Schon seit langem weisen wir die zuständigen Behörden daraufhin, dass die Delfin-Lagune und die Gebäude ringsherum Gefahren für die Besucher und für die Tiere bergen. Abhilfe wurde bis heute kaum geschaffen.
Durch diese Türe laufen die Besucher nach der Show-Vorstellung im alten Delfinarium. Dieser Türgriff kann ins Auge gehen!
Auf der Terrasse des Restaurants oberhalb der Delfin-Lagune rutschte ein Kind von dieser Bierbank ab, stolperte dann über einen Beton-Schirmständer mit Metallteilen und fiel daraufhin auf den Boden. Der Junge schrie und weinte. Zum Glück fiel das Kind nicht über die Brüstung. Wir forden schon lange, dass auf dem Geländer eine Plexiglasscheibe installiert wird, damit weder Besucher, noch Müll dort hinunter fallen können.
Ein weiteres Kind, hier im Foto zu sehen, kletterte kurz nach diesem Unfall auf die gleiche Bierbank.
Im Blauen Salon mit der Panorama-Scheibe, in dem sich auch oft Kinder aufhalten, zählten wir neun Steckdosen, die allesamt keine Kindersicherung aufwiesen.
Es gibt zwar eine Aufsichtsperson, aber die schreitet nicht ein!
Steine und ganz Brocken rutschen, wie schon von uns im letzten Jahr festgestellt und bemängelt, von den Hängen der Delfin-Lagune ab.
Über beiden Eingängen zum "Blauen Salon" liegen Steine und Brocken, die abrutschen und auf oder neben den Wegen fallen.
Nach unserer Beschwerde in 2013 bei den zuständigen Behörden, wurde einzig diese blaue Tafel aufgestellt, die nicht ausreichend ist, um die Besucher zu schützen.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum man die Besucher wohlwissentlich nicht besser schützt. Das Wegräumen der Steine oder ein Sicherungszaun wäre kein großer Aufwand!
Kinder und Personen mit einem Herzschrittmacher sollten besser nicht mit diesem Zaun in Berührung kommen!
Anstatt Schilder aufzustellen und auf die Vernunft der Besucher zu vertrauen, wäre die Installation von Schallschutzanlagen sicherlich sinnvoller, um die Tiere vor übermäßigem Lärm zu schützen!
„Winterliche Vogelwelt im Mediterraneum“
„Ihre Hilfe für bedrohte Tierarten!“
Erst werden Delfine in der Wildbahn für die Delfinarien-Industrie gefangen und gefährdet damit freilebende Populationen, beutet die gefangenen Tiere dann bis zu ihrem Tod kommerziell aus und letztenendlich wird für den Schutz dieser Tiere noch Geld gesammelt!
Verantwortungslos ist auch der Umgang mit dem Futter für die Tiere. Auf einem Elektrofahrzeug befanden sich unbeaufsichtigt und ungeschützt tote Fische und anderes Futter in rostigen und verschmutzten Eimern!
Schon morgens um 9.00 Uhr, als der Zoo für die Besucher öffnete, fiel uns erneut der überall herumliegende Müll auf. Nicht nur rund um die Delfin-Lagune, sondern im gesamten Zoo liegt Müll herum – leider gar in fast allen Tiergehegen!
Seit langem kritisieren wir diesen Zustand und wiesen immer wieder die Behörden auf dieses Problem hin. Verbessert hat sich auch hier bis heute nichts. Die Zooleitung bestreitet gar, dass es ein Müll-Problem gibt.
Tiere können an verschlucktem Müll oder Gegenständen sterben. Erst vor vier Wochen starb der Eisbär "Anton" im Stuttgarter Zoo an einer Darmentzündung weil er Gegenstände gefressen hatte. Im Nürnberger Delfinarium starb vor Jahren ein Delfin. Nach der Obduktion wurde bei der Feststellung der Todesursache als Nebenbefund verschluckte Münzen angegeben!
Bis auf wenige Ausnahmen, dokumentierten wir herumliegenden Müll IN JEDEM Tier-Gehege, welches wir inspizierten!
Im alten Delfinarium wurde der von den Besuchern liegengelassene Müll zwischen den beiden Show-Vorführungen (13.00 und 15.00 Uhr) nicht beseitigt.
um die Delfin-Lagune, in deren Becken die Kalifornischen Seelöwen und kurzzeitig auch Delfine untergebracht sind.
(Anmerkung: Die Eintrittskarte ist von uns, um das Datum zu belegen)
Eine alte Bananenschale direkt am Lagunenbecken.
Trotz einem Rauchverbot liegen bei jeder unserer Recherchen im Lagunenbereich Zigarettenkippen herum.
Ein verantwortlicher Mitarbeiter kontrolliert weder das Rauchverbot ausreichend, noch kümmert er sich gewissenhaft um den herumliegenden Müll.
stellte eine gebrauchte Männer-Unterhose dar. Sie lag um 9.30 Uhr zuerst auf dem Boden und hing dann bis mindestens 16.00 Uhr auf einem kleinen Holzgeländer an einem Weg auf dem Delfinarium-Gelände.
Jeder Zooangestellte und Besucher, der daran vorbeiging, musste sie gesehen haben. Kopfschütteln darüber gab es nicht nur bei uns.
erstreckt sich über das gesamte Zoo-Gelände.Herumliegender Abfall bei und in den Tier-Gehegen.
Anmerkung WDSF:
Am vergangenen Freitag veröffentlichte “nordbayern” einen
Bericht über einen tragischen Vorfall, dass im Nürnberger Tiergarten ein
Pinguin qualvoll an einer achtlos weggeworfenen Zigarettenkippe gestorben ist.
Die Tierschutz-Organisation WDSF veröffentlichte jetzt Fotos auf seiner
Homepage, die den Tiergarten-Direktor Dag Encke im Rauchverbotsbereich der
Delfinlagune mit Zigarette zeigen und fordert seinen umgehenden Rücktritt (bei
der Regierung von Mittelfranken).
WDSF-Homepage
dazu:http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien/delfinarium-nuernberg/aktuell
können wir über den Tiergarten Nürnberg jedoch berichten. Nach dem Reaktorunfall im Atomkraftwerk in Tschernobyl/Ukraine wurde eine große Menge Radioaktivität freigesetzt.
„Die radioaktive Wolke, die durch die atomare Katastrophe am 26. April 1986 in Tschernobyl freigesetzt worden war, kontaminierte in Deutschland bayerischen Boden am stärksten, vor allem im Bayerischen Wald, im Münchner Umland, in den Alpen und im Pfälzer Wald.“
Siehe weitere Informationen unter:
Bayern nach Tschernobyl - Pilze und Wildschweine immer noch belastet
Bei allen unseren Recherchen, zuletzt in Japan, überprüfen wir mit einem Geigerzähler die Umgebungswerte.
Im Nürnberger Tiergarten stellten wir am 02. März 2014 keine erhöhten Werte fest.
Wir werden weitere Recherchen in diesem Zoo durchführen und dann erneut den Geigerzähler für Messungen einsetzen, um festzustellen, ob Besucher, Mitarbeiter oder Tiere erhöhten radioaktiven Belastungen ausgesetzt sind oder nicht.
Wir würden uns darüber freuen, dass sich die Verantwortlichen des Tiergartens in Nürnberg diesen Report genau ansehen und endlich Maßnahmen ergreifen, um die vielen vorhandenen Missstände zum Wohl der Besucher und der Tiere zu beseitigen!
27.08.14 - Ein Eingeständnis, welches noch einige Konsequenzen nach sich ziehen wird!
Die "Delfin-Lagune" in Nürnberg ist kein Publikumsmagnet"!
„Zum dritten Mal in Folge dürfte der Tiergarten das selbst gesetzte Ziel von 1,18 Millionen Besuchern im Jahr nicht erreichen. Direktor Dag Encke zieht die Konsequenz und richtet die wirtschaftlichen Kalkulationen auf bis zu 1,1 Millionen Gäste aus.“
Die Delfin-Lagune, als Alleinstellungsmerkmal, sollte die Besucher in Massen in die Metropol-Region Franken locken! Alle Bedenken, Gutachten und Proteste wurden schon vor dem Bau dieser 31 € Millionen teuren Fehlinvestition ignorant beiseite gekehrt.
Ein Irrtum, der Konsequenzen nach sich ziehen muss!
24.08.14- ProWal-Kundgebung gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft in Nürnberg – Zoo-Besucher empört – Zoo-Direktor verliert jeglichen Sinn für die Realität
Heute nahmen 30 Tierschutzaktivisten und Delfinfreunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der ProWal-Kundgebung vor dem Tiergarten in Nürnberg teil, um die Besucher des Zoos mit Transparenten, Informationsflyer und der aktuellen ProWal-Pressemitteilung auf die desaströse Delfinhaltung und umfangreichen Forderungen an die Behörden hinzuweisen.
1.600 Informationsflyer und ein paar Hundert Pressemitteilungen wurden an die Zoo-Besucher verteilt. Bei einigen Gesprächen stellten wir erneut fest, dass viele Besucher die Delfinhaltung in Gefangenschaft ebenfalls ablehnen und nicht mehr wieder nach Nürnberg kommen wollen, weil sie auch gezwungen werden, den Eintritt für den Zoo und das Delfinarium zusammen zu bezahlen. Früher hatten die Besucher noch die Wahl und konnten noch selbst entscheiden, ob sie für das Delfinarium noch extra eine Eintrittskarte kaufen wollten oder eben nicht. Diese Wahl haben sie nicht mehr. Viele Zoo-Besucher trugen sich deshalb auch in Unterschriftenlisten ein, um gegen die Delfinhaltung in Nürnberg zu protestieren.
Einige Besucher ließen bei uns am Informations-Pavillon auch ganz schön Dampf ab und beschwerten sich darüber, wie unfreundlich die Mitarbeiter des Zoos gewesen seien. Scheinbar scheint die Stimmung der Mitarbeiter auf einem Tiefpunkt angekommen zu sein.
Es machte gestern auch die Runde, dass der Zoo-Direktor, aufgrund der schlechten Besucherzahlen von 2013, sich um einen neuen Job im In- und Ausland beworben hätte. Ob das wirklich so ist, wissen wir nicht, könnten es uns aber sehr gut vorstellen, dass er das sinkende Schiff verlassen möchte. Die Delfin-Lagune ist, entgegen den Hoffnungen der Verantwortlichen, kein Besuchermagnet für die Stadt, sondern ein Makel und eine völlige Fehlinvestition, für die der Zoo-Direktor eine direkte Verantwortung trägt.
Der Zoo-Direktor, Dag Encke, spottet heute in einem gedruckten Zeitungs-Bericht der Nürnberger Nachrichten darüber, dass wir u.a. zum Schutz der Tiere und Besucher ein Sonnen- und Wetterschutzdach über einen Teil der Außenbecken der Delfin-Lagune fordern, da die Tiere und auch die Besucher jeder Witterung schutzlos ausgesetzt sind. Wir konnten letztes Jahr dokumentieren, wie Delfine bei einem Gewitter und einschlagenden Blitzen in der Nähe des Zoos in den Außenbecken eingesperrt waren und nicht in die alte Delfinhalle flüchten konnten, die für alle damaligen acht Tiere ohnehin viel zu klein gewesen wäre. Im Meer könnten Delfine einem Gewitter ausweichen oder tief tauchen. Das können Delfine in flachen und kleinen Betonbecken eben nicht!
Herr Encke: „Ich frage mich, wie die armen Tiere im Meer überleben konnten – so ganz Überdachung!“
Herr Encke hat den Sinn für die Realität wohl längst verloren, wenn er das offene Meer mit den kleinen Betonpfützen in seinem Zoo vergleicht!
Auf die Forderung, auch die Besucherplätze z.T. zu überdachen, weil in der Delfin-Lagune schon Besucher in der Hitze kollabiert sind, geht Herr Encke überhaupt nicht ein. Verantwortung für die Besucher würden wir anders definieren! Nicht einmal in den schlimmsten Delfinarien in der Türkei oder in der Ukraine wird den Besuchern solche Tribünenüberdachungen verweigert!
Herr Encke beschwert sich heute zudem, dass wir dem Tiergarten vorwerfen, dass sie illegal arbeiten und erwidert, dass dies eine Frechheit sei, dies zu behaupten.
Ja, wir behaupten es, auch weiterhin, weil es eben stimmt!
Im Nürnberger Tiergarten wurden von Ende 2008 bis zum Frühjahr 2012 zwei Delfine in einem nicht öffentlichen Gebäude in zwei Mini-Becken in Gefangenschaft gehalten, die den Mindest-Vorgaben des Säugetiergutachtens nicht entsprachen. Das Umweltamt hatte dem Tiergarten Nürnberg gar schriftlich auferlegt, dass er sich an die Vorgaben des Säugetiergutachtens zu halten habe!
Hier noch einmal zur Verdeutlichung:
In dem Gebäude des Delfinariums II (für Zucht und Forschung) gibt es zwei kleine Becken, welche jeweils nur eine Wassertiefe von 3,65 Meter aufweisen:
Das Becken I:
verfügt über eine Wasserfläche von 176,6 m2 und ein Wasservolumen von 626,9 m3.
Das Becken II:
verfügt über eine Wasserfläche von 78,5 m2 und ein Wasservolumen von 278,7 m3.
In dieser Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 28.07.2011 wird das Wasservolumen des Delfinariums II mit 937 Kubikmeter angegeben -http://www.tiergarten-nürnberg.de/v04/fileadmin/neu/pdf/Presse/Lagune/Delfinlagune_Details.pdf Laut dem alten Säugetiergutachten von 1996, welches auch für den Nürnberger Tiergarten verbindlich war, galten für die Haltung von bis zu fünf Delfinen bisher diese Mindestanforderungen:
Eine Wasserfläche von: 400 m2
Ein Wasservolumen von: 1.500 m3
Beides wurde in den beiden Becken des Delfinariums II den Delfinen nicht geboten und deshalb war die Haltung der beiden Tiere über einen Zeitraum von etwa 3,5 Jahr dort illegal, Herr Encke! Eine Frechheit ist, dass Sie das überhaupt zugelassen haben!
Wir danken allen aktiven Teilnehmern für die z.T. doch sehr weiten Anreisen und dem tollen und vorbildlichen Engagement gestern!
ProWal wird weiterhin alles daran setzen, dass das Delfinarium im Nürnberger Zoo mittelfristig geschlossen wird!
22.08.2014 - ProWal-Pressemitteilung
Betrieb des Nürnberger Delfinariums bald illegal? Tierschützer schalten Behörden ein
In einem zwanzig Seiten umfassenden Brief fordert die Tierschutzorganisation ProWal die zuständigen Behörden auf, konkrete Maßnahmen zu beschließen, damit der Nürnberger Tiergarten den gesetzlichen Bestimmungen für die Delfinhaltung nachkommt. Die Tierschützer fordern, neben der endgültigen Stilllegung eines kleinen nicht öffentlichen Delfinariums, auch die Abgabe von zwei Delfinen, ein Verbot der Delfinzucht und Verbesserungen für die Meeressäuger und für die Besucher.
ProWal-Geschäftsführer Andreas Morlok wird konkret: „Nachdem seit Mai die auch für das Nürnberger Delfinarium verbindlichen Vorgaben des Säugetiergutachtens gelten, werden in einem für die Besucher nicht zugänglichen Neben-Delfinarium die Mindestanforderungen für die Delfinhaltung nicht mehr erfüllt. Die beiden kleinen Becken weisen zusammen nicht einmal die Hälfte der mindestens geforderten Wasserfläche und des Wasservolumens auf! Wir fordern die endgültige Stilllegung, weil die Delfinhaltung in diesem Gebäude, in dem in den Jahren 2008 bis 2012 gar zwei Delfine eingesperrt waren, illegal ist.“
ProWal fordert die Abgabe von mindestens zwei Delfinen oder Installation einer weiteren Traglufthalle. Ist ein weiteres totes Delfinbaby vorprogrammiert?
