bisher tausenden Delfinen ihre Freiheit gekostet hat und für die Versklavung dieser freiheitsliebenden Tiere für Delfinarien verantwortlich ist. Als ich Anfang des Jahres erneut nach Taiji reiste, um Möglichkeiten auszuloten, wie man den Treibjagden begegnen könne, wurde mir erneut klar, dass ich diesen Ort wohl erst dann wirklich verlassen kann, wenn dort keine Delfine und Kleinwale mehr getötet oder für die Delfinarien-Industrie gefangen werden. Ich habe größten Respekt vor Menschen, die sich in Taiji und auch anderswo mit ihren Möglichkeiten genau dafür einsetzen und möchte mich an dieser Stelle bei denen bedanken, die unsere in diesem Jahr ins Leben gerufene Kampagne „BLUE COVE – BLAUE BUCHT“ unterstützen!
Herzlichen Dank für Ihre wichtige Mithilfe und Unterstützung zum Schutz der Delfine in Japan!
Ihr
Andreas Morlok
CEO ProWal
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ProWal - Weil sie uns brauchen!
Projekt Walschutzaktionen (ProWal) Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft gUG (haftungsbeschränkt) – St-Nr.: 18158/02431 Amtsgericht Freiburg HR B 704171 Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok Haydnstraße 1 D-78315 Radolfzell Tel: 0049 (0)7732 14324 E-Mail: ProWal-Deutschland@t-online.de Internet: www.walschutzaktionen.de
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Supporting the continuation of the unique worldwide dolphin protection campaign in Taiji/Japan, which ProWal started last year.
April 2015
ProWal campaign against Japanese hunts, the killing and cruel training of dolphins for the dolphinarium industry.
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The Japanese fishing village of Taiji is hell on earth for dolphins.
More than 27,000 dolphins were captured or killed there over the last 20 years for the dolphinarium industry.
In 2009 the Oscar winning documentation “The Cove” about the savage killing of dolphins and the connections with the dolphinarium industry made headlines worldwide. Unfortunately the hope that this could change things in Japan was not fulfilled.
The dolphin hunts continue every year, since the Japanese and also the worldwide dolphinarium industry crave more dolphins, misusing them in commercial shows, swimming programmes and useless dolphin therapy.
The dolphin families are not only hunted due to the demand for living dolphins by the worldwide dolphinarium and meat procurement industry, but are also killed since the marine mammals are viewed as competition for the Japanese fishing industry.
A total of 17,216 dolphins were killed during the fishing season 2012/2013 in eight Japanese prefectures. As a result of the long lasting hunt there are hardly any coastal dolphin populations in the north of Japan. The extermination of dolphins in Japanese coastal waters is in full swing.
The dolphin fishing season starts again on 1st September 2015 in Taiji. By the end of February 2016 hundreds of dolphins will be caught for the worldwide dolphinarium industry and approximately two thousand marine mammals will be senselessly killed.
The dolphin killers will try to drive the dolphins into a shallow bay with the noise from a long line of hunting boots, which they then ensnare with nets. Particularly beautiful and uninjured dolphins are selected since they are coveted prey which are sold to dolphinariums all over the world. Then the slaughter of the completely helpless dolphins begins again.
106 dolphinariums have already bought dolphins from Taiji which were caught in the wild, mainly the 50 Japanese dolphinariums. The sea mammals are also sold abroad, primarily China, but also Korea, Taiwan, the Philippines, Russia, Georgia, Ukraine, Saudi Arabia, Arab Emirates, Iran, Egypt, Tunisia and Turkey.
In 1979 three dolphins from Japan were brought to the dolphinarium at the Neuenkircher Zoo in Germany. They were bought for DM 60,000 each including transport. One dolphin died. To this day the whereabouts of the two other animals is unclear, since the Germans as well as each of the European dolphinariums do not allow a DNA analysis of its dolphins.
What can be done against this savagery?
We have already visited Taiji several times. In 2010 we got our own impression in the field. At that time we could only watch and document these merciless massacres of helpless dolphins. It was unbearable. Not being able to do anything put us under great strain.
We wanted to do more than just document the gruesome events, which were already known. We wanted to help the dolphins directly and take some action and also had an idea of how to do this.
For some years we have successfully used so called pingers to protect dolphins, porpoises and pilot whales.
Photo: ProWal- Installing Pingers in Taiji / Japan 2014
Pingers are electronically powered acoustic devices, which are used today in the worldwide fishing industry, to prevent the unwanted bycatches of dolphins and small whales.
These pingers help to acoustically warn the species of dolphin in danger of being caught, to keep them away from the fishing nets.
The use of these deterrent devices enabled us to stop the mass killing of lost dolphins and porpoises in the River Bug in the Ukraine.
The problem with all pinger devices is that not all types of dolphin respond to them in the same way, which has something to do with the different hearing abilities of the marine mammals.
Most types detect it but unfortunately a few types, such as grey dolphins, do not. This is because some types are not seen as potential bycatch and are therefore not considered when developing this deterrent device.
However, the pingers can be used off the coast to disperse most of the seven types of species which are hunted in Taiji, and fill the sea with sound.
We see the use of pingers as the only possibility of reducing the catch numbers in the short term.
At the start of 2014 we travelled to Taiji once again to sound out possibilities for installing these pingers off the coast and also found these.
The use of these devices is legal in Japan and they are also used there by fishermen who want to prevent the destruction of their nets by unwanted bycatches of dolphins.
Before the start of the hunt a ProWal team travelled to Taiji in autumn 2014 with the first series of pingers in their luggage and successfully installed these.
The result of our deterrent device campaign can be seen after the hunting season 2014/2015.
Even if not all types of dolphin responded equally to the pingers, a reduction of the killings and halving of the catches of dolphins during the pre-season could nevertheless be determined and reached.
It was also noticeable that the dolphins often no longer stayed near the coast during the last hunting season, as was still the case during the previous season. We attribute this to the installation of our pingers.
These gave the dolphins a significantly better chance of escaping the hunting fleet. Again and again the dolphin killers tried to keep the dolphin groups together over several hours and drive them in the direction of the coast to the slaughter bay. They often did not succeed in doing this. The dolphins could often escape their henchmen. This brought great losses to the fishing village of Taiji and is confirmed by these figures.
