Herr Würfel, SPD: "Die Lagune leistet einen enormen Dienst an der Tierwelt und an den Menschen"
Anmerkung Andreas Morlok: Herr Würfel, welchen enormen Dienst an der Tierwelt meinen Sie? Haben Sie sich schon einmal darüber informiert, woher die Delfine ursprünglich stammen? Die meisten der Großen Tümmler im Nürnberger Delfinarium sind Wildfänge(5 von 8). Sind Sie darüber informiert, dass Delfine beim Fang und während dem Transport sterben? Haben Sie Kenntnisse darüber, dass es Treibjagden gibt, bei denen etwa 20 000 Delfine jedes Jahr sterben und Delfinarienbetreiber horrende Summen für Delfine bezahlen, um sie dann für kommerzielle Machenschaften auszubeuten?
Horst Förther (SPD): "Nach neueren Erkenntnissen ist das Becken für die Delfine zu klein. Die Lagune ist ein Schritt zu einer artgerechten Haltung.“
Anmerkung Andreas Morlok: Das heißt doch nichts anderes, dass Sie doch zugeben, dass die Delfine 36 Jahre (seit 1971) lang nicht artgerecht gehalten wurden! Auch die Lagune ist keine wesentliche Verbesserung für die Meeressäuger.
Anstatt es endlich einzusehen, dass man Delfine nicht in Betongefängnisse einsperren kann, erwähnen Sie die erfolgreiche Aufzucht in den USA. Die Bedingungen dort sind mit denen hier und auch mit einer gebauten Lagune nicht vergleichbar. In ganz Europa nicht, denn nirgendwo ist die Nachzucht erfolgreich. Es gibt in ganz Europa keine Delfine in der 3. Generation! Die Betriebserlaubnis für „Ihr Denkmal“ muss der Stadt entzogen werden, denn die Bedingung „selbsterhaltende Population“ erfüllt man in Nürnberg mit Sicherheit nicht!
Herrn Raschke: Die Tatsache, dass etwa ein Drittel der Besucher wegen der Meeressäuger in den Tiergarten kommt, nannten Sie „eine Abstimmung mit den Füßen. Das Delfinarium sei zudem ein Image-Faktor für die Metropolregion und erfülle einen großartigen Bildungsauftrag.“
Anmerkung Andreas Morlok: Sie sollten sich einmal fragen, warum denn zwei Drittel der Besucher, nicht wegen den Delfinen kommen. Sie lehnen nämlich das Delfinarium ab! Es ist kein "Image-Faktor", sondern ein peinlicher Schandfleck - nicht nur für Nürnberg, sondern für ganz Deutschland. Kann es ein gutes Image bringen, wenn man Delfine aus ihren Familienverbänden reißt, es in Kauf nimmt, dass sie während dem Fang und des Transportes sterben könnten, sie gar über Umwege (aus der Schweiz) nach Nürnberg bringt, weil die Einfuhr nach Deutschland sonst verboten wäre, die Delifne niemals in Betonschüsseln ein tier- und artgerechtes Leben führen können, den Menschen vormacht, dass die Nachzucht gut funktioniere, obwohl man seit fast zehn Jahren keine eigene Nachzucht vorzuweisen hat?
Was Sie unter einem "großartigen Bildungsauftrag" verstehen, ist nicht ganz nachvollziehbar. Sollen die Menschen lernen, dass man mit eingesperrten Delfinen Geld verdienen kann? Oder meinen Sie, dass man den Kindern vorgaukelt, dass es den Delfinen gut geht, weil sie immer lachen? Fakt ist, dass das Delfinarium während den Shows viel zu einseitig informiert. Niemand öffentliche Fragen stellen kann. Ein Aufpasser dafür sorgt, dass niemand, außer den Mitarbeitern des Delfinariums, die Besucher über diesen "großartigen Bildungsauftrag" viel zu einseitig informieren.