Andreas Morlok: „Schon in wenigen Wochen, wenn über die Wintermonate eine aufblasbare Traglufthalle über zwei Außenbecken der Delfin-Lagune installiert wird, kommt der Betrieb der Anlage mit zehn Delfinen den neuen Vorgaben nicht nach! Entweder installiert der Zoo eine weitere Traglufthalle über das große Außenbecken oder er muss zwei seiner Delfine abgeben und auch die Delfinzucht einstellen, deren Verbot wir ebenfalls fordern. Es gibt schon heute Hinweise darauf, dass sich die seit 1998 erfolglosen Zuchtbemühungen fortsetzen und das nächste Delfinbaby fast keine Überlebenschance hat! In der freien Wildbahn sucht sich eine trächtige Delfinkuh eine Hebamme, die bereits Geburtserfahrungen gesammelt hat, um bei eventuell auftretenden Problemen hilfreich eingreifen zu können. Die weiblichen Delfine „Anke“, „Jenny“ und „Sunny“ hatten Totgeburten und haben kaum oder gar keine Erfahrungen und die beiden Delfine aus Duisburg „Dolly“ und „Donna“ haben noch nie eine Geburt eines anderen Delfins miterlebt.“
Gefordert wird von der Tierschutzorganisation auch eine teilweise Überdachung der Delfin-Lagune, um die Delfine und auch die Besucher vor allen Wetterbedingungen zu schützen. Ebenso sollen Musik-Konzerte im gesamten Zoo verboten werden.
ProWal wird am kommenden Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr vor dem Nürnberger Tiergarten eine öffentliche Demonstration veranstalten und auf seine umfangreichen Forderungen aufmerksam machen, die auch auf der Webseite der Tierschutzorganisation veröffentlicht wurden.
August 2014 - Heike M. Meyer zum Konzert "Serenade im Reich der Delphine - Wohlklänge für den Artenschutz" im Tiergarten Nürnberg, 18. Juli 2014 mit Martina Eisenreich & Quartett
Der Tiergarten Nürnberg hat meine Kommentare zum Konzert auf seiner Facebook-Seite gelöscht bzw. ich wurde inzwischen komplett blockiert. Somit kann man meine zahlreichen Kommentare zu diesem Konzert nicht mehr sehen. Lediglich eine Erklärung von Martina Eisenreich nach dem Konzert im Juli 2014 ist auf der Seite des Tiergarten Nürnbergs zu finden. Dort beschwert sie sich, dass sie von Seiten der Tierschützer bedrängt wurde. Dies veranlasst mich „meine Sicht der Dinge“ noch einmal aufzuschreiben. Zumal meine Videos auf YouTube wegen Nutzungsrecht auf die Musik untersagt bzw. gelöscht wurden.
Die Delfine konnten zu Beginn des Konzertes nicht alle Bereiche des Delphinariums nutzen. Mindestens 8 der großen Tümmler waren die meiste Zeit des Konzertes in den 2 sehr kleinen Becken im hinteren Bereich der sogenannten Lagune untergebracht. Die Tiere konnten einerseits nicht in das alte Delfinarium (sprich Innenbereich) und auch nicht ins große Becken der Lagune ausweichen. Das wurde ihnen durch ein Eisengitter jeweils verwehrt.
Welche Instrumente kamen bei dem Konzert zum Einsatz: Geige (mit Verstärker), Kontrabass, Schlagzeug, Harfe, E-Gitarre, Triangel, ein großes Tamburin. Die Bühne war mitten in der Lagune aufgebaut. Das Podest auf der die Gruppe stand wurde teilweise ein Stück erweitert, damit alle Instrumente Platz fanden.
Zur Lautstärke des Konzerts möchte ich anmerken, dass die Musik bis in den Außenbereich des Tiergartens zu hören war. Ich stand direkt gegenüber dem Quartett und der Betonboden vibrierte bei einigen Stücken. Besonders wenn die E-Gitarre oder das Schlagzeug zum Einsatz kamen. Von einer Serenade kann auch nicht die Rede sein, sondern die Stücke erinnerten teilweise an argentinische Tangoklänge. Freunde des Tiergarten Nürnbergs werfen mir nun vor, dass ich mich bewusst neben die Lautsprecheranlage gestellt hätte. Das stimmt aber nicht, ich stand genau dem Quartett gegenüber auf einem Betonboden. Die Lautsprecher waren in den Zuschauerrängen hinter mir angebracht.
Sowohl Delfine wie auch Seelöwen waren sichtlich erregt, als das Konzert anfing. Dies alles kann aber damit zusammenhängen, dass die Tierpfleger in Sichtweite waren und anfangs nur die Seelöwen Zugang zum großen Becken hatten, wo sie einige wenige Kunststücke vorführten. Dass das Hauptaugenmerk die Delfine sein sollten, war deutlich zu spüren. So traten die Seelöwen auch sehr schnell „von der Bühne“.
Nach ungefähr 40 Minuten des Konzertes öffnete der Cheftierpfleger das große Gitter zum Becken (Blauer Salon) und die Delfine kamen auf Kommando in das Becken geschwommen. Alle Tierpfleger hatten Eimer mit toten Fischen in den Händen und rannten am Beckenrand entlang. Die Tiere wurden nun aufgefordert Saltos, Formationssprünge und andere Kunststücke aufzuführen. Auffällig dabei war vor allem, dass die Sprünge in Formation (damit ist der Sprung gemeint, bei dem mehrere Tiere gleichzeitig und nebeneinander aus dem Wasser springen) sehr nahe an den Beckenrand heran gingen. Ein Delfin musste zudem mehrfach von einem Tierpfleger aufgefordert werden ein Kunststück zu absolvieren. Deutlich war auf einem Video von mir zu sehen, wie der Tierpfleger das Tier immer und immer wieder mit Handzeichen auffordert. Das Ganze fand zu schmissigen Klängen statt. Dann schwammen alle Delfine wieder in die kleinen Becken zurück. Das Gatter wurde wieder heruntergelassen. Den Delfinen wurden Bälle und Plastikbojen zugeworfen.
Eine etwa 20 minütige Pause folgte, in der sich die Besucher von einer Cateringfirma kulinarisch verwöhnen lassen konnten (nicht im Eintrittspreis inbegriffen). 3 Tierpfleger standen um das kleine Becken im hinteren Bereich der Lagune herum und die Besucher konnten Fragen stellen. Ein Delfin wollte in das große Becken und MOBY in den Innenbereich schwimmen. Dies blieb den beiden Tieren versagt. In der Pause wurde zudem nicht mit Ständen auf die Situation der Tiere in den Meeren aufmerksam gemacht. Vielmehr wurde ein Stand aufgebaut bei dem man diverse CD`s der Künstlerin kaufen konnte. Auch in den Gesprächen mit den Tierpflegern zeigte sich, dass man eigentlich recht wenig Ahnung über den Artenschutz der Tiere hatte. Einige Besucher traten an das Becken heran und meinten, dass man ja sehe dass es den Tieren hervorragend ginge. Dabei stieß einer der Delfine einen Plastikball immer ein paar Zentimeter vor sich hin. Alle Delfine schwammen im Kreis. Die Tierpfleger führten als Grund dass es den Tieren gut ginge, das lange Leben des Delfins MOBY an. Kein einziges Wort wurde darüber verloren, wie viele Tiere schon ihr Leben lassen mussten. Bei der Nachfrage zum ausbleibenden Nachwuchs wurden die Zuchterfolge in anderen Delfinarien aufgeführt.
Nach der Pause spielte das Quartett um Frau Eisenreich noch einige Stücke und dann entgleiste das ganze Konzert völlig.
Ein in einem Neoprenanzug bekleideter Mann stieg aus dem Wasser empor. Angetrieben von einem Delfin. Angestrahlt von mehreren Scheinwerfern fasste dieser das Tier immer wieder an beide Flipper. Ganz so wie bei einem Paartanz zwischen Menschen. Das Tier blies Wasser durch sein Atemloch empor. Der Delfin trieb teilweise auf dem Rücken durchs Wasser. Das Tier sprang über den Mann hinweg, der im Wasser trieb. Wenn das Tier die Kunststücke richtig ausführte, erklang am Ende ein Pfiff aus einer Pfeife. Am Schluss dieser Darbietung machten alle an dem Abend anwesende 8 Delfine noch einmal mit. Auch sie sprangen aus dem dunklen Wasser auf Die Zuschauerränge waren im Dunklen. Die Tiere konnten sich bei den Sprüngen also nicht einmal richtig orientieren.
Den absoluten Höhepunkt des Konzertes bildete am Ende eine völlig perfide Vorstellung, bei dem der älteste Delfin des Delfinariums Nürnberg zum Einsatz kam. Der einseitig blinde Delfin MOBY schwamm zu Frau Eisenreich ans Podium, hob sein Haupt aus dem Wasser und Frau Eisenreich sah ihm „tief in die Augen“. Nach Aussagen von Frau Eisenreich war das der emotionalste Moment des Konzertes.
Ich behaupte nun, dass alle Kunststücke mit den Delfinen schon sehr viel länger und auch nachts geprobt wurden und nicht etwa tagsüber. Nur so kann ich mir erklären, dass die Tiere auch nach Einsetzen der Dunkelheit und dem Scheinwerferlicht das Ende der Becken einschätzen lernten. Die Künstlerin und auch Besucher des Konzertes sprechen davon, dass die Delfine freiwillig bei „dieser Show“ mitmachten. Warum dann die Absperrungen in Form von Gittern? Bei allen Darbietungen wurden die Tiere mit Nahrung aus blauen Plastikeimern belohnt, die die Tierpfleger bei sich hatten.
Das Ganze fand auch noch unter dem Motto Artenschutz statt. Für mich grenzte das Alles an grobe Fahrlässigkeit den Tieren gegenüber. Nicht die Tiere standen im Vordergrund oder der Artenschutz, sondern allein das Prestige der Künstler. Im Blauen Salon spielten an dem Abend zudem unbeaufsichtigt Kinder. Sie lärmten und rannten herum ohne dem Beisein eines Erwachsenen, die vermutlich den Klängen in der Lagune lauschten. An die Tiere im Wasser dachte an diesem Abend kein Mensch und schon gar nicht an die, die in der Natur ums (Über)-Leben kämpfen. Hier standen einzig allein der Mensch und seine Belustigung im Vordergrund.
Viele Besucher schienen sichtlich erschrocken über die Veranstaltung. Aus welchen Gründen viele Gäste die Veranstaltung verließen ist mir nicht bekannt. Auch den Künstlern war durchaus bewusst, dass sich die Tiere nicht wohl fühlten. Vor allem an den Seelöwen in unmittelbarer Nähe des Podiums bemerkte man dies. Sie schwammen sehr aufgeregt herum, sprangen aus dem Wasser und wurden teils von den Tierpflegern beruhigt. Frau Eisenreich überspielte das gekonnt mit einer Geste und erntete dafür von den Konzertbesuchern auch noch einen Lacher.
Martina Eisenreich hat bereits angekündigt, auch im nächsten Jahr wieder in der Lagune des Tiergarten Nürnbergs aufzutreten. Ihre abschließende Erklärung kann noch immer auf der Facebook-Seite des Tiergarten Nürnbergs nachgelesen werden.
14.07.2014 - Platzprobleme in den letzten beiden Delfinarien in Deutschland!
Der Umzug der beiden Delfine „Dolly“ und „Donna“, die am 05.05.2014 vom Duisburger in das Nürnberger Delfinarium gebracht wurden, geschah nicht allein wegen Zuchtbemühungen, so wie es beide Zoos gerne dargestellt haben möchten, sondern noch aus einem ganz anderen Grund!
Nur zwei Tage nach dem Umzug der beiden Delfine nach Nürnberg trat das neue Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren in Kraft (07.05.2014).
Im neuen Säugetiergutachten werden unter anderem die Wasser-Fläche und das Wasser-Volumen vorgeschrieben, welche die Delfin-Becken von Delfinarien haben müssen.
Es gilt:
„Für eine sozial intakte Gruppe von bis zu 5 erwachsenen Großen Tümmlern gelten folgende Mindestmaße: Die frei zugängliche und von den Tieren voll nutzbare Gesamtfläche des Mehrbeckensystems muss mindestens 600 m2 mit einem Wasservolumen von mindestens 2.200 m3 betragen. Für jedes weitere Tier ist zusätzlich eine Wasserfläche von 75 m2 mit einem Wasservolumen von 300 m3 erforderlich.“
Das heißt, dass bei der Haltung von 9 Delfinen ist mindestens vorgeschrieben:
Eine Wasser-Fläche: 600 m2 und 4 x 75 m2 = 900 m2
Ein Wasser-Volumen: 2.200 m3 und 4 x 300 m3 = 3.400 m3
Die tatsächliche Wasser-Fläche des Duisburger Delfinariums beträgt 960 m2 und das Wasser-Volumen 3.100 m3.
Die Wasser-Fläche hätte bei 9 Delfinen gerade mal so die neuen Mindestanforderungen erfüllt - Jedoch nicht das Wasser-Volumen! Hier fehlten 300 m3!
Es musste also mindestens ein Delfin das Delfinarium Duisburg verlassen, um die Vorgaben einzuhalten! Dabei hätten aber auch sofort die Zuchtbemühungen eingestellt werden müssen, denn bei einem Zuwachs wären die Mindest-Vorgaben erneut nicht einzuhalten gewesen! Damit hätte sich der Zoo nicht mehr am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Delfine beteiligen können und dürfen!
Es mussten also zwei Delfine ihre Familie in Duisburg verlassen, um, die Vorgaben zu erfüllen und um die Zucht von Delfinen fortsetzen zu können!
Beim derzeitigen Delfin-Bestand (7 Tiere) sind eine Wasser-Fläche von 750 m2 und ein Wasser-Volumen von 2.800 m3 vorgeschrieben.
Im Duisburger Delfinarium darf also nur noch ein Delfin gezüchtet oder dazu genommen werden! Jedes weitere Tier würde die Mindest-Anforderungen für die Haltung von Delfinen nicht mehr erfüllen!
Die Probleme mit der Zucht und mit der Haltung von Delfinen in Gefangenschaft existiert für beide Delfinarien in Duisburg und Nürnberg. Die Aufnahme der beiden weiblichen Delfine im Nürnberger Delfinarium wird dort sehr bald für neue Probleme sorgen!
Es gibt Fakten, die belegen, dass die nächste Nachzucht, wie alle anderen Nachzuchtversuche seit 1998 auch, im Nürnberger Delfinarium scheitern wird und das Delfinbaby fast keine Überlebenschance hat!
Im kommenden Winter kommt der Betrieb der Anlage mit aktuellem Delfinbestand und bisherigem kleinen Tragluftzelt über nur zwei Außenbecken nicht den Vorschriften nach! Den Delfinen steht nicht einmal den mindestens vorgeschriebenen Platz zur Verfügung!
ProWal wird am 24. August eine Demonstration vor dem Nürnberger Tiergarten veranstalten.
Mehr dazu in Kürze! _________________________
Foto: Delfinarium Duisburg
21.06.2014 - ProWal-Schreiben an die zuständige Behörde - Umweltamt Nürnberg
Nürnberger Neben-Delfinarium ungeeignet für Delfinhaltung
Sehr geehrte Damen und Herren,
In dem 1989 errichteten Gebäude des Nürnberger Tiergartens (Delfinarium II – für Forschung und Zucht) wurden von 2008 bis zum Juni 2013 jahrelang zwei Delfine („Arnie“ und „Joker“) unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus dem Heidepark Soltau gehalten. Das Delfinarium II befindet sich in einem separaten Gebäude. Es ist nicht mit dem Delfinarium I (1971 erbaut) und der Delfin-Lagune (zusätzliche Außenbecken zum alten Delfinarium I - eröffnet Juni 2011) verbunden und befindet sich in einem abgeschotteten Bereich des Zoos.
Obwohl der Eigentümer der beiden Delfine („Arnie“ und „Joker“), das Vergnügungspark-Konsortium Merlin Entertainment, den Tierschutz-Organisationen ProWal und WDSF nach Protesten bestätigte, dass "Delfine nicht artgerecht in Gefangenschaft gehalten werden können", gab es die beiden Delfine 2008 an das Nürnberger Delfinarium als Leihgabe ab.
Die beiden Delfin-Brüder wurden im Juni 2013 getrennt, obwohl sie schon seit 13 Jahren zusammenlebten. „Joker“ wurde für Zuchtbemühungen in ein holländisches Delfinarium nach Harderwijk verbracht. Da es in Deutschland verboten ist, einen Delfin über einen längeren Zeitraum allein in Gefangenschaft zu halten, musste "Arnie" in das Delfinarium I (altes Delfinarium und Delfin-Lagune) umziehen und in die vorhandene Delfin-Gruppe integriert werden, was nicht einfach erschien, denn es kamen zum Zeitpunkt des Abgangs von "Joker" noch zwei Delfinbullen („Rocco“ und „Kai“) aus Holland in das Nürnberger Delfinarium. Rangkämpfe waren zu diesem Zeitpunkt schon vorprogrammiert!