The sale of meat from killed dolphins during the fishing season 2014/2015 does not cover the costs for maintaining the hunting fleet of 12 boots by far.
The catch of lucrative large dolphins declined by 66% during the fishing season 2013/2014 and to 75% during the fishing season 20112/2013.
From the 41 large dolphins which were caught during the last season, at least 4 dolphins have already been sold untrained to dolphinariums. The revenue from each animal amounts to approximately € 8,000. The remaining large dolphins will be sold for approximately € 34,000 for each animal after approximately one to two years, provided they survive the terrible training period.
The dolphin killers and dealers bring in approximately € 1.3 million from the catching and sale of large dolphins from the last season.
In previous years multiple amounts could be earned from this.
ProWal will continue its deterrent device campaign to protect the dolphins in Japan with the “Operation BLUE COVE – BLAUE BUCHT 2015/2016” and asks for your support!
PLEASE HELP AND SUPPORT THIS UNIQUE WORLDWIDE CAMPAIGN TO PROTECT DOLPHINS!
A pinger costs € 160.00.
The fishing area off the coast of Taiji is very large and 150 pingers are needed to sufficiently cover this area before the start of the next hunting season.
Since ProWal is not a member organisation the implementation of this campaign can only be financed with donations.
Therefore we ask you to make a suitable donation so that we are able to actively and effectively oppose the hunts, the captivity connected with this and the killing of dolphins!
Von sieben verschiedenen Delfin-Arten, die bejagt werden, wurden bisher von vier Arten Tiere getötet (Rundkopf-Delfine (245), Große Tümmler (66), Grindwale (51) und Streifen-Delfine (290) und von vier Arten (Große Tümmler (98), Grindwal (1), Weißseiten-Delfine (4) und Rundkopf-Delfine (8) Tiere in Gefangenschaft genommen.
Nicht nur uns, sondern auch viele Delfinfreunde interessiert die aktuelle Wetter-Entwicklung in Japan während der Delfin-Treibjagdsaison.
Regnet oder stürmt es, dann fahren die Delfinkiller von Taiji nicht auf das Meer hinaus, um Delfine zu suchen. Schönes, windarmes und trockenes Wetter kann über die Gefangenschaftsnahme oder gar Leben und Tod von Delfinen entscheidend sein, falls sich solche Familien vor den Küstengewässern Taijis aufhalten.
Damit das tägliche und unerträgliche Warten, ob die Bucht nun Blau oder Rot sein könnte, etwas einfacher wird, empfehlen wir diese Wettervorhersageseite, die uns ziemlich zuverlässig erscheint. Sie enthält gar stündliche und minütliche Vorhersagen und auch einen Blick auf das Wetter-Radar. -http://www.accuweather.com/en/jp/taiji-cho/226508/weather-forecast/226508
09.03.16 - Taiji/Japan - Treibjagdsaison 2015/2016 (Drive Hunt) offiziell beendet – Erneut rückläufige Fangzahlen – Niedrigste Fangzahl seit Jahren - Delfinarien-Industrie hat ein Nachschubproblem – Weitere Aktionen
Von sieben verschiedenen Delfin-Arten, die in Taiji in der Treibjagdsaison 2015/2016 bejagt werden durften, wurden von vier Arten Tiere getötet (Rundkopf-Delfine (245), Große Tümmler (66), Grindwale (51) und Streifen-Delfine (290). Insgesamt: 652 Tiere
Von vier Arten (Große Tümmler (98), Grindwal (1), Weißseiten-Delfine (4) und Rundkopf-Delfine (8) wurden Tiere in Gefangenschaft genommen.
Die Fangzahl in der Saison 2015/2016 von 763 Tieren war die geringste seit Beginn der Aufzeichnungen von Ceta-Base im Jahr 2010!
Zum ersten Mal seit den Ceta-Base-Aufzeichungen wurden in dieser Saison keine Schlank-Delfine (Pantropical Spotted Dolphins) gefangen! Fangquote: 400 Tiere!
Von den für die Delfinarien wertvollen Weißseiten-Delfinen(Pacific White-sided Dolphins) wurden vier Tiere gefangen. Fangquote: 134 Tiere.
Schon vor dem Start der Fangsaison (2015/2016) lagen in Taiji von Seiten der weltweiten Delfinarien-Industrie Bestellungen von 155 Großen Tümmlern vor. Jedoch wurden lediglich 98 Delfine dieser Art während der sechsmonatigen Saison gefangen. Dies hat natürlich auch zur Folge, dass die Preise steigen!
Laut Statistikzahlen des japanischen Finanzministeriums wurden abgerichtete Delfine für etwa 36.750 € pro Tier an einen der größten Abnehmer für wildgefangene Delfine nach China verkauft (November 2015).
In 2013 mussten die chinesischen Delfinarien-Betreiber noch etwa 31.200 € für einen abgerichteten Delfin bezahlen!
41.600 € bezahlte im September 2015 ein Delfinarium in Südkorea für einen abgerichteten Delfin.
Im Januar 2016 zogen die Preise weiter an. Zwei Pilotwale und 14 Große Tümmler wurden für 809.047 € nach Russland verkauft.
Seltene Exemplare, wie der Albino Große Tümmler „Angel“, deren Marktwert auf 500.000 bis zu einer Million Dollar geschätzt wurden, scheinen unverkäuflich zu sein. Sie und andere Meeressäuger mit Gen-Defekten befinden sich nach unseren Recherchen vor Ort weiterhin im Wal-Museum in Taiji.
Die Delfinhändler werden sich etwas einfallen lassen müssen, wie sie die große Nachfrage der weltweiten Delfinarien-Industrie in Zukunft decken wollen! Schon während der Treibjagd-Saison 2014/2015 wurden gerade einmal 41 Große Tümmler in Taiji gefangen.
Wie gereizt die Stimmung ist, sieht man am Beispiel von Ric O`Barry, der dieses Jahr bei der Einreise nach Japan verhaftet, über Wochen eingesperrt und mit einem fünfjährigen Einreiseverbot belegt, wieder ausgewiesen wurde. Schon in 2015 wurden bereits mehreren Tierschutzaktivisten von Organisationen und auch Privatpersonen, hauptsächlich aus den USA, die Einreise nach Japan mit der lapidaren Begründung („Sie seien keine Touristen“) verweigert.