Zudem gibt es gute Lehrbücher und Filme, um das Leben der Delfine den Menschen zu vermitteln. Man muss die Tiere deshalb nicht bis zu ihrem Tod einsperren! Delfine gehören ins Meer, sie heißen nicht umsonst Meeressäuger. Dort leben die Delfine in Freiheit, in großen Familienverbänden. Dort werden sie nicht mit Medikamenten vollgepumpt. Brauchen keine toten Fische essen und müssen keine unfreiwilligen Zirkuskunststücke vorführen. Können schwimmen soweit sie möchten. Tauchen wohin sie wollen. Können sich auch über ihr Echolot unterhalten, welches nicht von einer Betonwand als unerträgliches Echo zurückprallt. Delfine verüben im Meer auch keinen Suizid, weil dort das Leben nicht so trostlos und monoton ist Und wenn sie wollen, dann kommen sie freiwillig zum Menschen und begrüßen sie neugierig. Aber so etwas wird in Nürnberg den Besuchern nicht vermittelt.
Übrigens Herr Raschke - Wenn Sie schon einen so großen Bildungsauftrag verspüren: Kinder wollen auch Indianer und Eskimos sehen. Wollen Sie die auch einsperren, um Ihrem "großartigen Bildungsauftrag" nachzukommen?
Und noch etwas völlig inakzeptables von der SPD:
SPD-Stadtratsbewerber Viez beschimpft Tierschützer und andere Politiker als "Heuchler"
Anmerkung Andreas Morlok:Kann jemand, der gar seine eigenen Politiker-Kollegen als „Heuchler“ bezeichnet, ernsthaft Stadtrat in Nürnberg werden wollen?
Der SPD in Nürnberg möchte ich noch dringend raten, sich einmal über das SPD-Grundsatzprogramm zu informieren.
Auszug aus dem neuen SPD-Grundsatzprogramm (36 S.); Tierschutz „48. Für uns gilt die ethische Verpflichtung zum pfleglichen Umgang mit Tieren auch dort, wo kein unmittelbarer Nutzen für die Menschen daraus folgt. Tierversuche sind wo immer möglich zuvermeiden. Artgerechte Tierhaltung ist durchzusetzen - Tierquälerei bekämpfen wir.“
Frau Ulrike Hölldobler-Schäfer, CSU: "Alle Experten haben uns zum Bau der Lagune geraten."
Anmerkung Andreas Morlok:Welche Experten gemeint sind, bleibt das Geheimnis von Frau Hölldobler-Schäfer. „Alle“ ist nicht wahr, denn Experten, die schon seit fast 50 Jahren mit Delfinen arbeiten, wie der Ex-Flipper-Trainer Ric O`Barry, lehnen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft ab. Dieser Fachmann, der immer wieder auf das triste und monotone Leben der Großen Tümmler in diesen „Todestrakten“ berichtet, hat selbst beobachtet, wie diese wunderbaren Tiere in Gefangenschaft Selbstmord verübt haben, weil sie ihren Lebenswillen verloren haben!
CSU-Pressedienst vom 09.10.07: „Ein Ende der Delphinhaltung kommt für die CSU schon deswegen nicht in Frage, weil durch den Wegfall des stärksten Besuchermagneten so große Einnahmeausfälle zu erwarten sind, dass auch keine Mittel für Investitionen in andere Bereiche finanzierbar wären.“
Anmerkung Andreas Morlok: Der CSU geht nicht um die Tiere, sondern nur um das Geld. Ein Armutsbekenntnis, denn für die CSU stehen finanzielle Interessen über den Belangen der betroffenen Delfine.
