ONLINE-PROTEST ZUM SCHUTZ DER DELFINE IN JAPAN ZUM SOFORT-MITMACHEN!
(Text in Deutsch und Englisch – Text in German and English)
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Wir fordern die WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) auf, dass sich alle seine Mitglieder dazu verpflichten, keine Delfine mehr in Japan zu kaufen!
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Hintergrund:
Der japanische Zoo- und Aquarienverband JAZA (Japan Association of Zoos and Aquariums) hat sich am 20.05.2015 gegenüber dem Welt-Verband der Zoos und Aquarien (WAZA) dazu verpflichtet, keinerlei Geschäftsbeziehungen mehr mit dem Fischerort Taiji einzugehen. Dies bedeutet konkret, dass die 37 japanischen Delfinarien, die Mitglied in der JAZA sind, keine wildgefangenen Delfine mehr aus Taiji kaufen werden, die dort bei den grausamen Delfin-Treibjagden gefangen wurden.
In den letzten Jahren kauften diese japanischen Delfinarien etwa 20 Delfine im Jahr in Taiji, was nur ein kleiner Teil ausmacht, die von dort insgesamt verkauft werden.
Die meisten in Taiji gefangenen Delfine werden ins Ausland verkauft, auch an Delfinarien, die Mitglieder der WAZA sind!
Es ist nun enorm wichtig, dass sich die WAZA dafür einsetzt, dass sich alle seiner Mitglieder dazu verpflichten, zukünftig keine Delfine mehr in Japan zu kaufen!
E-Mail-Aktion:
Bitte senden Sie den untenstehenden und schon vorformulierten Brief oder einen eigenen Text IN ENGLISCHER SPRACHE an die genannten Adressen der WAZA und seiner Mitgliedsverbände.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme zum Schutz der Delfine in Japan!
Mehr Informationen über die grausamen Treibjagden erfahren Sie hier:
Die oscarprämierte Dokumentation "The Cove - Die Bucht" in voller Länge:
I very much welcome and am thankful for your efforts in ensuring that the JAZA and its members are committed to no longer purchasing dolphins from Taiji/Japan in future and to not entering into any business relationships with this fishing village.
By doing this JAZA has taken an important step in protecting the dolphins.
However, to underline the credibility of WAZA, you also have the duty to play your part.
Please demand that all your member associations and members likewise commit to no longer purchasing dolphins in Japan!
Yours faithfully
(Signature)
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Übersetzung des Briefes in Deutsch:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich begrüße es sehr und möchte mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie sich dafür eingesetzt haben, dass sich die JAZA und seine Mitglieder dazu verpflichtet haben, in Zukunft keine Delfine mehr aus Taiji/Japan zu erwerben und auch keinerlei Geschäftsbeziehungen mehr mit diesem Fischerort einzugehen.
Die JAZA hat damit einen wichtigen Schritt zum Schutz der Delfine unternommen!
Um jedoch auch die Glaubwürdigkeit der WAZA zu unterstreichen, stehen nun auch Sie in der Pflicht, auch Ihren Teil dazu beizutragen!
Bitte fordern Sie alle Ihre Mitgliedsverbände und Mitglieder auf, dass Sie sich ebenfalls dazu verpflichten, in Zukunft keine Delfine mehr in Japan zu erwerben!
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
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TEXT IN ENGLISH:
ONLINE PROTEST TO PROTECT DOLPHINS IN JAPAN. JOIN IN NOW!
We demand that the WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) commits all its members not to buy any more dolphins in Japan.
Background:
On 20/05/2015 the Japan Association of Zoos and Aquariums pledged to the World Association of Zoos and Aquariums to no longer enter into business relations with the fishing village of Taiji. This means that the 37 Japanese dolphinariums, which are members of JAZA, will no longer buy dolphins from Taiji, which were caught in the wild during the brutal dolphin hunt.
Over the past years these Japanese dolphinariums purchased approximately 20 dolphins annually in Taiji, which only makes up a small proportion of what is sold there.
Most of the dolphins caught in Taiji will be sold abroad, also to dolphinariums who are members of WAZA!
It is extremely important that WAZA commits all its members not to buy any more dolphins in Japan!
Please send the pre-formulated letter below or your own text to the specified addresses of WAZA and its member associations.
Many thanks for helping to protect the dolphins in Japan.
More information about the brutal hunt can be found here:
The full length Oscar premiered documentation “The Cove – Die Bucht”:
I very much welcome and am thankful for your efforts in ensuring that the JAZA and its members are committed to no longer purchasing dolphins from Taiji/Japan in future and to not entering into any business relationships with this fishing village.