Wir werden unsere in 2010 begonnenen Recherchen in Japan und auch unsere in 2014 begonnenen Undercover-Aktionen zur Vergrämung der Delfine und Wale vor der Küste Taijis auch in Zukunft fortsetzen!
Damit sich auch langfristig etwas ändern kann, ist es notwendig, dass alle Delfinarien geschlossen werden müssen!
Laut einer Umfrage der Elsa Nature Conservancy von 2013 leben etwa 600 Delfine in 54 Marine-Parks in Japan. Die japanischen Delfinarien sind damit weiterhin der größte Abnehmer von wildgefangenen Delfinen aus Taiji.
Der Anfang ist gemacht!
Wir haben vor ein paar Monaten in einem Delfinarium in Tokyo recherchiert und auch eine Online-Aktion ins Leben gerufen, an der sich jeder beteiligen kann.
Nicht nur die Delfinarien in Japan oder die Anlagen, welche Delfine außerhalb Japans kaufen, müssen geschlossen werden, sondern auch die Delfinarien in der EU!
Obwohl längst bekannt ist, dass 1979 drei Delfine („Olli“, „Blecky“ und „Taiji“) in Japan gekauft und in das Delfinarium in den Neunkircher Zoo nach Deutschland gebracht wurden, ist der Verbleib von zwei Tieren bis heute völlig ungeklärt! Die Delfine könnten heute noch am Leben sein.
Einige Delfinarienbetreiber in der der EU bestritten lange Zeit, dass sich Delfine aus den grausamen japanischen Delfin-Treibjagden in ihren Anlagen befinden. Dass dies eine reine Schutzbehauptung und eine glatte Lüge war, bestätigte auch ein Import von drei Delfinen, die aus Japan in das holländische ASPRO-Delfinarium nach Harderwijk gebracht wurden!
Alle Delfinarien in der EU blockieren!
Die Herausgabe der von ProWal und dem WDSF von allen Delfinarien in der EU angeforderten Gen-Analyse-Dateien wurde von jedem Betreiber in 2014 verweigert, was tief blicken lässt! Nicht einmal Regierungen werden einen Einblick in das dubiose Zuchtbuch für Delfine gewährt!
Bei einer Kleinen Anfrage, die in 2010 von mehreren Bundestags-Abgeordneten von der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN an die damalige Bundesregierung gestellt wurde, hieß es u. a.:
Frage:
„2. a) Wie viele Cetacea-Arten (Benennung) und wie viele Individuen, zugeordnet zu den Cetacea-Arten, werden in Deutschland bzw. in der Europäischen Union gegenwärtig in Gefangenschaft gehalten?
Antwort:
Nach mündlicher Auskunft des Zuchtbuchführers des Europäischen Erhaltungszuchtprogamm (EEP) für Tursiops truncatus sind rund 230 Tiere der Art Große Tümmler in einem Zuchtbuch aufgeführt. Dieses Zuchtbuch erfasst alle Tiere, die in europäischen Delphinarien (also auch außerhalb der EU) derzeit gehalten werden.“
Die damalige, wie auch die heutige Bundesregierung, hat nicht einmal Einblick in das Zuchtbuch für Delfine und muss sich gar mit mündlichen Auskünften zufrieden geben. Diese Intransparenz lässt darauf schließen, dass die europäische Delfinarien-Industrie viel zu verbergen hat!
Interessant ist auch die Aussage, dass in dem Zuchtbuch von europäischen Delfinarien die Rede ist, die außerhalb der EU liegen! Es können dafür ja nur zwei türkische Delfinarien in Istanbul, die auf der europäischen Seite liegen und Delfinarien in der Ukraine und in Russland infrage kommen! In alle drei Länder wurden in der Vergangenheit bereits wildgefangene Delfine aus Japan importiert!
ProWal wird sich mit Unterstützung des Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF - www.wdsf.eu bei einer Aktion für die Schließung aller 30 Show-Delfinarien in der EU einsetzen.
ProWal-Recherche vor Ort - Taiji – Auf der vergeblichen Suche nach zwei Beluga-Walen
Am 17. Februar 2013 wurden zwei etwa vier Jahre alte Beluga-Wale, die in Russland gefangen wurden, von Wladiwostok nach Taiji transportiert. Das Männchen und das Weibchen wurden damals gegen vier wildgefangene Delfine aus Taiji getauscht.
Die Belugas wurden in die Seegehege des Dolphin Base in Taiji gebracht und sollten eigentlich ein Highlight für Touristen werden.
Bei schönem Wetter fährt einmal am Tag ein Touristenboot von einem Nachbarort an das Seegehege und die Touristen an Bord klatschen und jubeln, wenn die hungrigen Delfine, die allesamt in der blutigen Bucht gefangen wurden, ihre Tricks vorführen müssen.
Wir begaben uns auf die Suche der beiden Beluga-Wale und konnten sie nirgendwo in Taiji finden. Sie befanden sich nicht mehr in dem Seegehege des Dolphin Base. Auch nicht in einem zweiten Gehege in dieser Bucht, welches dem Dolphin Base angehört und von der Öffentlichkeit völlig abgeschottet wird.
Die Beluga-Wale befanden sich natürlich auch nicht in den Seegehegen im Hafen von Taiji, denn dort befinden sich die Delfine, die in der Bucht gefangen und auch als Show-Delfine abgerichtet werden. Ein öffentlicher Publikumsverkehr gibt es dort nicht. Wir suchten auch alle Becken im Wal-Museum ab, da dieses ja besonderen Wert auf seltene Tiere legt, wie solche, die z. B. einen Gen-Defekt aufweisen. Nirgendwo fanden wir die zwei Belugas.
Erst bei einem Gespräch mit einen Cove-Monitor von Ric O`Barrys Dolphin Project brachte Klarheit. Die beiden Beluga-Wale kamen nicht, wie von uns zuletzt vermutet, in ein japanisches Delfinarium, sondern starben durch die große Hitze im Sommer in Taiji. Beide Belugas, die an arktische Temperaturen gewöhnt waren, müssen jämmerlich zugrunde gegangen sein.