Das Delfinarium II wurde im Sommer 2013 vorrübergehend stillgelegt, da sich keine Delfine mehr in diesem Gebäude befanden.
Mit der Übernahme von zwei Delfinen aus dem Delfinarium Duisburg am 5. Mai 2014 für Zuchtbemühungen, ist es absehbar, dass die Anlage in dem alten Gebäude (Delfinarium II) wieder seinen Betrieb aufnehmen könnte.
Wir fordern die endgültige Stilllegung dieses Gebäudes, da es den Tieren keinen ausreichenden Platz bietet!
Es gibt zwei kleine Becken in diesem Gebäude, welche jeweils nur 3,65 Meter tief sind:
Das Becken I:
hat eine Wasserfläche von 176,6 m2 und ein Wasservolumen von: 626,9 m3.
Das Becken II:
hat eine Wasserfläche von 78,5 m2 und ein Wasservolumen von: 278,7 m3.
Laut dem alten Säugetiergutachten von 1996 galten für die Haltung von bis zu fünf Delfinen bisher diese Mindestanforderungen:
Wasserfläche: 400 m2
Wasservolumen: 1.500 m3
Beides wurde in den kleinen Becken des Delfinariums II nicht geboten!
Laut dem neuen Säugetiergutachten vom 7. Mai 2014, welches auch von dem Präsident des Verbandes Deutscher Zoodirektoren unterzeichnet und damit als Mitglied dieses Verbandes auch für den Nürnberger Tiergarten gilt, wurden für die Haltung von Delfinen unter anderem diese Mindestanforderungen festgelegt:
"Für eine sozial intakte Gruppe von bis zu 5 erwachsenen Großen Tümmlern gelten folgende Mindestmaße: Die frei zugängliche und von den Tieren voll nutzbare Gesamtfläche des Mehrbeckensystems muss mindestens 600 m2 mit einem Wasservolumen von mindestens 2.200 m3 betragen."
Die beiden Mini-Becken des Delfinariums II weisen zusammen nicht einmal die Hälfte der mindestens geforderten Wasserfläche und des Wasservolumens auf!
Eine vorrübergehende Unterbringung von Delfinen zu Zucht oder anderen Zwecken kann in diesem Gebäude nicht hingenommen werden. Wir erinnern an die beiden Delfinbrüder „Arnie“ und „Joker“, die über Jahre in diesen winzigen Becken in Gefangenschaft gehalten wurden. Bei einem Zeitraum von über vier Jahren kann auch nicht von einer vorrübergehenden Unterbringung die Rede sein.
Laut Ihrem Schreiben/Bescheid vom 27.07.2011 an den Tiergarten Nürnberg bescheiden Sie in I. 3.: „Die Vorgaben des geltenden Gutachtens über die Haltung von Säugetieren sind einzuhalten.“
Wir möchten Sie als zuständige Behörden darum bitten, Maßnahmen in die Wege zu leiten, in dem Delfinarium II keine zukünftigen Delfinhaltungen mehr zuzulassen.
In Erwartung Ihrer baldigen Rückmeldung verbleiben wir
Ausführliche Informationen mit einem Bild-Text-Bericht über die einzelnen Delfin-Becken/Gebäude im Nürnberger Tiergarten auf der ProWal-Webseite unter:
31.05.14 - Was hat sich im Delfinarium Nürnberg ereignet?
In einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich des Nürnberger Delfinariums steht dieses zerstörte Schleusen-Gitter. Warum hat das Netz ein Loch? Hängt dies mit den dreiwöchigen Bauarbeiten an den Außenbecken der sogenannten „Delfin-Lagune“ im März 2014 zusammen, als nicht alle Delfine in den geschützten Innenbereich der alten Anlage gebracht wurden und die Delfine in Panik die Flucht ergreifen wollten, aber nicht konnten?
Der Tiergarten selbst macht keine Angaben dazu. Auch wegen mangelnder Transparenz dieser städtischen Einrichtung muss das Delfinarium im Nürnberger Zoo geschlossen werden!
13.05.14
Willkürliche Hausverbote bei Dokumentation über Haltungsmängel bei der Delfinhaltung im Nürnberger Zoo – Gerne kann kommentiert werden -
1.) Der Bericht enthält, trotz unserer an die Redaktion zugesandter Pressemitteilung von gestern, falsche Aussagen.
Um die besagten Personen, denen ihre Jahreskarten ohne Entschädigung eingezogen und ein Hausverbot verteilt wurde, handelt es sich nicht um Mitglieder von ProWal, sondern um Privatpersonen!
Siehe Pressemitteilung von gestern:
2.) Diese Aussage ist ebenfalls falsch!
„Von morgens bis abends hätten, so Direktor Encke, Mitglieder der Tierschutzorganisation „ProWal“ rund um die Delfin-Lagune fotografiert und gefilmt.“
Erstens sind diese Personen keine Mitglieder von ProWal und zweitens hat niemand, weder diese besagten Privatpersonen, noch ehrenamtliche Mitarbeiter von ProWal, von morgens bis abends rund um die Delfin-Lagune fotografiert und gefilmt!
Tatsächlich aber werden die Besucher und Mitarbeiter in der Delfin-Lagune vom Zoo selbst mittels Video-Kamera fotografiert oder gefilmt! – Ebenso am Eingang des Zoos.
3.) Auch diese Aussage ist falsch:
„Doch aus Sicht von Zoo-Direktor Encke hat der Verein den Bogen jüngst überspannt.“
ProWal ist kein Verein!
4.) Von „Psychoterror“ zu sprechen, ist absurd. Wenn uns besorgte Privatpersonen schon seit Monaten davon berichten, dass sie dokumentiert haben, dass Delfine in viel zu kleinen Becken eingesperrt werden und gegen die Vorgaben von Haltungsbedingungen verstoßen wird, dann sollte sich der Zoo-Direktor besser einmal Gedanken dazu machen, wie er diese Haltungsmängel beseitigt, anstatt unliebsame Besucher mit willkürlichen Methoden auszusperren!
Den Bogen haben nicht besorgte Zoo-Besucher oder wir überspannt, sondern der Nürnberger Zoo selbst!
Im Übrigen gibt es kein Fotografier- oder Filmverbot in dieser öffentlichen Einrichtung.
5.) Richtig ist, dass ich als Geschäftsführer von ProWal an Ostern für ein paar Stunden von Encke ein Hausverbot auferlegt bekommen habe. Begründung: Ich hätte, trotz seiner Bitte dies zu unterlassen, Zoo-Mitarbeiter fotografiert! – Belegen konnte der Zoo-Direktor dies nicht und selbst wenn ich das getan hätte, wäre es laut eigener Haussatzung nicht verboten. Jeder Besucher hat die Möglichkeit, in dem Nürnberger Zoo zu fotografieren oder zu filmen. Die Foto- und Filmaufnahmen, welche ich selbst mache, dienen als Beweismittel über die Missstände, die in diesem Zoo herrschen. Meine Jahreskarte wurde nicht eingezogen, was ich mir sicherlich auch nicht gefallen lassen würde! Eine schriftliche Begründung für das für ein paar Stunden geltende Hausverbot habe ich bis heute nicht erhalten. Eine Beschwerde über diese Willkür bei den Verantwortlichen der Stadt Nürnberg blieb bis heute unbeantwortet.
Andreas Morlok
Geschäftsführer ProWal
12.05.14 - Presse-Mitteilung ProWal
Behinderung von Tierschutzarbeit - Nürnberger Zoo-Direktor zieht willkürlich Eintrittskarten unliebsamer Besucher ein und erteilt Hausverbote
Nürnberg, 12.05.2014 – Seit Wochen häufen sich die Beschwerden bei der Stadt und bei den Behörden über das willkürliche Verhalten des Nürnberger Zoo-Direktors Dag Encke. Laut Aussage der Tierschutzorganisation ProWal sammelt der Zoo-Chef mit einer abstrusen Begründung Eintrittskarten von unbequemen Privatpersonen und Tierschützern ein und spricht vorrübergehende und dauerhafte Hausverbote aus.
ProWal-Geschäftsführer Andreas Morlok: „Mit der Begründung, man würde Zoo-Mitarbeiter fotografieren, versucht der Zoo-Direktor unsere Dokumentationsarbeit über die vielen von uns aufgedeckten Missstände der Delfinhaltung im Nürnberger Tiergarten zu behindern. An Ostern bekam auch ich ein vorrübergehendes Hausverbot für ein paar Stunden auferlegt, obwohl ich eine gültige Eintrittskarte besaß. Am letzten Sonntag wurden gar von zwei Privatpersonen die Jahreseintrittskarten mit der Begründung eingezogen, dass es eine Belastung für die Lagunen-Mitarbeiter sei, wenn sie jemand fotografieren würde.
Diese beiden Privatpersonen sind dem Zoo ein Dorn im Auge, denn sie informierten uns ständig darüber, dass in den letzten Monaten die Delfine zeitweise in viel zu kleinen Becken gehalten werden. Am letzten Samstag waren oftmals gar drei Delfine in einem einzigen kleinen Becken eingesperrt, welches gerade einmal nur 200,7 m2 Wasserfläche und 486,8 m3 Wasservolumen aufweist. Laut Anforderungen des neuen Säugetiergutachtens stehen den Tieren jedoch mindestens 600 m2 Wasserfläche und 2.200 m3 Wasservolumen zu. Auch sollten die Tiere Zugang zu mindestens einem zweiten Becken haben. Es ist nachvollziehbar, dass die Zoo-Mitarbeiter, die sich an so etwas beteiligen, lieber im Hintergrund halten und in keiner Dokumentation erscheinen möchten. Im Moment befinden sich auch Delfin-Trainer aus Duisburg in der Nürnberger Delfin-Lagune, die sich an der Eingewöhnung von zwei Delfinen aus dem Duisburger Delfinarium beteiligen.
Die Missstände in der Nürnberger Delfin-Lagune können nicht damit beseitigt werden, indem willkürliche Hausverbote erteilt werden!
Das Einziehen der Jahreseintrittskarten, für die es bisher keine Entschädigung gab und die Begründung für ein dauerhaftes Hausverbot sind nicht nachvollziehbar. Encke legte keine Belege vor, dass Zoo-Mitarbeiter fotografiert wurden und selbst wenn dies geschah, wäre dies weder verwerflich, noch verboten, denn es gibt kein Fotografier-Verbot für Privatpersonen oder für nichtgewerbliche Zwecke im Nürnberger Tiergarten.
Der Zoo-Direktor überschreitet seine Kompetenzen erheblich und es ist nicht hinnehmbar, dass jedem Besucher, der ein Fotoapparat in den Zoo mitnimmt, seine bezahlte Eintrittskarte entzogen werden kann und ein Hausverbot ausgesprochen wird.“
Die Tierschutzorganisation ProWal hatte sich bereits vor drei Wochen beim Oberbürgermeister Herrn Maly und bei den zuständigen Behörden über die Willkür des Nürnberger Zoo-Direktors beschwert. Eine Antwort blieb bis heute jedoch aus. Die Beschwerden werden sich nun wohl häufen!
05.05.14 - Obwohl in den letzten Monaten die Mindestanforderungen für die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft in vielen Fällen oftmals nicht eingehalten wurden und es Rangkämpfe bei den Tieren gab, wurden heute zwei weibliche Delfine aus Duisburg zu Zuchtzwecken in das Nürnberger Delfinarium verbracht.
04.05.14 - "Hier wird klar, dass die Tiere leiden"
Die Delfine im Nürnberger Zoo erhielten fast täglich, oft in immensen Dosen das Beruhigungsmittel Diazepam. Dazu Antibiotika, Antimykotika, Hormone, Immunstimulantia, Präparate gegen Magen-/Darmgeschwüre, Schmerzmittel. Bewiesen hat das alles die International Whale and Dolphin Conservation Society, die auf die Herausgabe von Dokumenten geklagt hatte. "Hier wird klar, dass die Tiere leiden. Dass sie unter Bedingungen leben, die nicht ihren biologischen Bedürfnissen entsprechen", heißt es beim Tierschutzbund. - http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article127612535/Die-Tiere-in-deutschen-Zoos-stehen-unter-Drogen.html
29.04.14 - Verdrehung der Realität – „Expertin: Gefangene Delfine sind verspielter“ –
"Bei den Tieren, die bei uns gehalten werden, ist das Spielverhalten viel ausgeprägter als in der freien Wildbahn", sagte Katrin Baumgartner vom Nürnberger Zoo. Grund dafür sei, dass die Tiere nicht so viel Energie für die Nahrungssuche verwenden müssten.“
Andreas Morlok (ProWal): „Es gibt noch einen anderen Grund, warum Delfine in Gefangenschaft „gerne spielen“! Wir haben zwei Tage lang das brutale Abrichten von wildgefangenen Delfinen im Wal-Museum in Taiji beobachtet und dokumentiert. Um den ausgeprägten Willen von wildgefangenen Delfinen zu brechen und sie dabei für die Delfinarien-Industrie abzurichten, wenden die Abrichter drei Methoden an. Futterentzug, Isolation und Reizarmut, also das Versagen von Beschäftigung! Die Delfine „freuen“ sich nach einer isolierten Phase, in der sie alleine oder mit wenigen Artgenossen ausgehungert werden, auf die Show. Für die Delfine gibt es dann endlich wieder Kontakte mit anderen Tieren, Futter-Belohnungen und Beschäftigung und auch Spielsachen, wie Ringe und Bälle! Die Delfine würden jedes noch so alberne Kunststück vorführen, auch wenn es gegen ihre Natur ist, um an der Show teilnehmen zu können. Nach der Show dümpeln die Delfine wieder hungrig, isoliert und ohne Spielsachen in ihren kleinen Becken vor sich hin und können es kaum erwarten, bis die nächste Show stattfindet.
In Delfinarien wird dann behauptet, die Tiere nehmen gerne an den Shows teil und es geht ihnen gut, was man daran sieht, dass sie gerne mit irgendwelchen Sachen spielen.
In vielen Delfinarien ist zu beobachten, wann den Delfinen Spielzeug vorenthalten wird. Auch gibt es kein Futter vor jeder Show und es ist zu beobachten, dass vor der Show nicht immer alle Delfine zusammen sind! Es ist kein Wunder, dass die Delfine dann „gerne“ an der Show teilnehmen, bei der sie was zum Fressen bekommen, beschäftigt werden und meistens dann auch andere Artgenossen treffen, von denen sie ansonsten die meiste Zeit getrennt werden!
Die Abrichtung von wildgefangenen Delfinen für die Delfinarien-Industrie ist brutalste Tierquälerei! In wenigen Wochen werden wir das gesamte Material über die Delfin-Abrichtung in Japan veröffentlichten.“
28.04.14 -Nürnberger Delfinarium - Beschwerde über Tiergarten-Direktor Herrn Dr. Dag Encke
An:
OB Dr. Maly
Prof. Dr. Julia Lehner
Zur Kenntnisnahme in Kopie an:
Christian Vogel/SPD
Sebastian Brehm/CSU
Achim Mletzko/Bündnis 90/Die Grünen
Prof. Hartmut Beck u. Jürgen Dörfler/Freie Wähler
Dr. Christiane Alberternst/FDP
Thomas Schrollinger/ÖDP
Michael Bengl/Piraten
Marion Padua/Linke Liste
Stephan-Grosse-Grollmann/Die Guten
Beschwerde über Nürnberger Tiergarten-Direktor Herrn Dr. Dag Encke
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich eine Beschwerde über den Tiergarten-Direktor Dr. Dag Encke einreichen.
Immer wieder berichteten mir Mitstreiter meiner Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft ProWal in den vergangenen Wochen von eklatanten Verstößen gegenüber dem Säugetiergutachten über die Haltung von Delfinen in der Delfin-Lagune, die sie dort in den letzten Wochen festgestellt hatten.
An Ostern reiste ich selbst nach Nürnberg, um mir erneut ein eigenes Bild von der Delfin-Lagune und der Delfin-Haltung im Tiergarten in Nürnberg zu verschaffen. Da ich die Absicht hatte, den Tiergarten in Zukunft öfters zu besuchen, kaufte ich mir am Sonntag, 20.04.2014, eine Jahreskarte für 65 Euro.