Stadträtin Ulrike Hölldobler-Schäfer: „Der Nürnberger Tiergarten ist bei Delfinbiologie und -forschung bestens positioniert, die für die betroffenen Kinder so wichtige Delfintherapie genießt einen hervorragenden Ruf. ... Es bleibt dabei: Im Nürnberger Tiergarten gibt es keine Wildfänge.“
Anmerkung Andreas Morlok: Frau Ulrike Hölldobler-Schäfer, Sie müssen sich besser informieren. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Die Delfintherapie ist nicht anerkannt völlig sinnlos. Keine Krankenkasse bezahlt diese und Erfolge können Sie nicht vorweisen. Es gibt auf der ganzen Welt kein einziges Kind, welches durch diese nicht ungefährliche Therapie von seiner Krankheit geheilt wurde. Nehmen Sie sich einmal die Zeit und informieren Sie sich: http://walschutzaktionen.de/155501/240722.html Ich möchte Ihnen noch einen weiteren LINK zur besseren Information empfehlen:
Anmerkung Andreas Morlok: Frau Hölldobler-Schäfer: Übernehmen Sie persönlich die Verantwortung, wenn einmal ein Delfin ein behindertes Kind verletzt oder gar ertränkt?
Auch sollten Sie sich einmal darüber informieren, dass es im Tiergarten sehr wohl Wildfänge gibt. Moby,Anke,Nynke,Eva undJenny, also fünf von acht Großen Tümmlern, wurden der Natur entrissen und nach Nürnberg verbracht.
Umweltbürgermeister Klemens Gesell: "Das Für und Wider der Delfinhaltung ist eine Grundsatzentscheidung, die in Nürnberg bereits entschieden worden ist."
Anmerkung Andreas Morlok:Ohne die Belange der Nürnberger Bevölkerung-Mehrheit, die sich gegen den Bau der Lagune ausspricht und die der Tiere zu berücksichtigen. Ein Grund mehr, Ihnen als Bürgermeister bei der nächsten Wahl im März 2008 keine Stimmen mehr zu geben!
Dominik Maiser – Stadtratskandidat CSU: “Wie auch in anderen Bereichen gilt es den Tiergarten attraktiv zu halten und stetig mit neuen Attraktionen zu versehen.“
„Der Nürnberger Tiergarten ist bereits seit vielen Jahren in der Delphinaufzucht, Verhaltensforschung und Pflege sehr angesehen, was mir persönlich das Vertrauen gibt, dass hier das Wohl der Tiere im Mittelpunkt aller Bemühungen steht.“
„Fälle, wie das kürzlich verstorbene Jungtier, liegen innerhalb der natürlichen Überlebensquote in freier Natur.“
„Durch den nahen und naturgetreuen Kontakt mit den Delphinen trägt der Nürnberger Tiergarten auch global zum Schutz dieser Tiere bei - umso mehr Menschen die Faszination dieser Tiere hautnah erlebt haben, desto mehr Menschen sind potenziell dazu bereit, sich an internationalen Projekten zum Schutz dieser wundervollen Tiere zu beteiligen.“
Anmerkung Andreas Morlok:Man hebt immer wieder nur die wirtschaftlichen Interessen hervor. Herr Maiser, bei wem ist denn der Tiergarten in der Delfinaufzucht hoch angesehen? Es muss Ihnen entgangen sein, dass es nun seit neun Jahren keinen Nachwuchs mehr in dieser Anlage gibt! Von 21 Geburten überlebten nur fünf Tiere!
Übrigens sind auch Sie, wie die meisten Ihrer Kollegen nicht auf dem Laufenden oder unternehmen einen weiteren Versuch, die Fakten unter den Tisch zu kehren. Im Juni ist nicht eines, sondern es sind zwei Babys verstorben! Was darf man sich unter einer „natürlichen Überlebensquote in freier Natur“ vorstellen? Auch in Ihrer letzten Äußerung erkennt man eine gewisse Unkenntnis. Ein naturgetreuer Kontakt mit Delfinen kann es in einem Betonloch nicht geben. Sie haben es erkannt. Je mehr Menschen diese Gefängnisse sehen, desto mehr werden sie sich an internationalen Projekten beteiligen. Übrigens, die Schließung der Delfinarien ist ein internationales Projekt!