Über den Verbleib der vier wildgefangenen Delfine, die von Taiji nach Russland kamen, konnten wir nichts mehr in Erfahrung bringen. Die Intransparenz der weltweiten Delfinarien-Industrie ist ja hinlänglich bekannt.
ProWal ruft aus Tierschutzgründen nicht nur dazu auf, alle Anlagen zu boykottieren, in denen Delfine und Wale in Gefangenschaft gehalten werden, sondern bittet auch darum, sich auch aktiv für die Schließung aller Delfinarien einzusetzen!
Andreas Morlok CEO ProWal
Foto: ProWal - Dolphin Base - Oktober 2015
09.10.15 - Ankündigung ProWal-Aktion gegen japanisches Delfinarium
Die Abnehmer für wildgefangene Delfine aus Taiji sind nicht die Delfinarien in aller Welt allein, sondern auch die Delfinarien-Industrie in Japan selbst.
Über 50 kommerzielle Anlagen gibt es in Japan, in denen Delfine in Gefangenschaft gehalten und für Shows missbraucht werden. Die Zuchterfolge sind nicht nachhaltig und der Bedarf an weiteren Tieren ist enorm. Viele Delfinarien waren bis vor wenigen Wochen in dem japanischen Zoo-Verband (JAZA) organsiert und verließen diesen, nachdem dieser beschlossen hat, dass seine Mitglieder keine Delfine mehr aus Taiji kaufen dürfen. Damit ist der Weg für die Delfinausbeuter frei, weiterhin Tiere aus Taiji zu beschaffen.
Niemand engagiert sich in Japan gezielt und intensiv für die Schließungen der dortigen Delfinarien! Das muss sich ändern, damit die Nachfrage nach wildgefangenen Delfinen verringert werden kann. Eine gewaltige und langfristige Arbeit steht an, die wir in Kürze beginnen werden, verbunden mit der Hoffnung, dass sich viele engagierte Kräfte aus dem Ausland und in Japan selbst, ebenfalls mit dieser Zielsetzung einbringen werden.
Vor zwei Wochen recherchierten wir in Tokyo in einem Delfinarium und waren sehr entsetzt darüber, wo und wie die Delfine, aber auch ein Seehund, dort gehalten werden. Neben Großen Tümmlern, Weiß-Seiten-Delfinen gibt es in dieser Anlage auch wildgefangene Kleine Schwertwale (False-Killer-Whales), die kaum Platz haben. Die Wassertiefe in einem Beckenbereich ist so gering, dass die Tiere beim Tauchen gerade zur Hälfte im Wasser sind! In einem Mini-Pool außerhalb des Show-Beckens befindet sich ein Seehund in einem Käfig, indem er sich nicht einmal im Wasser umdrehen kann! Die Tiere liegen außerhalb der Showzeiten lethargisch im Wasser und haben überhaupt keine Beschäftigung.
Das Delfinarium befindet sich inmitten eines riesigen Hotel-Komplexes mit Shopping-Mall und mehr als 3.500 Zimmern.
Wir bereiten eine Online-Aktion vor und werden alles versuchen, dass dieses Delfinarium geschlossen wird. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung!
Für die Delfine!
Andreas Morlok CEO ProWal
03.10.15 - Nach einem längeren Aufenthalt haben wir Japan nun wieder verlassen.
Informationen dazu folgen.
Foto: ProWal – Besuch bei „Angel“ im Wal-Museum in Taiji
20.09.15 - Taiji/Japan – Die weltweite Delfinarien-Industrie lechzt nach Delfinen – Brutale und emotionslose „Fischer“ und Geschäftemacher liefern sie!
Laut Angaben von Ric O`Barrys Dolphin Project wurden in den letzten beiden Tagen in Taiji 46 Große Tümmler in Gefangenschaft genommen. Beobachter von Sea Shepherd berichten gar von 50 Delfinen. Die verbliebenen Delfine, etwa 1/3 des Familienverbandes, die für die Delfinarien-Industrie uninteressanten Tiere, wurden auf das offene Meer hinausgetrieben und nicht getötet. Damit scheint die bisher gültige Vereinbarung zwischen dem Welt-Zooverband WAZA und der Fischervereinigung weiterhin zu gelten, dass im September zwar Große Tümmler gefangen, aber nicht getötet werden dürfen.
Die von den japanischen Behörden genehmigte Fangquote beträgt für die Saison 2015/2016 insgesamt 462 Große Tümmler, die in Taiji gefangen oder getötet werden „dürfen“.
Die Gefangenschaftsnahme von so vielen Tieren ist keine Seltenheit. Vor gut zwei Jahren wurde gar ein Pod von 200 Großen Tümmlern in die Schlachtbucht getrieben. 101 Delfine wurden damals in Gefangenschaft genommen.
Der Fang von 46 oder 50 Großen Tümmlern an diesem Wochenende übersteigt die Anzahl von Großen Tümmlern, die während der gesamten letzten Saison 2014/2015 in Gefangenschaft genommen wurden (41 Tiere)!
Untrainierte Große Tümmler wurden in den letzten Jahren für etwa 8.000 €, abgerichtete Delfine für etwa 34.000 € an die Delfinarien-Industrie verkauft.
Der jetzige Fang hat für die Fischer und Händler einen „Marktpreis“ von etwa 368.000 – 400.000 €, falls die Delfine untrainiert verkauft werden würden oder einen Wert von 1.564.000 – 1.700.000 €, falls die Delfine vor dem Verkauf für die Show-Delfinarien in Taiji abgerichtet werden. Damit würden die Verluste, durch die geringen Fänge von Großen Tümmlern in der letzten Saison, fast wieder wettgemacht.
Schon vor dem Start der diesjährigen Fangsaison lagen in Taiji 155 Bestellungen von Großen Tümmlern der Delfinarien-Industrie vor und da die Saison erst am 1. März 2016 endet, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Bedarf bis dahin auch gedeckt wird.
ProWal wird, je nach Spenden-Eingänge, weiterhin Vergrämergeräte (Pinger) zur Vertreibung von Delfinen vor der Küste in Taiji einsetzen. Wir bedauern allerdings, dass die Bereitschaft zum Spenden dieses Jahrs sehr viel geringer ist, als noch bei unserer letztjährigen Vergrämer-Aktion, bei der die Fänge der für die Delfinarien-Industrie lukrativen Großen Tümmler um 66 % zur Fangsaison 2013/2014 und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 zurückging!