Der Zoo-Direktor, Herr Dr. Dag Encke, bat mich bei meinem Besuch im Zoo am Sonntag, dass ich oder meine Mitstreiter keine Bilder mehr machen sollen, auf denen Zoo-Mitarbeiter zu sehen seien! Ich nahm diese Bitte zur Kenntnis.
Laut Satzung der Stadt Nürnberg über die Benutzung des Tiergartens (TiergartenS-TiergS) vom 22. August 2001
gibt es kein Fotografier-Verbot und jeder Besucher kann und darf fotografieren, wenn die Aufnahmen keinen gewerblichen Zwecken dienen.
Warum nur wir nicht, aber alle anderen Zoo-Besucher immer und alles fotografieren dürfen, wurde uns nicht mitgeteilt.
Seit letztem Samstag treten die Delfin-Trainer in der Delfin-Lagune in neuen Neoprenanzügen ohne Aufschrift oder einem Hinweis darauf auf, dass sie für den Zoo arbeiten. Diese Personen sind nicht als Mitarbeiter des Zoos erkennbar. Ebenfalls am letzten Samstag waren Personen in der Delfin-Lagune anwesend, die sich mit den Delfinen beschäftigten und auch ihnen war äußerlich nicht anzusehen, ob diese Personen Mitarbeiter des Zoos oder Besucher waren.
Am Ostermontag, 21.04.2014, besuchten wir erneut den Tiergarten und dokumentierten die Delfin-Haltung mit Fotos und Filmen. Danach nahmen meine Mitstreiter und ich an einer von dem Verein Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V. angemeldeten Kundgebung vor dem Zoo teil. Um 14.10 Uhr kam Herr Dr. Dag Encke zu mir und teilte mir mündlich mit, dass ich für den restlichen Tag Hausverbot hätte. Das Hausverbot gelte für den restlichen Tag und ich dürfte den Zoo am Ostermontag nicht mehr betreten. Diese Woche könnte ich den Zoo wieder besuchen, aber eben an diesem Tag nicht mehr. Begründet hat Herr Encke das mündlich ausgesprochene Hausverbot damit, dass ich seiner Bitte vom Vortrag nicht nachgekommen sei und Fotos von der Delfin-Lagune und von den Mitarbeitern gemacht hätte, was er jedoch nicht belegen konnte! Vermutlich haben Herr Encke oder ein oder mehrere Zoo-Mitarbeiter gesehen, dass ich eine Foto-Kamera in der Hand gehalten hatte, was ihm wohl ausreichte, mir einen weiteren Zoo-Eintritt zu verwehren. Ob Herr Encke allen anderen Zoo-Besuchern ebenfalls ein Hausverbot erteilte, die auch eine Foto-Kamera mit in den Zoo brachten, ist mir nicht bekannt.
Für meine Gruppe wurde das Hausverbot nur mir gegenüber für den restlichen Tag ausgesprochen. Meine Mitstreiter durften am Ostermontag weiterhin den Zoo betreten.
Am Zoo-Eingang wurde mir am Nachmittag tatsächlich der Eintritt verwehrt, obwohl ich eine gültige und bezahlte Eintrittskarte besaß. Eine Beschwerde bei der Zoo-Verwaltung wies man einfach damit zurück, dass der Zoo-Direktor oder eine verantwortliche Person in Vertretung nicht zu sprechen sei. Eine schriftliche Begründung für das Hausverbot über ein paar Stunden wurde mir auch verwehrt. Mit Herrn Encke könnte man erst nächsten Tag reden, hieß es lapidar von einer Verwaltungssprecherin. Der Zoo-Direktor war jedoch im Zoo anwesend, was unsere Mitstreiter später feststellten.
Das Verhalten des Zoo-Direktors Dr. Dag Encke mir gegenüber ist reine Willkür und Überschreitung seiner Kompetenz. Ich selbst habe weder gegen die Hausordnung oder sonst gegen irgendeine Vorschrift, die im Zoo für jeden Besucher gilt, verstoßen! Auch wurden am Wochenende keine Foto-Aufnahmen von mir veröffentlicht! Ich empfinde es als Nötigung, wenn ich einer Bitte nicht nachkomme, die zudem völlig ungerechtfertigt ist und die dann mit einem zeitweiligen Hausverbot geahndet wird!
Es verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz, dass Besucher zuerst Eintrittskarten kaufen, diesen dann aber mit abstrusen Begründungen den Einlass verwehrt wird, wenn sie den eigenen Vorstellungen von Herrn Encke nicht entsprechen. Jedem Besucher müsste schon vor dem Zoo-Eintritt mitgeteilt werden, was fotografiert werden darf und was nicht, was weder aus der Tiergartensatzung noch aus einer anderen Vorschrift hervorgeht. Einer einzelnen Person ein vorübergehendes Hausverbot zu erteilen, ist deshalb eine reine Willkür und eine Diskriminierung, die nicht akzeptabel ist!
Bei den Delfin-Shows lässt es sich überhaupt nicht vermeiden, dass die Delfin-Trainer mit auf den Fotos sind, denn sie befinden sich ja dann gerade bei den Tieren. Ebenso bei den offiziellen Fütterungen, wie z. B. bei den Pinguinen oder Eisbären, die von Zoo-Mitarbeitern durchgeführt werden.
Vor ein paar Wochen veröffentlichten wir Zahlen über die Größe der Becken, in denen die Delfine gehalten werden. Das sind Zahlen über die Wasserfläche und das Wasservolumen, die der Tiergarten selbst veröffentlicht hatte. Herr Encke wetterte auch damals und bot an, dass wir mit einem Maßband vorbeikommen und selbst die Becken ausmessen sollten! Zu diesem Angebot steht der Zoo-Direktor wohl nicht mehr, wenn er mir schon rein willkürlich ein Hausverbot erteilt.
In den letzten Wochen stellten wir oftmals fest, dass den Delfinen zeitweise viel zu wenig Platz geboten wird! Oftmals werden vier Delfine vor der Show in das Außenbecken 1 gesperrt. Dieses Becken hat ein Wasservolumen von 1.078,4 m3 und eine Wasserfläche von 274,8 m2. Alle vier Schieber rings um dieses Becken waren geschlossen.
Für in Gefangenschaft gehaltene Delfine gilt laut Säugetiergutachten als MINDESTANFORDERUNG:
„Die Haltung muß mindestens in einem Zwei-Becken-System erfolgen.“ Es gibt zwar mehrere Becken, aber diese standen den Delfinen nicht zur Verfügung!
Weiter ist vorgeschrieben und das gilt für bis zu fünf Delfine:
„Oberfläche und Wassermenge:
Die Mindestoberfläche des gesamten Beckenkomplexes muß 400 m2 betragen.
Gesamtwasservolumen: 1.500 m3“
Der gesamte Beckenkomplex erfüllt zwar diese Vorgaben, aber das nützt den Delfinen nichts, wenn sie in einem einzigen Becken eingesperrt sind und in andere Becken nicht gelangen können! Das Außenbecken 1 der Delfin-Lagune bietet weder die vorgeschriebene Wasserfläche, noch das vorgeschriebene Wasservolumen!
Diese und viele weitere Missstände in der Delfin-Lagune können nicht damit beseitigt werden, indem man mir verbieten möchte, diese zu dokumentieren und für ein paar Stunden ein Hausverbot erteilt!
In Erwartung einer schriftlichen Stellungnahme verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Andreas Morlok
Gesellschafter und Geschäftsführer ProWal
22.04.14 - Nürnberger Delfinarium - Erfolgreiche Informations-Kampagne - Zoo-Direktor überschreitet Kompetenzen - Hausverbot für ein paar Stunden!
Über die Osterfeiertage reiste ich nach Nürnberg, um mit Mitstreitern zusammen erneut die Missstände über die Delfin-Haltung in diesem Zoo zu dokumentieren und die Besucher darüber aufzuklären. Mehrere Kartons unserer neuen ProWal-Flyer über die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft und über das Nürnberger Delfinarium wurden am Samstag, Sonntag und am Montag vor dem Zoo-Eingang an die Besucher verteilt.
Am gestrigen Montag veranstaltete der Verein Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V. zudem auch eine weitere Kundgebung vor dem Zoo, um über die Fakten des Nürnberger Delfinariums und weiteren Tierhaltungen zu informieren, welche die Besucher im Zoo natürlich nicht erhalten.
Viele Besucher empörten sich über das Delfinarium und sie waren mächtig sauer darüber, dass sie nicht mehr selbst entscheiden können, ob sie das Delfinarium besuchen oder nicht. Es gibt keine getrennten Eintrittspreise mehr und jeder Besucher wird durch das erhöhte Eintrittsgeld dazu gezwungen, die immensen Kosten für den Ausbau des Delfinariums (31 Mio. Euro bisher) mitzufinanzieren. Vor dem Lagunenbau kostete der Zoo-Eintritt für einen Erwachsenen 7,50 Euro (+ Delfinarium 4,50 Euro, wer die Delfin-Show sehen wollte) – heute bezahlt jeder Erwachsene 13,50 Euro, auch wenn er die Delfin-Show nicht sehen möchte. Bei unseren Gesprächen stellten wir fest, dass sich viele Besucher sehr wohl überlegen werden, ob sie den Zoo erneut besuchen werden oder nicht. Still und leise wurde vor ein paar Tagen auch der Preis für eine Jahreskarte um fast 10 % (jetzt 65 Euro) erhöht. Die Nürnberger Bürger selbst fürchten nun immer mehr, weil die Besuchermassen ausbleiben und der Tiergarten wohl weiterhin nicht in der Lage sein wird, seine für den Bau der Delfin-Lagune aufgenommenen Kredite zu tilgen, dass sie nun selbst die Zeche über steigende kommunale Abgaben zu bezahlen haben. Es rumort mächtig in Nürnberg!
Obwohl an fast allen Tagen das Wetter über Ostern mitspielte, gab es keinen Besucheransturm in diesen Zoo. Am Ostermontag kamen noch die meisten Besucher. Wie uns ein Beobachter mitteilte, der dort beinahe jedes Wochenende gegen die Delfinhaltung aufmerksam macht, kamen so viele Besucher wie an einem durchschnittlichen Sonntag bei gutem Wetter. Am Ostersonntag hatten wir den Eindruck, dass gerade die Hälfte an Besucher kam, wie noch gestern am besten Besuchertag. Die Verantwortlichen des Nürnberger Tiergartens rechtfertigen die seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen mit andauernd vorherrschendem schlechtem Wetter. Dies ist natürlich völliger Blödsinn und ein Vorwand, denn an Ostern war das Wetter schön und dennoch strömten keine Besuchermassen in den Zoo!
Die in 2011 fertiggestellte „Delfin-Lagune“ ist kein Magnet für den Zoo, sondern ein Manko, welches die Besucher enorm abschreckt! Die Zoo-Verantwortlichen selbst haben dies wohl auch schon erkannt, denn auf den Fahnen vor dem Zoo-Eingang wehen nicht mehr Bilder von Delfinen, sondern von Zebras! Die großen Werbetafeln mit Bildern von Delfinen wurden ebenfalls entfernt!
Der Zoo-Direktor, Dag Encke, bat mich am Sonntag, dass wir keine Bilder mehr machen sollen, auf denen Zoo-Mitarbeiter in der Delfin-Lagune zu sehen seien! Wir nahmen diese Bitte zur Kenntnis. Es gibt kein Fotografier-Verbot im Zoo und jeder Besucher kann und darf Fotos von der Delfin-Lagune, den Tieren und den Shows machen! Warum nur wir nicht, aber alle anderen Besucher schon, fotografieren dürfen, wurde uns nicht mitgeteilt. Der Zoo-Direktor sprach davon, dass sich die Mitarbeiter beschwerten, dass sie fotografiert werden. Scheinbar trauen sich die Mitarbeiter, die im Delfinarium arbeiten, auch nicht mehr das T-Shirt mit dem Logo und Aufschrift des Zoos anzuziehen und treten seit Samstag in neuen Neoprenanzügen ohne Aufschrift oder einem Hinweis darauf auf, dass sie für den Zoo arbeiten. Diese Personen sind nicht als Mitarbeiter des Zoos zu erkennen. Am Samstag waren Personen an den Becken, die sich mit den Delfinen beschäftigten und auch ihnen war nicht anzusehen, ob diese Personen Mitarbeiter des Zoos oder Besucher waren.
Wir dokumentierten am gestrigen Montagmorgen in einem Becken, dass sich ein Delfin fast in einem Schlauch verheddert hatte, der im Wasser lag. Ein Mitarbeiter reinigte mit diesem Wasserschlauch die Becken und zog diesen durch das Delfin-Becken, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, diesen außerhalb des Beckens hinzulegen. Hätte sich der Delfin in dem Schlauch verfangen, er hätte ertrinken können!
Während unserer Flyerverteilung vor dem Zoo-Eingang in den Mittagsstunden teilte der Zoo-Direktor Dag Encke dann mir mündlich mit, dass ich für den restlichen Tag Hausverbot hätte. Heute dürfe ich nicht mehr in den Zoo. Diese Woche dann aber schon wieder. Begründet hat Herr Encke dies damit, dass ich seiner Bitte vom Vortrag nicht nachgekommen sei und Fotos von der Delfin-Lagune gemacht hätte - womöglich und vermutlich auch von den Mitarbeitern! Das Hausverbot wurde nur mir gegenüber für den restlichen Tag ausgesprochen. Unsere Mitstreiter durften weiterhin den Zoo betreten. Der Zoo-Direktor überschreitet damit weit seine Kompetenzen. Dass er es viel lieber hätte, dass wir die ganzen Missstände nicht dokumentieren und bei Verstößen gegen Gesetze auch zur Anzeige bringen, ist klar. Aber sein Verhalten mir gegenüber, ist reine Willkür. Sichtlich scheint Herr Encke davon genervt zu sein, dass schon seit Wochen Informations-Flyer an die Besucher verteilt werden. Gestern waren gar 15 Tierschützer vor dem Zoo unterwegs und verteilten die Aufklärungsflyer an die Besucher.
Ich selbst habe weder gegen die Hausordnung oder sonst gegen irgendeine Vorschrift, die im Zoo für jeden Besucher gilt, verstoßen! Am Zoo-Eingang wurde mir am Nachmittag tatsächlich der Eintritt verwehrt, obwohl ich eine gültige und bezahlte Eintrittskarte besaß. Eine Beschwerde bei der Verwaltung wies man einfach damit zurück, dass der Zoo-Direktor oder eine verantwortliche Person in Vertretung nicht zu sprechen sei. Eine schriftliche Begründung für das Hausverbot über ein paar Stunden wurde mir auch verwehrt. Alles könne man ja am nächsten Tag machen, hieß es lapidar von einer Verwaltungssprecherin. Der Zoo-Direktor war jedoch anwesend, was unsere Mitstreiter später feststellten.
Es ist ein Unding und verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz, dass Besucher zuerst Eintrittskarten kaufen, diesen dann aber mit abstrusen Begründungen den Einlass verwehrt werden. Jedem Besucher müsste mitgeteilt werden, dass er keine Fotos im Zoo machen darf und nicht willkürlich bei einzelnen Personen, deren Nase dem Zoo-Direktor gerade mal nicht gefällt oder seinen persönlichen Bitten nicht nachkommt! Dies ist eine Diskriminierung, die nicht akzeptabel ist! Bei den Delfin-Shows lässt es sich überhaupt nicht vermeiden, dass die Delfin-Trainer mit auf den Fotos sind, denn sie befinden sich ja dann gerade bei den Tieren. Ebenso bei den offiziellen Fütterungen, wie z. B. bei den Pinguinen oder Eisbären, die von Zoo-Mitarbeiter durchgeführt werden.
Ich habe den Eindruck, die Zoo-Mitarbeiter im Delfinarium würden sich am liebsten nur noch mit Strumpfmasken der Öffentlichkeit dort präsentieren wollen! Dass die Delfin-Haltung in Deutschland auf große Ablehnung stößt, kommt jetzt wohl auch direkt bei den Personen um die Delfin-Becken an! Der Zoo-Direktor sprach davon, dass die Delfin-Trainer schon bei ihrem Einkauf in einem Laden auf ihre Tätigkeit angesprochen werden! Das ist für uns nichts Neues, denn das erlebten wir auch schon vor Schließungen von anderen Delfinarien im In- und Ausland. Die meisten Delfin-Trainer holten sich rechtzeitig vor einer Schließung ihre Arbeitspapiere ab und fanden auch leicht wieder Arbeit in einem anderen Delfinarium, welches noch nicht in den Fokus von Tierschützern geraten war!