By doing this JAZA has taken an important step in protecting the dolphins.
However, to underline the credibility of WAZA, you also have the duty to play your part.
Please demand that all your member associations and members likewise commit to no longer purchasing dolphins in Japan!
Yours faithfully
(Signature)
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08.09.15 - Alles wie gehabt. Der Weltzooverband (WAZA) hat versagt. Der größte Delfinhändler in Taiji, das Wal-Museum, tritt aus dem japanischen Zoo-Verband aus, um die Vorgaben der WAZA, keine wildgefangene Delfine aus den brutalen Delfin-Treibjagden mehr zu erwerben, zu umgehen. Im Wal-Museum werden die nach ihrem Fang und aus ihren Familien-Verbänden herausgerissenen traumatisierten Delfine unter brutalsten Methoden abgerichtet. Delfine, welche diese Tortur überleben, werden für mehrere zehntausend Dollar an die weltweite Delfinarien-Industrie verkauft - http://www3.nhk.or.jp/nhkworld/english/news/20150908_05.html
27.05.15 - Manipulation der Öffentlichkeit in Japan durch falsche Aussagen einer japanischen Tageszeitung über die Delfin-Jagd in Taiji!
In diesem Online-Artikel ist zu lesen:
„Die Belieferung von Aquarien mit Lebendtieren stelle nur einen geringen Teil der Einnahmen aus der Delfinjagd dar, die meisten Delfine würden zum Verzehr gefangen, berichtete die Onlineausgabe der japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" am Mittwoch.“
Dass die meisten Delfine zum Verzehr gefangen werden, das stimmt.
Falsch hingegen ist definitiv, dass die Belieferung von Aquarien mit Lebendtieren nur einen geringen Teil der Einnahmen aus der Delfinjagd darstellen.
Dazu haben wir schon am Ende der Delfin-Treibjagd-Saison 2014/2015 folgendes veröffentlicht:
Laden-Verkaufspreis Delfinfleisch - 2015:
Preis: 2,00 – 2,60 €/Kilogramm
Fleischgewicht der 751 getöteten Tiere von fünf Arten:
Etwa 68.000 Kilogramm
Gesamterlös Ladenverkauf: 136.000 € - 176.800 €
Durchschnitt: 180 € - 235 € pro getötetem Tier
Der Verkauf des Fleisches der getöteten Delfine deckt bei langem nicht die Kosten zur Unterhaltung der Treibjagdflotte von 12 Booten.
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Durchschnitts-Verkaufspreise verkaufter und exportierter Delfine aus Japan (2013):
Für einen untrainierten Delfin: 8.000 €
Für einen trainierten/abgerichteten Delfin: 34.000 €
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Von den 41 Großen Tümmlern, die in der letzten Treibjagd-Saison (2014/2015) in Taiji gefangen wurden, sind bereits mindestens 4 Delfine untrainiert an Delfinarien verkauft worden. Der Erlös beträgt pro Tier etwa 8.000 €. Die restlichen Großen Tümmler werden, falls sie die grausame Zeit ihrer Abrichtung überhaupt überleben, nach etwa ein bis zwei Jahren für etwa 34.000 € pro Tier verkauft werden können.
Der Fang und der Verkauf von Großen Tümmlern aus der letzten Saison (2014/2015) bringt den Delfinkillern und Händlern etwa 1,3 Millionen € ein.
In den Jahren zuvor konnte noch ein Vielfaches davon erzielt werden, weil die Fänge der lukrativen Großen Tümmler um 66 % zur letzten Saison (2013/2014) und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 zurück ging!
Dies betrifft nur den Handel mit den Großen Tümmlern.
In der Treibjagd-Saison 2014/2015 wurden in Taiji insgesamt 2 Grindwale, 7 Rundkopf-Delfine, 24 Schlankdelfine, 6 Pazifische Weißseiten-Delfine und 41 Große Tümmler in Gefangenschaft genommen.
Die in Gefangenschaft genommenen Grindwale und Rundkopf-Delfine sind für die weltweite Delfinarien-Industrie nicht von Interesse und zum Teil auch in Japan unverkäuflich, weil es keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere gibt. Sie werden in den Meerwasser-Gehegen des Wal-Museums in Taiji verbleiben, weil sich dieses gerne mit seltenen Exemplaren gegenüber anderen japanischen Delfinarien hervorheben möchte. Ebenso verbleiben die Tiere mit einem Gen-Defekt im Wal-Museum. Der Albino Große Tümmler „Angel“, der im Februar 2014 gefangen und für 500.000,- € zum Verkauf angeboten wurde, befindet sich nach wie vor im Wal-Museum.