11.09.15 - Nach Angaben von Sea Shepherd wurden heute in Taiji 10 Rundkopf-Delfine getötet. - Weitere Informationen auf der Live-Stream-Seite von Ric O`Barry - https://dolphinproject.net/media/live-stream/
08.09.15 - Alles wie gehabt. Der Weltzooverband (WAZA) hat versagt. Der größte Delfinhändler in Taiji, das Wal-Museum, tritt aus dem japanischen Zoo-Verband aus, um die Vorgaben der WAZA, keine wildgefangene Delfine aus den brutalen Delfin-Treibjagden mehr zu erwerben, zu umgehen. Im Wal-Museum werden die nach ihrem Fang und aus ihren Familien-Verbänden herausgerissenen traumatisierten Delfine unter brutalsten Methoden abgerichtet. Delfine, welche diese Tortur überleben, werden für mehrere zehntausend Dollar an die weltweite Delfinarien-Industrie verkauft - http://www3.nhk.or.jp/nhkworld/english/news/20150908_05.html
04.09.15 - China hat sich zum größten Käufer von wildgefangenen Delfinen aus Taiji entwickelt. In diesen Neubau eines Delfinariums sollen nach seiner Fertigstellung sechs Delfine aus Taiji eingesperrt und für kommerzielle Shows missbraucht werden - http://365jia.cn/news/2015-08-13/942F8820F1D9E2FB.html
18.08.15 - Taiji/Japan - Obwohl es nun Einschränkungen gibt, weil der japanischen Zoo-Verband JAZA sich gegenüber dem Welt-Zoo-Verband WAZA verpflichtet hatte, keine wildgefangenen Delfine mehr aus den blutigen Treibjagden in dem Fischerort Taiji mehr zu erwerben, hat dies kaum Auswirkungen auf die Fangpläne der Delfinjäger in der nächsten Treibjagd-Saison 2015/2016, die am 1. September beginnt.
Es liegen 150 Bestellungen für wildgefangene Delfine von der weltweiten Delfinarien-Industrie vor!
Der Preis für einen für die Delfinarien-Industrie abgerichteten Delfin ist in diesem Jahr gestiegen. Während die chinesischen Delfinarien-Betreiber in 2013 noch etwa 31.200 € für einen abgerichteten Delfin bezahlen mussten, so stieg der Preis für sie im Juni 2015 auf 36.500 €.
Wir führen diese Preissteigerung als direkte Folge der weniger gefangenen Delfine in der Treibjagdsaison 2014/2015 zurück.
Große Tümmler in Taiji für die Delfinarien-Industrie gefangen:
2014/2015: 41
2013/2014: 121
2012/2013: 156
02.08.15 - ProWal-Video:
Abrichtung wildgefangener Delfine für die Delfinarien-Industrie
Gefangene Delfine in Taiji/Japan – Sie hungern und schreien! Brutale Methoden brechen ihren Willen!
Was geschieht mit den wildgefangenen Delfinen?
Im sogenannten Wal-Museum, im Dolphin-Resort und im Hafen von Taiji durchlaufen die Delfine einen genau festgelegten Prozess und der ist brutal!
Nach dem Fang werden die Delfine in den meisten Fällen in Meerwasser-Gehege gesperrt - oftmals über Monate. Die Tiere sind nach der Treibjagd und Trennung von ihrer Familie traumatisiert und fühlen sich in ihrer neuen Umgebung lange nicht zurecht. Manche Delfine überleben diesen Stress nicht.
Für die Delfin-Händler und für die Delfinarien-Industrie sind diese Tiere jetzt noch ohne großen Wert, denn sie können noch nicht für Shows eingesetzt und deshalb nicht verkauft werden.
Die Delfine haben einem starken Willen und sind es gewohnt, ihr Leben selbst zu bestimmen. Diese Eigenschaft ist für die Händler und Delfinarien-Betreiber jedoch nicht erwünscht.
Langeweile pur, Hunger und Isolation bei der Delfin-Abrichtung!
Wir haben das Abrichten von wildgefangenen Delfinen im Wal-Museum in Taiji in Japan beobachtet und dokumentiert.
Um den ausgeprägten Willen von wildgefangenen Delfinen zu brechen und sie dabei für die Delfinarien-Industrie abzurichten, wenden die Abrichter drei Methoden an. Futterentzug, Isolation und Reizarmut, also das Versagen von Beschäftigung! Die Delfine „freuen“ sich nach einer isolierten Phase, in der sie alleine oder mit wenigen Artgenossen ausgehungert werden, auf die Show. Für die Delfine gibt es dann endlich wieder Kontakte mit anderen Artgenossen, etwas zum Fressen und Beschäftigung und auch Spielsachen, wie Ringe und Bälle! Die Delfine würden jedes noch so alberne Kunststück vorführen, auch wenn es gegen ihre Natur ist, um an der Show teilnehmen zu können. Nach der Show dümpeln die Delfine wieder hungrig, oftmals isoliert und ohne Beschäftigungsmöglichkeiten in ihren kleinen Becken vor sich hin und können es kaum erwarten, bis die nächste Show stattfindet.
In Delfinarien spricht man später lapidar von “Positiv-Training”. Die Tiere bekommen immer eine Belohnung für das Vorführen von Show-Einlagen, die sie angeblich gerne machen.
In den meisten Delfinarien ist zu beobachten, wann den Delfinen Spielzeug vorenthalten wird. Auch gibt es kein Futter vor jeder Show und es ist zu beobachten, dass vor der Show nicht immer alle Delfine zusammen sind! Es ist nicht verwunderlich, dass die Delfine dann „gerne“ an der Show teilnehmen, bei der sie dann etwas zum Fressen bekommen, beschäftigt werden und meistens dann auch andere Artgenossen treffen, von denen sie ansonsten die meiste Zeit getrennt werden!
Was die Delfine bei ihrer Abrichtung erlernen müssen, entspricht nicht ihren natürlichen Verhaltensweisen. Sie werden durch Futterentzug, Reizarmut und Isolation dazu gezwungen!