Vor ein paar Wochen veröffentlichten wir Zahlen über die Größe der Becken in denen die Delfine gehalten werden. Zahlen über die Wasserfläche und dem Wasservolumen, die der Tiergarten selbst veröffentlicht hatte. Herr Encke wetterte auch damals und bot an, dass wir mit einem Maßband vorbeikommen und selbst die Becken ausmessen sollten! Zu diesem Angebot steht der Zoo-Direktor wohl nicht mehr, wenn er schon rein willkürlich ein Hausverbot erteilt.
In den letzten Wochen stellten wir oftmals fest, dass den Delfinen zeitweise viel zu wenig Platz geboten wird! Oftmals werden vier Delfine vor der Show in das Außenbecken 1 gesperrt. Dieses Becken hat ein Wasservolumen von 1.078,4 m3 und eine Wasserfläche von 274,8 m2. Alle vier Schieber rings um dieses Becken waren geschlossen.
Für in Gefangenschaft gehaltene Delfine gilt laut Säugetiergutachten als MINDESTANFORDERUNG:
„Die Haltung muß mindestens in einem Zwei-Becken-System erfolgen.“ Es gibt zwar mehrere Becken, aber diese standen den Delfinen nicht zur Verfügung!
Weiter ist vorgeschrieben und das gilt für bis zu fünf Delfine:
„Oberfläche und Wassermenge:
Die Mindestoberfläche des gesamten Beckenkomplexes muß 400 m2 betragen. Gesamtwasservolumen: 1.500 m3“
Der gesamte Beckenkomplex erfüllt zwar diese Vorgaben, aber das nützt den Delfinen nichts, wenn sie in einem einzigen Becken eingesperrt sind und in andere Becken nicht gelangen können! Das Außenbecken 1 der Delfin-Lagune bietet weder die vorgeschriebene Wasserfläche, noch das vorgeschriebene Wasservolumen!
Wir werden diese Missstände weiterhin dokumentieren und werden uns auch von einem Herrn Encke nicht davon abbringen lassen, diese anzuprangern!
Den Zuständigen der Stadt Nürnberg können wir nur empfehlen, sich von einem Zoo-Direktor zu verabschieden, der noch nicht einmal in der Lage ist, sich darum zu kümmern, Stolperfallen zu entfernen, über die am letzten Sonntag ein Kind gefallen ist und sich verletzt hatte. Auch für ein Messer, welches vor einem Tiergehege und direkt neben Kindern lag oder für ein Stromkabel, welches sich nur wenige Zentimeter neben den Delfinbecken befindet und nur mit einer dünnen Plastiktüte isoliert war, hatte dieser Zoo-Direktor keinen Blick übrig.
Nur die Absetzung dieses Zoo-Direktors und die mittelfristige Schließung des Delfinariums kann dem Zoo in Nürnberg wieder ein besseres Image und Solidität verschaffen!
Andreas Morlok
CEO ProWal
08.04.14 - Erschreckende Verharmlosung einer Gefahr für Besucher, Mitarbeiter, Tiere und Umwelt des Nürnberger Tiergartens
In den letzten Tagen haben wir schon öfters darüber berichtet, dass am Samstag und Sonntag ein Tank mit Chlorbleichlauge direkt neben dem Pinguin-Becken und dem Besucherweg im Nürnberger Zoo gestanden hatte. Wie der Tiergarten heute auf seiner Webseite veröffentlichte, stand der Tank mit der gefährlichen Chemikalie wahrscheinlich schon seit Donnerstag dort, als die Reinigungsarbeiten des Pinguin-Beckens stattfanden.
Eine Sprecherin des Nürnberger Tiergartens bestätigte dem Bayerischen Rundfunk den Einsatz von Chlorbleiche zum Reinigen des Pinguin-Beckens. Es wurde wie jedes Jahr abgelassen und von Algen befreit. Mitarbeiter hätten dann versäumt, den Tank nach der Reinigung wieder in den dafür vorgesehenen Lagerraum zu bringen. Der halbleere Tank sei aber für Mensch und Tier außer Reichweite und somit keine Gefahr gewesen, so die Sprecherin weiter.
Dieses Versäumnis einzugestehen, was schon Seltenheitswert dieses Zoo mit seinen vielen Missständen hat, ist löblich. Allerdings ist die Aussage, dass der Tank für Mensch und Tier außer Reichweite stand und er damit keine Gefahr darstellte, falsch! Der Tank stand direkt bei dem Pinguin-Becken und an einem Weg, an dem sich die Zoobesucher aufhielten. Siehe Bilder unter:http://walschutzaktionen.de/2287201.html (weiter runterscrollen).
Laut Hersteller-Angaben muss dieser Tank kühl bei einer Temperatur von + 2° C bis + 8° C. gelagert werden. Am Samstag und Sonntag maß das Thermometer in Nürnberg + 17° C und 18° C und am Sonntag schien die Sonne direkt auf diesen Behälter. Der Tank ist laut Hersteller-Angaben gegen Sonneneinstrahlung zu schützen! Hitzeeinwirkung auf den Behälter führt zu Druckanstieg mit Berstgefahr und nachfolgender Explosion!
Wie der Tiergarten Nürnberg heute mitteilte, wird die Chemikalie in einem Sicherheitsbehälter mit einem vorgeschriebenem Überdruckventil aufbewahrt. Falls sich der Behälter erwärmen sollte, etwa durch Sonneneinstrahlung, dann würde das entstehende Gas einfach entweichen!
Das ist nicht nur fahrlässig und verantwortungslos, sondern ganz klar ein Handhabungsverstoß gegen die fachgerechte und sichere Lagerung dieser Chemikalie. Laut Hersteller-Angaben darf entweichendes Gas nicht eingeatmet werden!
Die Hersteller empfehlen bei Kontakt mit dieser Chemikalie:
Bei Exposition oder Unwohlsein: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
Wichtigste akute und verzögert auftretende Symptome und Wirkungen:
Brennen und Schmerzen der Augen, der Nasen- und Rachenschleimhäute sowie der Haut. Blasenbildung auf der Haut. Husten, Atemnot, Erstickungsanfälle. Gefahren: Bildung eines Lungenödems (auch mit Verzögerung von einigen Tagen).
Schon durch Erwärmung oder Sonnenlicht kann es zum Zerfall von Natriumhypochlorit kommen, bei dem unter anderem Chlor und Chlorwasserstoff freigesetzt werden.
Chlor wirkt als Gas vorwiegend auf die Atemwege. Bei der Inhalation reagiert es mit der Feuchtigkeit der Schleimhäute unter Bildung von Hypochloriger Säure und Salzsäure. Dadurch kommt es zu einer starken Reizung der Schleimhäute, bei längerer Einwirkung auch zu Bluthusten und Atemnot, sowie Erstickungserscheinungen. Bei höheren Konzentrationen kommt es zur Bildung von Lungenödemen und starken Lungenschäden. Ein Gehalt von 0,5–1 % Chlor in der Atemluft wirkt tödlich durch Atemstillstand.
Chlorwasserstoff ist ätzend und in hohen Konzentrationen giftig. Einatmen können Reizungen der Schleimhäute und der Atemwege auftreten, die zu einer akuten Bronchitis oder Lungenentzündung führen können.
Zoo-Besucher, Mitarbeiter (Pinguin-Fütterung) und die Tiere wurden durch das Versäumnis, den Tank nicht an einem sicheren Platz zu lagern, einer völlig unnötigen Gefahr ausgesetzt!
Warum der Tiergarten keine Alternativen zu dieser gefährlichen Chemikalie einsetzt, wie z. B. Ozon in den Delfin-Becken, ist wohl eine Kostenfrage und warum Tierpfleger den jährlichen Gesundheitscheck der Pinguine durchführen und nicht ein Tierarzt, bleibt wohl ein Geheimnis des Zoos. Ebenso wohl die Ursache für die Hautverletzung mindestens eines Pinguins.
07.04.14 - Kritik am Nürnberger Tiergarten Chlor-Tank neben Pinguin-Becken
Ein im Nürnberger Tiergarten stehengelassener Chlor-Tank hat Tierschützer auf den Plan gerufen. Der Tank neben dem Pinguin-Becken hätte explodieren können, so die Organisation "ProWal". Der Tiergarten spricht von einem Versehen.
Durch die direkte Sonneneinstrahlung hätte der Druck im Tank zu einer Explosion führen können, teilte der Geschäftsführer der Tierschutzorganisation "ProWal", Andreas Morlok, mit. Laut Hersteller-Angaben müsse das Gemisch kühl gelagert werden. Wegen der offenbar unsachgemäßen Lagerung verständigten die Tierschützer die Polizei. Die Mitarbeiter des Tiergartens entfernten den Tank daraufhin.
Außer Reichweite für Mensch und Tier
Eine Sprecherin des Nürnberger Tiergartens bestätigte dem Bayerischen Rundfunk den Einsatz von Chlorbleiche zum Reinigen des Pinguin-Beckens. Es wurde wie jedes Jahr abgelassen und von Algen befreit. Mitarbeiter hätten dann versäumt, den Tank nach der Reinigung wieder in den dafür vorgesehenen Lagerraum zu bringen. Der halbleere Tank sei aber für Mensch und Tier außer Reichweite und somit keine Gefahr gewesen, so die Sprecherin weiter.
„Der halbleere Tank sei aber für Mensch und Tier außer Reichweite und somit keine Gefahr gewesen, so die Sprecherin weiter.“
Diese Aussage ist falsch und ein Herunterspielen der Tatsachen: Tiere und Menschen waren nur wenige Meter von diesem Tank entfernt und damit akut gefährdet! Siehe Bilder unterhalb.
Auch heute stand der Chlor-Tank neben den Wasserbecken der Pinguine. Nur wenige Meter entfernt standen die Besucher und sahen bei der Fütterung der Tiere zu. Der Chlor-Tank muss kühl gelagert werden. Er darf nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, weil er bersten und dann explodieren könnte.
Die Sonne schien heute direkt auf den Tank und es bestand Gefahr in Verzug für die Zoo-Besucher, Mitarbeiter, Tiere und der Umwelt. Die Chemikalie darf nur zwischen 2° C und 8° C gelagert werden. Der Thermometer zeigte bereits 18° C an!
Wir informierten die Nürnberger Polizei, die daraufhin den Tiergarten Nürnberg aufforderte die Gefahrenquelle zu beseitigen. Drei Mitarbeiter des Zoos transportierten den Tank daraufhin weg.
Die Zoo-Mitarbeiter drohten uns mit einer Anzeige, falls wir ihre Gesichter auf den Fotos nicht unkenntlich machen würden. Diese Nötigung ist ungeheuerlich, denn es gibt kein Fotografierverbot im Zoo und keine Hinweise (an zahlende Besucher) darauf, dass ihre privaten Fotos nicht veröffentlicht werden dürfen. Wir kommen dem dennoch nach, denn uns geht es nicht um die Mitarbeiter, die hier mehr als fahrlässig gehandelt und unnötigerweise die Besucher, sich selbst, die Tiere und die Umwelt in Gefahr gebracht haben, sondern darum, dass es nicht zu einem Unglück mit katastrophalen Folgen gekommen ist.
Das WDSF hat heute die zuständige Behörde in Nürnberg eingeschaltet und beantragt, den Vorfall strafrechtlich überprüfen zu lassen, sowie entsprechende staatsanwaltschaftliche Ermittlungen bezüglich der Besuchergefährdung durch den unsachgemäßen Standort des Gefahrenbehälters einzuleiten!
05.04.2014 - „Tiergarten Nürnberg" – Einsatz von „ätzendem Chlor“ nun nachgewiesen! Fahrlässiger Umgang - Gefahr für Besucher, Tiere und Umwelt!
Der Zoo-Vize, Helmut Mägdefrau, äußerte sich vor kurzem auf unseren Vorwurf, dass im Delfinarium immer noch „ätzendes Chlor“ eingesetzt würde, folgendermaßen:
„Von ätzendem Chlor könne keine Rede sein. Überwiegend wird mit Ozon gereinigt, nur in Ausnahmefällen setze man kurzzeitig Chlor ein. Eine Schädigung bei den Säugern sei nicht feststellbar.“
Auf die Nachfrage auf der Facebook-Seite des Tiergartens, was für eine Art von Chlor im Tiergarten Nürnberg denn eingesetzt würde, gab es natürlich keine Antwort.
Wir fanden es selbst heraus!
Direkt bei der Humboldt-Pinguin-Anlage steht ein großer Tank-Kanister auf einer Palette mit der Aufschrift UN 1791!
Das ist flüssiges ätzendes Chlor!
Die Bezeichnung kommt uns bekannt vor! Es ist genau die gleiche Chemikalie, die im Delfinarium ConnyLand in der Schweiz eingesetzt wurde!
Chlorbleichlauge – Ätzend – wasser- und umweltgefährdend
Natronbleichlauge, Chlorbleichlauge – Ätzend – wasser- und umweltgefährdend
Unter anderem ist darüber zu erfahren:
Lagerkategorie:
Lagern bei +2°C bis +8°C.
Kühl lagern! Gegen Sonneneinstrahlung schützen!
Hitzeeinwirkung auf Behälter führt zu Druckanstieg mit Berstgefahr und nachfolgender Explosion.
(Der Kanister-Tank stand gestern ohne Schutz vor Sonneneinstrahlung bei + 17°C direkt neben der Pinguin-Anlage. Nur ein paar Meter entfernt standen die Besucher!)
Eigenschaften/Gefahrenhinweise:
Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
Entwickelt mit Säuren oder Oxidationsmittel giftiges Chlorgas.
Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol nicht einatmen.
Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Nicht in die Kanalisation/Oberflächenwasser/Grundwasser gelangen lassen.
Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase. Verursacht Verätzungen.
Sehr giftig für Wasserorganismen!
Entwickelt ätzende und reizende Dämpfe, auch im Brandfall.
Kann Metalle angreifen, hierbei Wasserstoffgas entwickeln und mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bilden.
Die Dämpfe können unsichtbar sein und sind schwerer als Luft. Sie breiten sich am Boden aus und können in Kanalisation und Kellerräume eindringen.
Chemikalienschutzanzug bei Arbeiten im Wirkbereich des Stoffes oder der Dämpfe
Allgemeine Maßnahmen:
BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Mit reichlich Wasser und Seife waschen.
Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen). Nicht mischen mit Säuren. Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
Bei Exposition oder Unwohlsein: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
Wichtigste akute und verzögert auftretende Symptome und Wirkungen Brennen und Schmerzen der Augen, der Nasen- und Rachenschleimhäute sowie der Haut. Blasenbildung auf der Haut. Husten, Atemnot, Erstickungsanfälle. Gefahren: Bildung eines Lungenödems (auch mit Verzögerung von einigen Tagen).
Mit dem Wind vorgehen. Schutzausrüstung bereits vor dem Betreten des Gefahrenbereichs anlegen.
Maßnahmen bei Stoffaustritt:
Lecks wenn möglich schließen.
Ausgetretenes Produkt mit allen verfügbaren Mitteln auffangen.
Flüssigkeit mit Sand, Erde oder anderen geeigneten Materialien aufnehmen.
Falls der Stoff in offenes Gewässer oder Kanalisation gelangt, zuständige Behörde informieren.
Aus Umweltschutzgründen Löschmittel zurückhalten.
Erste Hilfe:
Falls der Stoff in die Augen gelangt ist, mindestens 15 Minuten mit Wasser spülen und Personen sofort medizinischer Behandlung zuführen.
Kontaminierte Kleidung sofort entfernen und betroffene Haut mit viel Wasser spülen.
Personen, die mit dem Stoff in Berührung gekommen sind oder Dämpfe eingeatmet haben, sofort medizinischer Behandlung zuführen. Dabei alle verfügbaren Stoffinformationen mitgeben.
Vorsichtsmaßnahmen nach dem Hilfeleistung-Einsatz:
Ablegen der Schutzkleidung.
Vor dem Ablegen von Maske und Schutzanzug kontaminierten Anzug und Atemschutzgerät mit Wasser abspülen.
Beim Entkleiden von kontaminierten Einsatzkräften oder bei der Handhabung von kontaminiertem Gerät chemikalienbeständige Kleidung und umluftunabhängigen Atemschutz tragen.