Schlankdelfine eignen sich auch nicht sonderlich für die Haltung in Gefangenschaft und werden nur für Delfinarien in Japan gefangen. Im Moment wird in Taiji mit den jetzt gefangenen Tieren dieser Art versucht, sie länger am Leben zu halten, um sie für den japanischen Markt „salonfähiger“ zu machen.
Pazifische Weißseiten-Delfine sind selten und deshalb für die Delfinarien-Betreiber zwar interessant, aber der Erwerb ist mit einem hohen Risiko behaftet. Obwohl die Pazifischen Weißseiten-Delfine in Gefangenschaft 20 Jahre alt werden können, sterben die meisten von ihnen innerhalb des ersten Jahres.
Der Verkauf von wildgefangenen Delfinen ist definitiv lukrativer als der Verkauf des Fleisches von getöteten Tieren!
27.05.15 - Japans Zuchtbemühungen für Delfine sind nicht nachhaltig - Von 10 Geburten in japanischen Delfinarien im Jahr 2014 waren bereits am Ende des Jahres nur noch 4 Delfine am Leben.
Einige japanische Delfinarien-Betreiber, welche bisher als Mitglied der JAZA angehörten, treten nun aus der WAZA aus, um weiterhin wildgefangene Delfine in Taiji kaufen zu können. Die kürzliche Zusage des japanischen Zoo- und Aquarien-Verbandes JAZA an den Welt-Verband WAZA, keine Delfine mehr in Taiji zu kaufen, ist damit als eine reine PR-Ente entlarvt und reine Makulatur. Die WAZA verurteilt zwar die Delfinfänge in Taiji, aber eine Verpflichtung, dass alle seiner Mitgliedsverbände und Mitglieder zukünftig keine Delfine mehr in Japan kaufen werden, gab der Welt-Verband (bisher noch) nicht ab. Der Kauf von Delfinen aus Fängen in Futo/Ito ist für die JAZA-Mitglieder damit nicht ausgeschlossen!
Eine Einschränkung der Delfinjagd in Taiji ist nicht zu erwarten, weil die meisten in Taiji gefangenen Delfine ins Ausland verkauft werden. Viele von diesen Delfinarien gehören der WAZA nicht als Mitglied an und sind außerhalb jeglicher Kontrolle.
Die Delfinjäger und Händler in Taiji berufen sich auf ihre Tradition Delfine und Wale zu fangen. Sicherlich werden sie auf den lukrativen Delfin-Handel nicht freiwillig verzichten -http://www.the-japan-news.com/news/article/0002176846
20.05.15 - Kein Ende der Delfin-Treibjagden in Japan in Sicht!
Ein großer Bluff der WAZA und JAZA?
Schon seit Jahren steht der Welt-Verband der Zoos und Aquarien (WAZA) in der Kritik, nicht ernsthaft gegen die grausamen Delfin-Treibjagden in Taiji/Japan vorzugehen, obwohl ihm die Möglichkeiten dafür zur Verfügung standen, denn einer der Mitglieds-Verbände ist auch die JAZA, der japanische Zoo- und Aquarien-Verband (89 Zoos und 63 Aquarien).
Vor wenigen Wochen drohte die WAZA der JAZA mit dem Ausschluss, falls deren japanischen Mitglieder weiterhin an dem Kauf von Delfinen aus Taiji festhalten sollten. Die WAZA setzte der JAZA dazu ein Frist, um sich bis zum 21.05.2015 darüber zu erklären. Der Ausschluss aus der WAZA hätte für die JAZA unter anderem bedeutet, dass sie sich an der Zucht von seltenen Tieren, die über internationale Kooperationen laufen, nicht mehr hätte beteiligen können.
Nun vermeldete die Nachrichtenagentur Kyodo, dass die Mehrheit der JAZA-Mitglieder bereit ist, zukünftig keine Delfine mehr aus den blutigen Delfin-Treibjagden aus Taji mehr zu erwerben. Das ist eigentlich begrüßenswert und dennoch hat diese Entscheidung mehrere Haken!
Weltweit begrüßen die Medien den Entschluss der JAZA, Tierschützer feiern und sehen bereits das Ende der Delfin-Treibjagden in Taiji in naher Zukunft in Sicht.
Wir sehen hinter der Entscheidung der JAZA eigentlich keine großen Veränderungen für die Delfintreibjagden in Japan und vermuten dahinter gar nur einen großen Bluff der Zoo-Verbände!
Es steht zu befürchten, dass der Versuch unternommen wird, noch viel mehr Delfine in Taiji abzuschlachten als bisher!