Setzen die Delfine ihre von den Abrichtern erhaltenen Kommandos nicht um, dann bekommen sie überhaupt nichts zum Fressen. Die Tiere leiden so lange an Hunger, bis sie das tun, was von ihnen verlangt wird! Die Abrichter sind gar bereit dazu, die Delfine verhungern zu lassen!
Delfin-Trainer von Delfinarien aus aller Welt und Händler kaufen in Japan die trainierten Delfine für ungeheure Summen, die sich in einem Delfinarium schnell wieder amortisieren.
Vom Fang in der Bucht in Taiji bis zum Verkauf der trainierten Delfine kann ein Jahr oder mehr vergehen.
In der Regel sind junge Delfinweibchen gefragt, die sich auch zur Zucht eignen.
Die Abrichtung von wildgefangenen Delfinen für die Delfinarien-Industrie ist nichts anderes als brutalste Tierquälerei!
Video: Dokumentation über die Abrichtung wildgefangener Delfine für die weltweite Delfinarien-Industrie:
Wildgefangene Delfine aus Japan auch in Deutschland!
Die Delfinarien-Industrie in Deutschland hat mit dem Kauf der Delfine die grausamen Delfin-Treibjagden in Japan aktiv unterstützt!
1979 wurden für jeweils 60.000 Mark die drei Delfine („Olli“, „Blecky“ und „Taiji“) in Japan gekauft und in das Delfinarium in den Neunkircher Zoo gebracht.
Das Delfinarium im Neunkircher Zoo wurde 1979 geschlossen und das Delfinweibchen „Taiji“ kam in das Delfinarium in den Freizeitpark HolidayPark nach Haßloch.
„Taiji“ starb am 14. Mai 1990 durch Nierenversagen in diesem Delfinarium, welches 1994 geschlossen wurde. Ob „Taiji“ zuvor noch in einem anderen Delfinarium untergebracht war, ist bis heute unbekannt. Auch ob „Taiji“ Nachwuchs hatte, der heute noch leben könnte, ist nicht bekannt.
Über den Verbleib der beiden Delfine „Olli“ und „Blecky“ wird ein Mantel des Schweigens gelegt!
Alle 30 Delfinarien in der EU verweigern nach einer ProWal/WDSF-Anfrage die Herausgabe von DNA-Analyse-Daten, was tief blicken lässt!
Auch das dubiose Europäische Arterhaltungszucht-Programm (EEP) für Delfine, ein freiwilliger Zusammenschluss von Zoos und Delfinarien, ist völlig intransparent und jegliche Forderung nach Offenlegung oder Einsichtnahme der Zuchtbücher wird ebenfalls bis heute verweigert!
Viele Fragen sind offen und die damaligen und heutigen Delfinarien-Betreiber in Deutschland und auch in der EU sind nicht dazu bereit, Antworten zu liefern! Es wird gemauert und gelogen, was ganz offensichtlich den Eindruck erweckt, dass hier etwas verborgen werden und niemals an die Öffentlichkeit geraten soll!
Wir rufen aus Tierschutzgründen dazu auf, keine Delfinarien mehr zu besuchen und sich für die Schließung solcher Einrichtungen einzusetzen!
Andreas Morlok
CEO ProWal
Foto: ProWal 2015 – Wildgefangener Delfin in einem Delfinarium in Japan
27.05.15 - Manipulation der Öffentlichkeit in Japan durch falsche Aussagen einer japanischen Tageszeitung über die Delfin-Jagd in Taiji!
In diesem Online-Artikel ist zu lesen:
„Die Belieferung von Aquarien mit Lebendtieren stelle nur einen geringen Teil der Einnahmen aus der Delfinjagd dar, die meisten Delfine würden zum Verzehr gefangen, berichtete die Onlineausgabe der japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" am Mittwoch.“
Dass die meisten Delfine zum Verzehr gefangen werden, das stimmt.
Falsch hingegen ist definitiv, dass die Belieferung von Aquarien mit Lebendtieren nur einen geringen Teil der Einnahmen aus der Delfinjagd darstellen.
Dazu haben wir schon am Ende der Delfin-Treibjagd-Saison 2014/2015 folgendes veröffentlicht:
Laden-Verkaufspreis Delfinfleisch - 2015:
Preis: 2,00 – 2,60 €/Kilogramm
Fleischgewicht der 751 getöteten Tiere von fünf Arten:
Etwa 68.000 Kilogramm
Gesamterlös Ladenverkauf: 136.000 € - 176.800 €
Durchschnitt: 180 € - 235 € pro getötetem Tier
Der Verkauf des Fleisches der getöteten Delfine deckt bei langem nicht die Kosten zur Unterhaltung der Treibjagdflotte von 12 Booten.
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Durchschnitts-Verkaufspreise verkaufter und exportierter Delfine aus Japan (2013):
Für einen untrainierten Delfin: 8.000 €
Für einen trainierten/abgerichteten Delfin: 34.000 €
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Von den 41 Großen Tümmlern, die in der letzten Treibjagd-Saison (2014/2015) in Taiji gefangen wurden, sind bereits mindestens 4 Delfine untrainiert an Delfinarien verkauft worden. Der Erlös beträgt pro Tier etwa 8.000 €. Die restlichen Großen Tümmler werden, falls sie die grausame Zeit ihrer Abrichtung überhaupt überleben, nach etwa ein bis zwei Jahren für etwa 34.000 € pro Tier verkauft werden können.
Der Fang und der Verkauf von Großen Tümmlern aus der letzten Saison (2014/2015) bringt den Delfinkillern und Händlern etwa 1,3 Millionen € ein.
In den Jahren zuvor konnte noch ein Vielfaches davon erzielt werden, weil die Fänge der lukrativen Großen Tümmler um 66 % zur letzten Saison (2013/2014) und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 zurück ging!
Dies betrifft nur den Handel mit den Großen Tümmlern.
In der Treibjagd-Saison 2014/2015 wurden in Taiji insgesamt 2 Grindwale, 7 Rundkopf-Delfine, 24 Schlankdelfine, 6 Pazifische Weißseiten-Delfine und 41 Große Tümmler in Gefangenschaft genommen.