Rauher Umgangston einer CSU-Stadträtin:
Auf eine schriftliche Anfrage einer besorgten Bürgerin antwortete Frau Heinemann im November 2007 mit den harschen Worten: „Bitte belästigen Sie mich nicht, sonst gibt es eine Anzeige!“ Wie kann eine gewählte Stadträtin nur so mit den Nöten und Sorgen der Bürger umgehen? Volksnähe und Bürgerfreundlichkeit ist etwas anderes.
23.01.08 - Delfin-Eisbärhaltung in Nürnberg: CSU-Stadtrat legt sich mit Tierschützern an und erntet Ärger
Anmerkung Andreas Morlok: Eine sachliche Auseinandersetzung über das Thema Tier- und Artenschutz ist von der CSU wohl nicht zu erwarten.
Herr Utz Ulrich, FDP: "Die Mehrheit der Nürnberger Bevölkerung freut sich auf die Lagune."
"Wir sollten nicht so viel über Geld reden."
Anmerkung Andreas Morlok:Die Mehrheit der Nürnberger Bevölkerung lehnt die Lagune ab! Klar wollen Sie nicht so viel über Geld reden. Es ist ja schließlich nicht ihres!
Die FDP spricht sich klar für den Ausbau des Delfinariums aus.
Bündnis90/Die Grünen lehnen den Ausbau und das Delfinarium ab!
Frau Christine Seer: "... dass sie weder in der jetzigen Haltung noch in der zukünftigen Lagune, noch in einem womöglich größeren Wasserbecken Delfinhaltung akzeptieren werde."
19.12.07 - Ralph Hoffmann zur Lagune und Tiergarten:
Liebe TierschützerInnen in Nürnberg,
ich bin sehr froh, dass mein grüner Kreisverband den smarten Worten von Dag Encke/Tiergarten Nürnberg nicht auf dem Leim gegangen ist und sich eindeutig im Wahlprogramm gegen die Delfinhaltung ausgesprochen hat. So heißt es dort: "Der Nürnberger Tiergarten muss sich zum Ziel setzen, mit seinen großen Freigehegen und seiner schönen landschaftlichen Lage ein weltweites Vorbild für eine artgerechte zoologische Tierhaltung zu werden. Delfine können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Deswegen lehnen wir den Bau der Lagune ab und wollen das Delfinarium mittelfristig schließen."
Auch die Stadtratsfraktion hat sich, wie von der Nürnberger Presse allseits und ausführlich berichtet, klar und deutlich von der Lagune distanziert und fordert das Ende der Delfinhaltung in Nürnberg.
An der Stelle möchte ich auch der grünen Bundestagsabgeordneten Undine Kurth danken, die sehr fundiert und sachlich in einer größeren Runde mit den Delfin-Quälern im Tiergarten die Argumente gegen die Delfinhaltung vorgetragen hat. Bewunderswert, wie ruhig sie dabei blieb...
Ob ich in den Stadtrat gewählt werde, hängt allein vom Willen der WählerInnen ab. Für mich jedoch - egal ob im Stadtrat oder außerhalb - bedeutet Tierschutz in Nürnberg, dass der gesamte Tiergarten auf den Prüfstand muss, denn über die Delfine hinaus gibt es weitere Tierarten, die nach meiner festen Überzeugung nicht in Gefangenschaft gehalten werden können und dürfen. Hier liegt die Verantwortung der kommunalen PolitikerInnen. Hier liegt aber auch deren Chance, um mit einem völlig neuen Konzept einen Tiergarten zu gestalten, in dem die Betrachtung der Tierarten mit gutem Gewissen erfolgen kann. Mindestens die Delfine gehören nicht dazu. Aber jenseits der Delfine geht es noch weiter!
Viele Grüße aus Nürnberg
21.01.08 – Bündnis 90/Die Grünen gegen Delfinarien
Kreisverband Nürnberg-Stadt in ihrem Programm zur Kommunalwahl 2008
Tierschutz in Nürnberg
„Delfine können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Deswegen lehnen wir den Bau der Lagune ab und wollen das Delfinarium mittelfristig schließen.“