Betrachten wir einmal die Tötungen und auf die Fänge von Delfinen, die in den letzten Jahren in Taiji für die weltweite Delfinarien-Industrie in Gefangenschaft genommen worden sind:
Saison 2014/2015: 751 getötet – 80 in Gefangenschaft – gesamt 831
Saison 2013/2014: 834 getötet – 158 in Gefangenschaft – gesamt 992
Saison 2012/2013: 899 getötet – 247 in Gefangenschaft – gesamt 1.146
Große Tümmler, die in Gefangenschaft genommen wurden:
Saison 2014/2015: 41
Saison 2013/2014: 121
Saison 2012/2013: 156
Im Detail für die Saison 2014/2015:
In Gefangenschaft genommen wurden:
2 Grindwale, 7 Rundkopf-Delfine, 24 Schlankdelfine, 6 Pazifische Weißseiten-Delfine und 41 Große Tümmler
Die in Gefangenschaft genommenen Grindwale und Rundkopf-Delfine sind für die weltweite Delfinarien-Industrie nicht von Interesse und zum Teil auch in Japan unverkäuflich, weil es keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere gibt. Sie werden in den Meerwasser-Gehegen des Wal-Museums in Taiji verbleiben, weil sich dieses gerne mit seltenen Exemplaren gegenüber anderen japanischen Delfinarien hervorheben möchte. Ebenso verbleiben die Tiere mit einem Gen-Defekt im Wal-Museum. Der Albino Große Tümmler „Angel“, der im Februar 2014 gefangen und für 500.000,- € zum Verkauf angeboten wurde, befindet sich nach wie vor im Wal-Museum.
Schlankdelfine eignen sich auch nicht sonderlich für die Haltung in Gefangenschaft und werden nur für Delfinarien in Japan gefangen. Im Moment wird in Taiji mit den jetzt gefangenen Tieren dieser Art versucht, sie länger am Leben zu halten, um sie für den japanischen Markt „salonfähiger“ zu machen.
Pazifische Weißseiten-Delfine sind selten und deshalb für die Delfinarien-Betreiber zwar interessant, aber der Erwerb ist mit einem hohen Risiko behaftet. Obwohl die Pazifischen Weißseiten-Delfine in Gefangenschaft 20 Jahre alt werden können, sterben die meisten von ihnen innerhalb des ersten Jahres.
Der Große Tümmler, bekannt geworden durch die TV-Serie „Flipper“, ist die gefragteste Art der weltweiten Delfinarien-Industrie.
(Den Rückgang der Tötungszahlen, die Halbierung der Lebendfänge zur vorigen Saison und der Rückgang der Fänge der lukrativen Großen Tümmler um 66 % zur letzten Saison und zu 75 % zur Fangsaison 2012/2013 schreiben wir zum großen Teil der Vergrämergeräte (Pinger) zu, die wir vor der Fangsaison im Küstenbereich vor Taiji platziert hatten. Die Pinger sind die einzige Möglichkeit, den Delfinfängen vor Ort zu begegnen und die Fang- und Tötungszahlen zu reduzieren.)
Die 37 japanischen Aquarien, die der JAZA angeschlossen sind, kaufen etwa 20 Delfine im Jahr in Taiji. Hier wird sehr deutlich, dass die Nachfrage der japanischen Delfinarien nach wildgefangenen Delfinen nicht sehr erheblich ist! Der Großteil der in Taiji gefangenen Delfine wird ins Ausland verkauft!
Für das Jahr 2013 liegen uns diese Zahlen der japanischen Regierung vor:
78 Delfine wurden nach Russland (15), Ukraine (20 untrainiert), China (32), Süd-Korea (6) und Vietnam (5) verkauft.
Der Gesamtverkaufspreis lag bei 278.059.000 japanischen YEN, was umgerechnet etwa 2.060.630,- € sind.
Im Durchschnitt wurde für einen Delfin 26.418,- € bezahlt.
Folglich würde durch den Ausfall der 20 Delfine, welche die etwa 30 JAZA-Delfinarien im Jahr in Taiji kaufen, den dortigen Fischern und angeschlossenen Händlern etwa 530.000 € Verlust einbringen, was sicherlich nicht zum Zusammenbruch dieser „Branche“ in Taiji führen wird!
Für die Fischer in Taiji könnte dieser Verkaufs-Ausfall bedeuten, dass sie nun noch mehr Delfine töten, als bisher, um über den Fleischverkauf diesen Verlust zu kompensieren!