Die in Gefangenschaft genommenen Grindwale und Rundkopf-Delfine sind für die weltweite Delfinarien-Industrie nicht von Interesse und zum Teil auch in Japan unverkäuflich, weil es keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere gibt. Sie werden in den Meerwasser-Gehegen des Wal-Museums in Taiji verbleiben, weil sich dieses gerne mit seltenen Exemplaren gegenüber anderen japanischen Delfinarien hervorheben möchte. Ebenso verbleiben die Tiere mit einem Gen-Defekt im Wal-Museum. Der Albino Große Tümmler „Angel“, der im Februar 2014 gefangen und für 500.000,- € zum Verkauf angeboten wurde, befindet sich nach wie vor im Wal-Museum.
Schlankdelfine eignen sich auch nicht sonderlich für die Haltung in Gefangenschaft und werden nur für Delfinarien in Japan gefangen. Im Moment wird in Taiji mit den jetzt gefangenen Tieren dieser Art versucht, sie länger am Leben zu halten, um sie für den japanischen Markt „salonfähiger“ zu machen.
Pazifische Weißseiten-Delfine sind selten und deshalb für die Delfinarien-Betreiber zwar interessant, aber der Erwerb ist mit einem hohen Risiko behaftet. Obwohl die Pazifischen Weißseiten-Delfine in Gefangenschaft 20 Jahre alt werden können, sterben die meisten von ihnen innerhalb des ersten Jahres.
Der Verkauf von wildgefangenen Delfinen ist definitiv lukrativer als der Verkauf des Fleisches von getöteten Tieren!
20.05.15 - Kein Ende der Delfin-Treibjagden in Japan in Sicht!
Ein großer Bluff der WAZA und JAZA?
Schon seit Jahren steht der Welt-Verband der Zoos und Aquarien (WAZA) in der Kritik, nicht ernsthaft gegen die grausamen Delfin-Treibjagden in Taiji/Japan vorzugehen, obwohl ihm die Möglichkeiten dafür zur Verfügung standen, denn einer der Mitglieds-Verbände ist auch die JAZA, der japanische Zoo- und Aquarien-Verband (89 Zoos und 63 Aquarien).
Vor wenigen Wochen drohte die WAZA der JAZA mit dem Ausschluss, falls deren japanischen Mitglieder weiterhin an dem Kauf von Delfinen aus Taiji festhalten sollten. Die WAZA setzte der JAZA dazu ein Frist, um sich bis zum 21.05.2015 darüber zu erklären. Der Ausschluss aus der WAZA hätte für die JAZA unter anderem bedeutet, dass sie sich an der Zucht von seltenen Tieren, die über internationale Kooperationen laufen, nicht mehr hätte beteiligen können.
Nun vermeldete die Nachrichtenagentur Kyodo, dass die Mehrheit der JAZA-Mitglieder bereit ist, zukünftig keine Delfine mehr aus den blutigen Delfin-Treibjagden aus Taji mehr zu erwerben. Das ist eigentlich begrüßenswert und dennoch hat diese Entscheidung mehrere Haken!
Weltweit begrüßen die Medien den Entschluss der JAZA, Tierschützer feiern und sehen bereits das Ende der Delfin-Treibjagden in Taiji in naher Zukunft in Sicht.
Wir sehen hinter der Entscheidung der JAZA eigentlich keine großen Veränderungen für die Delfintreibjagden in Japan und vermuten dahinter gar nur einen großen Bluff der Zoo-Verbände!
Es steht zu befürchten, dass der Versuch unternommen wird, noch viel mehr Delfine in Taiji abzuschlachten als bisher!
Betrachten wir einmal die Tötungen und auf die Fänge von Delfinen, die in den letzten Jahren in Taiji für die weltweite Delfinarien-Industrie in Gefangenschaft genommen worden sind:
Saison 2014/2015: 751 getötet – 80 in Gefangenschaft – gesamt 831
Saison 2013/2014: 834 getötet – 158 in Gefangenschaft – gesamt 992
Saison 2012/2013: 899 getötet – 247 in Gefangenschaft – gesamt 1.146
Große Tümmler, die in Gefangenschaft genommen wurden:
Saison 2014/2015: 41
Saison 2013/2014: 121
Saison 2012/2013: 156
Im Detail für die Saison 2014/2015:
In Gefangenschaft genommen wurden:
2 Grindwale, 7 Rundkopf-Delfine, 24 Schlankdelfine, 6 Pazifische Weißseiten-Delfine und 41 Große Tümmler
Die in Gefangenschaft genommenen Grindwale und Rundkopf-Delfine sind für die weltweite Delfinarien-Industrie nicht von Interesse und zum Teil auch in Japan unverkäuflich, weil es keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere gibt. Sie werden in den Meerwasser-Gehegen des Wal-Museums in Taiji verbleiben, weil sich dieses gerne mit seltenen Exemplaren gegenüber anderen japanischen Delfinarien hervorheben möchte. Ebenso verbleiben die Tiere mit einem Gen-Defekt im Wal-Museum. Der Albino Große Tümmler „Angel“, der im Februar 2014 gefangen und für 500.000,- € zum Verkauf angeboten wurde, befindet sich nach wie vor im Wal-Museum.
Schlankdelfine eignen sich auch nicht sonderlich für die Haltung in Gefangenschaft und werden nur für Delfinarien in Japan gefangen. Im Moment wird in Taiji mit den jetzt gefangenen Tieren dieser Art versucht, sie länger am Leben zu halten, um sie für den japanischen Markt „salonfähiger“ zu machen.
Pazifische Weißseiten-Delfine sind selten und deshalb für die Delfinarien-Betreiber zwar interessant, aber der Erwerb ist mit einem hohen Risiko behaftet. Obwohl die Pazifischen Weißseiten-Delfine in Gefangenschaft 20 Jahre alt werden können, sterben die meisten von ihnen innerhalb des ersten Jahres.
Der Große Tümmler, bekannt geworden durch die TV-Serie „Flipper“, ist die gefragteste Art der weltweiten Delfinarien-Industrie.
(Den Rückgang der Tötungszahlen, die Halbierung der Lebendfänge zur vorigen Saison und der Rückgang der Fänge der lukrativen Großen Tümmler um 66 % zur letzten Saison und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 schreiben wir zum großen Teil der Vergrämergeräte (Pinger) zu, die wir vor der Fangsaison im Küstenbereich vor Taiji platziert hatten. Die Pinger sind die einzige Möglichkeit, den Delfinfängen vor Ort zu begegnen und die Fang- und Tötungszahlen zu reduzieren.)