Direkt neben dem Becken steht ein Chlor-Tank-Kanister.
Links - Chlor-Tank-Kanister - rechts Besucher
Im Hintergrund- Chlor-Tank-Kanister
Links - Chlor-Tank-Kanister - rechts Besucher
Inhalt: Ätzende Chlorbleichlauge...
Der Chlor-Tank-Kanister steht direkt neben einem Kanalisationsdeckel
Temperatur am Nachmittag
Anmerkung ProWal:
Herr Mägdefrau, warum behaupten Sie, dass von ätzendem Chlor keine Rede sein kann, wenn es eben doch so ist?
Warum bestreitete der Tiergarten Nürnberg noch vor kurzem, dass im Delfinarium Chlor eingesetzt wird und revidierte die Behauptung, als ein Mitarbeiter den Einsatz uns gegenüber doch zugegeben hatte?
Warum steht ein Schild bei der Delfin-Lagune: „Chlorfrei! Auf Chlor wird in den Salzwasser-Becken der Delfin-Lagune ganz verzichtet“, obwohl durch den Wasseraustausch der Schwimm-Schleusen des Delfinariums I und den Außenbecken doch Chlor in die Delfin-Lagune dringen kann?
Warum sichert die Zooleitung den Chlor-Tank-Kanister bei der Pinguin-Anlage nicht vor direkter Sonneneinstrahlung? Warum wird der Kanister nicht, wie vorgeschrieben, kühl gelagert, obwohl ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass eine Hitzeeinwirkung auf den Behälter zu Druckanstieg mit Berstgefahr und nachfolgender Explosion führen kann, was erhebliche Auswirkungen auf die Besucher, Tiere und Umwelt haben kann?
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Woher die Hautverletzungen des Pinguins in dieser Fotoserie stammen, ist uns nicht bekannt!
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Chlor wird zum Abtöten von Bakterien im Wasser verwendet. Es gibt Alternativen, aber diese werden wegen hohen Kosten kaum angewendet.
„Wegen der hohen Chloranteile in ihrem Wasser waren Delfine im Clearwater Marine Aquarium unfähig, ihre Augen zu öffnen und ihre Haut fing an, sich zu schälen.“
Besucher des Delfinariums füttern Delfine mit Obst (hier ein Apfel), welches die Meeressäuger nicht fressen dürfen!
Obwohl es für die Besucher des Nürnberger Zoos verboten ist, die Delfine zu füttern, geschieht dies doch immer wieder!
Auch gelangt immer wieder Müll, selbst Kindertrinkflaschen, in die Becken, in denen sich die Delfine aufhalten. Die Meeressäuger können an verschluckten Gegenständen sterben!
Die Schutzmaßnahmen für die Delfine sind an den Delfinbecken der sogenannten „Delfin-Lagune“ völlig unzureichend. Schon in 2013 bemängelten wir diesen untragbaren Zustand und wandten uns an die zuständige Behörde!
15.05.13 – Auszug aus unserem Schreiben an die zuständige Behörde - Regierung von Mittelfranken:
Unzureichender Maschendrahtzaun
„Der Maschendrahtzaun um die Delfin-Becken ist viel zu grobmaschig und reicht nicht bis auf den Boden. Zudem ist er nicht hoch genug, um zu verhindern, dass manche Besucher die Delfine mit Essensresten füttern. Hier gilt es, Schilder anzubringen, dass das Füttern der Tiere in den Becken verboten ist. Der Zaun ist nicht in der Lage, den liegengelassenen Müll, der zum Teil auch durch den Wind ins Wasser gelangen kann, aufzufangen. Dieser Maschendrahtzaun müsste durch etwas Effektiveres ersetzt werden. Anbieten würde sich als Alternative eine hohe Plexiglaswand, die rings um die Delfin-Becken bis zum Boden installiert wird.“
10.06.13 – Die lapidare Antwort der Regierung von Mittelfranken:
„Im gesamten Tiergarten besteht Fütterungsverbot, es ist deshalb nicht notwendig, im Bereich der Lagune nochmals darauf hinzuweisen. Der angesprochene Maschenzaun ist ausreichend dimensioniert.“
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Es gibt viele Regionen, z.B. in den USA oder den Kanarischen Inseln, da ist es gar verboten, freilebende Delfine zu füttern. Es drohen hohe Geldstrafen bei Missachtung!
26.03.14 - Delfinarium Nürnberg - ProWal kritisiert Äußerungen des Zoo-Direktors
Stellungnahme von Andreas Morlok, Geschäftsführer der Delfin- und Walschutz-Organisation ProWal, zu einen heute im Donaukurier erschienenen Artikel:
„Die Delfine waren und sind während der Pflasterarbeiten, um die es geht, mit sich selbst beschäftigt. Denn die Gruppe zeigt ein ausgesprochen aktives Sozialleben, seit Rocco und Kai, die zwei neuen Tiere aus Harderwijk, hinzugekommen sind“
Andreas Morlok:
Das ist eine reine Schutzbehauptung des Zoo-Direktors, die nicht stimmt. Die Delfine waren nicht mit sich selbst beschäftigt, sondern sie wollten sich vor dem Baulärm in Sicherheit bringen und flüchten, was sie nicht konnten. Es wurden direkt an den Delfin-Becken Baumaschinen eingesetzt, die dem Lärmpegel eines Helikopters gleichkommt. Wir konnten dokumentieren, dass Delfine gegen eine Beckenwand sprangen und vergeblich versuchten, mit ihren Schnauzen die Trennschieber zwischen den Becken hochzuschieben, um flüchten zu können. Der Nürnberger Zoo-Direktor lenkt gerne vom hauptsächlichen Problem ab, für das er selbst mitverantwortlich ist. Die Delfin-Lagune entpuppt sich nämlich als reine Fehl-Konstruktion, die den meisten vorgeschriebenen Mindestanforderungen (Säugetiergutachten) für die Haltung von Delfinen nicht entspricht.
In einem Schreiben an eine Tierschützerin vom 21.03.2014 schreibt Herr Encke über unseren veröffentlichen Film u. a.: „Das Verhalten im Film war eine Auseinandersetzung zwischen drei Bullen, die ihre Rangordnung sortiert haben.“
Genau hier liegt das Problem bei der Konstruktion der Delfin-Lagune. Die Tiere wurden in einzelnen Außenbecken voneinander separiert, was auch nicht zulässig ist, denn jedem Tier müsse wenigstens der Zugang zu einem Zwei-Becken-System ermöglicht werden. Auch die vorgeschriebene Wasserfläche und das Wasservolumen werden den Tieren damit nicht geboten. Da es aber Rangordnungs-Auseinandersetzungen gibt, die gar tödlich enden können, mussten die Tiere voneinander getrennt werden. Das ist der wahre Grund, warum nicht alle acht Delfine in die Halle des alten Delfinariums gebracht werden konnten, um sie wenigstens dort besser vor dem Baulärm schützen zu können. Im alten Delfinarium können nicht alle acht Delfine, aufgeteilt in mehreren Gruppen, gehalten werden, denn es gibt dort keinen Platz dafür.
Die Bauarbeiten hätten während den Rangordnungskämpfen überhaupt nicht stattfinden dürfen und verschoben werden müssen! Da diese Baumaßnahmen aber sicherlich schon länger feststanden, konnte oder wollte der Zoo diese nicht absagen oder verschieben, weil das natürlich zusätzlich Geld gekostet hätte. Aus rein finanziellen Gründen hatte der Zoo alle Seelöwen und die meisten Delfine direkt dem Baulärm ausgesetzt, weil er nicht in der Lage war, die Tiere während den Rangordnungskämpfen bei den Delfinbullen woanders unterzubringen! Die anstehenden Baumaßnahmen und die Rangordnungskämpfe waren dem Zoo schon vor Wochen bekannt und es ist völlig verantwortungslos, dass das Tragluftzelt über zwei Außenbecken der Delfin-Lagune auch schon vor Wochen abgebaut wurde. Die Delfine hätten sich darin und in der alten Delfinhalle besser vor dem Baulärm schützen lassen.
Der Nürnberger Zoo-Direktor weiter:
Encke verweist auf die dreijährigen Bauarbeiten an der neuen Delfinlagune. „Mit Bauarbeiten kennen sich die Tiere inzwischen aus“, sagt Encke mit unverhohlener Ironie.
Andreas Morlok:
Die Hälfte der jetzt acht im Delfinarium untergebrachten Delfine war zum Zeitpunkt des Lagunen-Baus dort überhaupt nicht anwesend! Der in 2008 aus Soltau übernommene „Arnie“ war mit „Joker“, ebenfalls aus Soltau übernommen, im Delfinarium II, also in einem anderen Gebäude des Nürnberger Zoos, untergebracht. „Anke“ kam am 19. März 2012, also fast nach einem Jahr nach der Eröffnung der Lagune (Juni 2011) aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk nach Nürnberg zurück. „Rocco“ und „Kai“ waren Geschenke vom holländischen Delfinarium und kamen erst am 13. Juni 2013 nach Nürnberg. Alle vier Delfine kennen sich mit den Bauarbeiten eben nicht aus, wie Herr Encke wohlwissentlich falsch behauptet!
Encke weiter:
„Die Tatsache, dass bisher alle Anzeigen bei Aufsichtsbehörden und Staatsanwaltschaften als gegenstandslos abgewiesen wurden, spielt dann leider keine Rolle mehr.“ In vielen Fällen würden auch Anzeigen nur öffentlich angekündigt, dann aber gar nicht erst gestellt, weil das Ziel der öffentlichen Resonanz ja erreicht wurde.
Andreas Morlok:
Wir selbst haben noch nie Anzeige gegen den Zoo in Nürnberg wegen seiner Delfinhaltung erstattet. Wir bereiten nun aber eine Anzeige wegen Tierquälerei vor und werden auch die zuständigen Behörden auffordern, dem Zoo seine Betriebsgenehmigung für das Delfinarium zu entziehen.
Das für 31 Millionen € erweiterte Delfinarium eignet sich nicht für die Haltung von Delfinen und muss mittelfristig geschlossen werden, denn es erfüllt die wenigsten der vorgegebenen Mindestanforderungen des Säugetiergutachtens, also ein Minimum von all dem, was den Delfinen für ihre Haltung in Gefangenschaft zusteht. Wohin bringt der Zoo die Delfine und Seelöwen, wenn einmal die Warmwasseraufbereitung für die Außenbecken ausfallen würde? Heute Nacht gab es Minustemperaturen in Nürnberg. Erst vor kurzem geschah genau dies in einem neuen Delfinarium in der Ukraine. Die Delfine konnten nur kurz, bevor das Wasser zufror, vor ihrem sicheren Tod gerettet werden. Die Zuchtbemühungen im Nürnberger Zoo sollten umgehend verboten und die beiden jungen männlichen Bullen, die im letzten Sommer aus Holland kamen und seitdem für Unruhe und Streit in der Delfin-Gruppe sorgen, umgehend wieder dorthin zurückgebracht werden. Den verbliebenen Delfinen und Moby, der Platzhirsch unter den Delfinbullen, der seine hohe Rangstellung nie kampflos aufgeben würde, muss in seinem hohen Alter Ruhe geboten und keinem Dauerstress mehr ausgesetzt werden!
Für das schlechte Image des Zoos in Nürnberg sorgt dieser schon selbst, was die jährlichen massiven Besucherrückgänge ja auch bestätigen.
26.03.14 - Stellungnahme von Andreas Morlok, Geschäftsführer der Delfin- und Walschutz-Organisation ProWal, zu einem heute auf nordbayern.de erschienenen Artikel:
„Ebenso richtig hält er aber die Aussage von Tiergarten-Direktor Dag Encke, wonach die Tiere sich an den Baulärm gewöhnt hätten.“
Andreas Morlok:
Dem ist eben nicht so, denn die Hälfte der jetzt acht im Delfinarium untergebrachten Delfine war zum Zeitpunkt des Lagunen-Baus dort überhaupt nicht anwesend! Der in 2008 aus Soltau übernommene „Arnie“ war mit „Joker“, ebenfalls aus Soltau übernommen, im Delfinarium II, also in einem anderen Gebäude des Nürnberger Zoos, untergebracht. „Anke“ kam am 19. März 2012, also fast nach einem Jahr nach der Eröffnung der Lagune (Juni 2011) aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk nach Nürnberg zurück. „Rocco“ und „Kai“ waren Geschenke vom holländischen Delfinarium und kamen erst am 13. Juni 2013 nach Nürnberg. Alle vier Delfine kannten bis jetzt keinen solchen Lärm!
Online-Bericht:
„Dr. Nicola Mögel, die Pressesprecherin vom Tiergarten Nürnberg, versichert aber auf Nachfrage der Online-Redaktion: Bislang gebe es keinerlei Hinweise, dass die Tiere durch die Bauarbeiten zusätzlichem Stress ausgesetzt seien. Es liege deshalb auch keinen Grund vor, die Delfine im Innenbecken einzusperren.“
Andreas Morlok:
Wir konnten dokumentieren, dass Delfine gegen eine Beckenwand sprangen und vergeblich versuchten, mit ihren Schnauzen die Trennschieber zwischen den Becken hochzuschieben, um flüchten zu können. Es gab also sicherlich Gründe, die Delfine in die Innenbecken zu bringen. Frau Mögel unterschlägt hierbei etwas, was die Delfin-Lagune nämlich als reine Fehl-Konstruktion entlarvt! Die Delfine konnten während den Bauarbeiten nicht alle in die Innenbecken gebracht werden!
In einem Schreiben an eine Tierschützerin vom 21.03.2014, welches uns übermittelt wurde, schreibt der Zoo-Direktor Herr Encke über unseren veröffentlichen Video-Film u. a.: „Das Verhalten im Film war eine Auseinandersetzung zwischen drei Bullen, die ihre Rangordnung sortiert haben.“
Genau hier liegt das Problem bei der Konstruktion der Delfin-Lagune. Die Tiere wurden in einzelnen Außenbecken voneinander separiert, was auch nicht zulässig ist, denn jedem Tier müsse wenigstens der Zugang zu einem Zwei-Becken-System ermöglicht werden. Auch die im Säugetiergutachten vorgeschriebene Wasserfläche und das Wasservolumen werden den Tieren damit nicht geboten. Da es aber Rangordnungs-Auseinandersetzungen gibt, die gar tödlich enden können, mussten die Tiere voneinander getrennt werden. Das ist der wahre Grund, warum nicht alle acht Delfine in die Halle des alten Delfinariums gebracht werden konnten, um sie wenigstens dort besser vor dem Baulärm schützen zu können. Im alten Delfinarium können nicht alle acht Delfine, aufgeteilt in mehreren Gruppen, gehalten werden, denn es gibt dort keinen Platz dafür.
Die Bauarbeiten hätten während den Rangordnungskämpfen überhaupt nicht stattfinden dürfen und verschoben werden müssen! Da diese Baumaßnahmen aber sicherlich schon länger feststanden, konnte oder wollte der Zoo diese nicht absagen oder verschieben, weil das natürlich zusätzlich Geld gekostet hätte. Aus rein finanziellen Gründen hatte der Zoo alle Seelöwen und die meisten Delfine direkt dem Baulärm ausgesetzt, weil er nicht in der Lage war, die Tiere während den Rangordnungskämpfen bei den Delfinbullen woanders unterzubringen! Die anstehenden Baumaßnahmen und die Rangordnungskämpfe waren dem Zoo schon vor Wochen bekannt und es ist völlig verantwortungslos, dass das Tragluftzelt über zwei Außenbecken der Delfin-Lagune auch schon vor Wochen abgebaut wurde. Die Delfine hätten sich darin und in der alten Delfinhalle besser vor dem Baulärm schützen lassen.