In Japan gibt es 54 Anlagen, in denen Delfine in Gefangenschaft gehalten werden. 17 Delfinarien sind keine JAZA-Mitlieder und stehen außerhalb jeglicher Kontrolle des japanischen Verbandes. Sie können weiterhin Delfine in Taiji kaufen.
Der japanische Zoo-Verband hat angekündigt, dass er nun auch mehr auf die Zucht Wert legen würden. Dies bedeutet, dass zukünftig vermehrt Delfine und auch Gen-Material unterhalb der Delfinarien-Betreiber ausgetauscht werden. Können die WAZA und die JAZA ausschließen, dass dabei nicht doch weitere wildgefangene Delfine aus Taiji in die von den JAZA-Mitgliedern betriebenen Anlagen gelangen? Wohl nicht!
Die WAZA und die JAZA fühlen sich nun aus dem Schneider und können wohl nun jegliche Mitverantwortung für die Delfin-Treibjagden in Taiji von sich weisen!
Doch so einfach sollte es ihnen nicht gemacht werden!
Der Entschluss, dass die japanischen Mitglieder der JAZA zukünftig keine Delfine mehr aus Taiji kaufen, bedeutet nicht, dass sie gar keine wildgefangenen Delfine mehr aus japanischen Treibjagden kaufen!
Neben Taiji gibt es auch noch ein weiteres Fischerdorf, welche eine Lizenz zum Küsten-Delfinfang besitzt! Dieser Ort liegt einige Hundert Kilometer von Taiji entfernt und heißt Futo.
Dort wurden zwar die Tötungen von Delfinen seit mehr als 10 Jahren eingestellt, aber die Jagd und der Fang von Großen Tümmlern scheinen dort fortgesetzt zu werden.
In 2010 besuchten wir diesen Ort und im Hafenbereich fielen uns 10 Treibjagdboote auf, deren Art auch in Taiji eingesetzt wird.
Nur wenige Kilometer von Futo entfernt entdeckten wir ein bis dahin völlig unbekanntes Abrichtungsgehege für Delfine im Hafen von Ito.
Fünf Große Tümmler waren in diesem engen Gehege eingesperrt. Sie wurden abgerichtet und wohl für den Verkauf an Delfinarien vorbereitet.
Woher diese Delfine stammen, erschloss sich uns kaum. In unserem Hotel äußerte sich die Hotelleitung dazu, dass sie dort vor der Küste gefangen wurden. Dies konnte zwar nirgendwo offiziell bestätigt werden, aber es ist sehr wahrscheinlich, denn auch ein Fischer teilte uns mit, dass dort in 2010 insgesamt 10 Delfine gefangen wurden.
Es ist kaum vorstellbar, dass die Delfine von Taiji aus mehrere Hundert Kilometer durch Japan transportiert werden, um sie dann in Ito als Showdelfine abzurichten, wenn sich dort vor der Küste selbst auch Delfine befinden. Die Treibjagdboote im Hafen von Futo hatten sicherlich auch einen Zweck.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass zukünftig die Delfinfänge in Futo wieder in einem größeren Umfang stattfinden werden, denn bei einer Polizei-Übung im dortigen Hafen wurde letztes Jahr die Abwehr von Demonstranten geprobt!
Falls die 30 Aquarien, die der JAZA angeschlossen sind, ihre im Jahr 20 notwendigen Delfine anstatt in Taiji nun in Futo/Ito kaufen, dann würde sich die ganze Entscheidung der heutigen Abstimmung als großer Bluff der WAZA/JAZA entpuppen! Die JAZA wäre glaubwürdiger, wenn sie zusichern würde, dass ihre Mitglieder überhaupt keine wildgefangenen Delfine mehr aufnehmen würden. Seitens der WAZA besteht auch hier noch kräftig Nachholbedarf!
ProWal wird seine Vergrämeraktionen in Taiji zum Schutz der Delfine fortsetzen, denn durch die reduzierten Fänge in der letzten Saison und den dadurch entstandenen Verlusten in Millionenhöhe stehen die Fischer und auch die Händler in Taiji auch durch die weltweite Delfinarien-Industrie mächtig unter Druck, um wieder mehr Delfine zu fangen.
Noch nie gab es einen so großen Bedarf an Delfinen seitens der weltweiten Delfinarien-Industrie. Neue Delfinarien, wie in Thailand und in Marokko, sind geplant.
106 Delfinarien weltweit haben in der Vergangenheit bereits wildgefangene Delfine aus Taiji erworben und die Nachfrage nach weiteren Tieren in China, Korea, Taiwan, Philippinen, Russland, Georgien, Ukraine, Saudi-Arabien, Arabische Emirate, Iran, Ägypten, Tunesien und in der Türkei wird nicht geringer!