Die 37 japanischen Aquarien, die der JAZA angeschlossen sind, kaufen etwa 20 Delfine im Jahr in Taiji. Hier wird sehr deutlich, dass die Nachfrage der japanischen Delfinarien nach wildgefangenen Delfinen nicht sehr erheblich ist! Der Großteil der in Taiji gefangenen Delfine wird ins Ausland verkauft!
Für das Jahr 2013 liegen uns diese Zahlen der japanischen Regierung vor:
78 Delfine wurden nach Russland (15), Ukraine (20 untrainiert), China (32), Süd-Korea (6) und Vietnam (5) verkauft.
Der Gesamtverkaufspreis lag bei 278.059.000 japanischen YEN, was umgerechnet etwa 2.060.630,- € sind.
Im Durchschnitt wurde für einen Delfin 26.418,- € bezahlt.
Folglich würde durch den Ausfall der 20 Delfine, welche die etwa 30 JAZA-Delfinarien im Jahr in Taiji kaufen, den dortigen Fischern und angeschlossenen Händlern etwa 530.000 € Verlust einbringen, was sicherlich nicht zum Zusammenbruch dieser „Branche“ in Taiji führen wird!
Für die Fischer in Taiji könnte dieser Verkaufs-Ausfall bedeuten, dass sie nun noch mehr Delfine töten, als bisher, um über den Fleischverkauf diesen Verlust zu kompensieren!
In Japan gibt es 54 Anlagen, in denen Delfine in Gefangenschaft gehalten werden. 17 Delfinarien sind keine JAZA-Mitlieder und stehen außerhalb jeglicher Kontrolle des japanischen Verbandes. Sie können weiterhin Delfine in Taiji kaufen.
Der japanische Zoo-Verband hat angekündigt, dass er nun auch mehr auf die Zucht Wert legen würden. Dies bedeutet, dass zukünftig vermehrt Delfine und auch Gen-Material unterhalb der Delfinarien-Betreiber ausgetauscht werden. Können die WAZA und die JAZA ausschließen, dass dabei nicht doch weitere wildgefangene Delfine aus Taiji in die von den JAZA-Mitgliedern betriebenen Anlagen gelangen? Wohl nicht!
Die WAZA und die JAZA fühlen sich nun aus dem Schneider und können wohl nun jegliche Mitverantwortung für die Delfin-Treibjagden in Taiji von sich weisen!
Doch so einfach sollte es ihnen nicht gemacht werden!
Der Entschluss, dass die japanischen Mitglieder der JAZA zukünftig keine Delfine mehr aus Taiji kaufen, bedeutet nicht, dass sie gar keine wildgefangenen Delfine mehr aus japanischen Treibjagden kaufen!
Neben Taiji gibt es auch noch ein weiteres Fischerdorf, welche eine Lizenz zum Küsten-Delfinfang besitzt! Dieser Ort liegt einige Hundert Kilometer von Taiji entfernt und heißt Futo.
Dort wurden zwar die Tötungen von Delfinen seit mehr als 10 Jahren eingestellt, aber die Jagd und der Fang von Großen Tümmlern scheinen dort fortgesetzt zu werden.
In 2010 besuchten wir diesen Ort und im Hafenbereich fielen uns 10 Treibjagdboote auf, deren Art auch in Taiji eingesetzt wird.
Nur wenige Kilometer von Futo entfernt entdeckten wir ein bis dahin völlig unbekanntes Abrichtungsgehege für Delfine im Hafen von Ito.
Fünf Große Tümmler waren in diesem engen Gehege eingesperrt. Sie wurden abgerichtet und wohl für den Verkauf an Delfinarien vorbereitet.
Woher diese Delfine stammen, erschloss sich uns kaum. In unserem Hotel äußerte sich die Hotelleitung dazu, dass sie dort vor der Küste gefangen wurden. Dies konnte zwar nirgendwo offiziell bestätigt werden, aber es ist sehr wahrscheinlich, denn auch ein Fischer teilte uns mit, dass dort in 2010 insgesamt 10 Delfine gefangen wurden.
Es ist kaum vorstellbar, dass die Delfine von Taiji aus mehrere Hundert Kilometer durch Japan transportiert werden, um sie dann in Ito als Showdelfine abzurichten, wenn sich dort vor der Küste selbst auch Delfine befinden. Die Treibjagdboote im Hafen von Futo hatten sicherlich auch einen Zweck.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass zukünftig die Delfinfänge in Futo wieder in einem größeren Umfang stattfinden werden, denn bei einer Polizei-Übung im dortigen Hafen wurde letztes Jahr die Abwehr von Demonstranten geprobt!
Falls die 30 Aquarien, die der JAZA angeschlossen sind, ihre im Jahr 20 notwendigen Delfine anstatt in Taiji nun in Futo/Ito kaufen, dann würde sich die ganze Entscheidung der heutigen Abstimmung als großer Bluff der WAZA/JAZA entpuppen! Die JAZA wäre glaubwürdiger, wenn sie zusichern würde, dass ihre Mitglieder überhaupt keine wildgefangenen Delfine mehr aufnehmen würden. Seitens der WAZA besteht auch hier noch kräftig Nachholbedarf!
ProWal wird seine Vergrämeraktionen in Taiji zum Schutz der Delfine fortsetzen, denn durch die reduzierten Fänge in der letzten Saison und den dadurch entstandenen Verlusten in Millionenhöhe stehen die Fischer und auch die Händler in Taiji auch durch die weltweite Delfinarien-Industrie mächtig unter Druck, um wieder mehr Delfine zu fangen.
Noch nie gab es einen so großen Bedarf an Delfinen seitens der weltweiten Delfinarien-Industrie. Neue Delfinarien, wie in Thailand und in Marokko, sind geplant.
106 Delfinarien weltweit haben in der Vergangenheit bereits wildgefangene Delfine aus Taiji erworben und die Nachfrage nach weiteren Tieren in China, Korea, Taiwan, Philippinen, Russland, Georgien, Ukraine, Saudi-Arabien, Arabische Emirate, Iran, Ägypten, Tunesien und in der Türkei wird nicht geringer!