Online-Bericht:
„Laut Pressesprecherin bedürfe es "keines von außen kommenden Aufrufs, die Tiere besser zu beobachten." Die Delfine seien von besonderem Forschungsinteresse für den Tiergarten und stünden schon seit den 1990er Jahren" unter ständiger Beobachtung" durch Fachleute.“
Andreas Morlok:
Das ist erheblich zu bezweifeln. Vor kurzem gab es auf der Facebook-Seite des Nürnberger Tiergartens eine Anfrage, ob eine Bilder- oder Video-Übertragung von allen Delfinbecken mit sogenannten Webcams möglich sei. Die Antwort kam prompt:
„Eine komplette Web-Cam-Ausrüstung allein in der Delphinlagune übersteigt weit den Etat des Tiergarten Nürnberg, zumal das Geld dann für die Tiere fehlen würde. Da haben wir eindeutig eine Priorität: Das Wohlergehen unserer Tiere.“
Bei einer Investition von bisher mindestens 31 Millionen Euro, soll die Anschaffung von einer Web-Cam-Ausrüstung, die nur wenige Tausend Euro kosten würde, um die Tiere ständig beobachten zu können, nicht möglich sein? Diese Intransparenz hat andere Gründe! Würde alle Welt sehen, was sich in den Delfinbecken am Tag und in der Nacht ereignet und wie die Delfine dort gehalten werden, das Delfinarium wäre schon morgen geschlossen! Auch ohne ständige Kamera-Überwachung ist feststellbar, dass die Delfin-Haltung in Nürnberg den meisten Vorgaben über die Mindestanforderungen zur Haltung von Säugetieren (Säugetiergutachten) nicht nachkommt. Der Entzug der Betriebsgenehmigung für das Delfinarium ist überfällig!
21.03.14
Streit wegen Delfin-Haltung geht in die nächste Runde – ProWal: „Nürnberger Zoo-Direktor stellt falsche Behauptungen auf!“
Nach der Veröffentlichung des ProWal-Videos „Baulärm löste Panik bei Delfinen aus“ (http://www.youtube.com/watch?v=WtqTpP_9Yn8- 7.000 Aufrufe in zwei Tagen) und einer angekündigten Anzeige wegen Tierquälerei in dieser Woche, kritisiert ProWal die Reaktion des Nürnberger Zoo-Direktors, Dag Encke, scharf.
Andreas Morlok, Geschäftsführer der Wal- und Delfinschutz-Organisation ProWal: „Schon länger haben wir den Eindruck, dass Herr Encke überhaupt nicht mehr weiß, was in seinem Zoo vor sich geht. Anstatt sich unsere Kritik einmal objektiv zu Herzen zunehmen, weist er unsere Vorwürfe lieber „als grundlos zurück“ und stellt dabei Behauptungen auf, die mit der Realität nichts zu tun haben!“
Herr Encke:
"Der Baulärm stört uns, weil wir ihn hören, wobei er nicht erheblich ist. Delfine haben ein ganz anderes Hörvermögen, sie hören im Wasser und bekommen von dem Baulärm, den wir draußen hören, so gut wie nichts mit, weil während der Arbeiten keine Verbindung zu dem Beckenkörper vorhanden war", äußerte Encke gegenüber dem Nürnberger Radiosender N1 und wies damit die scharfe Kritik von ProWal zurück. Um wirklich festzustellen, wie deutlich die Delfine die Geräusche der Baustelle wahrnehmen, müsse man Hydrophone verwenden, die den hörbaren Frequenzbereich der Meeressäuger auffangen.“
Andreas Morlok entgegnet:
„Wenn ein Delfin schon den kleinsten Pfiff der Pfeife eines Delfin-Trainers hört und darauf reagiert, was ihm hierbei ankündigt, dass er nach einem vorgeführten Kunststück einen Fisch zur Belohnung bekommt, dann sollen die Tiere den Lärm von lauten Baumaschinen, die direkt neben den Wasserbecken eingesetzt wurden, davon so gut wie nichts mitbekommen haben? Die verwendeten Baumaschinen, erzeugen einen Lärmpegel von bis zu 110 Dezibel. Ein Hubschrauber erzeugt den gleichen Lärm! Warum hat der Zoo nicht den Einsatz von Hydrophonen verwendet, um den hörbaren Frequenzbereich der Meeressäuger während den Bauarbeiten festzustellen, BEVOR die Tiere in die Außenbecken direkt neben der Baustelle eingesperrt wurden? Dazu wäre der Zoo verpflichtet gewesen! Im Säugetiergutachten über die Mindestanforderungen für Säugetiere (http://www.wdsf.eu/images/_wdsf_download/haltung_saeugetiere_auszug.pdf) gilt: „Die Tiere sind vor übermäßigem Lärm zu schützen. Die Umgebungslautstärke sollte einen Geräuschpegel von 40 dB r 1 micropascal über der Hörschwelle bei definierter Frequenz der gehaltenen Tiere nicht überschreiten.“
Herr Encke weiter:
„Außerdem sei das Verhalten der Delfine, das in dem Video zu sehen ist, völlig normal und habe nichts mit Angst oder Panik zu tun. "Das ist ganz normales Sozialverhalten, das die Tiere auch zeigen, wenn nicht nebenan gebaut wird. Wenn die Delfine ihre Rangordnung ausmachen, bedrängen sie sich auch hin und wieder gegenseitig", erklärt Encke und fährt fort: "Der Bau der Lagune hat drei Jahre gedauert. Die Tiere wissen, wie eine Baustelle klingt und lassen sich davon nicht mehr beeindrucken."
Andreas Morlok:
„In dem Video ist eindeutig zu sehen, dass sich die Tiere nicht gegenseitig bedrängt haben. Dieses Verhalten hat mit dem Ausmachen der Rangordnung überhaupt nichts zu tun. Die Delfine waren durch den Baulärm in Panik versetzt worden, nichts anderes ist zu sehen. Sie springen nicht, um an eine Wand zu knallen oder versuchen mit ihren Schnauzen Beckentrennschieber hochzuschieben, um eine Rangordnung festzulegen. Sie wollten vor dem Baulärm flüchten und nichts anderes!
Es ist auch völliger Unsinn, wenn Herr Encke behauptet, dass der Bau der Lagune drei Jahre gedauert hätte und die Tiere wüssten, wie eine Baustelle klingt. Die Hälfte der jetzt acht im Delfinarium untergebrachten Delfine war zum Zeitpunkt des Lagunen-Baus dort überhaupt nicht anwesend! Der in 2008 aus Soltau übernommene „Arnie“ war mit „Joker“, ebenfalls aus Soltau übernommen, im Delfinarium II, also in einem anderen Gebäude des Nürnberger Zoos, untergebracht. „Anke“ kam am 19. März 2012, also fast nach einem Jahr nach der Eröffnung der Lagune (Juni 2011) aus dem holländischen Delfinarium Harderwijk nach Nürnberg zurück. „Rocco“ und „Kai“ waren Geschenke vom holländischen Delfinarium und kamen erst am 13. Juni 2013 nach Nürnberg. Alle vier Delfine wissen eben nicht, wie eine Baustelle klingt und haben sich von diesem Lärm sehr wohl beeindrucken lassen, was in unserem Videoeindeutig dokumentiert ist! Wir stellen uns die Frage, warum wurden während den Bauarbeiten nicht alle Delfine in die alte Delfinhalle gebracht, um sie vor den Bodenvibrationen und dem Lärm der Baumaschinen wenigstens etwas zu schützen?“
Herr Encke weiter:
„In der Vergangenheit hatte Morlok den Tiergarten bereits als Müllhalde bezeichnet, die Platzverhältnisse in der Delfinlagune kritisiert und den Vorwurf erhoben, im Delfinarium werde Chlor zur Wasseraufbereitung verwendet. Haltbar war nach Aussage von Direktor Encke keiner dieser Vorwürfe.“
Andreas Morlok dazu:
"Dass das Erscheinungsbild des Zoos wie eine Müllhalde wirkt, haben wir letztes und dieses Jahr mit hunderten Bildern dokumentiert. Erst vor kurzem dokumentieren wir, dass an oder in fast jedem Tiergehege, welches wir mit vier Personen inspizierten, Müll lag. Und das schon am Morgen kurz nach der Öffnung des Zoos für Besucher! Dieser lag also nicht schon seit dem Tag unserer Recherchen vor. Vier Personen mit ihren Kameras konnten dies dokumentieren. Wir sahen gar Tiere, die Müll in ihrem Maul herumtrugen und fressen wollten. Dies zu bestreiten ist absurd.
Die Platzverhältnisse haben wir in unserem Report (http://walschutzaktionen.de/2265801.html) ausführlich aufgeschlüsselt. Den Delfinen stand in den letzten drei Wintermonaten nicht der Platz zur Verfügung, der ihren laut Vorgabe des Säugetiergutachtens als Minium zugestehen würde! Auch an diesem Montag standen den meisten Delfinen nicht den vorgeschriebenen Platz zur Verfügung „Die Haltung muß mindestens in einem Zwei-Becken-System erfolgen“, so die Vorgabe des Säugetiergutachtens!
Im Tiergarten Nürnberg weiß wohl keiner was der eine oder der andere sagt:
Vehement wurde bisher bestritten, dass im Nürnberger Delfinarium noch Chlor eingesetzt wurde. Es war immer die Rede davon, dass nun künstliches Meerwasser oder Salzwasser eingesetzt wird. Noch am Montag stand auf einem Schild: „Chlorfrei! Auf Chlor wird in den Salzwasserbecken der Delfinlagune ganz verzichtet.“
Auch Tiergarten-Vize-Direktor, Helmut Mägdefrau, gibt den Einsatz von Chlor zu, den uns auch eine weitere Zoo-Mitarbeiterin persönlich bestätigte.
Da die Delfine durch Schwimmschleusen von den Becken des alten Delfinariums in die Außenbecken der Delfin-Lagune gelangen, findet hierbei auch der Austausch des Wassers in allen Becken statt. Chlorfrei kann das Wasser der Delfin-Lagune also überhaupt nicht sein.
Der Zoo-Direktor abschließend:
„Er sieht in den wiederholten Vorwürfen von ProWal die Kampagne eines Einzelnen, die der Tiergarten und er aber hinnehmen müssten. Ein juristisches Vorgehen sei daher weder rechtlich möglich noch geplant.“
Andreas Morlok:
„Wir scheuen die juristische Auseinandersetzung nicht, denn Fakten lassen sich mit falschen Behauptungen des Zoo-Direktors nicht aus der dem Nürnberger Zoo räumen. Wir bereiten gerade unsere Anzeige wegen Tierquälerei vor und werden auch die zuständigen Behörden auffordern, dem Zoo seine Betriebsgenehmigung für das Delfinarium zu entziehen, denn es werden selbst nach dem Bau der Delfin-Lagune für bisher mindestens 31 Millionen € nicht einmal die vorgegebenen Mindestanforderungen erfüllt, die den Delfinen zustehen. Die Zooleitung muss auch schnellstens abgesetzt werden, um einen noch größeren Imageschaden für die Frankenmetropole zu vermeiden. Wer Delfine in menschlicher Obhut in Gefangenschaft hält und nicht auf ihre minimalsten Bedürfnisse eingeht, wie z.B. mit dieser Äußerung: „Im Delfinarium gebe es seit jeher kein Sonnenlicht und es gebe auch keine Hinweise, dass die Tiere dies bräuchten“, und sich völlig immun gegen begründete Kritik zeigt, hat keine Kompetenz für eine solch verantwortungsvolle Arbeit.“
19.03.14
Presse-Mitteilung
Baulärm löst Panik bei Delfinen aus - Tierschützer wollen Nürnberger Zoo wegen Tierquälerei anzeigen
Radolfzell - Erneut gerät der Tiergarten in Nürnberg wegen seiner umstrittenen Delfin-Haltung in den Fokus von Tierschützern. Ein nun veröffentlichtes Video zeigt, wie Delfine vergeblich versuchen, sich vor dem Baulärm in Sicherheit zu bringen.
Andreas Morlok, Geschäftsführer der Delfinschutz-Organisation ProWal:„Weltweit haben wir für Recherche-Arbeiten bereits in etwa 50 Delfinarien Inspektionen vorgenommen. Was jedoch Anfang dieser Woche im Nürnberger Delfinarium geschah, das haben wir noch nicht einmal in der schlimmsten Anlage erlebt! Bei einer Baustelle an der sogenannten „Delfin-Lagune“ befanden sich in unmittelbarer Nähe die Kalifornischen Seelöwen und Delfine. Bei den Bauarbeiten wurden Gerätschaften eingesetzt, die einen Lärmpegel von bis 110 Dezibel erzeugen. Bereits ab 80 db müssen Bauarbeiter Ohrenschützer tragen. Steht man nur 100 Meter von einem startenden Düsenjet entfernt, dann verursacht dies einen Lärm von 125 db!
Es ist unverantwortlich, dass die Tiere während den Bauarbeiten in die Außenbecken gesperrt und nicht in das Innengebäude gebracht wurden. Die Seelöwen waren direkt neben der Baustelle und sie brüllten herzzerreißend. Die hörsensiblen Delfine zeigten, durch die Baumaschinen verursachten Vibrationen und dem Lärm, Stressverhalten und drückten sich vor lauter Angst an die Beckenwände. Einige Delfine versuchten mit ihren Schnauzen und aller Kraft die Trennschieber zwischen den Becken hochzuschieben, um flüchten zu können - jedoch ohne Erfolg. Ein verängstigter Delfin sprang in Panik herum und knallte an den Beckenrand. Am liebsten wäre man ins Wasser gesprungen, um den Delfinen zu helfen, aber Aufseher verhindern jegliches Eingreifen.“
ProWal kündigte nun an, den Tiergarten Nürnberg wegen Tierquälerei anzuzeigen.
ProWal weiter: „Der Zoo behauptet, dass die Seelöwen und Delfine vergesellschaftet seien und auch alle Becken benutzen könnten. Die Beckentrennschieber werden angeblich nur dann heruntergelassen, um mit einzelnen Tieren zu trainieren. Dies ist unwahr, denn die Seelöwen und Delfine waren in unterschiedlichen Becken eingesperrt und der Schwimm-Schleusenzugang zu der Delfinhalle war verschlossen. Laut Vorgaben des Säugetiergutachtens muss jedem Delfin ein Zwei-Becken-System zur Verfügung stehen, was nicht der Fall war. Den Meeressäugern steht in diesen einzelnen winzigen Becken noch nicht einmal der vorgeschriebene Platz zur Verfügung. Wir werden nun Strafanzeige wegen Tierquälerei stellen und die zuständigen Behörden auffordern, dass dem Zoo seine Betriebserlaubnis für das Delfinarium entzogen wird. Die Delfine bleiben sonst den illegalen Machenschaften der Betreiber völlig hilflos ausgeliefert.“
Bauarbeiten an der Delfin-Lagune in Nürnberg – Unnötiger Stress für Delfine und Kalifornische Seelöwen
Erst vor ein paar Tagen wurde das Tragluftzelt über zwei Außenbecken der Delfin-Lagune im Nürnberger Delfinarium abgebaut. Die Lufttemperaturen erreichen noch lange nicht die Werte, die für die Haltung von Delfinen für Innen vorgeschrieben sind. Da in den letzten Nächten die Lufttemperaturen auch unter Null sanken, kann davon ausgegangen werden, dass die Delfine, zumal zwei Delfine nierenkrank sind, nachts in dem alten Delfinarium untergebracht waren, in dem die acht Tiere viel zu wenig Platz (Wasserfläche und Wasservolumen) haben. Die rechtlichen Vorgaben werden dabei nicht erfüllt. Wir bemängelten den Abbau des Tragluftzeltes als viel zu früh und forderten den Wiederaufbau, bis die kalten Temperaturen vorbei sind. In den nächsten Tagen soll es etwas wärmer und dann wieder richtig kalt werden.
Eine Anfrage, ob die Delfine bei Frosttemperaturen nachts alle in den Hallenbecken im alten Delfinarium untergebracht wurden, lässt der Tiergarten unbeantwortet, was tief blicken lässt.
Der Tiergarten Nürnberg wiederholte diese Woche seine Aussage, dass die Delfine tagsüber in den Außenbecken der Delfin-Lagune zu sehen seien.
Bei einer heutigen Recherche bei 8° C Lufttemperatur am späten Nachmittag waren die meisten Delfine in den Außenbecken zu sehen, wie wahrscheinlich auch in den letzten Tagen. Manche Becken wiesen Trennschieber auf und die Delfine waren nicht mit den Seelöwen in gemeinsamen Becken zu sehen, obwohl auch dies angekündigt war. Die Delfine hatten also keinen Zugang zu allen Außenbecken der Delfin-Lagune!
Es wurde heute festgesteellt, dass es eine Baustelle an der Delfin-Lagune gibt. Es standen ein Bagger und andere Baumaschinen herum. Gearbeitet wurde heute nicht, aber wie auf den Bildern zu sehen ist, in den letzten Tagen! Der Tiergarten Nürnberg behauptete diese Woche auch, dass die Delfine und die Seelöwen in Außenbecken der Delfin-Lagune seien. Folglich waren sie diesem Baulärm auch ausgesetzt.
Die Hälfte der acht Delfine kennt einen solchen Lärm nicht, denn sie waren beim Bau der Delfin-Lagune (Eröffnung Juni 2011) nicht in diesem Delfinarium untergebracht. Die Delfine waren damals in anderen Gebäuden, wie Arnie im Delfinarium II oder Anke, die vor dem Bau in ein anderes Delfinarium nach Holland gebracht wurde und im März 2012 nach Nürnberg zurückkehrte. Rocco und Kai kamen letztes Jahr nach Nürnberg.
Der Termin für die Bauarbeiten an der Lagune stand sicherlich schon eine gewisse Zeit fest und es ist völlig unverständlich, dass die Delfine und auch die Seelöwen diesem Lärm ausgesetzt werden. Es wäre überhaupt kein Problem gewesen, das Tragluftzelt zumindest noch bis nach den Abschlussarbeiten auf der Baustelle und bei wärmeren Temperaturen stehen zu lassen! Die Delfine hätten nachts mehr Platz gehabt, wären vor dem Baulärm besser geschützt gewesen und die Kalifornischen Seelöwen hätten mehr Ausweichmöglichkeiten von der Baustelle gehabt.
Als das Tragluftzelt noch stand, waren die Seelöwen noch im größeren Außenbecken untergebracht. Nun sind sie in geschlossenen kleinen Außenbecken unmittelbar neben der Baustelle dem Lärm ausgesetzt. In andere Becken können sie nicht ausweichen, da Trennschieber den Zugang versperren, wie heute festzustellen war. Zu den Delfinen in das alte Delfinarium können die Seelöwen nicht, weil es dort keinen Platz für sie gibt.
Am nächsten Montag werden die Bauarbeiten wohl fortgesetzt werden.
Es ist mehr als notwendig, dass die Betriebserlaubnis für dieses Delfinarium genauestens und sehr bald überprüft wird!
Baustelle im Hintergrund
Delfin im Hintergrund
14.03.14
Den Delfinen im Nürnberger Delfinarium kein Sonnenlicht zu gewähren ist ein Skandal!
Ein Zoo-Sprecher vor kurzem: „Im Delfinarium gebe es seit jeher kein Sonnenlicht und es gebe auch keine Hinweise, dass die Tiere dies bräuchten.“
Zitat aus einem Schreiben vom 22.03.2001 des Umweltamtes:
"Die vorgesehene Freiluftanlage für das Delfinarium ist vor dem Hintergrund des erhöhten Platzangebotes (für die Tiere) und der natürlichen Sonneneinstrahlung mittelfristig unverzichtbar."
Anmerkung:
Den Tieren, neben mehr Platz, auch natürliches Licht zu gewähren, war also Voraussetzung des Umweltamtes für eine weitere Betriebserlaubnis für den Bau der Delfin-Lagune. Ansonsten hätte das Delfinarium bis 2020 schließen müssen!
Das Tragluftzelt war vom 14.12.13 bis vor wenigen Tagen über zwei Becken der Delfin-Lagune aufgebaut. Durch diese kleinen Luken, die von innen alle beschlagen waren, konnte fast drei Monate lang keine natürliche Sonneneinstrahlung in den Innenbereich des Tragluftzeltes für zwei Becken gelangen!
Im Säugetiergutachten besteht die Vorgabe für die Haltung von Delfinen:
Doch noch Chlor-Einsatz im Nürnberger Delfinarium – Von künstlichem Meerwasser oder Salzwasser kann keine Rede sein!
Nachdem uns am 02.03.2014 eine Zoo-Mitarbeiterin persönlich den Chlor-Einsatz im Nürnberger Delfinarium bestätigte, gibt die Zoo-Leitung nun auch den Einsatz dieser Chemikalie zu!
Verwischung und Unterschlagung von Fakten durch die Nürnberger Zooleitung!
Der stellvertretende Zoo-Direktor von Nürnberg gibt zu, dass immer noch Chlor (in Ausnahmefällen) im Delfinarium eingesetzt werde. Allerdings verwischt auch er die Tatsachen und behauptet, dass es nicht stimmt, dass die Tiere vor dem Lagunenbau im Winter mehr Platz gehabt hätten, als heute.
Fakt ist, dass es vor dem Lagunen-Bau zwischenzeitlich weniger Delfine in Nürnberg gab als heute! Die vier Aufnahmen von „Arnie“ aus dem Delfinarium II, also aus einem anderen Gebäude des Nürnberger Zoos in das Delfinarium I, die Einstellung von „Anke“ am 19. März 2012, die beiden Geschenke „Rocco“ und „Kai“ vom holländischen Delfinarium Harderwijk am 13. Juni 2013 werden glatt unterschlagen! Der Zoo-Vize spricht nur von Abgaben!
„Seit zweieinhalb Jahren warte man auf die überarbeitete Fassung“, äußerte sich Dr. Helmut Mägdefrau. Wie wir recherchiert haben, hält sich der Tiergarten in Nürnberg noch nicht einmal nach der 31 Millionen € teuren Investition der Delfin-Lagune an die alte und noch geltende Fassung des Säugetiergutachtens. Das ist mehr als skandalös und unverantwortlich gegenüber den Delfinen!
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„Wegen der hohen Chloranteile in ihrem Wasser waren Delfine im Clearwater Marine Aquarium unfähig, ihre Augen zu öffnen und ihre Haut fing an, sich zu schälen.“
Dieses Foto konnten wir bei einer Recherche im Mai 2012 durch ein Fenster einer Lagerhalle im ConnyLand in der Schweiz aufnehmen. Diese Chemikalie wurde im Delfin-Becken eingesetzt!
Beim Arbeiten mit Chlorbleichlauge sollten eine Schutzbrille und Gummihandschuhe getragen werden. Körperteile, die mit Chlorbleichlauge in Berührung gekommen sind, sind ausgiebig mit Trinkwasser zu spülen.
Es ist zu gewährleisten, daß keine anderen Chemikalien, wie z. B. Schwefelsäure oder Salzsäure, in die Chlorbleichlaugebehälter gelangen. Dabei kann unkontrolliert das giftige Chlorgas entstehen.
wir wenden uns mit großer Sorge an Sie persönlich.
Wie der Nürnberger Tiergarten auf seiner Facebook-Seite am 10.03.2014 mitgeteilt hatte, wurde nun das Tragluftzelt über die beiden Außenbecken der Delfin-Lagune abgebaut.
Laut Wettervorhersage, soll am Samstag ein Wetterumsturz kommen. Schneefall ist gar bis in die Niederungen angesagt. Das Wetter soll sich dann gar bis 25. März nicht verbessern.
Schon jetzt liegen die Temperaturen in der Nacht in Nürnberg um den Gefrierpunkt!
Die acht Delfine des Nürnberger Delfinariums, darunter zwei nierenkranke Tiere, können bei Frosttemperaturen nicht draußen bleiben und müssen die Außenbecken verlassen und können dann nur in die kleinen Innen-Becken des alten Delfinariums I gebracht werden. Dort haben die acht Delfine definitiv viel zu wenig Platz!
Laut den Richtlinien des Säugetiergutachtes, welches die Mindestanforderungen für die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft vorgeben, benötigt eine Delfingruppe bis zu fünf Tiere Platz von 400 qm Wasserfläche und ein Wasservolumen von mindestens 1.500 qm3.
Alle Innen-Becken des alten Delfinariums I haben, laut Aussage des Tiergartens Nürnberg, zusammen eine Wasserfläche von insgesamt 352,9 Quadratmeter und eine Wasserfläche von 1.393 Kubikmeter!
Gibt es eine Delfin-Gruppe, dann sind laut Säugetiergutachten vorgegeben:
Wasserfläche: Bis zu fünf Tiere: 400 m2 + 75 m2 für jedes weitere Tier. Das ergibt bei acht Tieren eine Mindest-Wasserfläche von: 625 m2! Vorhanden sind jedoch nur 352,9 m2!
Wasservolumen: Bis zu fünf Tiere: 1.500 qm3 + 250 qm3 für jedes weiter Tier. Das ergibt bei acht Tieren ein Mindest-Wasservolumen von: 2.250 m3! Vorhanden sind jedoch nur 1.393 Kubikmeter!
Um Rangkämpfe und Inzucht zu unterbinden, müssten die Delfine gar getrennt werden, wobei es dann zwei Gruppen gäbe.
Bei zwei Delfin-Gruppen sind vorgegeben:
Wasserfläche für jede Delfin-Gruppe bis zu fünf Tiere: 400 m2. Das ergibt eine Mindest-Wasserfläche von: 800 qm.
Wasservolumen für jede Delfin-Gruppe: 1.500 m3. Das ergibt ein Mindest-Wasservolumen von 3.000 m3. Vorhanden sind jedoch nur 1.393 Kubikmeter!
Da es vorgegeben ist, dass die Tiere in einem Zwei-Beckensystem untergebracht werden, kann diese Auflage bei zwei Gruppen ebenfalls nicht erfüllt werden.
Gibt es zwei Delfingruppen, dann ist eine Gruppe in einem Becken (rundes Ruhebecken) mit nur 113 m2 Wasserfläche untergebracht! Vorgegeben wären mindestens 400 m2!
Sehr geehrte Damen und Herren,
mindestens in der Nacht müssen die Delfine die Außenbecken der Delfin-Lagune verlassen und in die Innenbecken verlegt werden. Dort haben die acht Delfine definitiv viel zu wenig Platz. Unabhängig davon, ob die Tiere in einer oder in zwei Gruppen gehalten werden, die Mindestanforderungen des Säugetiergutachtens werden in keinem Fall erfüllt und dabei weit unterschritten!
Der Tiergarten Nürnberg baut freiwillig das Zelt über den zwei Außenbecken der Delfin-Lagune nicht wieder auf, in dem die Delfine mit den Becken des alten Delfinariums wenigstens etwas mehr Platz hätten. Auch dann werden die Mindestanforderungen, was die Wasserfläche und das Wasservolumen betrifft, nicht erreicht, aber es ist die einzige momentane Möglichkeit, um den Delfinen etwas mehr Platz zu verschaffen!
Wir haben bereits die beiden zuständigen Behörden über diese Missstände informiert und sie gebeten, den Tiergarten Nürnberg aufzufordern, das bereits abgebaute Tragluftzelt noch vor dem bald kommenden Wetterumsturz wieder aufzubauen.
1.)
Stadt Nürnberg – Umweltamt - Lina-Ammon-Str. 28 - 90471 Nürnberg
Allerdings haben diese beiden zuständigen Behörden bisher nicht reagiert, was wir überhaupt nicht nachvollziehen können.
Wir möchten Sie bitten, dass Sie sich mit den zwei zuständigen Behörden und dem Tiergarten Nürnberg in Verbindung setzen, dass das Tragluftzelt über die zwei Außenbecken der Delfin-Lagune umgehend wieder aufgebaut wird, damit den Tieren erstens mehr Schutz vor der kommenden Kälte und auch mehr Platz geboten wird!
Falls das Tragluftzelt nicht aufgestellt werden kann, dann müsste ein Teil der Tiere woanders untergebracht werden!
Im Übrigen möchten wir Sie darauf hinweisen, sich die aktuellen Recherchen in diesem ProWal – Report einmal genauer anzusehen, die nicht nur die Missstände in der Delfin-Lagune, sondern im gesamten Zoo dokumentieren.
Die meisten Vorgaben des Säugetiergutachtens werden im Winter bei der Delfin-Haltung im Nürnberger Delfinarium nicht eingehalten! Die Überprüfung der Betriebsgenehmigung für das Delfinarium ist mehr als überfällig.
Wir möchten Sie ebenfalls darum bitten, dafür Sorge zu tragen, dass diese Missstände und auch die Gefahren für die Besucher und den Tieren im Nürnberger Zoo umgehend beseitigt werden.
In Erwartung Ihres baldigen Handelns verbleibe wir
mit tierfreundlichen Grüßen
Andreas Morlok
CEO ProWal
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Projekt Walschutzaktionen (ProWal) Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft gUG (haftungsbeschränkt) – St-Nr.: 18158/02431 Amtsgericht Freiburg HR B 704171 Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok Haydnstraße 1 D-78315 Radolfzell Tel: 0049 (0)7732 14324 E-Mail: ProWal-Deutschland@t-online.de Internet: www.walschutzaktionen.de
12.03.14:
Sollen Kritiker der Delfinhaltung im Tiergarten Nürnberg mundtot gemacht werden?
Anmerkung Andreas Morlok, alleiniger Geschäftsführer der Tierschutz-Organisation ProWal:
Der Zoodirektor scheint sich jeder Realität zu verweigern. Mehrere Personen waren bei der Erstellung und den Recherchen vor Ort beteiligt.
Auf Anfrage und nochmaliger Nachfrage unter Zeugen bestätigte eine Zoo-Mitarbeiterin den fortlaufenden Chlor-Einsatz im alten Delfinarium!
Die Angaben über die Fläche und des Volumens der Wasserbecken sind nicht unsere Erfindung, sondern stammen vom Zoo in Nürnberg selbst! Das Säugetiergutachten über die Mindestanforderungen für die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft stammt vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Diese Vorgaben werden in den meisten Punkten im Nürnberger Delfinarium nicht erfüllt! Das Leugnen der Tatsachen, dass sich in fast jedem Tiergehege, welches wir inspizierten, Müll herum lag und es viele Gefahrenherde für die Besucher und den Tieren gibt, bezeugt entweder Betriebsblindheit oder Realitätsverweigerung. Uns als Lügner zu bezeichnen, obwohl unser Report eindeutig die Fakten aufzeigt, ist ein Armutszeugnis eines verantwortungslosen Zoodirektors, dem man nur seine Absetzung empfehlen kann!
11.03.14
ProWal-Report - Skandalöse Zustände im Nürnberger Delfinarium
Harsche Zoo-Kritik – Report über Nürnberger Delfinarium schlägt hohe Wellen
Radolfzell – 11.03.2014 – Ein von der Tierschutzorganisation ProWal veröffentlichter Report über die Tierhaltung im Nürnberger Zoo sorgt für Empörung.
Laut ProWal werden nicht einmal die minimalsten Anforderungen des seit 1996 geltenden Gutachtens für die Haltung von Säugetieren im Nürnberger Delfinarium erfüllt.
Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal, äußert sich empört: „Die 2011 für bisher 31 Millionen € errichtete „Delfin-Lagune“ sollte den Delfinen mehr Platz und natürlichere Bedingungen bieten, was der Realität jedoch nicht entspricht. Die Delfine haben im Winter gar weniger Platz als früher. Sie sahen in den letzten drei Monaten noch nicht einmal die Sonne. Im 1971 erbauten Delfinarium wird noch immer ätzendes Chlor zur Abtötung von Bakterien im Wasser eingesetzt, welches durch Schleusen auch in die „Delfin-Lagune“ gelangt. Während der Show-Vorführungen im sanierungsbedürftigen alten Delfinarium, bei denen die Delfine wie abgerichtete Clowns wirken, ist nichts auf die vorgegebenen natürlichen Verhaltensweisen aufgebaut. Skandalös ist, dass nierenkranke Delfine auf Betonboden springen müssen, um widernatürliche Kunststücke vorzuführen. Bei den seit 1998 erfolglosen Zuchtbemühungen besteht Inzuchtgefahr, da manche Delfine verwandt sind. Weil den Delfinen in Nürnberg keine tiergerechte Umgebung geboten wird, muss die Zucht eingestellt und das Delfinarium mittelfristig geschlossen werden.“
Laut ProWal wird das bisherige Säugetiergutachten gerade überarbeitet und bei einer Vorgabenverschärfung müsste dem Zoo spätestens dann die Betriebsgenehmigung für das Delfinarium entzogen werden.
Viele Missstände im Nürnberger Zoo gefährden die Besucher und auch die Tiere.
Andreas Morlok: „Steinbrocken lösen sich von den Hängen der Delfin-Lagune und gefährden die Besucher. Das gesamte Zoo-Gelände erscheint uns wie eine Müllhalde, denn in fast allen Tiergehegen befand sich Müll, den manche Tiere fraßen. Eine über einen ganzen Tag an einem Geländer hängende gebrauchte Männerunterhose sorgte bei Besuchern für viel Kopfschütteln. Die Zooleitung ist aufgerufen, die in unserem Report dokumentierten Missstände umgehend zu beseitigen!"